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Unternehmen & Management - AKTUELLE AUSGABE

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Graz, Venedig,<br />

Prag ab<br />

69,-*<br />

* Oneway all inclusive!!<br />

16. März 2006<br />

Schiesser<br />

hängt die<br />

Konkurrenz ab<br />

Wie das Radolfzeller Textilunternehmen<br />

weiter Marktanteile<br />

gewinnen will.<br />

Seite 5<br />

Team-Arbeit: So<br />

motivieren Sie<br />

Ihre Mitarbeiter<br />

Den Kuchen teilen: Chefs, die<br />

ihre Mitarbeiter am <strong>Unternehmen</strong>serfolg<br />

beteiligen und<br />

mitreden lassen, sind oft erfolgreicher.<br />

PROFIT-Spezial<br />

Seiten 6-7<br />

Landesgartenschau<br />

– Streit um<br />

Logo<br />

Villingen-<br />

SchwenningensWerbedesignerschütteln<br />

den<br />

Kopf über<br />

die Auftragsvergabepraxis<br />

von OB Kubon.<br />

Seite 3<br />

Kienzle erfindet<br />

sich schon<br />

wieder neu<br />

Neues Spiel, neues<br />

Glück. Ein Hamburger<strong>Unternehmen</strong><br />

will-<br />

Schwenningens<br />

traditionsreiche<br />

Uhrenmarke<br />

Kienzle zum<br />

Handelshaus<br />

ausbauen.<br />

Seite 4<br />

INHALT<br />

69,-* EUR<br />

InterSky<br />

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Wir beflügeln den Bodensee<br />

Aktuell 1-4<br />

<strong>Unternehmen</strong>/<br />

<strong>Management</strong><br />

5-13<br />

Sonderseiten:<br />

Werbung & Imagebildung<br />

14-15<br />

Immobilien 16<br />

Menschen und<br />

Märkte<br />

17-20<br />

Technik 21-23<br />

Trends 24-27<br />

Unterwegs 28-29<br />

Geld 30<br />

Campus 31<br />

XxBTGIQRy003905z|v/:!:':,:"<br />

IHRE REGIONALE WIRTSCHAFTSZEITUNG. FAKTEN. MEINUNGEN. TRENDS.<br />

Firmen-Chefs: Das erwarten<br />

wir von der Landesregierung<br />

◆ Der Forderungskatalog zur Landtagswahl<br />

von Peter Ludäscher<br />

Wirtschaftspolitik wird nicht nur in<br />

Berlin gemacht. Die Landesregierungen<br />

haben mehr Einfluss, als mancher<br />

denkt. So hängt in der Bildungsund<br />

Verkehrspolitik viel vom Geschick<br />

der Verantwortlichen in den<br />

Landeshauptstädten ab. Zahlreiche<br />

Unternehmer und Verbände melden<br />

sich deshalb vor der baden-württembergischen<br />

Landtagswahl am 26.<br />

März zu Wort. Ihre Hoffnung: Vor den<br />

Wahlen setzen sich Politiker noch mit<br />

den Forderungen der Wirtschaft auseinander<br />

und sind vielleicht gar zu<br />

Zusagen bereit.<br />

So war Ministerpräsident Günther<br />

Oettinger bei seiner Tour durch den<br />

Süden des Bundeslandes Mitte Februar<br />

durchaus aufgeschlos-<br />

sen für die Wünsche aus der<br />

Region. Verbindliches gab<br />

es von ihm allerdings kaum<br />

zu hören. Bei den Verkehrsproblemen<br />

am Hochrhein<br />

oder bei der Fertigstellung<br />

der Verbindung Singen –<br />

Konstanz verwies der Ministerpräsident<br />

auf die fehlenden Mittel<br />

aus Berlin: „Wir haben im Land fertige<br />

Pläne, aber zu wenig Geld vom<br />

Bund!“<br />

Trotz leerer Kassen hat die Landesregierung<br />

Einfluss auf die Bedingungen,<br />

unter denen die <strong>Unternehmen</strong><br />

arbeiten. PROFIT hat sich umgehört<br />

und die wichtigsten Forderungen aus<br />

der Wirtschaft zusammengestellt.<br />

Die baden-württembergischen Industrie-<br />

und Handelskammern haben<br />

gleich 19 Positionen in einem Forderungspapier<br />

aufgelistet. „Unsere<br />

530 000 Mitgliedsunternehmen benötigen<br />

eine verstärkt flexible und standortfördernde<br />

Wirtschaftspolitik, um<br />

auch in Zukunft im internationalen<br />

Wettbewerb bestehen zu können“, appelliert<br />

Till Casper, Präsident des Baden-WürttembergischenIndustrieund<br />

Handelskammertages. Der Katalog<br />

der Kammern reicht von der Sanierung<br />

des Landeshaushaltes über den<br />

Bürokratieabbau, die Abschaffung der<br />

Gewerbesteuer und die Verlängerung<br />

der Laufzeiten von Atomkraftwerken<br />

bis zur Beendigung der baden-württembergischen<br />

Sonderregelungen in<br />

der Abfallbeseitigung.<br />

Weniger Papierkram<br />

Das IHK-Papier deckt die Wünsche<br />

der Unternehmer umfassend ab, so<br />

etwa auch die Forderungen von Hans-<br />

Walter Haller von der Haller Industriebau<br />

GmbH (Villingen-Schwenningen):<br />

„Ich wünsche mir von der neuen<br />

Landesregierung, dass sie alles dafür<br />

tut, dass es sich wieder lohnt, Arbeitsplätze<br />

im Land zu halten. Dazu gehört<br />

zum Beispiel der Abbau bürokrati-<br />

„Bürokratie schnell abbauen“<br />

◆ PROFIT-Umfrage: Welche Probleme soll die neue Landesregierung direkt anpacken?<br />

Wolfram Wächter,<br />

Niederlassungsleiter<br />

der Berendsen Textilservice<br />

GmbH in<br />

Meßkirch, 110 Mitarbeiter<br />

am Standort<br />

„Ich erhoffe mir einen Abbau der Bürokratie.<br />

Das ist unbedingt nötig. Absolut<br />

wichtig ist für mich auch ein Verzicht<br />

auf zu viele Reglementierungen.<br />

Und ich wünsche mir, dass die neue<br />

Landesregierung mit ihren guten Konzepten<br />

beispielsweise im Bereich Bildung<br />

auch Einfluss auf die Bundespolitik<br />

nimmt.“<br />

(mdj)<br />

„Jedes neue<br />

Gesetz schafft<br />

unproduktive<br />

Arbeit.“<br />

RAINER KENZLER<br />

scher Hürden.“ Rainer Kenzler,<br />

Kreishandwerksmeister Westlicher<br />

Bodensee, kommentiert das Ausufern<br />

der Bürokratie mit Sarkasmus:<br />

„Jedes neue Gesetz schafft<br />

Arbeit, aber leider unproduktive<br />

Arbeit.“ Handwerker müssten immer<br />

mehr Zeit mit überflüssigem<br />

Papierkram vergeuden. Dem Ministerpräsidenten<br />

versprach er<br />

eine Kiste badischen Sekt, wenn<br />

Oettinger auch nur fünf Minuten<br />

Zeitersparnis durch Bürokratieabbau<br />

durchsetzen kann.<br />

Lücken im Autobahnnetz und<br />

überlastete Straßen sind der<br />

Wirtschaft der Region ein Dorn<br />

im Auge. Johann Bucher, Unternehmer<br />

aus Schwenningen:<br />

„Die Landesregierung sollte die<br />

Investitionen in den Ausbau<br />

und die Instandhal-<br />

tung des Landesstraßennetzesaufstocken.<br />

Ein Land<br />

wie Baden-Württemberg<br />

darf sich<br />

Defizite dieser Infrastruktur<br />

auch im<br />

Interesse der Wirtschaft<br />

nicht leisten.“ Kreishandwerksmeister<br />

Kenzler hat<br />

ausgerechnet, wieviel Zeit allein<br />

die Handwerksbetriebe jeden<br />

Tag auf der überlasteten B<br />

33 zwischen Allensbach und<br />

Konstanz verlieren: Bis zu 2000<br />

Lohnminuten.<br />

Bessere Ausbildung<br />

Die Bildungspolitik spielt in allen<br />

Forderungen an die Landespolitik<br />

eine große Rolle.<br />

„Unsere wertvollste Ressource<br />

ist die Qualifikation unserer<br />

Kinder“, so IHK-Mann Casper.<br />

15 Prozent der Schulabgänger<br />

verlassen die Schule mit Leistungs-<br />

und Verhaltensdefiziten.<br />

„Viele Ausbildungsbetriebe<br />

können Lehrstellen nicht besetzen,<br />

weil sie keine geeigneten Bewerber<br />

finden“, so Casper. Die Lösung dieses<br />

Problems sei nicht nur eine Aufgabe<br />

von Schule und Eltern, sondern der<br />

ganzen Gesellschaft. Auch der Wirtschaftsverband<br />

Industrieller <strong>Unternehmen</strong><br />

Baden (WVIB, Freiburg)<br />

nimmt die Bildungsfrage sehr ernst:<br />

„Von der Landesregierung wünsche<br />

ich mir im Bildungs- und Kultusbereich<br />

Investitionen in unsere Kinder<br />

und ein klares Bekenntnis dazu, dass<br />

Baden-Württemberg im Bereich Forschung<br />

an der Spitze bleiben will“, fordert<br />

Christoph Münzer, Hauptgeschäftsführer<br />

des WVIB. Unternehmer<br />

Hans-Walter Haller sieht das ähnlich:<br />

„Nur mit der besten Ausbildung können<br />

wir auch künftig im Land wettbewerbsfähig<br />

bleiben.“ Aus diesem<br />

Grund fordert Johann Bucher bil-<br />

Erich Scherzinger,<br />

Roso Rolladen- u.<br />

Sonnenschutztechnik<br />

Scherzinger<br />

GmbH in Blumberg,<br />

14 Mitarbeiter<br />

„Die neue Landesregierung muss die<br />

gesamtwirtschaftliche Lage sauber<br />

analysieren und dann zukunftsorientierte<br />

Konzepte vorstellen. Die Lohnnebenkosten<br />

müssen gesenkt werden,<br />

der Staat darf weniger reglementieren.<br />

Das Land muss seine hohe Verschuldung<br />

reduzieren und Konzepte erarbeiten,<br />

schwach qualifizierte Menschen<br />

in Arbeit zu bringen.“ (blu)<br />

dungspolitische Maßnahmen – und<br />

zwar durchgängig von der Grundschule<br />

bis zu den weiterführenden<br />

Schulen und Universitäten. „Sie sind<br />

dringend notwendig, soll Deutschland<br />

im Vergleich zum europäischen Ausland<br />

nicht weiter Terrain verlieren.<br />

Unsere konkreten Erfahrungen zeigen,<br />

dass Jugendliche aus Frankreich<br />

auch bereits im gewerblichen Bereich<br />

häufig bessere schulische Vorbildungen<br />

mitbringen als in Deutschland“,<br />

berichtet Bucher. Für das Handwerk<br />

fordert Kreishandwerksmeister Kenzler<br />

nicht nur die Verbesserung der<br />

Ausbildungsfähigkeit der Jugendlichen,<br />

sondern auch die Stärkung des<br />

dualen Systems der Berufsausbildung<br />

durch die ausreichende Versorgung<br />

mit qualifizierten Lehrkräften.<br />

Zur Bildungspolitik hörte man bei<br />

Oettingers Tour durch den Süden immerhin<br />

Konkretes: Den Hochschulen<br />

Johann Bucher, Chef<br />

des Schwenninger<br />

Mineralöl-Händlers<br />

Bürk-Kauffmann<br />

und der DonaueschingerAutohausgruppeSüdstern<br />

,,Von einer neuen Landesregierung erwarte<br />

ich vor allem einen Bürokratieabbau.<br />

Darüber hinaus sollte die Landesregierung<br />

die Investitionen in den<br />

Ausbau und die Instandhaltung des<br />

Landesstraßennetzes aufstocken. Ein<br />

Land wie Baden-Württemberg darf<br />

sich Defizite dieser Infrastruktur auch<br />

im Interesse der Wirtschaft nicht leisten.“<br />

(los)<br />

versprach er Unterstützung bei<br />

der Bewältigung des zu erwartenden<br />

Absolventenansturms im Jahr 2012.<br />

Auf die Ausbildungsfähigkeit der jugendlichen<br />

Schulabgänger hat der angekündigte<br />

„Masterplan Hochschule<br />

2012“ allerdings keinen Einfluss. Auch<br />

SPD-Spitzenkandidatin Ute Vogt hat<br />

vor allem die Hochschulen im Blick.<br />

Sie will marode Uni-Gebäude sanieren<br />

und den Forschungstransfer in die<br />

Wirtschaft ankurbeln.<br />

Grundsätzliche Differenzen zwischen<br />

den beiden großen Parteien<br />

CDU und SPD sind schwer auszumachen.<br />

In der Energiepolitik gehen die<br />

Ansichten jedoch deutlich auseinander.<br />

Oettinger möchte die Laufzeit der<br />

Kernkraftwerke verlängert sehen, weil<br />

er meint, dass die regenerativen Energien<br />

nicht schnell genug die bei der<br />

Fortsetzung auf Seite 2<br />

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Sie wollen endlich eine kompetente<br />

Beratung? Dann<br />

sollten Sie uns anrufen.<br />

Preis: 3,90 EUR / 6,20 CHF<br />

Ausgabe 3 / 2006<br />

Kommentar<br />

Programme<br />

mit Lücken<br />

von Peter Ludäscher<br />

Würde man alle<br />

Wahlversprechungen<br />

der<br />

Parteien zusammenwerfen<br />

– das<br />

Resultat wäre für<br />

die Wirtschaft gar<br />

nicht so übel. Denn<br />

dann gäbe es leichteren Zugang<br />

zu Krediten, besser ausgebildeten<br />

Nachwuchs, niedrigere Steuern,<br />

billigere Energie, neue Straßen<br />

und endlich, endlich weniger<br />

Bürokratie.<br />

Doch leider hat jede Partei für<br />

sich nur in einigen Punkten<br />

unternehmensfreundliche Wahlaussagen<br />

zu Papier gebracht.<br />

Andere Themen wurden nicht<br />

erkannt, oder die Wahlkampfstrategen<br />

sparen sie aus, weil<br />

sie schwer umsetzbar erscheinen.<br />

Dazu zählen etwa Maßnahmen<br />

zur Verbesserung der<br />

Ausbildungsreife Jugendlicher.<br />

Immerhin haben alle Parteien<br />

erkannt, dass die leistungsfähige<br />

Wirtschaft des<br />

Südwestens die Basis für die<br />

starke Position Baden-<br />

Württembergs unter den<br />

deutschen Bundesländern<br />

ist. Diese Stellung auszubauen<br />

ist eine wichtige<br />

Aufgabe der Landespolitik.<br />

Trotz dramatischer<br />

Geldnot kann die<br />

Stuttgarter Regierung<br />

vieles tun. Manches<br />

würde keinen Cent<br />

kosten, zum Beispiel<br />

eine Rodungsaktion<br />

im Wald der Bürokratie.<br />

Anderes<br />

würde die Kassen<br />

des Landes sogar<br />

entlasten. Die<br />

Regierung müsste nur alle<br />

Aufgaben privatisieren, die nicht<br />

zwingend staatlicher Regie bedürfen.<br />

Das Land könnte so seine<br />

Ausgaben senken, und die privaten<br />

<strong>Unternehmen</strong> würden sich<br />

neue Arbeitsgebiete eröffnen, die<br />

sie im Wettbewerb effizient ausfülllen<br />

würden.<br />

Es ist gut, dass die <strong>Unternehmen</strong><br />

und ihre Verbände die Zeit vor<br />

der Wahl dazu nutzen, ihre Vorstellungen<br />

von vernünftiger<br />

Landespolitik zu äußern. Gerade<br />

die vom Mittelstand oft gescholtenen<br />

Kammern haben hier gute<br />

Arbeit geleistet. Ihre Aussagen zur<br />

Wirtschaftspolitik sind durchdacht<br />

und gut aufbereitet, wie ein<br />

Blick in die im Internet hinterlegten<br />

Positionspapiere zeigt.<br />

Jetzt hoffen wir nur noch eines:<br />

Dass die Wünsche, Erwartungen<br />

und Forderungen der Wirtschaft<br />

von der Landesregierung – wer<br />

immer sie stellt – nach der Wahl<br />

nicht sofort vergessen werden.


Aktuell<br />

Seite 2 . 16. März 2006 Pro:fit<br />

UNTERNEHMEN<br />

Baden-Württemberg<br />

International<br />

Seite<br />

20<br />

Brennet 10<br />

Coperion Waeschle 8<br />

Eisenmann<br />

Druckguss<br />

6<br />

Ekato 12<br />

ETH Zürich 31<br />

Form TL 22<br />

Geopower Basel 23<br />

Georg Fischer 8<br />

Goerlacher<br />

Blechformteile<br />

18<br />

Gruppe Drei 14<br />

Hexenkessel 24<br />

Highway Holdings<br />

Ltd.<br />

4<br />

Hochschule Ravensburg-Weingarten<br />

31<br />

Hochschule<br />

Furtwangen<br />

Hochschule Konstanz<br />

31<br />

für Technik, Wirtschaft<br />

und Gestaltung<br />

31<br />

Hollister’s Motor-<br />

Cycles<br />

17<br />

IWB 23<br />

Kendrion Binder 7<br />

Kir-Nexus 21<br />

LGM 15<br />

Misapor 16<br />

Primion Technology 30<br />

Puren 18<br />

Robin Akademie 8<br />

Sägerei Andreas<br />

Zipfel<br />

16<br />

Schiesser 5<br />

Sedus Stoll 7<br />

Siemens<br />

Postautomation<br />

22<br />

Steinbeis-Transferzentrum<br />

31<br />

Sto 16<br />

Suncoast Peppers 19<br />

Sunways 31<br />

Thieme 13<br />

Tonhaus Media 15<br />

Tox Dübel Technik 13<br />

UFH 11<br />

WVIB 13<br />

Zimmerei Ernst Zwick 16<br />

Gibt es Neues?<br />

Haben Sie Neuigkeiten aus Ihrem<br />

<strong>Unternehmen</strong>? Anregungen oder<br />

Fragen? Sie erreichen die<br />

PROFIT-Redaktion unter:<br />

Tel: 07531 - 999 12 43<br />

E-Mail:<br />

holger.thissen@profit-wirtschaft.de<br />

Impressum<br />

Profit<br />

Redaktion: Peter Ludäscher (Leitung)<br />

Holger Thissen<br />

Redaktionelle Beratung und<br />

Mitarbeit:<br />

Anna Brockdorff<br />

Johannes Eber<br />

Hildegard Linßen<br />

Michael Merklinger<br />

Verlag und Herausgeber:<br />

SÜDKURIER GmbH, Konstanz<br />

Geschäftsführer:<br />

Rainer Wiesner<br />

Objektverantwortung und Anzeigen:<br />

Andreas Heinkel<br />

Verlagsleitung Vertrieb:<br />

Erwin Dohm-Acker<br />

SÜDKURIER GmbH, Medienhaus<br />

Max-Stromeyer-Straße 178,<br />

78467 Konstanz<br />

Postfach 102 001,<br />

78420 Konstanz<br />

Telefon 0 75 31/999-0<br />

Telefax 0 75 31/999-1485<br />

Abo-Service:<br />

Kostenlose Servicenummer:<br />

0800/880 8000<br />

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www.profit-wirtschaft.de<br />

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Commerzbank Konstanz<br />

Konto-Nr. 270181100<br />

BLZ 690 400 45<br />

Druck:<br />

Druckerei Konstanz GmbH<br />

78467 Konstanz,<br />

Max-Stromeyer-Straße 180<br />

Zurzeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 1<br />

vom 1. Oktober 2005 mit den Allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen für<br />

Anzeigen und Beilagen und den<br />

Zusätzlichen Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

des Verlages gültig. Bei<br />

Ausfall der Lieferung infolge höherer<br />

Gewalt, Arbeitskampf, Verbot oder<br />

bei Störungen in der Druckerei bzw.<br />

auf dem Versandweg kein Entschädigungsanspruch.<br />

Keine Gewähr für<br />

unverlangte Manuskripte. Erfüllungsort<br />

und Gerichtsstand für alle Verlagsgeschäfte<br />

ist Konstanz, soweit<br />

nicht zwingend gesetzlich anders<br />

vorgeschrieben.<br />

Er ist Mister Schaumstoff: Hans<br />

Bommer produziert mit seiner Firma<br />

Puren aber nicht nur Dämmstoffe<br />

fürs Dachgeschoss. Er kann jetzt<br />

sogar Wände zum Singen bringen.<br />

>Seite 18<br />

Das Thema: Landtagswahl 2006<br />

Der CDU geht es darum, die Stärken<br />

von Deutschlands Süden – einem<br />

Spitzenstandort für Wirtschaft und<br />

Wissenschaft in einer intakten Landschaft<br />

mit hohem Freizeit- und<br />

Kulturangebot – weiter auszubauen.<br />

Wichtig für Handwerk und Mittelstand<br />

ist die Entlastung von überflüssigen<br />

bürokratischen Aufgaben.<br />

Deshalb ist der Bürokratieabbau ein<br />

zentrales Ziel der Landesregierung –<br />

nicht nur im Land, sondern auch in<br />

Berlin und Brüssel. Das Markenzeichen<br />

Baden-Württembergs sind seine<br />

Talente und Patente. Der Süden<br />

leistet dazu mit seinen Hochschulen<br />

in Furtwangen, Villingen-Schwenningen<br />

und Konstanz einen wesentlichen<br />

Beitrag. Diese Hochschulen gilt<br />

es kontinuierlich weiterzuentwickeln.Wirtschaftliches<br />

Wachstum<br />

braucht Wege. Die Lücken der Infrastruktur<br />

müssen in den nächsten<br />

Jahren angegangen werden: Dies gilt<br />

etwa für den Ausbau der A 98, für die<br />

B 33 vor Konstanz oder die B 27<br />

zwischen Donaueschingen und<br />

Hüfingen. Die Region wird durch<br />

intensive Verflechtungen mit der<br />

Schweiz geprägt. Deshalb müssen wir<br />

die grenzüberschreitende Verkehrsproblematik<br />

oder das Thema Fluglärm<br />

anpacken und lösen.<br />

Die Radolfzeller Firma Form TL baut<br />

ultraleichte Gebäudehüllen. Auch für<br />

die Allianz-Arena in München oder<br />

die Cargo-Lifter-Halle bei Berlin hat<br />

der Leichtbauspezialist die luftigen<br />

Dächer gebaut. >Seite 22<br />

Zunächst gilt es, für alle <strong>Unternehmen</strong><br />

bestehende Belastungen und<br />

Hemmnisse abzubauen. Nur so<br />

können die Rahmenbedingungen<br />

zum Erhalt oder zur Schaffung von<br />

Arbeits- und Ausbildungsplätzen<br />

verbessert werden. Es macht keinen<br />

Sinn, zunächst die Steuern und<br />

Abgaben zu erhöhen, um damit dann<br />

wieder Förderprogramme zu entwickeln.<br />

Die von der Großen Koalition<br />

beschlossene Mehrwertsteuererhöhung<br />

wird zu massiven<br />

Arbeitsplatzverlusten führen,<br />

Schwarzarbeit verstärken und die<br />

Binnenkonjunktur weiter schwächen.<br />

Wir werden deswegen alles daran<br />

setzen, über den Bundesrat diesen<br />

falschen Schritt zu verhindern. Die<br />

übermäßige Bürokratie belastet<br />

insbesondere kleine, mittelständische<br />

Betriebe und ist deshalb<br />

radikal zurückzuschneiden. Programme<br />

des Landes etwa zur Unterstützung<br />

von Existenzgründungen<br />

und Betriebsübernahmen, sowie die<br />

Unterstützung der überbetrieblichen<br />

Ausbildung kommen unserer mittelständischen<br />

Wirtschaft ebenso zu<br />

Gute, wie die Programme zur Altbausanierung<br />

oder zur Förderung regenerativer<br />

Energien. Diese werden<br />

wir fortsetzen.<br />

Udo Miletzkis Adressleser erkennt<br />

blitzschnell jede Briefanschrift. Mit<br />

seinen Kollegen der Konstanzer<br />

Siemens-Sparte Postautomation<br />

versorgt er die ganze Welt mit<br />

Hightech-Briefsortierern. >Seite 22<br />

Was im Land bleibt<br />

◆ Welche Firmen verdienen am Wahlkampf?<br />

von Anna Brockdorff<br />

An Litfaßsäulen und Stellwänden hängen<br />

bunte Wahlplakate. Die SPD versucht,<br />

mit Lippenbalsam ihre Wählerkontakte<br />

zu pflegen. Die FDP geht mit<br />

gelb eingepackten Bonbons und<br />

Fruchtgummi auf Stimmenfang. Und<br />

die CDU will sich ihre Anhänger mit<br />

Fanschals warm halten. Die Schals<br />

kosten zwar ein paar Euro. Viele Werbegeschenke<br />

wie Kugelschreiber,<br />

Schlüsselanhänger oder Anstecker<br />

gibt es aber umsonst.<br />

Wenn es darum geht, Druckaufträge<br />

zu vergeben oder Schlüsselanhänger<br />

anfertigen zu lassen, schauen die Parteien<br />

nicht unbedingt auf den günstigsten<br />

Preis. Laut CDU-Landesgeschäftsführer<br />

Dietrich Birk spielen<br />

auch die Qualität der Produkte und<br />

vor allem die räumliche Nähe eine<br />

Rolle. So liegt der Fokus der CDU auf<br />

Dienstleistern in Baden-Württemberg.<br />

„Wir wollen einen Wahlkampf<br />

der kurzen Wege“, sagt Birk. Mit welchen<br />

Druckereien und Firmen die<br />

CDU konkret zusammenarbeitet, will<br />

er jedoch nicht sagen. Nur soviel: „Für<br />

die CDU gibt es garantiert keine Sonderbehandlung,<br />

wir sind ein Kunde<br />

wie jeder andere auch.“ Auch die SPD<br />

versucht, ihre Aufträge für Plakate und<br />

Werbemittel möglichst an Lokalanbieter<br />

zu vergeben. Die Flugblätter beispielsweise<br />

druckt die Firma Raff im<br />

baden-württembergischen Riederich,<br />

die Ansteckpins produziert ein Konstanzer<br />

<strong>Unternehmen</strong>.<br />

Die WASG beschränkt sich bei den<br />

Werbemitteln auf Flyer und Plakate.<br />

„Für mehr haben wir kein Geld“, erklärt<br />

Franz Groll vom WASG-Landesvorstand.<br />

Dass die beiden beauftragten<br />

Druckereien in Baden-Württemberg<br />

ansässig sind, ist laut Groll eher<br />

Zufall: „Uns ist nur wichtig, auf jeden<br />

Fall in Deutschland drucken zu lassen<br />

und nicht im Billig-Ausland.“<br />

Mit der Durchführung der Wahlkampagne<br />

hat die FDP eine<br />

Agentur in Düsseldorf beauftragt,<br />

die Produktion<br />

liegt bei dem Liberalverlag<br />

in Berlin. „Bei uns<br />

steht im Vordergrund,<br />

dass die Produkte in<br />

Deutschland hergestellt<br />

werden, aber wir beauftragen<br />

auch Firmen in Nordrhein-Westfalen“,<br />

sagt Annette<br />

Wenk-Grimm, bei<br />

der FDP für Organisation<br />

und Kampagnen<br />

zuständig.<br />

Auch Bündnis 90 / Die<br />

Grünen lassen ihre<br />

Wahlplakate außerhalb<br />

von Baden-<br />

Württemberg drucken.<br />

„Das liegt<br />

aber vor allem daran,<br />

dass wir in<br />

Baden-Württemberg<br />

keine Dru- ckerei gefunden<br />

haben, die unsere Ansprüche erfüllt,<br />

die gleichzeitig auch den Versand für<br />

uns koordiniert“, erklärt Annette<br />

Schäfer, Leiterin der Landesgeschäftsstelle.<br />

Kugelschreiber und andere Geschenke<br />

werden sogar direkt über den<br />

Bundesverband geliefert. So wollen<br />

die Grünen drei Fliegen mit einer<br />

Klappe schlagen: Da am 26. März<br />

gleich drei Länder neue Regierungen<br />

wählen, betreiben die Grünen hier Arbeitsteilung.<br />

Die Parteien lassen sich den Wahlkampf<br />

einiges kosten. Mit 2,5 Millionen<br />

Euro verfügt die SPD Baden-<br />

Württemberg über den größten Wahlkampfetat,<br />

gefolgt von der CDU mit<br />

zwei Millionen Euro. Die FDP liegt mit<br />

750 000 Euro an dritter Stelle. Die klei-<br />

Wahlkampfgeschenke<br />

der Parteien. <br />

neren Oppositionsparteien geben<br />

deutlich weniger aus für den Wahlkampf:<br />

Bündnis 90 / Die Grünen<br />

380 000 Euro und die WASG 210 000<br />

Euro. In diesen Geldern sind aber<br />

auch Personal- und Bürokosten enthalten.<br />

Wie viel tatsächlich für Druckereien<br />

und Hersteller von Werbemitteln<br />

abfällt, ist sehr unterschiedlich.<br />

Während es bei der WASG ein Anteil<br />

von rund zehn Prozent ist, sind es<br />

bei den Grünen gute 35 Prozent.<br />

Die Rahmenbedingungen<br />

für die Wirtschaft müssen<br />

überall stimmen. Dazu gehören ein<br />

einfacheres Steuerrecht sowie die<br />

Verhinderung der Mehrwertsteuererhöhung.<br />

Diese wird der Wirtschaft<br />

im Land nachweislich schaden.<br />

Gut ausgebildete Menschen sind<br />

unsere wichtigste Ressource. Schon<br />

jetzt klagen viele Branchen über<br />

Fachkräftemangel. Zugleich können<br />

ein Fünftel unserer Jugendlichen<br />

einfache Texte nicht begreifen und<br />

kaum rechnen. Wir wollen mit individueller<br />

Förderung für alle Kinder und<br />

Jugendliche die Leistungsfähigkeit<br />

unserer Schulen verbessern. Damit<br />

nehmen wir die Sorgen des Mittelstands<br />

auf, der über mangelnde<br />

Ausbildungsreife vieler Jugendlicher<br />

klagt.<br />

Für die Entwicklung der Zukunftsbranchen<br />

Medizintechnik und Biotechnologie<br />

in der Region muss die<br />

Forschung gestärkt werden. Hier darf<br />

es keine Kürzungen im Landeshaushalt<br />

geben, wie CDU und FDP<br />

dies für die Fachhochschulen leider<br />

beschlossen haben. Die Solartechnologie<br />

in der Region stärken wir mit<br />

unserem grünen Einsatz für die<br />

Erneuerbaren Energien.<br />

Mitten in der saudischen Wüste baut<br />

Coperion Waeschle zwei riesige<br />

Anlagen, mit denen dort Kunststoffe<br />

aufbereitet werden. Es ist der größte<br />

Auftrag, den der Anlagenspezialist je<br />

angenommen hat. >Seite 8<br />

◆ Fortsetzung von Seite 1<br />

Abschaltung der Atomkraft<br />

entstehenden Lücken schließen<br />

können. Ute Vogt hingegen<br />

will die erneuerbaren Energien<br />

stärker fördern und<br />

beim vorgesehenen Zeitplan<br />

für die Abschaltung<br />

der Kernkraftwerke bleiben.<br />

Den baden-württembergischen<br />

IHKn<br />

ist diese Politik nicht<br />

ausreichend zur Sicherung<br />

wettbewerbsfähiger<br />

Energiepreise. „Die Energiepreise<br />

müssen wieder<br />

sinken. Deshalb<br />

fordern wir eine längere<br />

Laufzeit der Kernkraftwerke<br />

im Land“,<br />

so Casper. Die<br />

Handwerkskammern<br />

des Südwestens<br />

wiederum<br />

sprechen sich vor allem<br />

für die Förderung<br />

der dezentralen Energieversorgung<br />

aus. Der Hauptgeschäftsführer<br />

der IHK Hochrhein-Bodensee,<br />

Claudius Marx, bringt einen weiteren<br />

Gesichtspunkt ins Spiel: „Wir haben<br />

viel Wasserkraft am Hochrhein. Sie<br />

braucht eine angemessene Stellung in<br />

der Energiepolitik.“<br />

Die Vorstellungen von einer wirtschaftsfreundlichen<br />

Landespolitik<br />

sind vielfältig. Bei allen Erwartungen<br />

an die künftige Regierung in Stuttgart<br />

bleibt der Wirtschaftsverband Industrieller<br />

<strong>Unternehmen</strong> Baden (WVIB,<br />

Freiburg) realistisch. Hauptgeschäftsführer<br />

Christoph Münzer: „Ein Unternehmer<br />

hat mehr Wünsche an die<br />

Bundes- als an die Landesregierung.<br />

Denn unsere Standortnachteile resultieren<br />

aus unseren Großbaustellen in<br />

Für kleine <strong>Unternehmen</strong> und Existenzgründer<br />

wollen wir gemeinsam<br />

mit den Kreditinstituten an einem<br />

leichteren Zugang zu Mikrokrediten<br />

arbeiten und so eine Kreditfabrik für<br />

den Mittelstand aufbauen.<br />

Für den Mittelstand gilt es in erster<br />

Linie den Technologietransfer zu<br />

verbessern. Die Zahl der Patentanmeldungen<br />

von kleinen und mittelständischen<br />

<strong>Unternehmen</strong> ist in<br />

der Region Stuttgart in den vergangenen<br />

zehn Jahren deutlich<br />

zurückgegangen, während sie bei<br />

den drei großen <strong>Unternehmen</strong><br />

(Daimler, Bosch und Porsche) deutlich<br />

zugelegt hat. Einen inhaltlichen<br />

Schwerpunkt setzen wir hier mit<br />

einem Programm zur Steigerung der<br />

Materialeffizienz in kleinen und<br />

mittelständischen Industriebetrieben.<br />

Dem Fachkräftemangel, der von<br />

manchen bereits als die Wachstumsbremse<br />

in Baden-Württemberg<br />

bezeichnet wird, begegnen wir durch<br />

das Sonderprogramm für zusätzliche<br />

Ausbildungsplätze (100-Millionen-<br />

Programm) und durch die Gebührenfreiheit<br />

des Erststudiums.<br />

Durch eine entschlossene Energiewende<br />

wollen wir das heimische<br />

Handwerk stärken und neue Wachstumsfelder<br />

erschließen.<br />

Hollister’s – Das sind exklusive Edel-<br />

Bikes aus der Tiefe des Schwarzwalds.<br />

Wenn Volker Sichler in seiner<br />

Chopper-Schmiede Unikate zusammenschraubt,<br />

sehen Motorräder von<br />

der Stange alt aus. >Seite 17<br />

den Sozialsystemen, im Arbeitsrecht,<br />

im Steuerecht, die nicht in Landeskompetenz<br />

liegen.“<br />

Christof Gulden, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der STS GmbH &<br />

Co. (Stockach) meint dennoch, dass<br />

die Landesregierung in der Steuerpolitik<br />

des Bundes die Interessen des Mittelstands<br />

stärker vertreten sollte: „Ich<br />

wünsche mir, dass das Kapital, das als<br />

Eigenkapital in das <strong>Unternehmen</strong><br />

fließt, aus dem unversteuerten Einkommen<br />

kommen kann. Dann können<br />

auch mittelständische <strong>Unternehmen</strong><br />

wieder ihr Eigenkapital stärken,<br />

und die Abhängigkeit von den Banken<br />

wird kleiner.“<br />

Joachim Hengstler, Geschäftsführer<br />

der phg Peter Hengstler GmbH + Co<br />

KG (Deißlingen) wünscht sich die Vereinfachung<br />

des Kündigungsschutzes,<br />

sowohl auf Arbeitgeberseite, als auch<br />

auf Arbeitnehmerseite. „Heute ist das<br />

komplizierte Kündigungsschutzwesen<br />

ein klares Hindernis für uns, neue<br />

Mitarbeiter einzustellen, obwohl wir<br />

dringenden Bedarf hätten.“ Die Landesregierung<br />

müsste hier die Initiative<br />

in Berlin ergreifen. Einen schlichten<br />

und jedem baunahen <strong>Unternehmen</strong><br />

verständlichen Wunsch äußert Thomas<br />

Fiehn von der R. Fiehn Regeltechnischer<br />

Service GmbH (Königsfeld):<br />

„Ich wünsche mir endlich wieder eine<br />

Chance, bei öffentlichen Ausschreibungen<br />

Aufträge zu erhalten.“<br />

Was tun die Parteien für unsere <strong>Unternehmen</strong>?<br />

◆ PROFIT hat nachgefragt, wie sich die Parteien nach der Wahl für <strong>Unternehmen</strong> der Region einsetzen möchten<br />

Firmen-Chefs: Das<br />

erwarten wir…<br />

„Ich will endlich wieder eine<br />

Chance bei öffentlichen Ausschreibungen<br />

haben.“<br />

THOMAS FIEHN<br />

Die <strong>Unternehmen</strong> in der Region<br />

haben im Wesentlichen dieselben<br />

Probleme wie die gesamte Wirtschaft<br />

in Deutschland: Es mangelt an der<br />

Inlandsnachfrage! Der Abbau regulärer<br />

Arbeitsplätze, die Lohnkürzungen<br />

und die letzte Steuerreform<br />

haben dazu beigetragen, dass<br />

zwar die exportorientierten <strong>Unternehmen</strong><br />

gute Geschäfte machen, dies<br />

ging aber zu Lasten der kleineren<br />

Firmen, die den inländischen Markt<br />

bedienen. Die Investitionen der<br />

<strong>Unternehmen</strong> und des Staates sind<br />

zurückgegangen.<br />

Wir brauchen wieder mehr staatliche<br />

und privatwirtschaftliche Zukunftsinvestitionen.<br />

Insbesondere die<br />

Kommunen müssen dazu mit den<br />

finanziellen Mitteln ausgestattet<br />

werden, damit sie ihre Infrastruktur<br />

erhalten können. Das führt zu mehr<br />

Beschäftigung im Handwerk.<br />

Um unsere Wirtschaftsweise zukunftsfähig<br />

zu machen, müssen wir<br />

in die Rationalisierung des Rohstoffverbrauchs<br />

investieren. Dies erfordert<br />

jetzt mehr Arbeitskräfte, senkt<br />

die Arbeitslosigkeit und die Sozialabgaben,<br />

steigert die Inlandsnachfrage<br />

und damit die Steuereinnahmen,<br />

entlastet die kommenden<br />

geburtenschwachen Jahrgänge.


Aktuell<br />

Pro:fit 16. März 2006 . Seite 3<br />

LEUTE<br />

Baer, Hanspeter<br />

Seite<br />

9<br />

Bommer, Hans 18<br />

Breyer, Michael 4<br />

Bruetsch, Marco 15<br />

Bucher, Ernst 31<br />

Bucher, Johann 1<br />

Burger, Andreas 31<br />

Daltrop, Winfried 5<br />

Danzeisen, Nadja 25<br />

Denk, Peter 10<br />

Denk, Stefan 10<br />

Doderer, Alexander 14<br />

Dold, Michael 8<br />

Drehmann, Oliver 15<br />

Drews, Christine 11<br />

Fath, Peter 31<br />

Freitag, Heinz 7<br />

Freyberg, Silke von 13<br />

Friedrich, Edgar 6<br />

Friedrich, Sybille 6<br />

Fritz, Thomas 7<br />

Fügle, Wolfgang 10<br />

Gänser, Helmut 12<br />

Gessler, Stefan 15<br />

Geiger, Jochen 3<br />

Geiger, Thomas 3<br />

Gohl, Daniela 11<br />

Görlacher, Heike 18<br />

Grün, Anselm 20<br />

Häring, Markus O. 23<br />

Häring, Thomas W. 20<br />

Haupenthal, Edmund 31<br />

Hienerwadel,<br />

Karl-Otto<br />

27<br />

Huber, Dietmar 13<br />

Kaiser, Rolf 8<br />

Kallup, Bernhard E. 7<br />

Keller, Bernard 25<br />

Kiefer, Axel 8<br />

Kohl, Roland 4<br />

Kramny, Peter 6<br />

Kreeb, Martin 10<br />

Kühner, Walter 4<br />

Lezius, Michael 7<br />

Mescheder, Ulrich 31<br />

Miletzki, Udo 22<br />

Mittelstaedt, Jan 15<br />

Mosbacher, Margit 31<br />

Münzer, Christoph 13<br />

Peters, Kristian 31<br />

Rebholz, Michael 16<br />

Reinhardt, Matthias 30<br />

Restle, Ewald 21<br />

Roth, Heinz 30<br />

Schmid, Gerd 22<br />

Schuba, Konrad<br />

Philip<br />

15<br />

Schwendener, Heinrich<br />

23<br />

Sexauer, Clemens 13<br />

Sichler, Volker 17<br />

Stahlbusch, Till 16<br />

Steiger, Martin 23<br />

Strauch, Axel 15<br />

Thieme, Werner 13<br />

Watzelt, Christian 12<br />

Weber, Andreas 8<br />

Weckbach, Matthias 13<br />

Winterhalter,<br />

Alexandra<br />

24<br />

Zipfel, Andreas 16<br />

Zöphel, Hans-Dieter 8<br />

Zoschke, Harald 19<br />

Zwick, Ernst 16<br />

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Streit um bunte Blumen<br />

◆ Landesgartenschau 2010 – Das neue Logo sorgt in Villingen-Schwenningen für Ärger<br />

von Eva Schmidt-Steinbach und<br />

Marion Peters<br />

Villingen-Schwenningen – Und<br />

schon wieder spalten blühende Blümchen<br />

die Gemüter in Villingen-<br />

Schwenningen. Grund: Die undurchsichtige<br />

Ausschreibung zur Logogestaltung<br />

für die Landesgartenschau<br />

(LGS).<br />

Noch im Juli 2005 war der Jubel<br />

groß, weil die LGS 2010 in der Doppelstadt<br />

mit Hilfe eines Bürgerentscheids<br />

endlich zur beschlossenen Sache<br />

erklärt wurde.<br />

Städtebaulich verspricht<br />

das ein neues<br />

Gesicht für die Indus-<br />

Bad Säckingen – Bewa Geiger freut<br />

sich über kontinuierliches Wachstum<br />

und investiert deshalb Millionen in<br />

den Bau neuer Betriebsgebäude und<br />

die Erweiterung des <strong>Unternehmen</strong>s.<br />

Die Bad Säckinger Firma, früher Großwäscherei,<br />

firmiert heute als Textil-<br />

Dienstleister. Das heißt, Bewa Geiger<br />

reinigt nicht nur mehr Kundenwäsche,<br />

das <strong>Unternehmen</strong> macht heute<br />

den weit größeren Teil des Geschäftes<br />

mit der Vermietung und Pflege von Berufsbekleidung<br />

an Pharma- und Lebensmittelindustrie<br />

oder an Kliniken.<br />

Genau hier sieht Jochen Geiger, der<br />

zusammen mit seinem Bruder Thomas<br />

Geiger die Geschäfte führt, die<br />

besten Entwicklungschancen für den<br />

Betrieb. Die Gebrüder Geiger setzen<br />

seit einigen Jahren gezielt auf dieses<br />

Pferd. Und das mit Erfolg. „Das <strong>Unternehmen</strong><br />

hat in den letzten Jahren jeweils<br />

zwischen fünf und sieben Prozent<br />

zugelegt“, sagt Jochen Geiger.<br />

triestadt Schwenningen, auch das historische<br />

Villingen soll eine Frischzellenkur<br />

erhalten und überhaupt die<br />

heimische Wirtschaft kräftig angekurbelt<br />

werden, wie die Befürworter einst<br />

versicherten.Aktuell sehen allerdings<br />

Villinger und Schwenninger Unternehmer<br />

ihre Felle auf dem Neckar gen<br />

Stuttgart davonschwimmen.<br />

Gleich bei der ersten Auftragsvergabe<br />

um das künftige Logo – und damit<br />

das Markenzeichen der großen Schau<br />

– ging der Zuschlag in die Landeshauptstadt.<br />

Die einheimischen<strong>Unternehmen</strong><br />

guckten<br />

in die Röhre.<br />

An dem eingeschränktenAusschreibungsverfahren<br />

der Stadt wurden<br />

diverse Werber<br />

aus dem Ländle und<br />

gerade mal vier<br />

willkürlich ausgewählte<br />

Agenturen<br />

aus Villingen-Schwenningenbeteiligt.Genau<br />

Das bedeutet kontinuierliches Wachstum<br />

in einer wirtschaftlich schwierigen<br />

Zeit. Gleichzeitig stieg in den letzten<br />

sieben Jahren auch die Zahl der Arbeitsplätze<br />

von 90 auf 135 an.<br />

Jetzt allerdings wird es dem Betrieb<br />

zu eng an seinem angestammten<br />

Standort. In der Nachkriegszeit entstand<br />

dort die Keimzelle des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

am Rande des Stadt auf der<br />

grünen Wiese. Heute gehören weiteres<br />

Gewerbe und zahlreiche Wohnhäuser<br />

zur Nachbarschaft in dem Mischgebiet.<br />

Nach baulichen Erweiterungen<br />

1970, 1989 und 2000 ist keine Expansion<br />

mehr möglich. Deshalb siedeln die<br />

Gebrüder Geiger mit ihrem Betrieb in<br />

zwei Schritten ins Industriegebiet um.<br />

20 Tonnen Berufskleidung laufen<br />

täglich durch den Betrieb. Schließlich<br />

tragen 15 000 Menschen in der Region<br />

an ihrem Arbeitsplatz Berufskleidung<br />

von Bewa Geiger.<br />

Natürlich gehört es zu den ehrgeizigen<br />

Zielen der Gebrüder, diesen Kreis<br />

weiter zu vergrößern. Deshalb schla-<br />

daran entbrannte ein heftiger Streit,<br />

der zu massiven Protesten der Kreativen<br />

führte. Die Werber fühlen sich benachteiligt<br />

und gehen auf die Barrikaden:<br />

„Das Vorgehen war skandalös,<br />

zumindest aber tief provinziell“, monierte<br />

Alexander Doderer, Geschäftsführer<br />

der über die Stadtgrenzen hinaus<br />

bekannten Werbeagentur Gruppe<br />

Drei aus Villingen. Dabei hatte der<br />

aufgebrachte Agenturinhaber im Vergleich<br />

zu etlichen seiner Mitbewerber<br />

am Markt wenigstens noch die Chance,<br />

einen Entwurf vorzustellen.<br />

Ganz anders hingegen erging es Logo-Experte<br />

Arnulf Struck aus Schwenningen,<br />

der sich von den Ereignissen<br />

völlig überrannt fühlte. Das Rennen<br />

war ohne ihn gelaufen. Besonders enttäuschend<br />

für Kommunikationsdesigner<br />

Struck deshalb, weil er immerhin<br />

gut genug war, um für die von Oberbürgermeister<br />

Rupert Kubon initiierte<br />

Bürgerstiftung ein Logo zu entwerfen –<br />

und zwar gratis. Doch er steht mit seiner<br />

Fassungslosigkeit nicht alleine da:<br />

In einer öffentlichen Diskussionsrunde<br />

prangerten die Werbefachleute aus Villingen-Schwenningen<br />

das Auswahlverfahren<br />

gegenüber Oberbürgermeister<br />

Kubon an. Während die Kreativen<br />

die Ansicht vertreten, dass die am Verfahren<br />

beteiligten gesamtstädtischen<br />

Agenturen völlig willkürlich ausgewählt<br />

worden waren, verteidigte das<br />

Stadtoberhaupt die Prozedur: Bei der<br />

Bewa Geiger wird’s zu eng<br />

◆ Textildienstleister baut für 4,5 Millionen neue Betriebsgebäude im Industriegebiet<br />

von Andreas Gerber<br />

Effektives Vermögensmanagement mit<br />

Investmentfonds<br />

Vermögensplanung mit Strategie – Investmentfonds bilden eine<br />

elementare Basis. Vorausgesetzt, sie werden professionell verwaltet<br />

Investmentfonds sind unter den Aspekten<br />

Sicherheit, Rendite, Flexibilität und Liquidität<br />

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und Transparenz von Fondsprodukten koppelt<br />

sich mit der Überwachung und Beaufsichtigung<br />

der Fondsmanager durch<br />

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Investments, einer absolut<br />

aufmerksamen Betreuung<br />

des Depots.<br />

Vorsprung durch Spezialisierung<br />

Um bei größtmöglicher Sicherheit konstante<br />

und möglichst hohe Wertentwicklungen zu<br />

erzielen, sind die Auswahl und die Gewichtung<br />

der einzelnen Fonds in einem Depot von erheblicher<br />

Bedeutung. Die Anleger erwarten eine<br />

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gen sie mit der Umsiedlung und dem<br />

kompletten Neubau ein neues Kapitel<br />

in der Firmengeschichte auf. In zwei<br />

Schritten will der Betrieb in den<br />

nächsten sechs Jahren an den neuen<br />

Standort im Industriegebiet ziehen.<br />

Die erste der beiden großen Hallen<br />

wird diesen Herbst bezugsfertig sein.<br />

Zusammen mit der zweiten Halle werden<br />

die Kosten bei 4,5 Millionen Euro<br />

liegen. Im Endausbau stehen dann geräumige<br />

7600 Quadratmeter Betriebsfläche<br />

statt den derzeitigen 4000 zur<br />

Verfügung.<br />

Bewa Geiger<br />

Bewa wurde 1926 in Bad Säckingen gegründet. In der Nachkriegszeit<br />

erfolgte der Neubau am heutigen Standort auf der<br />

grünen Wiese. Der Betrieb wurde baulich erweitert in den<br />

Jahren 1970, 1989 und 2000. Die Firma Geiger wurde 1936<br />

in Rheinfelden gegründet. 1989 gingen die Gebrüder Geiger<br />

zunächst eine Kooperation mit Bewa in Bad Säckingen ein.<br />

Vor zwei Jahren übernahmen sie die Anteile der Bewa. (ag)<br />

Auswahl der neun Büros sei die Stadt<br />

der Empfehlung des Designzentrums<br />

Stuttgart gefolgt.<br />

Die einheimischen<br />

Agenturen betreffend<br />

habe er sich in der Stadt<br />

bei einzelnen Personen<br />

kundig gemacht, welche<br />

in Frage kämen, und danach<br />

selektiert. „Das hätte<br />

man vielleicht etwas anders<br />

machen können“, räumte Kubon<br />

ein.<br />

Nicht nur Kerstin Jennessen,<br />

preisgekrönte Werbefachfrau, findet<br />

das unglaublich. Sie hatte gerade noch<br />

rechtzeitig und nur dank ihrer guten<br />

Kontakte in die lokale Politik von dem<br />

kurz vor der Entscheidung stehenden<br />

Wettbewerb erfahren. Erst nach resolutem<br />

Anschreiben an die Gemeinderäte<br />

wurde Jennessen, die bereits Kollegen<br />

mobilisiert hatte, in letzter Minute<br />

auf die Liste der Kreativwettbewerber<br />

gesetzt.<br />

Genützt hat’s nichts. Als strahlender<br />

Gewinner ging die Agentur Stankowski<br />

und Duschek aus Stuttgart<br />

hervor. Ufo-ähnliche Gebilde – so jedenfalls<br />

wird das ausgewählte Logo<br />

spöttisch betitelt – werden künftig<br />

Fahnen, T-Shirts, Aufkleber und etliche<br />

Werbemittel mehr zieren.<br />

Rückenwind haben die frustrierten<br />

Grafiker seitens der Industrie- und<br />

Handelskammer (IHK) bekommen:<br />

„Natur verbindet“<br />

lautet der Slogan zu<br />

diesem Logo – in VS<br />

allerdings spaltet es<br />

die Gemüter.<br />

„Wenn es schon beim Logo<br />

nicht gelingt, die heimischen<br />

<strong>Unternehmen</strong> frühzeitig<br />

einzubinden, welche<br />

Chance haben diese<br />

dann noch bei Vergabe<br />

größerer Aufträge?“,<br />

fragte sich Hauptgeschäftsführer<br />

Thomas Albiez, der dies als einen<br />

„misslungenen Start“ der Landesgartenschau<br />

wertete. Immerhin erhielt<br />

jeder Wettbewerbsteilnehmer einen<br />

Betrag von 3000 Euro. Und dies war<br />

nur der Anfang:<br />

Eine stolze Investitionssumme von<br />

insgesamt 37 Millionen Euro soll<br />

schließlich die Doppelstadt auch über<br />

die LGS hinaus erblühen lassen. Um<br />

sich die Chance auf Aufträge für die<br />

Zukunft zu sichern, lässt die Werbebranche<br />

noch immer nicht locker.<br />

Mehr als 25 Werber, Fotografen und<br />

Drucker haben eigens für die Stadtverwaltung<br />

und Tochtergesellschaften eine<br />

Liste mit Kontaktdaten zusammengestellt.<br />

Bewa Geiger geht ins Säckinger Industriegebiet. Jochen<br />

Geiger (links) mit Architekt Franz Michler.<br />

Bild: Gerber<br />

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Aktuell<br />

Seite 4 . 16. März 2006 Pro:fit<br />

News<br />

ALLWEILER AG<br />

Mehr Auszubildende<br />

Die Allweiler AG erhöht in diesem<br />

Jahr die Ausbildungsquote. Am<br />

Stammsitz in Radolfzell will der<br />

Pumpenhersteller die Zahl Ausbildungsplätze<br />

auf etwa sieben<br />

Prozent der Stammbelegschaft<br />

aufstocken und damit fast verdoppeln.<br />

Wie Allweiler mitteilt, soll mit den<br />

neuen Lehrstellen vor allem der<br />

Nachwuchs an qualifizierten<br />

Facharbeitern sichergestellt werden.<br />

Hans-Erich Vonderheid,<br />

Personalleiter des <strong>Unternehmen</strong>s,<br />

sieht die Vorteile besonders darin,<br />

dass die Ausbildung exakt die<br />

Bedürfnisse des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

erfüllt. Zudem biete Allweiler gute<br />

Lern- und Lehrvoraussetzungen<br />

und ein ausbildungsfreundliches<br />

Betriebsklima mit Zukunftsperspektiven.<br />

(sk)<br />

DEUTSCHE BANK<br />

Umsatzplus<br />

Die Deutsche Bank Villingen-<br />

Schwenningen hat im vergangenen<br />

Geschäftsjahr ein Umsatzplus<br />

von 17,9 Prozent erzielt und<br />

zahlreiche Neukunden gewonnen.<br />

Damit belegten die Filialen<br />

in Villingen und Schwenningen<br />

unter den 23 Außenstellen in<br />

Südbaden die ersten beiden<br />

Plätze.<br />

Die beiden Filialleiter, Thilo Harm<br />

in Villingen und Dominik Falk in<br />

Schwenningen, führen den Erfolg<br />

auf ihr außerordentlich engagiertes<br />

Beraterteam zurück. Dieses<br />

wurde im vergangenen Jahr um<br />

fünf auf 38 Berater erweitert.<br />

Zusätzlich sind zwölf mobile<br />

Finanzberater im Einsatz. (sk)<br />

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Nächster Versuch für Kienzle<br />

◆ Die Hamburger Kienzle AG möchte mit dem Markennamen Kienzle nicht nur Uhren verkaufen<br />

von Stefan Preuß<br />

Villingen-Schwenningen – Die Markenrechte<br />

der einst weltbekannten<br />

Kienzle-Uhren sind in neuen Händen.<br />

Die Nutzung des nach wie vor klingenden<br />

Namens hat sich die in Hamburg<br />

ansässige Kienzle AG gesichert, die die<br />

bekannte Marke gleich als Gesamtfirmennamen<br />

nutzt. Die Kienzle AG will<br />

nicht nur einen erneuten Relaunch<br />

der Uhrenmarke starten, sondern um<br />

den klangvollen Namen ein erfolgreiches<br />

Handelshaus bauen.<br />

Die Kienzle AG hält nicht nur die<br />

Namensrechte an Kienzle-Uhren,<br />

sondern möchte den Markennamen<br />

auch für technische Konsumgüter, optische<br />

Geräte und Medizin-Produkte<br />

nutzen. Unter dem Dach der Kienzle<br />

AG sind die neu gegründete Kienzle<br />

Uhren GmbH, B & B Consult GmbH<br />

(Promotion und Werbeartikel) und<br />

das Europäische Kienzle-Servicezentrum<br />

vereint. Hauptaktionäre der Gesellschaft<br />

sind neben den beiden Vorständen<br />

Michael Breyer und Joachim<br />

Baer die HEP Hongkong Equity Partners<br />

LTD., die ein etabliertes Netzwerk<br />

aus Produzenten, Dienstleistungsunternehmen<br />

und Vertriebsgesellschaften<br />

in Asien und Europa unterhält.<br />

Breyer, der nach seiner Tätigkeit als<br />

<strong>Unternehmen</strong>sberater auch fünf Jahre<br />

bei Tchibo gearbeitet hat, und Baer<br />

planen ein internationales Handelsunternehmen,<br />

um die Marke Kienzle<br />

aufzubauen. Neben Kienzle haben<br />

sich die Unternehmer noch andere<br />

Markenrechte wie zum Beispiel die<br />

des Nähmaschinenherstellers Singer<br />

gesichert. Während Uhren der Marke<br />

Kienzle in drei Kategorien vor allem im<br />

Fachhandel und bei den Versendern<br />

angeboten werden sollen (siehe Interview),<br />

ist der Name Kienzle im Internet-Portal<br />

myselect.de auch für Toas-<br />

ter, Heimwerker-Geräte oder Blutdruck-Messgeräte<br />

als Markenname<br />

vorgesehen. Das Kalkül ist klar: Kienzle<br />

steht für gute handwerkliche Qualität<br />

aus dem Schwarzwald zu günstigen<br />

Preisen. Das ist in der Gegenwart, in<br />

der die Waren aus allen Ecken der<br />

Welt stammen und der Verbraucher<br />

kaum noch Orientierung findet,<br />

ein hoher Wert.<br />

Sitz der Kienzle Uhren GmbH<br />

ist Schwenningen. Auf 250<br />

Quadratmetern Fläche sind<br />

das Vertriebsbüro und der<br />

Vorführraum untergebracht.<br />

Für den Herbst<br />

ist die Eröffnung eines<br />

Outlet-Centers in der<br />

Karlstraße geplant.<br />

„Wir fühlen uns dem<br />

Geburtsort des Firmengründers<br />

Jakob<br />

Kienzle verbunden“,<br />

sagt Breyer. Die Verbindung<br />

zur Region<br />

mache deshalb Sinn.<br />

Wie kam es zu der<br />

Neubelebung des bekannten<br />

Namens Kienzle?<br />

Nach dem Konkurs der<br />

1822 gegründeten Schwenninger<br />

Uhrenfabrik im Jahre<br />

1997 hatte die Highway Holdings<br />

Ltd. den überwiegenden<br />

Teil der Uhren-Produktionsanlagen<br />

sowie die Namensrechte<br />

gekauft.<br />

Haupteigentümer der in Hongkong<br />

beheimateten Highway Holdings<br />

ist der aus Schwenningen stammende<br />

Ingenieur Roland Kohl. Das<br />

<strong>Unternehmen</strong> baut als Lohnfertiger<br />

für bekannte Marken technische Geräte<br />

in der chinesischen Boom-Region<br />

Shenzen. 500 000 US-Dollar zahlte<br />

Kohl seinerzeit an den Kienzle-Konkursverwalter<br />

für die Namensrechte,<br />

Wir verteilen<br />

zuverlässig Ihre Prospekte,<br />

Anzeigenblätter<br />

und Briefe<br />

Max-Stromeyer-Straße 178<br />

78467 Konstanz<br />

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Fax 07531 999-77 1475<br />

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Anne Rotzinger<br />

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Tuttlinger Straße 16-18<br />

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Christine Böck<br />

Die in Hamburg ansässige Kienzle AG<br />

hat sich die weltweiten Markenrechte<br />

der einstigen Schwenninger Weltfirma<br />

Kienzle gesichert. Im Interview erläutert<br />

Vorstand Michael Breyer die Pläne<br />

und Ziele des <strong>Unternehmen</strong>s.<br />

Wie sind Sie auf die Idee gekommen,<br />

sich die Kienzle-Markenrechte<br />

zu sichern?<br />

Mein Vorstandskollege Joachim Baer<br />

und ich haben bereits über mehrere<br />

Jahre positive Erfahrungen mit dem<br />

Verkauf von Uhren der Marke Kienzle<br />

gesammelt. Als jetzt die Markenrechte<br />

verfügbar waren, haben unsere Analysen<br />

ergeben, dass in dieser Marke<br />

noch sehr viel mehr Potenzial steckt.<br />

Highway Holdings, ein börsennotiertes<br />

<strong>Unternehmen</strong> aus Hongkong<br />

mit eigenen Produktionskapazitäten,<br />

hat die Wiedergeburt<br />

der Uhrenmarke in die Gewinnzone<br />

nicht geschafft. Was macht<br />

Sie optimistisch?<br />

Durch jahrzehntelange Erfahrungen<br />

im internationalen Handels- und Produktmanagement<br />

sehen wir uns für<br />

den Relaunch der Marke gut aufgestellt.<br />

Als ehemaliger Roland-Berger-<br />

Mann weiß ich allerdings, dass es eine<br />

gewisse Zeit dauert, eine alte Marke zu<br />

aktivieren. Diese Zeit und das dafür<br />

notwendige Know-how hat Highway<br />

Holdings nicht gehabt. Unsere Analyse<br />

hat ergeben, dass auch das Sortiment<br />

nicht konkurrenzfähig war.<br />

Schließlich bedarf es auch gewisser<br />

Marketing- und Vertriebsbudgets, um<br />

die Marke wieder nach vorne zu bringen.<br />

Die waren ganz offensichtlich im<br />

Geschäfts-Plan von Highway Holdings<br />

nicht enthalten. Das Team um Walter<br />

Kühner hat zwar gut gearbeitet, aber<br />

im Prinzip hatten sie keine Chance.<br />

Auf wen setzen Sie jetzt?<br />

Wir sind froh, Walter Kühner als Vertriebsprofi<br />

und Branchenfachmann<br />

für unser <strong>Unternehmen</strong> gewonnen zu<br />

haben. Wir sind aber durchaus auf der<br />

Suche nach weiteren Vertriebsfachleuten,<br />

gerne auch ehemalige Kienzlerianer.<br />

Sitz der Kienzle AG ist Hamburg.<br />

Welche Rolle spielt Schwenningen<br />

in Ihren Planungen?<br />

die zunächst nicht für Uhren, sondern<br />

im asiatischen Raum auch für Bohrmaschinen,<br />

Toaster oder Blutdruck-<br />

Messgeräte genutzt wurden. Erst 2002<br />

startete der Relaunch der Uhrenmarke:<br />

Die bereits 1999 gegründete Kienzle<br />

Uhrenfabriken GmbH sollte Zeitmesser<br />

vertreiben, die auf den originalen<br />

Maschinen, die nun allerdings in<br />

China standen, gefertigt waren.<br />

Das klappte sogar mit zunehmenden<br />

Erfolg, da sich mit Walter Kühner<br />

ein ausgewiesener Vertriebsprofi<br />

mit Branchen-Erfahrung um<br />

den Vertrieb kümmerte – dennoch<br />

verzeichnete die Uhrensparte<br />

der Highway Holdings<br />

hohe Verluste. So hoch, dass<br />

Kohl nun die Konsequenzen<br />

zog, obschon bei Quartalsumsätzen<br />

von etwa<br />

1,5 Millionen US-Dollar<br />

gut 20 Prozent des<br />

Gesamtumsatzes von<br />

Highway aus dem Uhrengeschäft<br />

stammten.<br />

Diese Umsätze umfassten<br />

auch Lohnaufträge anderer<br />

Hersteller, die die Uhren dann<br />

mit ihrem eigenen Logo versahen.<br />

Kohl verkaufte die verbliebenen<br />

Namensrechte im November<br />

2005 an eine Gesellschaft in Hongkong,<br />

die den Namen Kienzle Ltd.<br />

trägt. Diese Gesellschaft gehört zum<br />

Einflussbereich von HEP Hongkong<br />

Equity Partners, eines der maßgeblichen<br />

Venture Capital und Private<br />

Equity-Unternehmungen der Region.<br />

Der bloße Rechtehandel mit dem guten<br />

Namen aus dem Schwäbischen<br />

immerhin war für Highway Holdings<br />

Die Kienzle AG will mit Uhren und<br />

anderen technischen Produkten<br />

einen Relaunch der Marke Kienzle<br />

starten. Bild: Kienzle<br />

„Noch viel Potenzial“<br />

◆ Wie Kienzle-Chef Michael Breyer die bekannte Weltmarke nutzen will<br />

Wir fühlen uns als Kienzle AG der fast<br />

200-jährigen Historie am Standort<br />

Schwenningen verpflichtet. Wir sind<br />

in der Karlstraße auf etwa 250 Quadratmetern<br />

mit unserem Verkaufsbüro<br />

Süd vertreten. Unsere Ausstellungsräume<br />

sind ebenfalls in Schwenningen.<br />

Die Einkäufer unserer wichtigsten<br />

Partner, also Handel und auch die<br />

großen Versandhäuser, werden von<br />

Schwenningen aus betreut.<br />

Aktuelle Kienzle-Uhren kommen<br />

nicht aus Schwenningen, sondern<br />

aus Billiglohn-Ländern. Wie<br />

erklären Sie Kunden diesen Umstand?<br />

Es stimmt. Unsere Fertigungstiefe in<br />

Deutschland ist nicht mehr so hoch<br />

wie vor 20 Jahren. Als international<br />

aufgestelltes <strong>Unternehmen</strong> beziehen<br />

wir Komponenten dort, wo wir für uns<br />

maßgeschneiderte Komponenten und<br />

Leistungen erhalten. Das kann, muss<br />

aber nicht in Deutschland sein. Das<br />

machen wir nicht anders als andere<br />

Markenhersteller. Der Kunde weiß<br />

dies in der Regel auch. Es kommt vielmehr<br />

darauf an, dass das Produkt das<br />

hält, was der Name Kienzle verspricht:<br />

Robuste, zeitgemäße Technik in<br />

unverwechselbarem Design<br />

mit einem sehr guten Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis. Wir<br />

können uns auch vorstellen,<br />

in absehbarer<br />

Zukunft eine kleine<br />

Produktion für höherwertige<br />

Uhren in<br />

Deutschland aufzubauen.<br />

Das wird aber<br />

nicht mehr in den Dimensionenvergangener<br />

Tage geschehen.<br />

Wie sieht denn die<br />

nahe Zukunft konkret<br />

aus?<br />

Wir gliedern das Angebot<br />

in drei Gruppen. Die Kienzle-Untermarke<br />

„alfa“ steht<br />

Michael Breyer<br />

Bild: Kienzle<br />

lukrativ: Insgesamt 2,16 Millionen US-<br />

Dollar seien erlöst worden, teilte das<br />

<strong>Unternehmen</strong> mit, was einer Rendite<br />

von mehr als 300 Prozent entspricht.<br />

Prompt zahlte Highway Holdings Ltd.<br />

eine Sonderdividende von 20 US-<br />

Cents pro Aktie. Der Verkauf der übernommenen<br />

Uhren – noch immer lagern<br />

vor allem Wecker und Großuhren<br />

aus originaler Kienzle-Produktion in<br />

Schwenningen – sei aber defizitär gewesen,<br />

teilte Highway mit. Lediglich<br />

200 000 US-Dollar konnten erlöst werden.<br />

Eine außerordentliche Belastung<br />

in Höhe von 500 000 US-Dollar werde<br />

noch abgeschrieben.<br />

Kienzle Historie<br />

1822: Johannes Schlenker gründet<br />

in Schwenningen eine Uhrenmanufaktur<br />

1883: Der Kaufmann Jakob Kienzle<br />

wird Teilhaber der Firma. Neuer<br />

Name: „Schlenker und Kienzle“<br />

1897: Jakob Kienzle wird Alleininhaber,<br />

inzwischen 600 Angestellte<br />

1935: Jakob Kienzle stirbt, Produktionsunterbrechung<br />

während<br />

des Zweiten Weltkrieges<br />

1989: Aus den Firmen Kienzle<br />

Uhrenfabriken und vier weiteren<br />

Firmen wird die Dufa Deutsche<br />

Uhrenfabrik gegründet; die Dufa ist<br />

für die Produktion zuständig, im<br />

Marketing- und Vertriebsbereich<br />

bleibt Kienzle selbstständig.<br />

1996: Nach der Dufa muss auch<br />

die Tochter Kienzle-Uhren Konkurs<br />

anmelden.<br />

1997: Die Dufa wird an die Highway<br />

Holding Limited nach Hongkong<br />

verkauft.<br />

2006: Erneute Wiederbelebung der<br />

Marke Kienzle<br />

für besonders preisgünstige Uhren ab<br />

15 bis etwa 49 Euro. Uhren der Marke<br />

„Kienzle 1822“ gibt es im Preissegment<br />

von 60 bis etwa 300 Euro, und darauf<br />

setzen wir dann noch das Luxussegment<br />

in Gedenken an Firmengründer<br />

Jakob Kienzle im Segment oberhalb<br />

300 Euro. Gerade diese Uhren könnten<br />

in Deutschland gefertigt werden.<br />

Derzeit ist Kienzle mit knapp<br />

600 000 verkauften Uhren und 1,2<br />

Prozent Marktanteil die Nummer<br />

neun bei den Marken in Deutschland.<br />

Welche konkreten Marktanteile<br />

und Umsätze streben Sie<br />

mittelfristig an?<br />

Wir setzen vor allem auf den Vertriebsweg<br />

Uhrenfachhandel. Nach erfolgreichem<br />

Relaunch der Marke streben<br />

wir eine flächendeckende Listung im<br />

Fachhandel und bei den Warenhäusern<br />

an. Wenn unser Sortiment so gut<br />

ankommt, wie wir es erwarten, sollte<br />

ein Platz unter den ersten 5 realisierbar<br />

sein.<br />

DIE FRAGEN STELLTE<br />

STEFAN PREUSS


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Pro:fit 16. März 2006 . Seite 5<br />

Modern statt<br />

modisch<br />

von Torsten Lucht<br />

Radolfzell – Pauline – wie das klingt!<br />

Oder Bruno. Friedhelm, Alfons und<br />

Emmi sind auch so seltsame Namen.<br />

Am besten aber ist dieser: Malwine!<br />

Herrje, das hört sich an wie eine altdeutsche<br />

Hinterlassenschaft aus Siebenbürgen<br />

oder irgendwo aus dem<br />

kasachischen Umland von Alma Ata.<br />

Warum nicht gleich Olga oder Adalbert?<br />

Und doch, die Namen sind hoch<br />

modern – nicht modisch, sondern modern.<br />

Das ist ein kleiner, aber bedeutsamer<br />

Unterschied. Modisches ist<br />

grell und schreit, das Moderne aber<br />

transportiert eine Spur von Unvergänglichkeit.<br />

Und damit sind Pauline,<br />

Bruno & Co für die Schiesser AG die<br />

passenden Bezeichnungen für ihre<br />

Revival-Serien. Seit 130 Jahren gibt es<br />

das Radolfzeller Textilunternehmen,<br />

das mit der Retro-Masche gute Geschäfte<br />

macht. Mehr noch: Schiesser-<br />

Wäsche ist Kult und wird in boomenden<br />

Nostalgie-Warenhäusern wie<br />

Handarbeit gehandelt.<br />

Aber ist diese Retro-Masche nicht<br />

doch eher die Spielerei eines Marktführers?<br />

Winfried Daltrop widerspricht<br />

vehement. Über das Revival<br />

fließt ein siebenstelliger Betrag in die<br />

Kassen des <strong>Unternehmen</strong>s, sagt der<br />

Vorstandsvorsitzende, und allein die<br />

allfälligen Kopien auf dem Markt seien<br />

Beleg für den Wert der Serien. „Es ist<br />

immer ein gutes Zeichen, wenn man<br />

kopiert wird,“ meint Daltrop. So kann<br />

nur ein Klassenbester über unvermeidliche<br />

Umsatzsschäden durch<br />

Nachahmer sprechen . . .<br />

Dass Winfried Daltrop nichts auf die<br />

altehrwürdige Gruppe um Pauline<br />

und Bruno kommen lässt, hängt freilich<br />

nicht nur mit den guten Einnahmen<br />

zusammen. Der Vorstandsvorsitzende<br />

verteidigt eine Philosophie – eine,<br />

die lange Zeit wenig galt und jetzt<br />

allmählich wieder in der Achtung<br />

steigt. „Ich habe den Eindruck, dass<br />

das langfristige Denken an Bedeutung<br />

gewinnt und die Menschen verstärkt<br />

dazu neigen, erst zu denken bevor sie<br />

reden.“ Das Bekenntnis zu Qualität<br />

klingt lapidar, ist aber doch eine Aussage<br />

zu Schein und Sein, die in der<br />

Branche die Existenz bedeuten kann.<br />

Denn wo wird gespart, wenn das Geld<br />

knapp wird? Deutschland jedenfalls<br />

ging es in den vergangenen Jahren<br />

mächtig an die Wäsche.<br />

Die Schiesser AG kommt mit diesem<br />

Verbraucherverhalten deutlich besser<br />

zurecht als die Mitbewerber. Seit Jahren<br />

schrumpft der Markt und auch das<br />

Radolfzeller <strong>Unternehmen</strong> muss der<br />

Entwicklung seinen Tribut zollen –<br />

doch weit weniger als im Branchenschnitt.<br />

Zum Beispiel im vergangenen<br />

Jahr: Winfried Daltrop geht für sein<br />

<strong>Unternehmen</strong> von stagnierenden bis<br />

leicht rückläufigen Geschäften von einem<br />

bis zwei Prozent aus, für die<br />

Branche rechnet er jedoch mit Einbußen<br />

von sieben bis zehn Prozent. Die<br />

Schiesser AG hat sich also besser geschlagen<br />

als die Konkurrenz und ihre<br />

Marktanteile wie schon in den Jahren<br />

zuvor ausgebaut.<br />

Die Werbeabteilung des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

erklärt das mit einem Satz: „Ohne<br />

Herkunft keine Zukunft“ – Punkt.<br />

Winfried Daltrop verliert dazu ein paar<br />

Worte mehr. Er hält nichts von falsch<br />

„Wir haben zum<br />

Glück keinen<br />

verrückten<br />

Aktionär,<br />

der jeden Tag<br />

den Kurs ändern<br />

möchte.“<br />

WINFRIED DALTROP<br />

verstandener Dynamik und der besonders<br />

in seinem Metier verbreiteten<br />

Quartalsdenke. „Wir sind zwar in der<br />

Modebranche, aber man muss auch<br />

hier nicht mit der Farbe gleich das<br />

Konzept ändern.“ Was folgt ist ein hohes<br />

Lied auf Durchhaltevermögen,<br />

Qualitätsbewusstsein und langfristig<br />

ausgerichtetes Denken – gepaart mit<br />

persönlichen Charaktereigenschaften.<br />

„Wir haben zum Glück keinen verrückten<br />

Aktionär und ich selbst bin<br />

auch zu schwerfällig, um jeden Tag<br />

den Kurs zu ändern.“<br />

Das mit der Schwerfälligkeit ist Understatement<br />

pur: Produktionsverlagerung<br />

ins Ausland, Konzentration der<br />

Produktentwicklung in Radolfzell,<br />

Neuorganisation des Versands oder<br />

neue Software-Programme sind nur<br />

einige Stichworte, die die Veränderungen<br />

bei der Schiesser AG im Laufe eines<br />

knappen Jahrzehnts umschreiben.<br />

Neben den strukturbedingten Wandel<br />

kommen die alltäglichen Markterfordernisse<br />

wie etwa neue Produkte im<br />

Sportwäsche- und Kinderkollektionsbereich<br />

oder der vergleichsweise pro-<br />

◆ Wie das Radolfzeller Textilunternehmen<br />

Schiesser der<br />

Konkurrenz das Wasser abgräbt<br />

fane Akt eines Umzugs in den vergangenen<br />

Monaten. Heute konzentriert<br />

sich der Betrieb auf einer relativ kleinen<br />

Fläche des Firmenareals, rund 13,5<br />

Hektar gelten inzwischen als Vorzeigeobjekt<br />

für die Radolfzeller Stadtentwicklung.<br />

So wurde von der Schiesser-<br />

Schwestergesellschaft, der Hesta<br />

GmbH, beispielsweise ein historisches<br />

Produktionsgebäude – der so genannte<br />

Jahrhundertbau – zu einem Dienstleistungszentrum<br />

umgebaut und als<br />

Herzstück des Geländes soll im Herbst<br />

ein Herstellerverkaufszentrum eingeweiht<br />

werden.<br />

Der für den Wandel erforderliche<br />

lange Atem schlägt sich auch in der<br />

Personalpolitik nieder. Bezeichnend<br />

dafür ist der Ausbildungsbereich: 43<br />

Ausbildungsplätze stellt die Schiesser<br />

AG zur Verfügung, allein in diesem<br />

Jahr werden 20 neue Azubis in<br />

neun Ausbildungsberufen<br />

eingestellt – keine schlechte<br />

Quote bei einem Textilhersteller<br />

mit rund 700 Mitarbeitern.<br />

Zur Quantität gesellt sich<br />

Qualität: Die Azubis werden<br />

in ihrem Beruf auf breiter Basis<br />

fit gemacht, so zählt ein<br />

mehrmonatiger Auslandsaufenthalt<br />

zur Ausbildung.<br />

Geschenkt bekommt allerdings<br />

keiner etwas. Winfried<br />

Daltrop hält es für einen fatalen<br />

Paradigmen-Wechsel, wenn junge<br />

Menschen glauben, sie könnten auch<br />

ohne Leistung ein Star werden. Und<br />

für die gestandenen Mitarbeiter gilt<br />

das erst recht: „Seit einem Dreivierteljahr<br />

haben wir hier eine Hochkampfphase“,<br />

erläutert er im Zusammenhang<br />

mit einer EDV-Systemumstellung.<br />

„Da macht jeder zwei Jobs.“ Immerhin<br />

schlägt sich die Aktivität in<br />

neuen Arbeitsplätzen nieder: Bei der<br />

Schiesser AG wuchs die Zahl innerhalb<br />

von 18 Monaten um rund fünf<br />

Prozent.<br />

Gute Nachrichten sind das, doch sie<br />

steigen dem <strong>Unternehmen</strong> nicht zu<br />

Kopf. „Für uns ist 2006 ein Konsolidierungsjahr“,<br />

sagt der Vorstandsvorsitzende.<br />

Er drückt bewusst auf die Bremse,<br />

weil man sonst vor lauter Aktionismus<br />

die Leute nicht mitnehmen könne.<br />

Wie der Tribut an die Schwerfälligkeit<br />

klingt das bei Winfried Daltrop allerdings<br />

nicht. Eher ist es die Verschnaufpause<br />

in einem klassischen<br />

Dauerlauf, bei dem das Ziel wichtiger<br />

ist als der Sprint. Man könnte auch sagen:<br />

Es ist die Methode Malwine.<br />

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Strategie mit Hingabe<br />

Villingen · Radolfzell · Warschau<br />

gruppedrei.com<br />

News<br />

GEORG FISCHER<br />

Gewinnsprung<br />

Der Schaffhausener Industriekonzern<br />

Georg Fischer hat sein Konzernergebnis<br />

2005 auf 175 Millionen<br />

Schweizer Franken gesteigert<br />

(+67 %). Der Umsatz stieg um 4<br />

Prozent auf 3,7 Milliarden Franken.<br />

Besonders der Bereich Werkzeugmaschinenbau<br />

habe mit<br />

einer Gewinnverdoppelung zum<br />

guten Ergebnis beigetragen, teilte<br />

Konzern-Chef Kurt E. Stirnemann<br />

mit (Umsatz 1,058 Millionen<br />

Franken). Die Georg Fischer<br />

Automobilsparte, die Gussteile für<br />

die Autoindustrie herstellt, konnte<br />

ein leichtes Umsatzplus von 1<br />

Prozent einfahren, während der<br />

Bereich Rohrsysteme den Umsatz<br />

um 8 Prozent steigerte. Die Mitarbeiterzahl<br />

stieg auf 12 403 (+79<br />

Mitarbeiter). (sk)<br />

VAUDE<br />

Edelrid-Übernahme<br />

Der Tettnanger Bergsportausrüster<br />

Vaude hat den Kletterseilhersteller<br />

Edelrid übernommen.<br />

Vaude will damit seine Position<br />

als Komplettausrüster für Bergsportler<br />

ausbauen, erklärte Geschäftsführer<br />

und Firmengründer<br />

Albrecht von Dewitz. Der Edelrid-<br />

Standort Isny im Allgäu soll bestehen<br />

bleiben. Edelrid stellt dort<br />

mit etwa 100 Mitarbeitern neben<br />

Kletterseilen auch Seile und<br />

Schnüre für Arbeitssicherheit und<br />

industrielle Anwendungen her.<br />

Edelrid entwickelte in den 50er<br />

Jahren die Kernmantelkonstruktion,<br />

die bis heute bei den meisten<br />

Alpin-Seilen angewandt wird.<br />

Vaude beschäftigt weltweit 1100<br />

Mitarbeiter, 220 davon in Tettnang.<br />

(sk)<br />

<strong>Unternehmen</strong>skommunikation ist fester Bestandteil nachhaltiger <strong>Unternehmen</strong>sentwicklung.<br />

Professionelle <strong>Unternehmen</strong>skommunikation ist strategisch angelegt.<br />

Unsere Strategie lautet: Hingabe.<br />

Vielleicht kommt es daher, dass manche sagen, wir wären gar keine normale Agentur.<br />

Wir verstehen das jedenfalls als Kompliment!


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Seite 6 . 16. März 2006 PROFIT-SPEZIAL: Mitarbeitermotivation<br />

Pro:fit<br />

News<br />

UNIVERSITÄT FREIBURG<br />

Preis für Internet-Seite<br />

Das E-Learning-Projekt Webgeo-<br />

Klima der Universität Freiburg hat<br />

den europäischen E-Learning-<br />

Preis „Eurelea“ erhalten, mit dem<br />

die baden-württembergische<br />

Landesregierung die beispielhafte<br />

Nutzung von E-Learning – also<br />

von elektronischen Lehr- und<br />

Lernmittel zur Aus- und Weiterbildung<br />

– prämiert. Die Seite des<br />

Webgeo-Klima-Projektes<br />

www.webgeo.de ist für Interessenten<br />

frei zugänglich und Teil<br />

des Vorhabens Webgeo, in dem<br />

deutsche Universitäten per Internet<br />

Lernmodule für die Grundausbildung<br />

in allen ökologisch<br />

orientierten Studiengängen bereitstellen.<br />

(sk)<br />

Im Internet:<br />

www.webgeo.de<br />

VOLKSBANK BRÄUNLINGEN<br />

Neuer Filialleiter<br />

Walter Schwarz ist neuer Filialleiter<br />

der Volksbank Bräunlingen. Er<br />

tritt damit die Nachfolge von<br />

Georg Mayer an. Schwarz sagte,<br />

er wolle das „hohe Ansehen der<br />

Volksbank stärken und dabei zum<br />

Mut zur Kritik aufrufen.“ Mayer<br />

wiederum wechselt in die Filiale<br />

seiner Heimatstadt Löffingen. (sk)<br />

KLÖBER<br />

Neues Gebäude<br />

Der Stuhlhersteller Klöber kann in<br />

Owingen ein neues Büro- und<br />

Verwaltungsgebäude bauen. Das<br />

hat der Gemeinderat entschieden.<br />

Der Neubau soll an der<br />

Hauptstraße errichtet<br />

werden, wo heute die<br />

ehemalige „Boxer-Lagerhalle“<br />

steht. Klöber<br />

will mittelfristig die<br />

Bereiche Marketing,<br />

Vertrieb, Rechnungswesen<br />

und den in<br />

Überlingen noch bestehenden<br />

Produktionsanteil<br />

nach Owingen verlagern, um die<br />

Effizienz der Prozesse zu verbessern.<br />

Der Neubau soll im Dezember<br />

bezogen werden. (sk)<br />

Standortoffensive<br />

Region Schwarzwald:<br />

<strong>Unternehmen</strong> gesucht<br />

Die Wirtschaftsförderung Schwarzwald-Baar-Heuberg<br />

sucht <strong>Unternehmen</strong>,<br />

die sich an Hochschulkontaktbörsen<br />

und Studienabschluss-Veranstaltungen<br />

beteiligen wollen. Rund<br />

1600 Firmen aus der Region hat die<br />

Wirtschaftsförderung bereits angeschrieben,<br />

um den aktuellen Stellenbedarf<br />

der einzelnen <strong>Unternehmen</strong><br />

festzustellen. Auch Praktika-Angebote<br />

und Diplomarbeiten-Themen in der<br />

Region sind gefragt.<br />

Die Wirtschaftsförderung plant, in<br />

diesem Jahr zahlreiche Hochschulkontaktbörsen<br />

zu besuchen, sowohl in<br />

Berlin und Köln als auch in der Region.<br />

Dabei soll eine möglichst große Auswahl<br />

der Karrierechancen in der Region<br />

Schwarzwald-Baar-Heuberg vorgelegt<br />

werden. Die Projektgruppe unter<br />

Leitung von Norbert Feldhaus<br />

(Aesculap AG Tuttlingen) und Heinz-<br />

Rudi Link (Wirtschaftsförderung<br />

SBH) will dabei mit einem zielgruppenspezifischenInformationskonzept<br />

Hochschulabsolventen direkt ansprechen<br />

und für den regionalen Arbeitsmarkt<br />

gewinnen.<br />

Diese Kampagne ist Teil des Projektes<br />

„Bildung und Ausbildung“. Die Aktion<br />

basiert auf der Erkenntnis, dass<br />

Regionen sich vor allem als attraktive<br />

Standorte profilieren können. Ziel ist,<br />

die Region als idealen Arbeitsstandort<br />

zu vermarkten und zu positionieren.<br />

„Bildung und Ausbildung“ ist eines<br />

von 15 Projekten der Initiative Standortoffensive<br />

„Gewinnerregion“. Experten<br />

aus unterschiedlichen Berufsfeldern<br />

tüfteln dabei an Strategien zur<br />

Stärkung des Wirtschaftsstandortes<br />

Schwarzwald-Baar-Heuberg. Interessierte<br />

Firmen werden über die Teilnahme<br />

an laufenden Börsen informiert<br />

und nach aktuellen Angeboten<br />

abgefragt. (bro)<br />

Kontakt: 07721 / 922441 oder<br />

faustein@wifoeg-sbh.de<br />

„Einsatz muss man nicht erkaufen“<br />

◆ Wie man Mitarbeiter anspornt – Motivationsexperte Peter Kramny setzt statt Gehaltserhöhung auf spannende Aufgaben<br />

Sein persönliches Motto lautet: „Wenn dir im Leben Zitronen entgegengeworfen<br />

werden, dann mach einfach Limonade daraus“ – für Peter Kramny, Professor<br />

an der Berufsakademie Schwenningen, ist alles eine Frage der richtigen Motivation.<br />

Vor allem im Arbeitsleben. In vielen <strong>Unternehmen</strong> geht der versierte Industrie-Fachbereichsleiter<br />

der Berufsakademie Schwenningen dem Eigenantrieb auf<br />

die Spur. Motivation bedeutet aus Sicht des Experten Veränderung und Flexibilität.<br />

Provokant: Gesellschaftliche Zwänge lässt Kramny nicht als Motivationsbremse<br />

gelten. Im Gegenteil, seine These lautet: „Viele Firmen, die es heute<br />

nicht mehr gibt, könnten an ihrer Starrheit zerbrochen sein.“<br />

Sind Zuckerbrot und Peitsche in<br />

der Personalführung eine erfolgversprechende<br />

Strategie zum<br />

Firmenerfolg?<br />

Nur kurzfristig. Denn die Motivation<br />

der Mitarbeiter flacht schnell ab und<br />

ist meist unwiederbringlich. Eine solche<br />

Berg- und Talfahrt wollen Mitarbeiter<br />

eines <strong>Unternehmen</strong>s nicht dauerhaft<br />

mitmachen.<br />

Besinnen sich Unternehmer heute<br />

auf Mitarbeitermotivation zurück,<br />

weil finanzielle Anreize nicht<br />

mehr zu leisten sind?<br />

Seit Geld oder andere materielle Anreize<br />

knapper geworden sind, wird zunehmend<br />

in den Betrieben erkannt,<br />

dass man Motivation gar nicht kaufen<br />

muss. Es greifen andere Konzepte zur<br />

nachhaltigen, wirksamen Mitarbeiter-<br />

Motivation.<br />

Ist das eine positive<br />

Entwicklung?<br />

Ja! Der ausschließliche Einsatz<br />

finanzieller Instrumente<br />

verdeckt die eigentliche<br />

Quelle der<br />

Motivation. Manch<br />

gut gemeinte Finanzspritze<br />

kann sogar<br />

schaden. Die Tätigkeit<br />

selbst sollte<br />

Motor für den<br />

Eigen-<br />

Villingen-Schwenningen – Die Firma<br />

liefert Guss von A bis Z: Aluminium<br />

und Zink ist das Metier des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

Eisenmann Druckguss, das mit<br />

zwei Werken in Villingen-Schwenningen<br />

angesiedelt ist. Es zählt mit 220<br />

Mitarbeitern zu den zehn größten Gießereien<br />

bundesweit. Geschäftsinhaber<br />

Edgar Friedrich versteht es, seine<br />

Mitarbeiter zu motivieren. Seine <strong>Unternehmen</strong>sphilosophie<br />

lautet:<br />

„Ganzheitliches <strong>Management</strong> – Der<br />

Mensch im und als Mittelpunkt“.<br />

Diese Philosophie macht sich in<br />

messbaren Werten bezahlt: Zum einen<br />

in barer Münze, was beim Blick in<br />

die gesunde Firmenbilanz schnell<br />

deutlich wird, zum anderen in der<br />

kontinuierlich steigenden Kundennachfrage<br />

– und der anhaltenden Zufriedenheit<br />

in einem rauhen Wettbewerb.<br />

Ganzheitliches Denken und Teamarbeit<br />

herrscht hierbei in allen <strong>Unternehmen</strong>sbereichen<br />

vor: Von der Projektierung<br />

über die Schmelze bis hin<br />

zum einbaufertigen Teil. Und nicht zuletzt<br />

bei der Kundenbetreuung. Doch<br />

bevor Eisenmann Druckguss zum Vorzeige-<strong>Unternehmen</strong><br />

in Sachen Mitarbeitermotivation<br />

avancierte, mussten<br />

antrieb der Mitarbeiter sein – Lust an<br />

der Arbeit. Wir haben ja auch laufen gelernt,<br />

ohne dass uns dafür einmal<br />

eine Gehaltserhöhung versprochen<br />

wurde.<br />

Geld ist also eine<br />

schlechte Motivationshilfe?<br />

So pauschal kann<br />

man das nicht sagen.<br />

Es gibt Arbeitnehmer,<br />

die<br />

durchaus materielleMotivationsspritzen<br />

brauchen.<br />

Trifft das nicht auf<br />

jeden zu?<br />

Nein. Es gibt Arbeitnehmer,<br />

die keine<br />

alle Mitarbeiter einen langen, steinigen<br />

Marsch hinter sich bringen.<br />

Rückblende: Im Jahre 1991 wurde<br />

Edgar Friedrich aufgrund seiner jahrzehntelangen<br />

<strong>Management</strong>erfahrung<br />

als <strong>Unternehmen</strong>sberater von München<br />

nach Villingen gebeten, um Eisenmann<br />

Druckguss vor dem Konkurs<br />

zu retten. Friedrich kaufte das <strong>Unternehmen</strong><br />

und erarbeitete zusammen<br />

mit Ehefrau Sibylle Friedrich ein Sanierungskonzept<br />

– die Mitarbeiter<br />

monetären Zusatzleistungen wollen,<br />

sondern eine adäquate Aufgabe mit<br />

Entscheidungsfreiheit und Kompetenzerweiterung.<br />

Das ist vielen Mitarbeitern<br />

lieber als eine Gehaltserhöhung.<br />

Demotivierung kann mit Übertragung<br />

von Verantwortung häufig gelöst<br />

werden. Der wahre Unternehmer<br />

erkennt solche Chancen.<br />

Worin zeichnet sich gute Personalführung<br />

aus?<br />

Es ist eine hohe Kunst der Führung, einen<br />

innerbetrieblichen, humanen<br />

Wettbewerb in Gang zu<br />

setzen, der positive Energien<br />

freisetzt. Motivation<br />

wird bei Arbeitnehmern<br />

dann gespürt,<br />

wenn Leistung erbracht<br />

werden muss,<br />

die entsprechend<br />

anerkannt wird. Das<br />

ist nicht erlebbar bei<br />

Über- oder Unterforderung.<br />

Eine gute<br />

Führungskraft zeigt<br />

sich also darin, dass<br />

den Mitarbeitern Aufgaben<br />

gegeben werden,<br />

an welchen sie<br />

wachsen können.<br />

Ist dieser Ansatz übertragbar<br />

auf jede<br />

Branche?<br />

wurden von Beginn an einbezogen.<br />

Der Veränderungsprozess dauerte<br />

knapp vier Jahre. „Die Mitarbeiter waren<br />

zu vielem bereit“, bilanziert Edgar<br />

Friedrich zufrieden und schildert, wie<br />

ein großer Schuldenberg in nur drei<br />

Jahren abgetragen werden konnte.<br />

Unter anderem hatten die Mitarbeiter<br />

auf Weihnachtsgeld verzichtet und<br />

Überstunden geschoben, um nur zwei<br />

Beispiele für deren Einsatzbereitschaft<br />

zu nennen. Im Gegenzug wurde<br />

Ja, es funktioniert. Damit erlangen<br />

<strong>Unternehmen</strong> einen langfristigen<br />

Wettbewerbsvorteil. Das wird zwar<br />

von der Konkurrenz gesehen, kann<br />

aber nicht unmittelbar nachgeahmt<br />

werden. Es ist ein stetiger Prozess, motivierte<br />

Mitarbeiter zu beschäftigen,<br />

die selbstständig arbeiten, bei Kunden<br />

selbstbewusst auftreten und damit<br />

Vorteile für den Betrieb sichern.<br />

Gab es in der Vergangenheit<br />

Versäumnisse?<br />

Die Ausgestaltung des Arbeitsplatzes<br />

mit Blick in die Zukunft spielt hier eine<br />

entscheidende Rolle. In den <strong>Unternehmen</strong><br />

wurde lange Jahre zu kurzfristig<br />

gedacht. Entscheidend ist es,<br />

neben Zahlen und Fakten die weichen<br />

Faktoren wieder stärker in den Vordergrund<br />

zu stellen und eine neue <strong>Unternehmen</strong>skultur<br />

zu pflegen: Umgang,<br />

Kommunikation und den Menschen<br />

hinter dem Arbeitnehmer zu erkennen<br />

zählen dazu.<br />

Sie glauben, dass viele Firmen, die<br />

es heute nicht mehr gibt, an ihrer<br />

eigenen Starrheit zerbrochen sein<br />

könnten. Können Sie das erläutern?<br />

Unternehmer müssen darauf achten,<br />

dass das Fahrwasser nicht zu ruhig<br />

wird. Es genügt heute längst nicht<br />

mehr, sich auf den einst verdienten<br />

Lorbeeren auszuruhen. Dann droht<br />

Starrheit. Aber das ganze Leben ist<br />

Veränderung. Und die Beschleunigung<br />

sowie deren Auswirkungen<br />

werden stets größer.<br />

Und was bedeutet<br />

das<br />

konkret?<br />

Motivationspillen gegen den Pleitegeier<br />

ihnen ein sicherer Arbeitsplatz geboten.<br />

„Seit dieser Zeit konnten wir den<br />

Umsatz verdreifachen und den Ertrag<br />

vervielfachen“, sagt der Eisenmann<br />

Druckguss-Chef. Im vergangenen Jahr<br />

lag der Jahresumsatz bei 32 Millionen<br />

Euro.<br />

„Auch ich war mal ein Manager der<br />

alten Garde – rein auf den Gewinn fixiert,<br />

ohne Blick für die Belange der<br />

Mitarbeiter“, blickt Edgar Friedrich<br />

selbstkritisch in die Vergangenheit.<br />

Doch im Alter von 50 Jahren drückte er<br />

noch mal die Schulbank und studierte<br />

Psychologie. Das Wissen um Menschenkenntnis<br />

fließt heute erfolgreich<br />

in die <strong>Unternehmen</strong>sphilosophie ein.<br />

„Richtige Kommunikation auf allen<br />

Ebenen ist das A und O“, weiß der gelernte<br />

Psychotherapeut und das<br />

kommt den rund 220 Mitarbeitern des<br />

<strong>Unternehmen</strong>s zugute. Eigenverantwortung<br />

wird bei Eisenmann nämlich<br />

nicht nur gefördert, sondern gefordert;<br />

Mitspracherecht nicht nur eingeräumt<br />

sondern explizit erbeten.<br />

Jeder Mitarbeiter ist an seinem Arbeitsplatz<br />

für die Organisation seiner<br />

Arbeit und der damit einhergehenden<br />

Qualität selbst verantwortlich. An der<br />

Verbesserung von Produktions- und<br />

Arbeitsabläufen im Team darf und soll<br />

aktiv mitgewirkt werden. Allein in diesem<br />

Jahr werden an 30 Samstagen<br />

Schulungen für Mitarbeiter angeboten.<br />

Und die Geschäftsleitung erwartet,<br />

dass ihre Arbeitnehmer an der einen<br />

oder anderen Schulung teilnehmen.<br />

Diese Workshops werden zur<br />

Hälfte während der Arbeitszeit abgehalten,<br />

für die anderen wird Einsatz<br />

während der Freizeit verlangt. Das<br />

Konzept kommt an: Die Fluktuation<br />

liegt quasi bei Null. Und der Krankenstand<br />

unter einem Prozent und damit<br />

deutlich unter dem Bundesdurchschnitt,<br />

wie Edgar Friedrich als Vorstand<br />

des Gießereiverbandes weiß.<br />

Ein Unternehmer muss sich fragen, ob<br />

und wie viel Veränderung in seiner Firma<br />

notwendig und vertretbar ist. Dazu<br />

zählt auch, Mitarbeiter aktiv einzubeziehen<br />

– beispielsweise in die Entscheidung<br />

neuer Personaleinstellungen.<br />

Was ist die Aufgabe der Arbeitnehmer,<br />

um bestmöglich motiviert zu<br />

handeln?<br />

Jeder Einzelne hat die Aufgabe, sich zu<br />

suchen und einzufordern, was er<br />

braucht und gegebenenfalls auch eine<br />

einschneidende Entscheidung zu treffen.<br />

Wenn die Rahmenbedingungen,<br />

sprich Inhalte eines Arbeitsplatzes,<br />

nicht stimmen, muss man sich nach<br />

einem anderen umschauen. Selbstreflexion<br />

ist äußerst wichtig. Das ist jedoch<br />

kein Freibrief für Arbeitgeber.<br />

Denn Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter<br />

kann sich eine <strong>Unternehmen</strong>sführung<br />

nicht erkaufen, aber gemeinsam<br />

erarbeiten.<br />

Gibt es ein Erfolgsrezept, Engagement<br />

bei Mitarbeitern zu<br />

fördern?<br />

Betroffene zu Beteiligten machen! Die<br />

Führungsetage sollte zunächst bei<br />

sich selbst schauen, um festzustellen,<br />

inwieweit sie zu motivationshemmenden<br />

Situationen beiträgt. Dann hilft<br />

die Konfrontation mit den Mitarbeitern,<br />

wobei Vorgesetzte keine Lösungen<br />

vorgeben sollten.<br />

Also mehr Vertrauen in die Belegschaft<br />

investieren?<br />

Ja, unbedingt. Die Mitarbeiter eines<br />

Betriebes sollen ihre persönlichen Lösungen<br />

gemeinsam entwickeln. Motivation<br />

ist Sache des Einzelnen. Demotivation<br />

vermeiden ist Sache der Führung,<br />

sagte einmal der Experte Reinhard<br />

Sprenger. Das bewahrheitet sich<br />

in der Praxis.<br />

Wirkt sich Mitarbeitermotivation<br />

positiv auf Firmenbilanzen aus?<br />

Das ist die Erwartung und meine Überzeugung.<br />

Etliche Betriebe haben das erkannt<br />

und gehen bereits mit positiven<br />

Bilanzen und gutem Beispiel voran.<br />

DIE FRAGEN STELLTE<br />

MARION PETERS<br />

◆ Wie die Gießerei Eisenmann Druckguss aus Villingen-Schwenningen ihre Mitarbeiter bei Laune hält – Fluktuation fast bei Null Prozent<br />

von Marion Peters<br />

Eisenmann Druckguss GmbH<br />

Mitarbeiter: 220<br />

Umsatz 2005: 32 Millionen Euro<br />

1933: Gründung<br />

1991: Übernahme durch Edgar Friedrich<br />

1992: Ehefrau Sibylle Friedrich steigt als<br />

Gesellschafterin in das <strong>Unternehmen</strong> ein<br />

1998: Eisenmann Druckguss wird Eigentum<br />

der Familie Friedrich<br />

Im Internet:<br />

www.eisenmann-druckguss.de<br />

Vom Manager der<br />

alten Garde zum<br />

Vorzeigeunternehmer<br />

in Sachen<br />

Mitarbeitermotivation:<br />

Edgar Friedrich<br />

(mit Ehefrau<br />

Sibylle) lenkt die<br />

Geschicke einer der<br />

größten Gießereien<br />

bundesweit.<br />

Bild: Peters<br />

Peter<br />

Kramny.<br />

Bild: Peters<br />

„Man muss den Mitarbeitern mehr<br />

zutrauen, dann kommen die besten<br />

Ideen und die Bereitschaft zur Umsetzung“,<br />

bringt es Friedrich auf den<br />

Punkt. So werden bei Neueinstellungen<br />

auch keine einsamen Personalentscheidungen<br />

in der <strong>Unternehmen</strong>sspitze<br />

getroffen. Zwei Schnuppertage<br />

– egal in welcher Position –<br />

werden Bewerbern eingeräumt. Im<br />

Team wird schließlich entschieden, ob<br />

derjenige in das <strong>Unternehmen</strong> passt<br />

und umgekehrt, ob der Arbeitsplatz<br />

den Vorstellungen des Bewerbers entspricht.<br />

Fairness und offener Umgang<br />

kennzeichnen den Betrieb. An ausgehängten<br />

Wochenplänen kann sich<br />

beispielsweise jeder über anstehenden<br />

Besuch und Vorhaben des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

informieren.<br />

Die Auszahlung des Weihnachtsgeldes<br />

wurde in eine Erfolgsprämie nach<br />

einem Punktesystem umgewandelt.<br />

Nicht die Chefetage entscheidet aus<br />

dem hohlen Bauch heraus über die<br />

ausgezahlte Summe. Mittels eines Bewertungsbogens<br />

des jeweiligen Vorarbeiters<br />

und dessen Teams werden die<br />

erreichten Punkte ermittelt. Im Gegenzug<br />

findet regelmäßig eine schriftliche<br />

Mitarbeiterbefragung statt, die<br />

zu stetigen Verbesserungen beitragen<br />

soll. Denn Motivation ist der Schlüssel<br />

zur Qualifikation und damit zum Erfolg.<br />

Die Definition lautet bei Eisenmann:<br />

„Motivation ist die geistige<br />

Triebfeder, um gesetzte Ziele gemeinsam<br />

zu erreichen.“<br />

Mit Blick auf die allgemeine Wirtschaftslage<br />

in Deutschland bedauert<br />

Edgar Friedrich die Einfallslosigkeit<br />

vieler Unternehmer. Anstatt Mitarbeiter<br />

zu entlassen und die Produktion in<br />

Billig-Lohn-Länder zu verlagern,<br />

muss sich seiner Ansicht und Erfahrung<br />

nach das Bewusstsein ändern.<br />

„Und das beginnt bei jedem Geschäftsführer<br />

selbst“, unterstreicht<br />

Friedrich.


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Pro:fit 16. März 2006 . PROFIT-SPEZIAL: Mitarbeitermotivation<br />

Seite 7<br />

Tue Gutes und rede darüber<br />

◆ Wie der Elektromagnetehersteller Kendrion-Binder seine Mitarbeiter in Villingen-Schwenningen bei Laune hält<br />

von Uwe Spille<br />

Villingen-Schwenningen – Nicht unbedingt<br />

im besten medialen Licht erscheinen<br />

deutsche Unternehmer derzeit,<br />

wenn man die Arbeitnehmer<br />

nach ihren Befindlichkeiten fragt.<br />

Vielfach klagen diese über enormen<br />

Leistungsdruck und unterschwellige<br />

Drohungen, Arbeitsplätze ins Ausland<br />

zu verlagern.<br />

Dass es auch anders geht und man<br />

als <strong>Unternehmen</strong> mit guter Mitarbeiterführung<br />

auf Erfolgskurs kommen<br />

kann – sowohl wirtschaftlich als auch<br />

in der öffentlichen Wahrnehmung –,<br />

beweist der Elektromagnetehersteller<br />

Kendrion Binder aus Villingen-<br />

Schwenningen. Zwar gehört das Un-<br />

„Unsere Mitarbeiter setzen<br />

sich tatsächlich überdurchschnittlich<br />

für den Betrieb<br />

ein und sind gerne hier.“<br />

THOMAS FRITZ<br />

ternehmen mit seinen 300 Mitarbeitern<br />

dem niederländischen Konzern<br />

Kendrion an, tritt selbst allerdings in<br />

der Region wie ein mittelständisches<br />

<strong>Unternehmen</strong> auf. Fest verwurzelt in<br />

der einheimischen Bevölkerung. „Wir<br />

haben natürlich Vorgaben vom Konzern,<br />

die wir erreichen sollten, aber<br />

wir sind gut“, zeigt sich Heinz Freitag,<br />

der Geschäftsführer der Kendrion<br />

Electromagnetic Group, zu der noch<br />

zwei weitere <strong>Unternehmen</strong> in Baden-<br />

Württemberg gehören, selbstbewusst.<br />

Dass Kendrion gut ist, hat die Führung<br />

auch durch ein sorgfältig ausgearbeitetes<br />

Mitarbeitermanagement<br />

erreicht. „Ich finde den Spruch ‚Tue<br />

Gutes und rede drüber’ nicht so<br />

schlecht. Aber das sollte sich nicht nur<br />

im Reden niederschlagen“, so Heinz<br />

Freitag. Tatsächlich sind die Methoden<br />

zur Mitarbeitermotivation bei<br />

Kendrion Binder vielfältig, wie Personalchef<br />

Thomas Fritz erklärt. Dazu gehören<br />

bezahlte Frühstückspausen mit<br />

Wenn man Michael Lezius zuhört, wie<br />

er begeistert von den großen Chancen<br />

der Mitarbeiterbeteiligung erzählt,<br />

wundert man sich, warum nur etwa<br />

4000 Firmen ihre Mitarbeiter am <strong>Unternehmen</strong>serfolg<br />

beteiligen. Dabei<br />

hat das Thema durchaus Konjunktur.<br />

„Allerdings nur in der Wissenschaft, in<br />

Verbänden, bei Intellektuellen, in Instituten<br />

und in den Kirchen“, sagt Lezius,<br />

Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft<br />

für Partnerschaft in der<br />

Wirtschaft (AGP). Dabei verpassten<br />

Buffet und klassischer Musik von leibhaftigen<br />

Sinfonikern ebenso wie Familienfeste<br />

im Betrieb, Skiausflüge<br />

und Fußballspiele sowie Sporttage für<br />

die ganze Belegschaft. Und das sind<br />

nur die größeren Events.<br />

„Es sind aber auch viele kleine Sachen,<br />

die wir in Gang gesetzt haben,<br />

um die Motivation unter unseren Mitarbeitern<br />

zu steigern und eine Identifikation<br />

mit dem <strong>Unternehmen</strong> zu<br />

stärken“, erzählt Thomas Fritz. Zu diesen<br />

gehören Obstkörbe und Wasserspender<br />

für alle ebenso wie Zuschüsse<br />

im Fitnessbereich und Weiterbildungskurse<br />

für alle Mitarbeiter.<br />

Darunter etliche, die<br />

auch „nur“ privaten Nutzen<br />

haben. „Natürlich machen<br />

wir hier berufliche Kurse, die<br />

dem betrieblichem Ablauf<br />

dienlich sind. Aber unsere allgemeinen<br />

Englisch- oder<br />

Computerkurse für alle werden<br />

sehr gern genutzt“, so<br />

Fritz.<br />

Und selbst die Frage, ob sich<br />

betrieblicher Erfolg an solchen<br />

Maßnahmen messen<br />

lässt, bringt den Personalleiter<br />

nicht ins Schleudern. Ganz im<br />

Gegenteil. „Wir haben das<br />

über einen längeren Zeitraum<br />

überprüft und können sagen,<br />

dass sich unsere Mitarbeiter<br />

tatsächlich überdurchschnittlich<br />

für den Betrieb einsetzen<br />

und gern hier sind“, so Fritz.<br />

Zwar müsse zuallererst die Firmenstrategie<br />

stimmen,<br />

schränkt Kendrion-Chef Freitag<br />

ein, aber auch für ihn gilt:<br />

„Wir schaukeln uns da gegenseitig<br />

hoch. Gutes <strong>Management</strong>,<br />

gute Mitarbeiter, ganz<br />

einfach.“<br />

Dass dem nicht immer so<br />

war, zeigt der Blick in die Vergangenheit.<br />

Erst Anfang der<br />

90er Jahre war das Traditionsunternehmen<br />

Binder Magnete<br />

noch wirtschaftlich am Boden.<br />

Man habe sich kontinuierlich<br />

über die letzten 12 Jahre nach oben gearbeitet,<br />

erzählt Heinz Freitag. Dass<br />

man mittlerweile auch bei den von der<br />

Wirtschaft händeringend gesuchten<br />

Fachkräften einen guten Ruf hat, zeigt<br />

die enorme Zahl an Blindbewerbungen,<br />

die jeden Monat ins Personalbüro<br />

flattern. „Unsere Bemühungen, eine<br />

gute Firmenkultur aufzubauen und<br />

uns auch so zu präsentieren, tragen<br />

Früchte“, so Fritz. Dies zeige auch der<br />

Krankenstand, der deutlich unterhalb<br />

des Durchschnitts in der Metallindustrie<br />

liege. Und die Tatsache, dass die<br />

Fluktuation im Be-<br />

Gegenliebe stößt. Denkhindernisse<br />

überwinden müssten aber auch Gewerkschafter,<br />

die befüchten, dass die<br />

Mitarbeiter Geld verlieren oder an<br />

Verlusten der Firma beteiligt werden<br />

könnten.<br />

Dabei ist für Lezius die Mitarbeiterbeteiligung<br />

die beste betriebswirtschaftliche<br />

Schule. „Wenn viele tausend<br />

Betriebe in Deutschland das Be-<br />

teiligungskonzept praktizieren, ändert<br />

sich das Land.“ Aber Deutschland<br />

habe in den letzten 50 Jahren in dieser<br />

Hinsicht etwas versäumt. Nachdem<br />

der Bundespräsident das Thema wieder<br />

aufgegriffen hat, könnte Bewegung<br />

in die Diskussion kommen.<br />

Ganz praktisch kann eine Mitarbeiterbeteiligung<br />

etwa so<br />

trieb extrem gering sei. Und wenn<br />

man Fachkräfte brauche, so Freitag,<br />

bekomme man die auch. Nicht selbstverständlich,<br />

ebenso wie die Tatsache,<br />

dass die Versuche von sogenannten<br />

Headhuntern, gutes Personal abzuwerben,<br />

bei Kendrion Binder wenig<br />

Erfolg hätten.<br />

Und erst vor zwei Jahren hat man einen<br />

weiteren Schritt zur Einbindung<br />

der Mitarbeiter getan, der sich steigender<br />

Beliebtheit erfreut. Jeder Mitarbeiter<br />

– vom Chef bis zur Putzkraft –<br />

kann betriebliche Verbesserungsvorschläge<br />

machen und an einem Prämiensystem<br />

teilnehmen. Allein im<br />

Mitarbeitern ein Stück vom Kuchen geben<br />

◆ Weniger Krankentage, zufriedene Mitarbeiter – <strong>Unternehmen</strong> mit Mitarbeiterbeteiligung stehen meist besser da<br />

von Adalbert Brütsch<br />

Mehr zur Beteiligung<br />

Wer mehr über die Mitarbeiterbeteiligung<br />

erfahren will, kann sich an<br />

die Arbeitsgemeinschaft für Partnerschaft<br />

in der Wirtschaft wenden.<br />

Bei der AGP erhalten interessierte<br />

Firmen Material und Beratung und<br />

sie können erfahren, ob es Betriebe<br />

in der Nähe gibt, die ihre Mitarbeiter<br />

beteiligen.<br />

Weitere Infos:<br />

www.agpev.de<br />

Auch<br />

eine<br />

Motvationshilfe:Mitarbeitern<br />

ein Stück<br />

vom Gewinnkuchen<br />

abgeben.<br />

Firmen, die ihre Mitarbeiter nicht finanziell<br />

am <strong>Unternehmen</strong> beteiligen,<br />

große Möglichkeiten, ist Lezius durch<br />

seine langjährige Tätigkeit als Geschäftsführer<br />

der AGP überzeugt, in<br />

der viele <strong>Unternehmen</strong> mit Mitarbeiterbeteiligung<br />

organisiert sind.<br />

Wenn ein Unternehmer die Firma<br />

als sein Eigentum betrachte, unterliege<br />

er einer Fehleinschätzung. „Wenn<br />

es wettbewerbsfähig sein will, braucht<br />

es Mitarbeiter, die mitdenken. Denn<br />

die Mitarbeiter haben mit den Kunden<br />

zu tun“, sagt Lezius. Durch die finanzielle<br />

Beteiligung am <strong>Unternehmen</strong><br />

lernten Mitarbeiter, unternehmerisch<br />

zu denken und zu handeln. „Das<br />

kommt der Firma und damit auch den<br />

Unternehmern zugute.“ Allerdings erfordere<br />

eine Beteiligung, dass der Chef<br />

Zahlen, Kalkulationen, Gewinne und<br />

Verluste offenlegt. Und hier liegt ein<br />

Knackpunkt, warum die Mitarbeiterbeteiligung<br />

in der Wirtschaft auf wenig<br />

Mitarbeiterbeteiligung heißt<br />

auch, dass der Chef Gewinne<br />

und Verluste offenlegt.<br />

aussehen: Liegt die Umsatzrendite<br />

über drei Prozent, gehen 15 Prozent<br />

des Gewinns vor Steuern an die Mitarbeiter.<br />

Doch ihnen wird das Geld<br />

nicht ausbezahlt, sondern in der Firma<br />

gelassen und muss dann auch<br />

nicht versteuert werden. Die Summe,<br />

die sich im Lauf der Zeit einstellt, kann<br />

bis zur Rente stehen gelassen werden<br />

und ist dann eine weitere Einkom-<br />

Das Entlohnungssystem „Eule“ startete<br />

im Februar 2002. Seither besteht das<br />

Gehalt der Technidata-Mitarbeiter aus<br />

drei Komponenten: der fixen Grundvergütung,<br />

individuellen Erhöhungen,<br />

die von der persönlichen Leistung<br />

abhängen, sowie einem Bonus,<br />

der von der Ergebnisentwicklung des<br />

<strong>Unternehmen</strong>s und der individuellen<br />

Leistung des Einzelnen abhängt. Für<br />

die Leistungseinschätzung eines Mitarbeiters<br />

werden folgende Leistungsmerkmale<br />

beurteilt: Arbeitsmenge,<br />

Arbeitsqualität,<br />

Die Sedus Stoll AG gehört<br />

zu den Pionieren<br />

der Mitarbeiterbeteiligung,<br />

seit 1952 wird sie<br />

hier praktiziert, berichtet<br />

der Vorstandsvorsitzende<br />

Bernhard E. Kallup. Liegt der<br />

Gewinn über einer bestimmten<br />

Größe, die für die Aktionäre<br />

bestimmt ist, wird die übrige Summe<br />

an die Mitarbeiter ausbezahlt.<br />

„Das Geld wird teilweise ausbezahlt<br />

und bleibt teilweise als Darlehen im<br />

Betrieb“, sagt Kallup. Je höher der Gewinn<br />

ausfällt, desto mehr erhalten die<br />

letzten Jahr kamen über 200 Ideen zusammen<br />

und wurden an Weihnachten<br />

mit unterschiedlichen Prämien belohnt,<br />

je nach Einsparpotenzial. Dabei<br />

wird ein ausgeklügeltes Bonussystem<br />

angewendet, das unterschiedliche<br />

Prämien garantiert.<br />

„Das Wichtigste jedoch ist, dass<br />

man bei Laune bleibt“, so Heinz Freitag.<br />

Was bei Kendrion seiner Meinung<br />

nach sichtlich der Fall ist. „Ich kenne<br />

Betriebe, da wird nicht gelacht, wenn<br />

du da durchgehst. Kann man bei uns<br />

jedenfalls nicht sagen, oder?“ Eine<br />

Feststellung, die man beim anschließenden<br />

Rundgang durch den Betrieb<br />

zumindest auf den ersten Blick bestätigen<br />

kann.<br />

Kendrion-PersonalchefThomas<br />

Fritz vor der<br />

Stellwand für<br />

Verbesserungsvorschläge,<br />

die<br />

von den Mitarbeitern<br />

bei<br />

Kendrion Binder<br />

viel genutzt wird.<br />

Bild: Spille<br />

mensquelle im Alter.<br />

Möglich ist auch eine stille Beteiligung,<br />

die sich aus der Arbeitnehmer-<br />

Sparzulage, den Vermögenswirksamen<br />

Leistungen und dem Weihnachtsgeld<br />

speisen. Nach fünf bis acht<br />

Jahren können so leicht 10 000 Euro<br />

zusammen kommen.<br />

<strong>Unternehmen</strong>, die ihre Mitarbeiter<br />

beteiligen, bekommen so mehr Eigen-<br />

Einsatzbereitschaft und Flexibilität,<br />

Zusammenarbeit mit Kollegen, unternehmerisches<br />

Verhalten, Führung.<br />

„Finanziert wird der Bonus aus dem<br />

zuvor üblichen freiwilligen Urlaubsgeld,<br />

einem Teil des Budgets für die<br />

jährliche Gehaltserhöhung und aus einem<br />

Teil der Renditeverbesserung, die<br />

das <strong>Unternehmen</strong> erwirtschaftet hat.<br />

Damit profitieren die Mitarbeiter direkt<br />

vom Geschäftserfolg des <strong>Unternehmen</strong>s“,<br />

sagt Technidata Finanzvorstand<br />

Thomas Wrede. (brü)<br />

Mitarbeiter. Maximal 16 Löhne und<br />

Gehälter kann ein Mitarbeiter als Darlehen<br />

im Betrieb haben. Wenn er die<br />

Firma verlässt, erhält er das Geld. Das<br />

Eigenkapital der Firma liegt bei 44 Millionen<br />

Euro, sieben bis acht Millionen<br />

Euro davon ist das Mitarbeiterkapital.<br />

„Auf diese Weise ist es gelungen, die<br />

Mitarbeiter sehr stark für das <strong>Unternehmen</strong><br />

und seine wirtschaftliche<br />

Entwicklung zu interessieren.“ Dazu<br />

gehöre auch, dass die Mitarbeiter gut<br />

über die Geschäftszahlen informiert<br />

sind. (brü)<br />

Seminar<br />

MITARBEITERMOTIVATION<br />

Leistungsvergütung<br />

„Die Gründe für Arbeitsmotivation<br />

sind häufig so verschieden wie<br />

die Menschen selbst“, meint<br />

Bernd K. Zeutschel, Geschäftsführer<br />

des Seminarveranstalters<br />

Global Competence Forum. „Die<br />

Entwicklung eines variablen, an<br />

individuelle Zielerreichung geknüpften<br />

Vergütungssystems<br />

beeinflusst das Engagement der<br />

Mitarbeiter und schafft Wettbewerbsvorteile<br />

auf dem Personalmarkt“,<br />

ist Zeutschel überzeugt.<br />

<strong>Unternehmen</strong> sollten mit den<br />

Mitarbeitern persönliche Leistungsziele<br />

entwickeln. Ziel eines<br />

<strong>Unternehmen</strong>s sollte sein, auf<br />

Grundlage der Zielvereinbarungen<br />

ein Bonifikationssystem zu<br />

entwickeln. Die Einrichtung eines<br />

solchen Systems stellt <strong>Unternehmen</strong><br />

jedoch vor große Herausforderungen.<br />

Das Seminar „Mit<br />

Leistungsorientierter Vergütung<br />

zum Erfolg“ möchte Methoden<br />

für die effiziente Steigerung der<br />

Leistungsbereitschaft von Mitarbeitern<br />

vermitteln. Global<br />

Competence Forum bietet dieses<br />

Seminar individuell für mittelständische<br />

<strong>Unternehmen</strong> an. Das<br />

ein- bis zweitägige Training findet<br />

beim Kunden statt und kann<br />

individuell zugeschnitten werden.<br />

Im Seminar werden Vergütungsmodelle<br />

vorgestellt und auf die<br />

Einsatzmöglichkeiten für das<br />

<strong>Unternehmen</strong> überpüft. Außerdem<br />

bekommt das <strong>Unternehmen</strong><br />

Bewertungskriterien an die Hand,<br />

die für eine Leistungsmessung<br />

hilfreich sind. Ziel des Seminars<br />

ist es, durch eine an individuelle<br />

Zielerreichung geknüpfte Entlohnung<br />

die Einsatzbereitschaft<br />

der Mitarbeiter zu fördern. (sk)<br />

Weitere Infos und Kontakt:<br />

Global Competence Forum<br />

Tel. 0 70 71 / 55 97 0<br />

Mail: info@gcforum.de<br />

www.gcforum.de<br />

kapital, was auch zur Folge hat, dass<br />

sie für Kredite weniger Zinsen zahlen<br />

müssen. Und sie haben motiviertere<br />

und engagiertere Mitarbeiter. Untersuchungen<br />

zeigen, dass der Krankenstand<br />

sinkt, die Renditen steigen und<br />

mehr Beschäftigte eingestellt werden.<br />

Alle Wirtschaftsforschungsinstitute<br />

würden diese positiven Auswirkungen<br />

seit Jahren bestätigen.<br />

Beteiligung bei Technidata<br />

◆ Wie die Markdorfer ihre Mitarbeiter am Firmenerfolg beteiligen<br />

Pioniere bei Sedus Stoll<br />

◆ Firma schüttet Teil des Überschusses an die Mitarbeiter aus<br />

Finanzvorstand<br />

Thomas<br />

Wrede,<br />

Technidata<br />

AG,<br />

Markdorf<br />

Bernhard<br />

E.<br />

Kallup,<br />

Chef der<br />

Waldshuter<br />

Sedus<br />

Stoll AG


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Seite 8 . 16. März 2006 Pro:fit<br />

Preise<br />

WINTERHALTER<br />

Innovations-Preis<br />

Die Winterhalter Gastronom<br />

GmbH aus Meckenbeuren hat bei<br />

der Gastronomiemesse Intergastra<br />

2006 den Gastro-Innovations-Preis<br />

in der Kategorie „Küche“<br />

gewonnen. Die Jury lobte die<br />

Firma für ihr ganzheitliches Hygienekonzept<br />

im Bereich Bandund<br />

Transportspülmaschinen.<br />

Laut Hersteller ist ein Highlight<br />

der neuen Maschinen das intelligente<br />

Baukastensystem. Dies<br />

eigne sich für alle Einsatzbereiche<br />

wie beispielsweise Personalcasino,<br />

Klinikküche oder Bäckereibetrieb.<br />

Der Gastro-Innovations-<br />

Preis wurde in diesem Jahr zum<br />

vierten Mal vergeben. (bro)<br />

HANSGROHE AG<br />

Regio-Charity-Award<br />

Die Hansgrohe AG in Schiltach,<br />

Produzent von Sanitärtechnik, hat<br />

den Regio-Charity-Award 2005<br />

erhalten. Der Preis wird von der<br />

Personalberatung Kienbaum<br />

Executive Consultant GmbH<br />

vergeben und geht an <strong>Unternehmen</strong><br />

mit besonderem sozialen<br />

Engagement.<br />

Nach Ansicht von Kienbaum hat<br />

die Hansgrohe AG von den 600<br />

Bewerberunternehmen die beste<br />

Sozialaktion durchgeführt.Vorstand<br />

und Betriebsrat von Hansgrohe<br />

hatten nach der Tsunami-<br />

Katastrophe Weihnachten 2004 zu<br />

einer großangelegten Spendensammlung<br />

aufgerufen. Dabei<br />

sollten die Mitarbeiter statt Bargeld<br />

Mehrarbeitszeit oder Urlaub<br />

abgeben. Umgerechnet 120 000<br />

Euro kamen so zusammen, der<br />

Vorstand gab weitere 80 000 Euro<br />

dazu. (bro)<br />

ANZEIGE<br />

Fabriken im Wüstensand<br />

◆ Coperion Waeschle baut in Saudi-Arabien riesige Aufbereitungsanlagen für Kunststoffe<br />

von Barbara Müller<br />

Weingarten – Die Coperion Waeschle<br />

GmbH baut in der Wüste von Saudi-<br />

Arabien riesige Aufbereitungsanlagen<br />

für Kunststoffe. Der Anlagenspezialist<br />

für das Pulver- und Granulat-Handling<br />

beim Herstellen und Verarbeiten von<br />

Kunststoffen hat Ende 2005 den Zuschlag<br />

für die zwei größten Aufträge<br />

der Firmengeschichte erhalten, gab<br />

Coperion Waeschle-Geschäftsführer<br />

Axel Kiefer jetzt bekannt.<br />

Die Anlagen zur Aufbereitung von<br />

Polyolefinen (teilkristalline Thermoplaste)<br />

werden die Rekordausstoßleistung<br />

von jeweils über 1 Million Tonnen<br />

pro Jahr haben. Das Investitionsvolumen<br />

belaufe sich auf 85 Millionen Euro.<br />

Erstmals und weltweit bislang als<br />

einziger Anbieter sei Coperion Waeschle<br />

in der Lage, eine Komplettlösung<br />

anzubieten. „Wir liefern die komplette<br />

Prozesskette vom Reaktor bis hin zur<br />

Sackabfüllung“, berichtet Kiefer.<br />

Die in Weingarten ansässige Coperion<br />

Waeschle GmbH & Co. KG wurde<br />

1900 gegründet und gehört heute mit<br />

Coperion Werner & Pfleiderer sowie<br />

Coperion Buss zur Coperion Holding<br />

GmbH. Gesellschafter der Coperion<br />

Gruppe sind die West LB/West Private<br />

Equity und die Georg Fischer AG.<br />

Im vergangenen Jahr erreichte die<br />

Coperion Gruppe einen Umsatz von<br />

rund 365 Millionen Euro (2004: rund<br />

320 Millionen) und beschäftigt derzeit<br />

etwa 2000 Mitarbeiter an 25 Standorten.<br />

Coperion Waeschle trug 2005<br />

rund 115 Millionen Euro (2004: 100<br />

Millionen) zum Umsatz der Gruppe<br />

bei. Weltweit zählt Coperion Waeschle<br />

550 Mitarbeiter, 370 davon in Weingarten<br />

mit dem Technologiezentrum<br />

Niederbiegen. Coperion Waeschle unterhält<br />

Standorte in Singapur, in Ferrara<br />

(Italien), im indischen New Delhi<br />

und in Ramsey/Houston in den USA.<br />

In Schanghai eröffnete das <strong>Unternehmen</strong><br />

im vergangenen Jahr eine eigene<br />

Produktionsstätte. „Dort fertigen wir<br />

Komponenten für den lokalen chinesischen<br />

Markt“, so General Manager<br />

Andreas Weber. Im Bereich Engineering<br />

seien Teile auch nach Indien ausgelagert<br />

worden. Mittlerweile unterhält<br />

Coperion Waeschle auch ein eigenes<br />

Büro in Moskau.<br />

Nach einer Durststrecke in den Jahren<br />

2002 und 2003, die durch eine äußerst<br />

geringe Investitionsbereitschaft<br />

der weltweiten Kunststoffindustrie ge-<br />

Der Regionale Wirtschaftsförderverein Hegau e.V., Sitz Engen stellt sich vor:<br />

Die Wettbewerbsfähigkeit einer Region hängt zunehmend von der innovativen Kraft ihrer <strong>Unternehmen</strong> ab.<br />

Das Ziel des „Regionalen Wirtschaftsförderverein Hegau e.V.“ ist deshalb die Verbesserung der wirtschaftlichen<br />

Struktur der Region sowie die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung der ansässigen <strong>Unternehmen</strong><br />

im „Oberen Hegau“, sowie die Förderung von Existenzgründungen durch eine bedarfsgerechte Infrastruktur,<br />

Beratungsleistungen sowie Schaffung günstiger Rahmenbedingungen.<br />

Junge, innovative Existenzgründer können im Innovationszentrum Engen-Welschingen sesshaft werden.<br />

Ein ganzes Netzwerk an Beratungskompetenz steht zur Verfügung.<br />

Angeboten werden verschiedene Weiterbildungsmaßnahmen, Vorträge über aktuelle technische, betriebswirtschaftliche<br />

und wirtschaftspolitische Fragen, Gespräche mit Politik und Verwaltung, Organisation von<br />

Messen, Hausmessen, Info-Börse, Patentrecherchen (strategische Marktanalysen), Öffentlichkeitsarbeit usw.<br />

Die Veranstaltungen sind öffentlich und kostenfrei.<br />

Der Verein hat derzeit 23 Mitglieder mit der Besonderheit, dass die Städte Engen, Tengen, Aach und die Gemeinde<br />

Mühlhausen-Ehingen sich mit den nachfolgenden Institutionen und Firmen für das Ziel: „wirtschaftliche<br />

Weiterentwicklung der Region“ zusammengeschlossen haben. Die weiteren Mitglieder sind:<br />

Sparkasse Engen-Gottmadingen, Volksbank eG Singen-Engen, AOK Geschäftsstelle Engen, BdS Engen<br />

(Bund der Selbständigen), die Firmen allsafe Jungfalk – Frachtraum-Systeme und Ladungssicherung, Klaus<br />

Kaiser, Assekuranz-Makler und <strong>Unternehmen</strong>sberater, Hugo Bauer Nachf. – Spezialfabrik für Tellerfedern,<br />

Autohaus Moser GmbH, Dieter Heller – Architekt, Peter Kamenzin – Heiztechnik, Karl Mayer – Steuerberater,<br />

MDS Dirk Solbach – Raumsysteme, Rasthaus im Hegau, Stadtwerke Engen GmbH, Veit & Braun – Wohnungsbau,<br />

Waldorf-Technik GmbH & Co KG, Dr. Weiss, Weiss, Brecht – Patent- und Rechtsanwaltskanzlei,<br />

Klaus Zeiler – Wirtschaftsberatung.<br />

Ansprechpartner:<br />

Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Engen<br />

Rathaus, Hauptstraße 13, 78234 Engen<br />

(0 77 33) 502-212, Fax 502-200 (Hans-Peter Lehr)<br />

Email: HLehr@engen.de<br />

prägt war, seien die Perspektiven für<br />

die kommenden Jahre bei Coperion<br />

Waeschle jetzt sehr gut, so Weber.<br />

„2005 verzeichneten wir zweistellige<br />

Wachstumsraten.“ Auch für die Jahre<br />

„Wir liefern die komplette<br />

Prozesskette vom Reaktor<br />

bis hin zur Sackabfüllung<br />

nach Saudi-Arabien.“<br />

AXEL KIEFER<br />

2006 und 2007 seien zweistellige Zuwachsraten<br />

zu erwarten. „Unsere Auftragsbücher<br />

sind voll“, so Weber. Der<br />

Exportanteil des <strong>Unternehmen</strong>s liegt<br />

bei 75 Prozent. „Der Standort<br />

Deutschland verliert dadurch aber<br />

nicht an Bedeutung“, versichern Weber<br />

und Kiefer. Vielmehr nutzte der<br />

oberschwäbische Global Player die<br />

wirtschaftlich schwierigeren Jahre,<br />

um gezielt in andere Marktsegmente<br />

zu investieren. „Die Fokussierung von<br />

Coperion Waeschle auf Kunststoff war<br />

richtig und durch die hohen Wachs-<br />

Villingen-Schwenningen – Hans-Dieter<br />

Zöphel weiß, wie man <strong>Unternehmen</strong><br />

umkrempelt. Nachdem der<br />

Schwenninger die elterliche Druckerei<br />

völlig umgestellt hatte, wurde sie zum<br />

europäischen Marktführer im Bereich<br />

des Etikettendrucks. Der eigene Erfolg<br />

inspirierte den 48-Jährigen nun, nochmals<br />

ein ganz neues berufliches Kapitel<br />

aufzuschlagen. Er gründete die Robin-Akademie,<br />

die seit Mitte vergangenen<br />

Jahres in Villingen mittelständische<br />

Betriebe und Selbstständige auf<br />

die Erfolgsspur bringen möchte.<br />

Zuerst gab er Tipps<br />

Entstanden ist die Idee zur<br />

eigenen Akademie aus ZöphelsUnternehmererfahrung,<br />

als er begann, seine<br />

Erkenntnisse über <strong>Unternehmen</strong>sführung<br />

und Kundenbegeisterung<br />

auch bei<br />

seinen Kunden vorzutragen.<br />

Zuerst in kleinem Rahmen,<br />

ehe Seminare und<br />

mehr für ganze Betriebe<br />

daraus wurden. Die Resonanz<br />

war dabei so gut, dass<br />

sich Zöphel entschloss,<br />

sein Wissen und seine Erfahrung<br />

im regionalen Bereich<br />

und für kleine und<br />

mittlere Betriebe einzusetzen.<br />

So entstand die Robin-<br />

Akademie.<br />

Seit Sommer 2005 lauschen<br />

nun immer wieder<br />

Geschäftsführer und leitende<br />

Angestellte Zöphels<br />

Tipps in den Seminaren der<br />

Akademie im Villinger <strong>Management</strong>-Zentrum.<br />

Aufgeteilt ist das Seminar<br />

in drei Bausteine, die jeweils<br />

einen Tag in Anspruch<br />

nehmen. Am Anfang<br />

steht die <strong>Unternehmen</strong>sbegeisterung,<br />

die den<br />

verantwortlichen Mann in<br />

die Lage versetzt, seine Fir-<br />

Andreas<br />

Weber<br />

(links)<br />

und Axel<br />

Kiefer<br />

Bild:<br />

Müller<br />

tumsraten in den 90er Jahren gerechtfertigt“,<br />

betont Kiefer. Jetzt werde man<br />

aber auch Randgebiete, wie beispielsweise<br />

die Bereiche Lebensmittel, Mineralstoffe<br />

oder auch Aluminium,<br />

wieder mehr fokussieren. Coperion<br />

Waeschle-Anlagen taugen auch für<br />

Lebensmittel und anderes Schüttgut,<br />

wissen Weber und Kiefer. Die in den<br />

Anlagen enthaltenen Schlüsselkomponenten<br />

(Zellenradschleusen, Weichen<br />

und andere) stammen aus der eigenen<br />

Entwicklung und Fertigung.<br />

Aufgrund ihrer hohen Qualität finden<br />

diese Komponenten auch in Branchen<br />

mit höchsten Qualitäts- und Hygieneanforderungen<br />

Anwendung. Im Bereich<br />

Lebensmittel sei der europäische<br />

Markt von großer Bedeutung, so<br />

Weber.<br />

Führend ist Coperion Waeschle<br />

nach Einschätzung seines Geschäftsführers<br />

auch im Bereich Service. Dieser,<br />

so Kiefer, beschränke sich längst<br />

nicht mehr nur auf Themen wie den<br />

klassischen Service, Kundenschulungen<br />

oder die Lieferung von Ersatz- und<br />

Verschleißteilen. Zunehmend gebe es<br />

Praxisnahes Training<br />

◆ Robin-Akademie schult und berät Mittelständler und Selbstständige<br />

von Wolfgang Fürderer<br />

ma nach vorn zu bringen. Das zweite<br />

Seminar ist der Kundenbegeisterung<br />

gewidmet und der dritte Teil schließlich<br />

der Teambegeisterung im <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Einstellung entscheidend<br />

Einen Quantensprung verspricht Zöphel<br />

seinen Teilnehmern sowohl in<br />

beruflicher als auch in privater Hinsicht,<br />

die Lebensqualität werde steigen.<br />

Voraussetzung sei die Änderung<br />

der persönlichen Einstellung, die entscheidend<br />

für den Erfolg sei. Nachdem<br />

das Ziel definiert sei, stehe die<br />

Wichtigkeit der Aufgaben im Vorder-<br />

Hans-Dieter Zöphel will mit der Robin-Akademie Unternehmer<br />

auf die Erfolgsspur bringen. Bild: Fürderer<br />

Versuche zur Weiterentwicklung von<br />

Verfahren, Technologien oder Werkstoffen<br />

gemeinsam mit Kunden im firmeneigenen<br />

Technologiezentrum in<br />

Niederbiegen. Das <strong>Unternehmen</strong> biete<br />

Engineering, Montage und Inbetriebnahme<br />

oder Modernisierung von<br />

kompletten Systemen bis hin zur Errichtung<br />

von schlüsselfertigen Produktionsanlagen.<br />

„Coperion Waeschle<br />

verfügt über ein weltumspannendes<br />

Servicenetz“, berichtet Weber.<br />

Und der Nachwuchs? „Auch dafür<br />

ist gesorgt“, versichert Geschäftsführer<br />

Kiefer. 20 Ausbildungsplätze stellt<br />

das <strong>Unternehmen</strong> derzeit zur Verfügung.<br />

Erstmals werden auch wieder<br />

Lehrlinge an der Werkbank (Dreher,<br />

Schweißer) im Technologiezentrum<br />

ausgebildet. Fachingenieure und andere<br />

akademische Nachwuchskräfte<br />

rekrutiert Coperion Waeschle nicht<br />

selten über Kooperationen mit der<br />

Hochschule Ravensburg-Weingarten<br />

oder der Berufsakademie Ravensburg.<br />

„Das Anlagengeschäft ist ein spannendes<br />

Geschäft“, sind sich Weber und<br />

Kiefer einig. „Wir freuen uns über jeden<br />

jungen Kollegen oder jede junge<br />

Kollegin, die wir dafür begeistern können.“<br />

Und noch etwas: „Den entscheidenden<br />

Wettbewerbsvorteil, in unserem<br />

Markt weltweit als Technologieführer<br />

anerkannt zu sein, gilt es zu verteidigen<br />

und weiter auszubauen“, so<br />

Weber. Aus diesem Grund investiere<br />

Coperion Waeschle überdurchschnittlich<br />

in die Bereiche Forschung<br />

und Entwicklung.<br />

grund. An oberster Stelle stehen die A-<br />

Prioritäten, denen sich die Erfolgreichen<br />

mit höchster Intensität widmen.<br />

Durch Delegation und Abwerfen von<br />

Ballast hole sich der Sieger die Zeit dazu,<br />

so Zöphel. Die Leitideen fasst der<br />

Schwenninger in Sätzen zusammen,<br />

die für die Teilnehmer zum geflügelten<br />

Wort werden könnten. „Die Gewinner<br />

tun die wichtigsten Dinge zuerst, die<br />

unwichtigen gar nicht“, lautet beispielsweise<br />

eine seiner Maximen.<br />

Prioritäten setzen, Zeitmanagement,<br />

die richtige Planung, aber auch<br />

das Gleichgewicht verschiedener Lebensbereiche<br />

– privat und beruflich -<br />

sind wesentliche Bestandteile<br />

der <strong>Management</strong>-Philosophie<br />

der Robin-Akademie.<br />

Sauerstoffdusche<br />

Bei den Teilnehmern stößt<br />

der Seminarinhalt auf große<br />

Zustimmung. Als „Motivationsschub“<br />

lobt Rolf Kaiser<br />

das Seminar. Der selbstständige<br />

Malermeister aus Todtmoos<br />

spricht von einer „Sauerstoffdusche“.<br />

„ Ein Seminar<br />

der ganz besonderen Note“<br />

bescheinigt Michael Dold,<br />

Geschäftsführer der Aquavilla<br />

GmbH in Triberg. Der klar<br />

strukturierte Aufbau beleuchte<br />

auch das gesamte<br />

Umfeld. „Eine nicht zu steigernde<br />

Praxisnähe“ stellt Michael<br />

Wagner fest, Arzt für<br />

Naturheilverfahren aus<br />

Schwenningen.<br />

Weil die Tücke bei neuen<br />

Erkenntnissen aber oft in der<br />

praktischen Umsetzung liegt,<br />

begnügt sich die Robin-Akademie<br />

nicht mit der Theorie.<br />

Auf Wunsch wird der Teilnehmer<br />

auch nach dem Seminar<br />

mit individueller Beratung<br />

betreut.<br />

Im Internet:<br />

www.robin-akademie.de


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Pro:fit 16. März 2006 . Seite 9<br />

Verträge mit den Schweizern<br />

◆ Wie Sie bei grenzüberschreitenden Lieferverträgen die juristischen Fallstricke umgehen<br />

von Axel Oldekop und<br />

Wolfgang Heisel<br />

Der Außenhandel zwischen Deutschland<br />

und der Schweiz ist für beide Länder<br />

von enormer wirtschaftlicher Bedeutung.<br />

Der Abschluss grenzüberschreitender<br />

Verträge ist an der Tagesordnung.<br />

So auch für die Firma Ceposa<br />

in der Schweizer Grenzstadt Kreuzlingen.<br />

Der Hersteller exklusiver Lebensmittel<br />

bezieht Zutaten aus verschiedenen<br />

europäischen Ländern<br />

und vertreibt die fertigen Produkte<br />

unter anderem nach Deutschland.<br />

Hierfür werden jeweils internationale<br />

Kauf- und Lieferverträge geschlossen.<br />

Was aber passiert, wenn der ausländische<br />

Vertragspartner nicht rechtzeitig<br />

liefert, die Ware Mängel aufweist<br />

oder eine beauftragte Dienstleistung<br />

überhaupt nicht erbracht werden<br />

kann? Die Ceposa hat es bis jetzt immer<br />

geschafft, gerichtliche Auseinandersetzungen<br />

mit den Lieferanten<br />

oder eigenen Kunden zu vermeiden.<br />

„Wir können angesichts der Qualität<br />

und der Einhaltung von Lieferzeiten<br />

bislang auf Holz klopfen“, kann Hanspeter<br />

Baer, Gründer und Geschäftsführer<br />

der Ceposa berichten. „Natürlich<br />

treten auch mal Probleme auf,<br />

aber die waren noch immer lösbar“.<br />

Und wenn keine außergerichtliche<br />

Vertragsknackpunkte<br />

• Wahl des anzuwendenden Rechts<br />

• Ausdrücklicher Ausschluss des<br />

UN-Kaufrechts<br />

• Schriftliche Wahl des zuständigen<br />

Gerichts (nicht für Verträge mit<br />

Verbrauchern)<br />

• Unter Umständen: Vereinbarung<br />

eines Schiedsgerichtsverfahrens<br />

• Inhaltliche Anpassung des Vertrages<br />

an das anzuwendende Recht<br />

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Lösung gefunden wird? Aus dem<br />

grenzüberschreitenden Geschäft wird<br />

dann schnell ein internationaler<br />

Rechtsstreit. Oftmals spielt es dabei<br />

eine entscheidende Rolle, nach welchem<br />

Recht ein solcher Streit entschieden<br />

wird. Denn trotz vieler Ähnlichkeiten<br />

bestehen zwischen der<br />

schweizerischen und der deutschen<br />

Rechtsordnung bedeutende Unterschiede.<br />

So sieht das deutsche bürgerliche<br />

Recht zum Beispiel eine strenge<br />

inhaltliche Kontrolle allgemeiner Geschäftsbedingungen<br />

vor. Das Schweizer<br />

Recht ist hier deutlich wohlwollender.<br />

Klauseln in allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

werden gerichtlich<br />

nur darauf hin überprüft, ob sie<br />

unklar oder irreführend sind.<br />

Welches Recht gilt?<br />

Während die Anwendung des deutschen<br />

Rechts also möglicherweise eine<br />

Gewährleistungsregelung aushebelt,<br />

kann dieselbe Klausel nach dem<br />

Schweizer Recht Bestand haben. Ähnliche<br />

Unterschiede gibt es im Hinblick<br />

auf den nach europäischen Vorgaben<br />

gestalteten Verbraucherschutz. So<br />

muss nach deutschem Recht zugunsten<br />

des Verbrauchers die Gewährleistungsfrist<br />

für den Kauf von Waren<br />

mindestens zwei Jahre betragen. Im<br />

Schweizer Recht kann der Käufer<br />

Mängel nur binnen Jahresfrist geltend<br />

machen, und diese Verjährungsfrist<br />

kann sogar noch verkürzt werden.<br />

Neben rein rechtlichen Unterschieden,<br />

kommen aber noch praktische<br />

Schwierigkeiten hinzu. Wird etwa ein<br />

Rechtsstreit in der Schweiz ausgetragen<br />

und hat die Gegenseite ihren Sitz<br />

im Tessin oder in der Romandie, ist die<br />

Verfahrenssprache vor dem Gericht<br />

Italienisch oder Französisch. Dies<br />

kann die Kommunikation mit dem<br />

Gericht und dem eigenen Anwalt unter<br />

Umständen erschweren. Letzterer<br />

sollte sich natürlich im anwendbaren<br />

§<br />

BITTE KEINE WERBUNG!<br />

Recht auskennen, was besonders relevant<br />

wird, wenn das Prozessrecht in<br />

der Schweiz betrachtet wird, welches<br />

von Kanton zu Kanton unterschiedlich<br />

ist. Für Ceposa-Chef Hanspeter<br />

Baer hat eine Gerichtsstandvereinbarung<br />

deshalb sogar psychologische<br />

Auswirkungen: „Für unsere ausländischen<br />

Lieferanten ist die unangenehme<br />

Vorstellung, einen Rechtsstreit in<br />

der Schweiz führen zu müssen, ein zu-<br />

Ein grenzüberschreitendes<br />

Geschäft kann internationaler<br />

Rechtsstreit werden.<br />

sätzlicher Leistungsanreiz. Sie strengen<br />

sich mehr an, da sie Streitigkeiten<br />

nicht bequem in ihrem Heimatland<br />

austragen können.“ Umgekehrt sieht<br />

die Ceposa als Lieferant die Wahl des<br />

Gerichtsstands am Sitz des Kunden als<br />

Entgegenkommen und Service an. In<br />

den Verträgen der Ceposa mit einem<br />

der bekanntesten Feinkosthändler in<br />

Deutschland ist daher immer München<br />

als Gerichtsstand festgelegt.<br />

Aber welches Recht findet auf einen<br />

grenzüberschreitenden Vertrag Anwendung?<br />

Und welches Gericht trifft<br />

die Entscheidung? Wird eine Klage<br />

aufgrund eines internationalen Vertragsverhältnisses<br />

bei einem Gericht<br />

eingereicht, prüft dieses zunächst, ob<br />

es zuständig ist und ob das deutsche<br />

oder das schweizerische Zivilrecht zur<br />

Anwendung kommt. Dabei kann es<br />

vorkommen, dass ein deutsches Gericht<br />

Schweizer Recht anzuwenden<br />

hat, und umgekehrt.<br />

Einfluss auf die Rechtswahl können<br />

die Parteien durch eine vertragliche<br />

Regelung nehmen. Eine Rechtswahl<br />

ist zwischen den Parteien grundsätzlich<br />

schon bei Vertragsschluss, aber<br />

auch zu einem späteren Zeitpunkt<br />

möglich. Manchmal ergibt sich sogar<br />

aus den Umständen des Vertragsver-<br />

Schluss mit noch mehr Werbegags. Schluss mit noch mehr null-acht-fuffzehn-<br />

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Damit Lieferverträge nicht vor dem<br />

Richter landen, müssen sie präzise<br />

formuliert sein. Montage: Steller<br />

hältnisses, dass die Parteien ein bestimmtes<br />

Recht gewählt haben. Hierauf<br />

sollte sich aber niemand verlassen.<br />

Eine ausdrückliche schriftliche<br />

Klausel erspart viele unnötige Diskussionen.<br />

Der Gerichtsstand kann dagegen im<br />

Vorfeld nur zwischen Kaufleuten frei<br />

gewählt werden. Dabei ist zu beachten,<br />

dass in der Schweiz eine Vereinbarung,<br />

die von der gesetzlichen Zuständigkeit<br />

eines Gerichts abweicht,<br />

klar erkennbar sein muss. Es empfiehlt<br />

sich eine solche Klausel in einem<br />

Vertrag typografisch hervorzuheben.<br />

UN-Kaufrecht ausschließen<br />

Eine Rechtswahl sollte auch noch aufgrund<br />

eines weiteren rechtlichen<br />

Aspekts erwogen werden: Sowohl die<br />

Schweiz, als auch Deutschland sind<br />

Vertragsstaaten des Übereinkommens<br />

der Vereinten Nationen über Verträge<br />

über den internationalen Warenkauf.<br />

Wird dieses UN-Kaufrecht nicht ausdrücklich<br />

für das betroffene Vertragsverhältnis<br />

ausgeschlossen, geht es<br />

dem nationalen Zivilrecht vor und ersetzt<br />

die entsprechenden Regeln des<br />

deutschen bürgerlichen Rechts oder<br />

des schweizerischen Obligationenrechts.<br />

Die Anwendung des UN-Kaufrechts<br />

muss dabei nicht unbedingt<br />

nachteilig sein. Allerdings sind die<br />

Normen dieses internationalen Übereinkommens<br />

oftmals unbekannt.<br />

Auch existiert nur wenig Rechtsprechung,<br />

weshalb die konkrete Rechtslage<br />

schwer vorhergesagt werden kann.<br />

Unter Umständen ist es für die Parteien<br />

eines grenzüberschreitenden<br />

Vertrages empfehlenswert, die ordentlichen<br />

staatlichen Gerichte überhaupt<br />

nicht mit der Entscheidung von<br />

Rechtsstreitigkeiten zu bemühen. Insbesondere<br />

bei Verträgen mit einem<br />

hohen Umsatzvolumen kann die Einschaltung<br />

eines unparteiischen<br />

Schiedsgerichts häufig die zwar angekratzte<br />

aber noch immer wichtige Geschäftsbeziehung<br />

zu dem jeweiligen<br />

Vertragspartner schonen. Die Parteien<br />

können nicht nur die Zuständigkeit eines<br />

Schiedsgerichts vereinbaren, sondern<br />

etwa auch den Gerichtsort, die<br />

Anzahl der Richter und die Gerichtssprache<br />

bestimmen. Regelmäßig entscheiden<br />

derart von den Parteien eingesetzte<br />

Schiedsgerichte auch schneller<br />

als die überlasteten staatlichen Organe<br />

der Rechtsprechung. Allerdings<br />

ist hier Vorsicht geboten. Fehlende<br />

oder unklare Vereinbarungen über<br />

den Ablauf des Verfahrens oder die<br />

Gültigkeit eines Schiedsspruchs machen<br />

die Vorteile schnell zunichte,<br />

wenn zwischen den Parteien nicht nur<br />

in der Sache sondern auch über die<br />

Verfahrensfragen gestritten wird. Inhaltlich<br />

müssen die Verträge auf das<br />

anzuwendende Recht zugeschnitten<br />

sein. Auch wenn das schweizerische<br />

und das deutsche Zivilrecht viele Gemeinsamkeiten<br />

aufweisen und die<br />

Schweiz die Rechtsentwicklungen in<br />

Deutschland genau verfolgt, können<br />

die Unterschiede erheblich sein. Gerade<br />

für Kauf- und Lieferverträge hat die<br />

Modernisierung des deutschen<br />

Schuldrechts im Jahr 2002 Veränderungen<br />

gebracht, die von der Schweiz<br />

nicht nachvollzogen wurden. Ein ursprünglich<br />

nach deutschem Recht erstellter<br />

Vertrag oder allgemeine Vertragsbedingungen<br />

sollten daher nicht<br />

ohne vorherige sachkundige Überprüfung<br />

übernommen werden und der<br />

Schweizer Rechtsordnung unterstellt<br />

werden.<br />

Patentanwalt Dipl. Ing. Wolfgang Heisel<br />

und Rechtsanwalt Axel Oldekop sind<br />

Partner der Kanzlei Heisel Oldekop,<br />

Patent- und Rechtsanwälte in Konstanz.<br />

Im Internet:<br />

www.technik-recht.de<br />

Preise<br />

L-BANK<br />

Landespreis<br />

Junge <strong>Unternehmen</strong> mit neuen<br />

Geschäftsideen können sich für<br />

den Landespreis Baden-Württemberg<br />

bewerben. Er wird von der<br />

baden-württembergischen Landesregierung<br />

und der L-Bank<br />

vergeben. Das Preisgeld beträgt<br />

insgesamt 100 000 Euro. Teilnehmen<br />

können <strong>Unternehmen</strong>,<br />

die nach dem 1. Januar 1998<br />

gegründet worden sind. Außerdem<br />

müssen sie Bilanzkennzahlen<br />

für mindestens zwölf<br />

Monate vorweisen können. In die<br />

Bewertung gehen die Persönlichkeit<br />

des Unternehmers, Geschäftsidee,<strong>Unternehmen</strong>skonzept<br />

und der wirtschaftliche<br />

Erfolg ein. Ein Zusatzpreis in<br />

Höhe von 15 000 Euro wird für<br />

eine vorbidliche Betriebsübernahme<br />

vergeben. Bewerbungsschluss<br />

ist der 20. April. Der Landespreis<br />

zählt bundesweit zu den<br />

höchst dotierten Auszeichnungen<br />

für <strong>Unternehmen</strong>. (bro)<br />

Weitere Infos:<br />

www.landespreis-bw.de<br />

SICK AG<br />

Weiterbildungspreis<br />

Die Sick AG in Waldkirch hat den<br />

Weiterbildungsinnovationspreis<br />

2006 des Bundesinstituts für<br />

Berufsbildung (BIBB) erhalten.<br />

Ausgezeichnet wurde das Qualifizierungskonzept<br />

für Lagermitarbeiter,<br />

die sich als Logistiker<br />

profilieren konnten. Dieses Konzept,<br />

das zuletzt zwölf Mitarbeiter<br />

erfolgreich umsetzten, entwickelte<br />

Sick zusammen mit dem Bildungszentrum<br />

der Industrie- und<br />

Handelskammer Südlicher Oberrhein.<br />

Die Sick AG ist mit 4000<br />

Mitarbeitern und einem Konzernumsatz<br />

von 538 Millionen Euro<br />

einer der weltweit führenden<br />

Hersteller von Sensoren und<br />

Sensorlösungen für industrielle<br />

Anwendungen. (kaz)<br />

WFG-WEST<br />

Innovationspreis<br />

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

westlicher Bodensee<br />

(WFG-West) hat den Innovationspreis<br />

des Landes Baden-Württemberg,<br />

den „Dr.-Rudolf-Eberle-<br />

Preis 2006“, ausgeschrieben.<br />

Vergeben werden Preise von<br />

insgesamt 30 000 Euro.<br />

Der Wettbewerb richtet sich an<br />

<strong>Unternehmen</strong> aus Industrie,<br />

Handwerk und aus dem Bereich<br />

technologischer Dienstleistungen.<br />

Bewerber-Firmen dürfen höchstens<br />

500 Beschäftigte und einen<br />

Jahresumsatz von maximal 100<br />

Millionen Euro haben.<br />

Das Preiskomitee bewertet den<br />

technischen Fortschritt und die<br />

besonderen unternehmerischen<br />

Leistung der Firmen. Einsendeschluss<br />

ist der 31. Mai. (bro)<br />

Weitere Infos: www.wmbadenwuerttemberg.de


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Seite 10 . 16. März 2006 Pro:fit<br />

Seminare<br />

IHK-SEMINAR<br />

Unternehmertestament<br />

Wie ein Unternehmertestament<br />

gestaltet werden kann, was für<br />

Möglichkeiten der Erbgestaltung<br />

es gibt, darüber informieren<br />

Rechtsexperten bei dem IHK-<br />

Seminar „Wirtschaftsrecht für<br />

Unternehmer“ am 4. und 5. April<br />

in Konstanz und Schopfheim.<br />

In einem Teil der Veranstaltung<br />

werden Strategien erläutert, um<br />

die steuerliche Belastung zu<br />

verringern. Gleichzeitig werden<br />

die Risiken dargestellt, die beispielsweise<br />

durch Aufdeckung<br />

von stillen Reserven entstehen<br />

können. Ein Exkurs befasst sich<br />

mit einer attraktiven Variante der<br />

<strong>Unternehmen</strong>snachfolge: dem<br />

<strong>Unternehmen</strong>sverkauf durch dem<br />

<strong>Management</strong>-Buy-Out. Teilnahmegebühr:<br />

80 Euro. (bro)<br />

Weitere Infos:<br />

www.konstanz.ihk.de<br />

NETZWERK RUN<br />

Übergabeprozesse<br />

Für viele <strong>Unternehmen</strong> ist sie ein<br />

wichtiges Thema: die <strong>Unternehmen</strong>snachfolge.<br />

Allein in der<br />

Region Schwarzwald-Baar-Heuberg<br />

stehen in den kommenden<br />

fünf Jahren insgesamt 2700 <strong>Unternehmen</strong><br />

vor einem Übergabeprozess.<br />

Dabei ergeben sich sowohl<br />

für Übergeber als auch Übernehmer<br />

viele Fragen, zum Beispiel<br />

zu Finanzierung, Businessplan<br />

oder Fördermöglichkeiten.Wer<br />

sich beraten lassen will, kann sich<br />

an das Netzwerk RUN wenden.<br />

Hierzu stehen am 24. März von<br />

15.00 bis 20.00 Uhr in der Gewerbeakademie<br />

in Rottweil 13 Experten<br />

zur Verfügung. Die Einzelgespräche<br />

sind kostenlos, Interessierte<br />

müssen sich vorher anmelden.<br />

(bro)<br />

Weitere Infos:<br />

www.netzwerk-RUN.de<br />

CONNECT<br />

RFID-Technologie<br />

Mit Vorträgen und Praxisbeispielen<br />

informiert das Netzwerk<br />

Connect-Dreiländereck am 29.<br />

März im Innovations-Center<br />

Lörrach über die neuesten Entwicklungen<br />

in der RFID-Technologie.<br />

Bei der RFID (Radiofrequenz-Identifikation)<br />

gelingt es<br />

durch Funk-Chips, Waren berührungslos<br />

zu identifizieren. In acht<br />

Präsentationen werden hierzu<br />

konkrete Lösungen aus Bereichen<br />

wie Gesundheitswesen, Industrie,<br />

Holzwirtschaft, Pharmazie, Logistik<br />

und Verkehrsbetriebe vorgestellt.<br />

Die Teilnahme ist kostenlos.<br />

(bro)<br />

Kontakt: www.connectdreilaendereck.com<br />

Symposium:<br />

Wissensstandort<br />

Bodensee<br />

Markdorf (bro) Wie es um den Wissensstandort<br />

Bodensee steht, wo es in<br />

der Region Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten<br />

gibt, darum<br />

geht es in einem Symposium mit Titel<br />

„Investition in die Zukunft: Bildung“<br />

am 4. April im Bischofschloss Markdorf.<br />

Dabei soll vor allem auch der Bezug<br />

auf die Internationalisierung hergestellt<br />

werden. Iris Geber, Geschäftsführerin<br />

der Wirtschaftgsförderungsgesellschaft<br />

Bodensee Salem, wird in<br />

ihrem Vortrag der Frage nachgehen,<br />

ob der Mittelstand auf den internationalen<br />

Wettbewerb vorbereitet ist.Um<br />

den Lernort als Bildungsunternehmen<br />

geht es in den Ausführungen von Jürgen<br />

Metz vom Salem International<br />

College. Dabei zeigt er auf, inwiefern<br />

Fremdsprachenkompetenzen in der<br />

internationalen Ökonomie eine Rolle<br />

spielen. Profit unterstützt die Veranstaltung<br />

als Medienpartner.<br />

Kontakt und Anmeldung:<br />

Uwe Meinert,<br />

anglo business communication<br />

Tel. 0 75 56 / 93 23 03<br />

Im Internet:<br />

www.abcomm.de<br />

Standortsicher und wettbewerbsstark dank Vollstufigkeit. Das Textilunternehmen<br />

Brennet spinnt, webt und veredelt selber. Bild: Brennet<br />

Brennet macht alles<br />

◆ Wie sich die Textilfabrik gegen Billiglohnkonkurrenz behauptet<br />

von Heinz Siebold<br />

Wettlauf gegen die Zeit<br />

Wehr/Bad Säckingen – Das gibt es tatsächlich<br />

noch: Ein deutsches Textilunternehmen,<br />

komplett mit Spinnerei,<br />

Weberei und Veredelung, seit 1877 in<br />

Familienbesitz und erfolgreich im<br />

Markt verankert: Die Brennet AG in<br />

Südbaden, einer der Wiegen der deutschen<br />

Textilindustrie. Die meisten<br />

Konkurrenten sind längst verschwunden.<br />

„Früher ging es darum, der Erste<br />

zu sein, jetzt sind wir die Letzten“,<br />

schmunzelt Stefan Denk, der Vorstandsvorsitzende<br />

der Brennet AG.<br />

980 Menschen produzieren für Brennet<br />

pro Jahr etwa 1700 Tonnen Garn,<br />

aus denen zwischen 12 und 14 Millionen<br />

Laufmeter Stoff gewebt werden.<br />

Im Jahr 2004 erzielte die Brennet AG<br />

um die 60 Millionen Euro Umsatz, die<br />

gesamte Gruppe mit einem weiteren<br />

Werk in Kaiserslautern rund 130 Millionen.<br />

Mit 52 Prozent macht der Export<br />

schon knapp über die Hälfte davon<br />

aus, Tendenz steigend.<br />

Wie hat ausgerechnet dieses Textilunternehmen<br />

überleben können?<br />

„Die Vollstufigkeit“, nennt Wolfgang<br />

Fügle als wichtigsten Grund. „Weil wir<br />

selbst spinnen, weben und veredeln“,<br />

betont der für die Technik zuständige<br />

Vorstand, „können wir in jeder Phase<br />

auf die Qualität einwirken, wir sind<br />

von keinem Zulieferer abhängig.“ Und<br />

so sei man viel flexibler als die asiati-<br />

◆ <strong>Unternehmen</strong> in der Krise (2): Die Anforderungen an einen Sanierer, die Rolle der Gläubiger<br />

von Joachim Effinger<br />

und Armin Kästle<br />

Ein Sanierungsprozess ist nichts anderes<br />

als eine generelle Neuausrichtung<br />

eines <strong>Unternehmen</strong>s, die unter verschärften<br />

Bedingungen stattfindet. Der<br />

wesentliche Unterschied ist die zeitliche<br />

Komponente, da – oftmals aus insolvenzrechtlichen<br />

Gründen – das Sanierungskonzept<br />

und die Fortführungsprognose<br />

innerhalb von wenigen<br />

Wochen erstellt sein müssen. Der Sanierer<br />

hat also die Aufgabe, im Eilverfahren<br />

sämtliche betrieblichen Bereiche<br />

zu analysieren und die entsprechenden<br />

Sanierungsmaßnahmen zu<br />

erarbeiten. Dass man dabei auf die Befindlichkeiten<br />

des Unternehmers und<br />

der Mitarbeiter nicht immer Rücksicht<br />

nehmen kann, ist naheliegend.<br />

Eine der wichtigsten Eigenschaften<br />

eines erfolgreichen Sanierungsberaters<br />

ist deshalb die richtige Mischung<br />

aus Durchsetzungsvermögen und<br />

Überzeugungskraft.<br />

Der erste Schritt eines Sanierungsprozesses<br />

ist die Ist-Aufnahme mit<br />

Analyse. Hier werden alle Bereiche von<br />

den Produkten über die Fertigung, das<br />

Marketing, den Vertrieb, die Organisation,<br />

das <strong>Management</strong> und die Mitarbeiter<br />

bis hin zu den Finanzen durchleuchtet.<br />

Sehr wichtig ist hierbei die<br />

Feststellung, ob das <strong>Unternehmen</strong><br />

überschuldet und/oder zahlungsunfähig<br />

ist und damit die dreiwöchige Frist<br />

zur Anmeldung der Insolvenz zu laufen<br />

beginnt. In der Regel ergeben sich<br />

bei der Ist-Aufnahme so offenkundige<br />

Schwachstellen, dass man mit so genannten<br />

Sofortmaßnahmen unverzüglich<br />

erste Lösungen zur erfolgreichen<br />

Sanierung umsetzen kann.<br />

Ein Sanierer braucht<br />

Durchsetzungsvermögen.<br />

Die Soll-Konzeption gibt im Sinne<br />

einer <strong>Unternehmen</strong>sstrategie vor, in<br />

welche Richtung sich das <strong>Unternehmen</strong><br />

in den nächsten zwei bis drei Jahren<br />

bewegen will und mit welchen (Sanierungs-)<br />

Maßnahmen es dieses Ziel<br />

erreichen kann. Die Erfahrung des Sanierungsberaters<br />

ist, dass unabhängig<br />

von Branche und Betriebsgröße<br />

Schwachstellen und damit die erforderlichen<br />

Maßnahmen zu ihrer Beseitigung<br />

im Wesentlichen die gleichen<br />

sind. Die Produktvielfalt muss vermindert,<br />

der Markt zielgerichteter und intensiver<br />

bearbeitet, die Prozesse optimiert<br />

und der Personalüberhang reduziert<br />

werden. Ein Controllingsystem<br />

muss eingeführt werden, damit Abweichungen<br />

rechtzeitig erkannt und da-<br />

rauf reagiert werden kann. Da im Sanierungsfall<br />

die Kapitaldienstfähigkeit<br />

selten noch gegeben ist, leisten auch<br />

die Banken mit Sanierungskonditionen<br />

ihren Anteil an der Sanierung.<br />

Dies gilt auch oftmals für die Lieferanten<br />

eines in Schwierigkeiten geratenen<br />

<strong>Unternehmen</strong>s.<br />

Als letzter und zugleich wichtigster<br />

Schritt des Sanierungsprozesses folgt<br />

die Umsetzung der erforderlichen<br />

Maßnahmen. Hierzu werden diese in<br />

einen Projektplan eingearbeitet. Der<br />

Projektplan enthält stichwortartig beschrieben<br />

die einzelnen Maßnahmen,<br />

die terminlichen Vorgaben sowie die<br />

Verantwortlichkeit für die Erledigung.<br />

Unternehmer sind gut beraten,<br />

wenn sie den Sanierungsberater auch<br />

mit der Umsetzung beauftragen<br />

(wenn dies nicht sowieso von der Bank<br />

vorgeschrieben wird). Diese Vorgehensweise<br />

ist aus folgenden Gründen<br />

zu empfehlen. Der Sanierungsberater<br />

ist weder mit der Struktur des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

verwachsen, noch hat er<br />

persönlichen Bindungen. Er kann also<br />

frei von Zwängen seine Entscheidungen<br />

auf einer rein rationalen Basis im<br />

Sinne des <strong>Unternehmen</strong>s treffen. Darüber<br />

hinaus kanalisiert er den Frust<br />

der Betroffenen – eine Sanierung läuft<br />

nie ohne Verlierer ab – größtenteils auf<br />

sich. Damit kann der Unternehmer<br />

Sie wollen in Ihrem <strong>Unternehmen</strong><br />

stärker die Umwelt schonen, wissen<br />

aber nicht wie? Auf der kostenlosen<br />

Internet-Plattform Ökoradar finden<br />

<strong>Unternehmen</strong> Hilfsmittel, mit denen<br />

sie ohne externe Beratung auf nachhaltiges<br />

Wirtschaften umsteigen können.<br />

Martin Kreeb, Geschäftsführer des<br />

Ökoradar, weiß aus Erfahrung, dass<br />

Betriebe, die nachhaltig wirtschaften,<br />

kostengünstiger wirtschaften. „Dabei<br />

spielt die Größe keine Rolle, wir haben<br />

große und kleine <strong>Unternehmen</strong>, die<br />

sich am Ökoradar beteiligen. Hier findet<br />

jeder Tipps und Ansatzpunkte, die<br />

für ihn nützlich und machbar sind.“<br />

700 Beispiele von realisierten Kosteneinsparungen<br />

listet eine Beispieldatenbank<br />

im Ökoradar auf. Firmen<br />

können die Plattform anonym nutzen,<br />

ohne aktiv bei deren Ausbau mitzumachen.<br />

Doch wer seine Erfahrungen<br />

gerne anderen mitteilen will, kann<br />

sein Beispiel einstellen und so allen<br />

zugänglich machen.<br />

Viele Firmen, die gute Erfahrungen<br />

mit dem Ökoradar gemacht haben,<br />

unterstützen die Info- und Aus-<br />

schen Massenhersteller, könne<br />

schneller auf neue Trends reagieren.<br />

Das ist wichtig für die Modebranche.<br />

Brennet liefert Hemdenstoffe an<br />

die bekanntesten europäischen Hersteller:<br />

Olymp oder Seidensticker in<br />

Deutschland, Boss, Armani oder Escada<br />

in Italien. Billige Textilien stammen<br />

zwar aus China. „Aber die Mode<br />

kommt nicht von dort, die Mode sitzt<br />

in Europa“, sagt Stefan Denk. Er und<br />

sein Bruder Peter Denk sind Eigentümer<br />

fast aller Brennet-Aktien. Sie leiten<br />

als vierte Generation das Werk.<br />

„Wir mussten uns aber<br />

„Den Preiswettbewerb<br />

im Massengeschäft<br />

machen<br />

wir nicht mit.“<br />

immer etwas einfallen<br />

lassen“, räumt Stefan<br />

Denk ein, „um nicht das<br />

Schicksal unserer Nachbarn<br />

teilen zu müssen.“<br />

Brennet hat deshalb<br />

kräftig in neueste Tech- STEFAN DENK<br />

nik investiert: 7 bis 8 Millionen<br />

Euro im Jahr, berichtet Wolfgang<br />

Fügle. „Seit 1995 haben wir insgesamt<br />

125 Millionen in neue Anlagen<br />

gesteckt.“ Davon alleine 21 Millionen<br />

für die Modernisierung einer Spinnerei<br />

in Hausen im Wiesental. Die computergesteuerten<br />

Anlagen laufen rund<br />

um die Uhr, sieben Tage die Woche,<br />

überwacht von hochqualifizierten<br />

Spinnern und Webern. Brennet-Designer<br />

müssen stets die Nase im Trend<br />

haben, drei Kollektionen pro Jahr sind<br />

in der Modebranche üblich. Farbe,<br />

nach der Sanierung<br />

relativ<br />

unbeschadet sein<br />

<strong>Unternehmen</strong> wieder<br />

alleine führen.<br />

Und nicht zuletzt: nur<br />

wenige Unternehmer sind<br />

in der Lage, eine Situation wie<br />

eine <strong>Unternehmen</strong>skrise selbst<br />

zu meistern. Die emotionale Betroffenheit<br />

lässt ein freies Denken<br />

und Handeln einfach nicht zu.<br />

Die Autoren sind Geschäftsführer der<br />

<strong>Unternehmen</strong>sberatung Effinger und<br />

Kästle in Donaueschingen<br />

Im Internet:<br />

www.ek-beratergruppe.de<br />

Ökoradar gibt kostenlose Spartipps<br />

◆ Internetseite unterstützt <strong>Unternehmen</strong> beim nachhaltigen Wirtschaften<br />

Der Ökoradar<br />

ortet<br />

Tipps für<br />

Unternehmer.<br />

Bild:<br />

dpa<br />

von Adalbert Brütsch<br />

tauschbörse und helfen so mit, die Seite<br />

auszubauen. Derzeit wird die zweite<br />

Version vorbereitet. Ableger gibt es inzwischen<br />

in Brasilien, Russland und<br />

Indien. An die hundert Studenten werden<br />

in ihrem Studium an der Uni Hohenheim<br />

jährlich mit diesem Instrument<br />

vertraut gemacht und helfen so<br />

mit, es in der Wirtschaft bekannt zu<br />

machen.<br />

Wie funktioniert der Ökoradar?<br />

Beim Anklicken der Ökoradar-Seite<br />

erscheinen acht so genannte Radarschirme,<br />

die die Bereiche Daten,<br />

Politik, Ziele, Organisation, Wissen,<br />

Kosten, Markt und Techik abdecken.<br />

Dort wird jeweils unterschieden zwischen<br />

dem Umfeld und dem <strong>Unternehmen</strong><br />

selbst. Daneben finden sich<br />

Hinweise auf Gesetze und Normen,<br />

auf Förderhilfen, auf Möglichkeiten,<br />

sich zu qualifizieren und weiterführende<br />

Hinweise und Links. Je nach Bedürfnissen<br />

können einzelne Facetten<br />

bearbeitet werden wie beispielsweise<br />

Abfall, Verkehr, Gefahrstoffe oder<br />

Luftreinhaltung. Es ist aber auch möglich,<br />

mittels des Ökoradars den Betrieb<br />

ganz umzuorientieren. Wer feststellt,<br />

dass er im Lauf des Prozesses<br />

doch Hilfe von außen benötigt, be-<br />

Muster und Stoff ändern sich ständig:<br />

4000 verschiedene Dessins hat Brennet<br />

in der aktuellen Produktpalette.<br />

Die Ansprüche ans Hemd sind gestiegen:<br />

„Es soll aus Baumwolle, aber<br />

auch bügelfrei sein“, lächelt Wolfgang<br />

Fügle. „Brennet bekommt das hin.“<br />

Genauso wie Stoffe für „Fresh“-Hemden,<br />

in denen beigemischte Stoffe den<br />

Schweißgeruch binden. Die Bügelfreiheit<br />

lässt sich mit chemischer Behandlung<br />

der Fäden erreichen.<br />

Der letzte Schrei bei Hemden und<br />

vor allem Blusen ist die Beigabe von<br />

Vitamin E oder B, von<br />

Jojoba-Öl oder Aloevera-Extrakt.<br />

Der Stoff<br />

gibt die Wohlfühl-Ingredenzien<br />

peu á peu ab,<br />

selbst nach mehrmaligem<br />

Waschen.<br />

Mit den bügelfreien<br />

Hemden, den „Skin-care“-Produkten<br />

und schmutzabweisenden<br />

Stoffen hat sich Brennet auf<br />

dem Markt behauptet und produziert<br />

dabei ausschließlich in Deutschland.<br />

Nur für einige wenige Massenprodukte<br />

wird Halbfertigware zugekauft. Außer<br />

Hemdenstoff wird auch Bettwäsche<br />

und Stoff für Berufsbekleidung<br />

hergestellt. „Den Preiswettbewerb im<br />

Massengeschäft machen wir nicht<br />

mit“, betont Stefan Denk, „unsere<br />

Stärke ist die Mode, da versuchen wir<br />

unser Glück.“<br />

Ein Sanierer hat wenig Zeit,<br />

das angeschlagene <strong>Unternehmen</strong><br />

wieder flott zu machen.<br />

Bild: dpa<br />

Ökoradar<br />

Das Projekt Ökoradar (150 000<br />

Zugriffe pro Monat) wird federführend<br />

vom Deutschen Kompetenzzentrum<br />

für Nachhaltiges Wirtschaften<br />

(DKNW) der privaten<br />

Universität Witten/Herdecke und<br />

dem Lehrstuhl für Umweltmanagement<br />

der Universität Hohenheim<br />

durchgeführt. (brü)<br />

Im Internet:<br />

www.oekoradar.de<br />

kommt über die Plattform Hinweise<br />

auf Berater.<br />

Das Angebot des Ökoradars konzentriert<br />

sich auf die betriebswirtschaftlichen<br />

Fragen des Umweltschutzes.<br />

Wer Energiekosten und Abfallmengen<br />

in den Griff bekommen<br />

will, findet im Betriebsradar bei den<br />

Umweltdaten und Umweltkosten<br />

praktische Tipps. Und damit die strategische<br />

Ausrichtung nicht ins Leere<br />

läuft, können die Unternehmer und<br />

ihre Mitarbeiter mit dem Umfeldradar<br />

über den betrieblichen Tellerrand blicken.<br />

Dort finden sie beispielsweise<br />

die aktuellen lokalen, regionalen, nationalen<br />

und globalen Umweltdaten<br />

sowie die betriebsexternen Umweltkosten<br />

häufig schon mit wenigen Klicken.


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Pro:fit 16. März 2006 . Seite 11<br />

Frauen tauschen Erfahrungen aus<br />

◆ Wie sich Unternehmerfrauen von Handwerkern im Landkreis Konstanz gegenseitig unterstützen<br />

von Marina Kupferschmid<br />

Zuschauen ist ihre Sache nicht: Christine<br />

Drews arbeitet im Dentallabor ihres<br />

Mannes mit, und das schon seit<br />

Jahren. Wie viele Ehefrauen in den<br />

kleineren Handwerksbetrieben ist sie<br />

die Schaltzentrale für Telefondienst,<br />

Korrespondenz, Buchführung, Angebote,<br />

Bestellungen, darüber hinaus<br />

Ansprechpartnerin für Kunden, Mitarbeiter,<br />

Lieferanten und nicht zuletzt<br />

den Ehemann. Von der Mehrbelastung<br />

als Managerin zwischen Betrieb<br />

und Familie kann sie ein Lied singen.<br />

Deshalb tut die Radolfzellerin einiges<br />

dafür, dass der Alltag der mitarbeitenden<br />

Familienangehörigen im Handwerk<br />

einfacher wird. So ist sie ganz nebenbei<br />

erste Vorsitzende des vor 14<br />

Jahren gegründeten Arbeitskreises<br />

Unternehmerfrauen im Handwerk,<br />

Westlicher Bodensee (UFH), eines<br />

Zusammenschlusses von Frauen aus<br />

mittlerweile rund 90 <strong>Unternehmen</strong> im<br />

Landkreis Konstanz.<br />

Als oberstes Ziel des Arbeitskreises,<br />

der sich einmal im Monat an wechselnden<br />

Orten trifft, führt die engagier-<br />

te Vorstandsriege um Drews den Erfahrungsaustausch<br />

und die Fortbildung<br />

an. „Viele Frauen heiraten in ein<br />

<strong>Unternehmen</strong> ein und sind zunächst<br />

betriebsfremd, doch es gibt auch viele<br />

erfahrene Unternehmerfrauen in unseren<br />

Reihen, die in Handwerkerfamilien<br />

aufgewachsen sind und sich durch<br />

ständiges Dazulernen auf dem Laufenden<br />

halten wollen.“ Schon ein flüchtiger<br />

Blick in das Jah-<br />

„Unternehmerfrauen<br />

können hier wertvolle<br />

Kontakte knüpfen.“<br />

resprogramm der<br />

UFH Westlicher Bodensee<br />

offenbart die<br />

ebenso vielseitige wie<br />

ungewöhnliche Mischung<br />

aus fachlicher CHRISTINE DREWS<br />

Weiterbildung, Persönlichkeitsentwicklung<br />

und geselligen<br />

Treffen. So beschäftigen sich die<br />

Frauen in diesem Jahr mit den Themen<br />

Steuerprüfung, Business-Talk, kundenorientierte<br />

Korrespondenz, Versicherungen<br />

und Feng Shui im Garten.<br />

Bewusst lässt man noch Raum, um für<br />

aktuelle Dinge wie Änderungen im Arbeits-<br />

und Sozialrecht oder neue Steuergesetze<br />

rechtzeitig Referenten an<br />

Land zu ziehen. An Themen mangelt<br />

es nicht, denn wo der Schuh drückt, erfahren<br />

die Vorstandsfrauen des Arbeitskreises<br />

am eigenen Leib. „Außerdem<br />

ist der bürokratische Aufwand für<br />

Handwerksbetriebe gewaltig gestiegen<br />

und für Quereinsteigerinnen kaum<br />

mehr zu bewältigen“, macht Drews<br />

deutlich. „Viele Gesetze passieren im<br />

Herbst den Bundesrat und treten bereits<br />

zum 1. Januar des Folgejahres in<br />

Kraft. Da müssen wir<br />

stets schnell und gezielt<br />

einsteigen. In<br />

unseren Kursen legen<br />

wir ein besonderes<br />

Augenmerk darauf,<br />

dass der Stoff kompakt,<br />

effizient und gezielt<br />

vermittelt wird“, unterstreicht sie.<br />

Finanziert werden die Vortragsabende<br />

zum einen aus den bescheidenen Mitgliedsbeiträgen<br />

in Höhe von 55 Euro,<br />

aber auch von Innungskrankenkassen,<br />

Handwerkskammer und Banken.<br />

Bevor sie zur UFH kommen, fühlen<br />

sich viele Frauen in ihrer Rolle als<br />

„Mädchen für alles“ überfordert, unverstanden<br />

und mit ihren alltäglichen<br />

Problemen allein gelassen. Das ändert<br />

„Kein Konkurrenzdenken“<br />

◆ Wie Mitglieder das Netzwerk Unternehmerfrauen im Handwerk nutzen<br />

Angelika Schütz,<br />

mitarbeitende<br />

Ehefrau im gleichnamigen<br />

Sanitär-,<br />

Heizungs-, Baublechnerei-Betrieb<br />

in<br />

Singen, drei Kinder<br />

„Stillstand ist Rückschritt. Auch bevor<br />

ich zu den Unternehmerfrauen kam,<br />

war ich immer schon an Weiterbildung<br />

interessiert und habe abends<br />

oder am Wochenende Kurse der<br />

Handwerkskammer wie auch der<br />

fachspezifischen Hersteller besucht.<br />

Schon der erste Kontakt mit den Unternehmerfrauen<br />

bei einer Vortragsveranstaltung<br />

hat mir viel gebracht.<br />

Bis heute gibt mir der Erfahrungsaustausch<br />

mit den Frauen immer sehr<br />

viel, vor allem weil es in diesem Arbeitskreis<br />

– selbst unter Angehörigen<br />

gleicher Branchen – kein Konkurrenzdenken<br />

gibt. Ganz im Gegenteil: Man<br />

hilft sich gegenseitig. Natürlich schätze<br />

ich auch die effizient gestalteten Seminare<br />

und Vorträge, die sich zeitlich<br />

gut vereinbaren lassen. Ich finde es<br />

außerdem ganz wichtig, auch einmal<br />

vom Alltag loslassen zu können und<br />

versuche deshalb, wann immer es sich<br />

einrichten lässt, dabei zu sein.“<br />

Daniela Gohl, Prokuristin<br />

der Hausbau<br />

Huber GmbH in<br />

Bodman und Vorstandsmitglied<br />

des<br />

UFH-Arbeitskreises,<br />

drei Kinder<br />

„Der UFH Arbeitskreis bietet mir die<br />

Chance, über den Horizont unseres<br />

<strong>Unternehmen</strong>s hinaus in andere Betriebe<br />

zu blicken und zu sehen, wie<br />

dort die Aufgaben gelöst werden. Oftmals<br />

ist es ja so, dass Familie, Kinder,<br />

Haushalt, Beruf und der alltägliche<br />

Kleinkram an Nervenkostüm und<br />

Selbstvertrauen zehren. Hier ist der<br />

Erfahrungsaustausch eine große Hilfe.<br />

Wir sind immer bemüht, ein günstiges<br />

und effizientes Weiterbildungsangebot<br />

zu schaffen. Denn wer kann es sich<br />

schon leisten, einen halben oder ganzen<br />

Tag auf Seminar zu gehen? Hinzu<br />

kommt, dass wir bei den Vorträgen<br />

und Workshops unter uns sind und<br />

niemand Hemmungen haben muss,<br />

eine Frage zu stellen. Ich persönlich<br />

nutze die praktischen Angebote sehr<br />

gerne, ebenso die Seminare zur Persönlichkeitsbildung.<br />

Hervorzuheben<br />

ist auch der lehrreiche Kontakt zu unseren<br />

Jungseniorinnen.“<br />

Maria Engelmann,<br />

Gesellschafterin von<br />

Engmatec Radolfzell<br />

„Der Arbeitskreis UFH bietet ein abwechslungsreichesWeiterbildungsangebot<br />

mit praxisnahen Umsetzungsmöglichkeiten.<br />

Vor allem aber finde<br />

ich Kontakt zu hoch motivierten Frauen,<br />

die trotz ihrer Mehrfach-Belastungen<br />

durch Firma, Familie, Haushalt,<br />

Vereinsarbeit und vieles mehr ihr<br />

Leben kompetent meistern. Ich persönlich<br />

freue mich besonders über die<br />

engen Freundschaften, die aus diesem<br />

Arbeitskreis heraus entstanden sind.“<br />

Unternehmerfrauen<br />

Kontakt und Jahresprogramm:<br />

Christine Drews<br />

Im Oberen Einsatz 1<br />

78315 Radolfzell<br />

Telefon: 07732 / 4966<br />

Mail: christine_drews@gmx.de<br />

sich erst, wenn sie andere Frauen kennen<br />

lernen, denen es geht wie ihnen.<br />

„Für diese Frauen findet ein Erfahrungsaustausch<br />

mit Gleichgesinnten<br />

oft zum ersten Mal bei einer UFH-<br />

Abendveranstaltung statt“, erzählt die<br />

Vorsitzende. Und diesen Erfahrungsaustausch<br />

wolle keine der Unternehmerfrauen<br />

mehr missen. Mehr noch:<br />

Den meisten ist das monatliche Treffen<br />

geradezu heilig – bedeute es doch<br />

immer das bewusste Ausklinken aus<br />

dem Alltag, verbunden mit einem persönlichen<br />

Profit. „Die Zeit für unsere<br />

Treffen ist hervorragend investiert, zumal<br />

die Frauen in diesem Netzwerk<br />

wertvolle Kontakte knüpfen können“,<br />

berichtet Christine Drews.<br />

Haben es Handwerker ohne mithelfende<br />

Frau heutzutage schwerer?<br />

„Eindeutig ja“, lautet unisono die Antwort<br />

der UFH-Vorstandsriege. „Denn<br />

wer sonst soll die <strong>Unternehmen</strong>skennzahlen<br />

ermitteln und analysieren<br />

und so dazu beitragen, in schwierigen<br />

Zeiten erfolgreich zu wirtschaften.“<br />

Auch gegenseitige Konkurrenz sei kein<br />

Thema. Im Gegenteil: „Man gibt sich<br />

stets ehrliche Antworten, selbst unter<br />

Kolleginnen aus dem gleichen Ge-<br />

werk“, unterstreicht Vorstandsmitglied<br />

Daniela Gohl.<br />

Was hat sich geändert in den 14 Jahren,<br />

die der Arbeitskreis der Unternehmerfrauen<br />

im Kreis Konstanz nun besteht?<br />

„Die Frauen sind selbstbewusster<br />

geworden und können so den Betrieb<br />

besser nach außen vertreten“,<br />

meint Drews. Die Weiterbildung helfe<br />

ihnen, effizient zu arbeiten und sich<br />

die nötigen persönlichen Freiräume<br />

zu schaffen, die sie brauchten, um<br />

neue Energie und Motivation für den<br />

Alltag zu tanken. Davon können Betrieb<br />

und Familie nur profitieren.<br />

Durch das interessante Seminarprogramm<br />

zur Weiterbildung, aber auch<br />

durch den lebendigen Erfahrungsaustausch<br />

, den der rührige Arbeitskreis<br />

bietet, konnten in den letzten Jahren<br />

etliche Mitglieder hinzugewonnen<br />

werden, zumal sich der Kreis auch für<br />

Selbstständige handwerksfremder<br />

Branchen geöffnet hat. „Wir freuen<br />

uns immer wieder über frischen Wind<br />

in unseren Reihen“, wirbt Drews für<br />

die Sache der Unternehmerfrauen,<br />

verbunden mit der Ermunterung, einfach<br />

mal in einen Vortragsabend hineinzuschnuppern.<br />

Christine Drews organisiert als Vorsitzende des Arbeitskreises Unternehmerfrauen<br />

im Handwerk Austauschabende und Seminare. Bilder: Kupferschmid<br />

Wirtschaft des Landes im Stimmungshoch<br />

◆ Beste Umfragewerte seit 2000 – Baden-Württembergs <strong>Unternehmen</strong> für 2006 optimistisch<br />

von Michael Kühn<br />

Die Stimmung in der baden-württembergischen<br />

Wirtschaft wird besser.<br />

Das L-Bank-ifo-Geschäftsklima in der<br />

gewerblichen Wirtschaft des Landes<br />

konnte sich im Februar 2006 erneut<br />

spürbar aufhellen und tendiert nunmehr<br />

so positiv wie zuletzt im Frühsommer<br />

2000. Wie schon im Vormonat<br />

haben sich insbesondere die Geschäftserwartungen<br />

der 1000 befragten<br />

<strong>Unternehmen</strong> für die kommenden<br />

sechs Monate außerordentlich stark<br />

verbessert. Aber auch die Beurteilungen<br />

zur aktuellen Geschäftslage konnten<br />

erneut zulegen und einen wichtigen<br />

Beitrag zum erfreulichen Geschäftsklima<br />

in Baden-Württemberg<br />

leisten. Die deutlich aufwärts gerichteten<br />

<strong>Unternehmen</strong>serwartungen signalisieren,<br />

dass der Aufschwung im<br />

Lande weiter an Breite und Stärke gewinnen<br />

wird und die Ampeln für die<br />

Konjunktur auf Grün stehen.<br />

Auch die Aufwärtstendenz des aktualisierten<br />

Frühindikators für das<br />

reale Bruttoinlandsprodukt von Baden-Württemberg<br />

hat sich bei einem<br />

nun bis Juni 2006 reichenden Prognosehorizont<br />

weiter verstärkt und lässt<br />

ebenfalls auf eine deutliche Ausweitung<br />

der Wirtschaftsleistung im ersten<br />

Halbjahr 2006 schließen. Die Firmen<br />

des verarbeitenden Gewerbes äußerten<br />

sich noch positiver über ihre<br />

aktuelle Lage als zu Jahresbeginn und<br />

rechnen für die nächste Zeit mit einer<br />

schwungvollen Entwicklung. Im Bau-<br />

hauptgewerbe wurde die wirtschaftliche<br />

Situation weniger negativ als im<br />

Vormonat beurteilt, die spürbar nach<br />

oben korrigierte Produktionspläne<br />

sprachen für eine allmähliche Geschäftsbelebung.<br />

Im Großhandel hat<br />

sich die im Januar gezeigte Unzufriedenheit<br />

über die Geschäftssituation<br />

wieder weitgehend verflüchtigt, die<br />

<strong>Unternehmen</strong> gingen vermehrt von<br />

einer Fortsetzung der schon in 2005<br />

expansiven Umsatzentwicklung aus.<br />

Der Einzelhandel berichtete über eine<br />

deutliche Besserung seiner Geschäftslage<br />

und schätzte seine Perspektiven<br />

optimistisch ein.<br />

Verarbeitendes Gewerbe<br />

Nach dem guten Start in das neue Jahr<br />

2006 hat sich im verarbeitenden Gewerbe<br />

Baden-Württembergs die Geschäftslage<br />

im Februar weiter verbessert.<br />

Der Auftragseingang hielt allerdings<br />

mit der zu Jahresbeginn stark gestiegenen<br />

Industrieproduktion offensichtlich<br />

nicht ganz Schritt, was sich in<br />

einer etwas ungünstigeren Beurteilung<br />

der Auftragssituation niederschlug.<br />

Davon abgesehen bewertete<br />

nach wie vor die Mehrheit der Testteilnehmer<br />

ihre Auftragsreserven als ausreichend<br />

groß. Getrübt wird das positive<br />

Konjunkturbild durch die immer<br />

noch rückläufige Beschäftigtenentwicklung,<br />

die den aktuellen Personalplänen<br />

zufolge auch in den kommenden<br />

Monaten noch nicht zum Stillstand<br />

kommen wird. Per Saldo planten<br />

erneut noch 14 Prozent der Betriebe ei-<br />

ne Verkleinerung ihres Personalbestandes<br />

(Februar 2005: 16 Prozent).<br />

Bauhauptgewerbe<br />

Im Bauhauptgewerbe setzte sich die in<br />

den letzten beiden Monaten unterbrochene<br />

Erholung der wirtschaftlichen<br />

Gesamtsituation wieder fort.<br />

Binnen Jahresfrist hat sich der Anteil<br />

der Betriebe, die ihre Lage per Saldo<br />

als schlecht bezeichneten, mit einem<br />

Rückgang von 60 Prozent auf 29 Prozent<br />

etwa halbiert. Noch stärker ausgeprägt<br />

war die Verbesserung in den<br />

Urteilen zur Auftragslage. Hier machte<br />

sich das in 2005 registrierte Auftrags-<br />

plus bemerkbar, das laut amtlicher<br />

Statistik insgesamt um fast 6 Prozent<br />

gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert<br />

gelegen hatte und mit 12<br />

Prozent im Tiefbau deutlich größer<br />

ausgefallen war als im Hochbau (+1<br />

Prozent). Der Anteil der Betriebe, die<br />

noch eine Reduzierung ihrer Beschäftigtenzahl<br />

beabsichtigten, hat im Februar<br />

zwar wieder zugenommen, von<br />

7 Prozent im Januar auf 13 Prozent,<br />

war aber wesentlich kleiner als vor<br />

Jahresfrist (47 Prozent, Werte jeweils<br />

saison- und witterungsbereinigt). Insofern<br />

wird sich der Personalabbau<br />

auch in den kommenden Monaten<br />

nur noch in kleinen Schritten fortsetzen.<br />

Großhandel<br />

Der Großhandel zeichnete im Februar<br />

nach den leichten Eintrübungstendenzen<br />

vom Januar ein freundlicheres<br />

Konjunkturbild. Die aktuelle Geschäftslage<br />

wurde nun wieder als weitgehend<br />

zufriedenstellend bewertet.<br />

Bei reger Nachfrage konnte der Lagerdruck<br />

spürbar reduziert werden. Die<br />

nochmals optimistischeren Geschäftserwartungen<br />

zeigen, dass die<br />

Firmen mit einer Fortsetzung des<br />

Wachstumskurses rechnen. Angesichts<br />

der günstigen Perspektiven<br />

wurden die Orderpläne kräftig nach<br />

oben korrigiert. Die Testteilnehmer<br />

gingen noch häufiger als bisher davon<br />

aus, Preisanhebungen durchsetzen zu<br />

können.<br />

Einzelhandel<br />

Die Geschäftslage des Einzelhandels<br />

hat sich im Februar deutlich gebessert.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr wurde ein<br />

Absatzplus verbucht, die überhöhten<br />

Warenbestände konnten jedoch nicht<br />

reduziert werden. Die <strong>Unternehmen</strong><br />

schätzten ihre Perspektiven für die<br />

kommenden Monate überraschend<br />

optimistisch ein und planten vorerst<br />

keine weiteren Kürzungen ihrer Bestellmengen.<br />

Die Verkaufspreise konnten<br />

leicht angehoben werden, für die<br />

nächste Zeit wurden ebenfalls weitere<br />

Spielräume für Preiserhöhungen gesehen.<br />

News<br />

WMS-ENGINEERING<br />

Umzug nach Grießen<br />

Die WMS-engineering GmbH<br />

verlegt ihren Standort zum 1. April<br />

von Lottstetten nach Grießen. Die<br />

Firma stellt unter anderem Robotersysteme<br />

her und baut Sondermaschinen.<br />

Sie muss ihre bisherigen<br />

Räumlichkeiten verlassen,<br />

weil der Vermieter gewechselt hat.<br />

Der Lebensmitteldiscounter<br />

„Lidl“ hatte das bisherige Gebäude<br />

erworben und wird dort<br />

eine neue Filiale eröffnen.<br />

Für die WMS-engineering GmbH<br />

bietet das neue Domizil mit seinen<br />

3200 Quadratmetern Nutzund<br />

Gewerbefläche ausreichend<br />

Platz für die umfangreichen<br />

Geschäftsfelder.<br />

Geschäftsinhaber Stephan von<br />

Schneyder hatte das <strong>Unternehmen</strong><br />

vor zwölf Jahren gegründet.<br />

Inzwischen beliefert er auch<br />

Kunden in Indien, Italien, Südafrika<br />

und Spanien. (sk)<br />

SPEDITION KOCH<br />

30 Entlassungen<br />

30 Mitarbeiter der insolventen<br />

Spedition Koch haben ihre Kündigung<br />

erhalten. Die Spedition Koch<br />

war zum 1. Februar von dem<br />

Transport- und Logistik-<strong>Unternehmen</strong><br />

Emons Spedition übernommen<br />

worden. Der Name<br />

Koch-Transporte bleibt jedoch<br />

erhalten.<br />

Die Emons-Geschäftsführung in<br />

Köln hatte bereits Mitte Januar<br />

„eine Verschlankung der Belegschaft“<br />

angekündigt, da die Branche<br />

unter einem hohen Konkurrenzdruck<br />

stehe und Kosten<br />

reduziert werden müssten. Einige<br />

Beschäftigte von Koch-Transporte<br />

hatten schon während des Insolvenzverfahrens<br />

darauf reagiert<br />

und die Firma verlassen, so dass<br />

sich die Mitarbeiterzahl nach der<br />

Übernahme nun insgesamt bei<br />

rund 100 einpendeln dürfte. Vor<br />

der Insolvenz waren allein bei<br />

Koch-Transporte rund 100 Mitarbeiter<br />

beschäftigt, die Emons-<br />

Niederlassung in Villingen-<br />

Schwenningen hat mehr als 40<br />

Beschäftigte. (sk)<br />

GRUPPE DREI<br />

Gutes Ergebnis<br />

Die Villinger Kommunikationsagentur<br />

Gruppe Drei hat ihren<br />

Umsatz 2005 im Vergleich zum<br />

Vorjahr um 4,3 Millionen Euro<br />

und damit sechs Prozent gesteigert.<br />

Der Rohertrag wuchs um<br />

33 Prozent. Gründer und Inhaber<br />

Alexander Doderer sprach von<br />

einem der besten Ergebnisse in<br />

der 15-jährigen Firmengeschichte.<br />

Zudem hat die Agentur ihr Team<br />

im vergangenen Jahr an den<br />

Standorten in Villingen und<br />

Radolfzell um insgesamt neun<br />

Mitarbeiter erweitert. Auch an der<br />

Agenturspitze hat die Gruppe<br />

Drei Verstärkung bekommen:<br />

Diplom-Betriebswirt Daniel<br />

Dietrich wird ab April Mitgesellschafter<br />

und gleichzeitig Vertriebsleiter.<br />

Um die Wachstumsmärkte in<br />

Osteuropa bedienen zu können,<br />

hat die Agentur Ende 2005 ein<br />

neues Büro in Warschau eröffnet,<br />

das von zwei Diplom-Betriebswirtinnen<br />

aufgebaut wird. (sk)<br />

BROMBERGER-PACKUNGEN<br />

Neue Stanzmaschine<br />

Der Verpackungshersteller Bromberger-Packungen<br />

in Allmendshofen<br />

investiert rund zwei Millionen<br />

Euro in eine neue Stanzmaschine.<br />

Laut Bromberger-Geschäftsführer<br />

Joachim Werner wird die Produktion<br />

durch die neue Sprintera-<br />

Stanzmaschine um zirka 30 Prozent<br />

erhöht. Bis zu 12 000 Stanzbogen<br />

pro Stunde (Vorgängermodell<br />

9000 Stück) laufen durch die<br />

„Einmann-Maschine“. Zum<br />

Schluss kommen die fertigen,<br />

aber noch nicht gefalteten Verpackungen<br />

heraus.<br />

Insgesamt vier Stanzmaschinen<br />

waren bisher bei Bromberger-<br />

Packungen im Einsatz. Die Investition<br />

in eine neue Maschine sei<br />

ein „Bekenntnis zum Standort<br />

Donaueschingen“, so Werner. (sk)


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Seite 12 . 16. März 2006 Pro:fit<br />

Glosse<br />

Sozialschweine<br />

von Uwe Spille<br />

In der Februarausgabe<br />

des Manager-<br />

Magazins werden die<br />

Ergebnisse einer<br />

Umfrage der Personalberatung<br />

Egon<br />

Zehnder International<br />

serviert. Führungskräfte<br />

aus Deutschland, Frankreich,<br />

England und den USA wurden<br />

unter anderem Fragen zur sozialen<br />

Verantwortung gestellt. Nur 23 Prozent<br />

der deutschen Führungskräfte,<br />

so ergab die Umfrage, sind demnach<br />

interessiert an einem sozialen Engagement<br />

in ihrem <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Ganz im Gegensatz zu den britischen<br />

Kollegen. 72 Prozent von denen<br />

finden das Thema wichtig. Und im<br />

„Heuschreckenland“ schlechthin,<br />

den USA, sind es sogar noch 41 Prozent<br />

der befragten Manager, die Wert<br />

auf soziale Kultur im eigenen Haus<br />

legen. Deutsche Manager, so die<br />

Herausgeber der Studie, empfänden<br />

die Debatte um die soziale Verantwortung<br />

als „störenden Nebenkriegsschauplatz“.<br />

Und kämpfen gleichzeitig<br />

mit einem „erheblichen Imageproblem“.<br />

Sage und schreibe 68<br />

Prozent der hiesigen Chefs sehen<br />

sich mit einem massiven gesellschaftlichen<br />

Vertrauensverlust konfrontiert.<br />

Und nur 40 Prozent von<br />

ihnen glauben, dass deutsche Unternehmer<br />

selbst integre Persönlichkeiten<br />

sind. Uff, wir sind erschlagen.<br />

Der deutsche Unternehmer als gewissenloser<br />

Oberheuschreck? Doch<br />

wir wollen die Kirche im Dorf, die<br />

Prozente im Umfragekeller lassen<br />

und uns die „echte“ Zahl der tatsächlich<br />

befragten Unternehmer anschauen.<br />

Insgesamt 107 Chefs hat die<br />

Personalberatung dem Persönlichkeitscheck<br />

unterzogen, davon 40 (!)<br />

aus Deutschland. Sehr Repräsentativ.<br />

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Mit gigantischen Rührwerken aus Titan zum Weltmarktführer: Die Geschäftsführer<br />

der Ekato Holding Helmut Gänser (links) und der Ekato Rührund<br />

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Ekato mischt Nickel<br />

aus Brasilien auf<br />

◆ Neue Großaufträge für Schopfheimer Rührtechnikspezialisten<br />

von Justus Obermeyer<br />

Schopfheim – Ekato mischt weiter<br />

ganz vorne mit. Jetzt bekam der<br />

Schopfheimer Hersteller von Mischund<br />

Rührtechnikanlagen die beiden<br />

größten Aufträge der Firmengeschichte:<br />

Für eine brasilianische Nickelmine<br />

sowie ein Minenprojekt in Neukaledonien<br />

(Südsee) stellt Ekato bis März<br />

kommenden Jahres zwei Titan-Rührwerke<br />

her. Insgesamt 17,5 Millionen<br />

US-Dollar sind diese beiden Aufträge<br />

wert. Dass solch ein Erfolg nicht von<br />

heute auf morgen kommt, stellt Helmut<br />

Gänser, Geschäftsführer der Ekato-Holding,<br />

dar: „Wir sind ja kein börsennotiertes<br />

<strong>Unternehmen</strong> und können<br />

deshalb mit Stehvermögen für<br />

den langfristigen Erfolg arbeiten.“<br />

Vier Jahre lagen zwischen erstem Angebot<br />

der Ekato und Zuschlag durch<br />

die Auftraggeber. Im März 2007 werden<br />

die beiden Rührwerke das<br />

Schopfheimer Werk auf rund 50 Lastwagen<br />

verlassen.<br />

Ekato hat es vom mittelständischen<br />

<strong>Unternehmen</strong> zum Weltmarktführer<br />

geschafft. „Vor 20 Jahren war unser<br />

Hauptkonkurrent noch 15 Mal so groß<br />

wie Ekato, heute sind wir deutlich vorne“,<br />

beschreibt Helmut Gänser das<br />

Wachstum der letzten Jahre. Der Auftragseingang<br />

stieg im laufenden Geschäftsjahr<br />

um satte 30 Prozent, nach<br />

einem Plus von 20 Prozent im Vorjahr.<br />

Gelungen ist dies vor allem durch die<br />

Neuausrichtung der Organisation der<br />

Firma: „Wir konzentrieren uns wieder<br />

auf unsere Kernkompetenzen“, so<br />

Gänser. „Es besteht ja immer die Gefahr,<br />

dass man sich im Laufe der Zeit<br />

Dinge anlacht, die nicht zum eigentlichen<br />

Geschäftsfeld gehören.“ Der große<br />

Schnitt erfolgte 2003, als sechs Einzelfirmen<br />

unter dem Dach der Ekato<br />

Holding gebündelt wurden. „Jeder<br />

dieser Firmen haben wir einige Produkte<br />

gegeben, auf die sie sich konzentrieren<br />

und mit denen sie erfolgreich<br />

wirtschaften können“. Die Ekato<br />

Rühr- und Mischtechnik (ERMT) entwickelt<br />

und produziert beispielsweise<br />

Rührwerke für Flüssigkeiten, Ekato<br />

Solidmix spezialisiert sich auf Anlagen<br />

zum Mischen und Granulieren von<br />

„Die Qualität, mit der wir<br />

hier produzieren, können<br />

wir nirgends sonst auf der<br />

Welt sicherstellen.“<br />

HELMUT GÄNSER<br />

Feststoffen, während die Tochter Ekato<br />

Fluid als Kostenführer für Serienrührwerke<br />

gilt. Ebenfalls zur Holding<br />

gehört die Ekato Sicherheits- und<br />

Dichtungstechnik, die Ekato Unimix,<br />

die Mischanlagen für die Kosmetik<br />

und Pharmaindustrie produziert und<br />

die Ekato Process Technologies, die<br />

den weltweiten Vertrieb der Produkte<br />

organisiert.<br />

Je komplizierter desto besser<br />

Mit der neuen Firmenstruktur könne<br />

sie flexibler und schneller auf Marktanforderungen<br />

reagieren, erklärt Helmut<br />

Gänser. Als die chemische Industrie,<br />

das Hauptklientel der ERMT, interne<br />

Ingenieurleistungen abgebaut<br />

habe, habe die Ekato diese Zug um<br />

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Zug ins Angebot aufgenommen und<br />

ausgebaut. Heute bietet die Firma ihren<br />

Kunden von der ersten Planung<br />

über den Bau und die technische Wartung<br />

bis zur Entsorgung von alten Anlagen<br />

den kompletten Service. Gemeinsam<br />

mit den Kunden arbeiten die<br />

Fachleute der Ekato an speziellen Problemlösungen.<br />

„Wir haben zwar nur<br />

25 Patente, dafür gibt es aber über 500<br />

Geheimhaltungsabkommen mit Kunden,<br />

die wir in den Prozess mit einbringen<br />

können“, erklärt Gänser. Lösungen<br />

von der Stange gibt es bei der<br />

ERMT nicht, je komplizierter eine Anwendung<br />

ist, desto besser; denn hier<br />

kann sich Ekato von den Mitbewerbern<br />

abheben. „Ganzheitliche Innovationen“<br />

nennt Gänser deshalb diesen<br />

Teil der Ekato-Philosophie: „Wir<br />

haben den Mut, uns jeden Tag neu zu<br />

erfinden und uns immer wieder selbst<br />

in Frage zu stellen.“<br />

Ständige Fortbildung<br />

Die ständige Fortbildung der rund 600<br />

Mitarbeiter gehört ebenso dazu wie<br />

die Anwendung neuester Techniken.<br />

„Um Titan schweißen zu können, haben<br />

unsere Mitarbeiter eine dreijährige<br />

Zusatzausbildung absolviert“, erklärt<br />

der Geschäftsführer der ERMT,<br />

Christian Watzelt. Um den hochgradig<br />

korrosionsbeständigen Stoff in der<br />

gewünschten Qualität schweißen zu<br />

können, wurde in Schopfheim ein<br />

High-Tech-Reinraum mit mehreren<br />

Schweißplätzen eingerichtet. „Die<br />

Qualität, mit der wir hier produzieren,<br />

können wir nirgends auf der Welt sicherstellen“,<br />

sagt Gänser als klares Bekenntnis<br />

zum Standort Deutschland.<br />

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<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Pro:fit 16. März 2006 . Seite 13<br />

Zweite Gründungswelle auslösen<br />

◆ Was der Wirtschaftsverband Industrieller <strong>Unternehmen</strong> Baden (WVIB) für seine Mitgliedsfirmen leistet<br />

von Dorothee Niedzwetzki<br />

Freiburg – „Unsere Aufgabe ist es, eine<br />

zweite Gründungswelle, ein zweites<br />

Wirtschaftswunder loszutreten,“<br />

sagt Christoph Münzer zur Mission<br />

des Wirtschaftverbandes Industrieller<br />

<strong>Unternehmen</strong> Baden (WVIB). Das Unternehmernetzwerk<br />

WVIB sieht Hauptgeschäftsführer<br />

Münzer dabei als große<br />

Familie und Wissensvermittler.<br />

„Wissen und Wärme für den Mittelstand“<br />

ist auch das diesjährige Jubiläumsmotto<br />

des Verbandes, der seit<br />

nunmehr 60 Jahren besteht.<br />

Wissen vermittelt der WVIB schwerpunktmäßig<br />

über Erfahrungsaustausch<br />

vor allem unter den Mitgliedsunternehmern<br />

selbst.<br />

Da gibt es die „Chef-Erfas“ (Chef-<br />

Erfahrungsaustausch) mit insgesamt<br />

500 Mitgliedern, in denen es bei jährlich<br />

etwa 60 Besichtigungen zur Sache<br />

WVIB<br />

Der WVIB<br />

• ist ein Zusammenschluss von 967<br />

mittelständischen <strong>Unternehmen</strong>,<br />

die freiwillig Mitglied sind und<br />

industriell fertigen (auch Handwerk).<br />

• versteht sich nicht als Arbeitgeberverband<br />

und nicht als Fachverband<br />

oder Interessenvertreter.<br />

• ist ein rein regionaler Verband.<br />

Stammgebiet sind Baden und<br />

Süd-Württemberg.<br />

• ist ein praxisbezogener Dienstleister,<br />

der seine Mitglieder umfassend<br />

betreut und unterstützt. Er<br />

ist Ansprechpartner für alle Probleme<br />

des täglichen <strong>Unternehmen</strong>s-Geschehens.<br />

• versteht sich als eine große Familie.<br />

Ein <strong>Unternehmen</strong> hilft dem<br />

anderen.<br />

• organisiert 2007 zum 13. Mal die<br />

eigene Fachmesse Industrie +<br />

Elektronik (i+e) in Freiburg.<br />

• wurde gegründet 1946 als Rohstoffbörse<br />

nach dem Krieg<br />

• feiert 2006 sein 60-jähriges<br />

Jubiläum<br />

• Mitgliedsbeitrag: ab 600 Euro/Jahr<br />

• Präsident: Peter Pfeiffer, Ing. Erich<br />

Pfeiffer GmbH, Radolfzell<br />

• Hauptgeschäftsführer: Christoph<br />

Münzer<br />

Verbandshaus und Schulungszentrum<br />

in Freiburg, Merzhauser<br />

Straße 118<br />

Tel.: 0761 / 4567-0, Fax: 0761 /<br />

4567-599;<br />

E-Mail: info@WVIB.de<br />

Im Internet:<br />

www.wvib.de<br />

geht. „Auf gleicher Augenhöhe von<br />

Unternehmer zu Unternehmer werden<br />

offene Worte gesprochen“, so<br />

WVIB-Pressesprecherin Silke von<br />

Freyberg, die gerne solche Chef-Erfas<br />

begleitet, denn spannendere Begegnungen<br />

unter Unternehmern gibt es<br />

kaum. Und Werner Thieme, Gründer<br />

der Thieme GmbH & Co. KG mit Sitz in<br />

Teningen und fünf Standorten weltweit,<br />

bestätigt das, wenn er berichtet,<br />

dass die Kritik eines Kollegen in solch<br />

einer Chef-Erfa ihm noch heute unter<br />

die Haut gehe, wenn er daran denke.<br />

Aber er konnte seinen Fehler einsehen<br />

und habe die Kritik konstruktiv umgesetzt.<br />

Zum Erfahrungsaustausch gedacht<br />

sind auch die Junior-<strong>Management</strong>-Group,<br />

Arbeitskreise, Informationsveranstaltungen,<br />

die Unternehmer-Gespräche<br />

und „WVIB am<br />

Abend“. Eindrucksvoll tauschten Unternehmer<br />

Ende Januar bei „Indien –<br />

Asiens zweiter Riese erwacht“ ihre Erlebnisse<br />

mit indischen Unternehmern<br />

und Personal sowie bei persönlichen<br />

Begegnungen aus. Clemens Sexauer<br />

von der Softwareschmiede Beo GmbH<br />

in Endingen am Kaiserstuhl warnte:<br />

„Man kann richtig Fehler machen –<br />

das geht dann auch ins Geld.“ Also berichteten<br />

er und andere Indien erfahrene<br />

Mitglieder von Erfahrungen mit<br />

Zollabwicklungen, Aufbau von Produktionsstätten<br />

bis zu Erfahrungen<br />

mit Hierarchie, Emotionalität und<br />

Gastgeschenken.<br />

Einen großen Anteil am Tagesgeschäft<br />

beim WVIB haben auch die Beratungen.<br />

Münzer erklärt: Da kommt<br />

zum Beispiel ein Unternehmer aus der<br />

Metallverarbeitung, und sagt, wir wollen<br />

auslagern, wir brauchen zwar eine<br />

Härterei, aber nicht so häufig, dass wir<br />

sie im <strong>Unternehmen</strong> haben müssten.<br />

Dann kann ein leitender Mitarbeiter<br />

die Härterei in Eigenregie übernehmen.<br />

In solchen Fällen beraten die angestellten<br />

Berater des WVIB die Mitgliedsunternehmen.<br />

Oder es fragt eine<br />

Spritzgießerei mit hohem Strombedarf<br />

an: „Ich will Strom sparen, blicke<br />

aber durch den Dschungel der Tarife<br />

nicht hindurch“. Dann vergleicht der<br />

WVIB-Berater die Tarife und gibt eine<br />

Empfehlung – das alles kostenfrei.<br />

Beraten wird in den Themenfeldern<br />

Technik, BWL und Recht/Personal.<br />

Knapp 5000 Kontakte mit <strong>Unternehmen</strong><br />

im Jahr 2005, sagt Münzer, habe<br />

die Software für das Geschäftsfeld Beratung<br />

gezählt: „Das schafft keiner,<br />

nicht einmal annähernd so viele!“ An<br />

zweiter Stelle der Beliebtheitsskala stehe<br />

das Geschäftsfeld „Erfahrungsaustausch“<br />

mit knapp 3200 Kontakten und<br />

dazu noch die WVIB-Akademie mit<br />

knapp 2400 Kontakten in 2005. Zusammen<br />

sind das 10 600 Kontakte in einem<br />

Jahr. Offensichtlich nutzen die Unternehmer<br />

ihren Verband gründlich.<br />

<strong>Unternehmen</strong>sbesichtigung und Erfahrungsaustausch in der „Chef-Erfa“ der WVIB bei der Firma Merkur Elektronik.<br />

Bild: WVIB<br />

Auf Nachfrage schildert Münzer weitere<br />

Beispiele der Verbandsarbeit, aber<br />

nicht namentlich, denn Diskretion ist<br />

oberstes Gebot beim WVIB: Was kostet<br />

die Gründung einer Vertriebsniederlassung<br />

in Moskau, fragte etwa ein Unternehmer.<br />

Was kostet das pro Jahr?<br />

„Dann kann man einen Tag später sagen,<br />

rechne da mal mit 100 000 Euro“,<br />

erklärt Münzer und weist auf die guten<br />

Kontakte der WVIB-Berater hin.<br />

Das Geschäftsfeld „Informationen“<br />

ist mit über 1600 Kontakten ebenfalls<br />

gut angenommen worden. Der Inter-<br />

WVIB-Entstehung<br />

„Auf Wunsch der französischen Besatzer<br />

wurde von hiesigen Unternehmern<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

eine Art Rohstoff-Tauschbörse ins<br />

Leben gerufen“ erzählt WVIB-Chef<br />

Christoph Münzer. Es herrschte nicht<br />

nur Rohstoff- und Materialknappheit,<br />

sondern Unsicherheit in den täglichen<br />

unternehmerischen Belangen. So<br />

mussten Unternehmer gemeinsam<br />

handeln. Bereits 1946 gründete man<br />

die vier Fachvereinigungen: Maschi-<br />

netauftritt und Rundschreiben informieren<br />

die Mitglieder regelmäßig.<br />

Lohn- und Gehaltsvergleiche, BWL-<br />

Kennzahlen (etwa Vergleich zum Verschuldungsgrad<br />

von <strong>Unternehmen</strong> in<br />

der Region) und Entsorgungskostenvergleich<br />

erhalten die Unternehmer<br />

genau so wie Vermittlungsdienste für<br />

Personal, ohne zusätzlich bezahlen zu<br />

müssen. Die Kosten dafür sind in die<br />

Mitgliedsbeiträge einkalkuliert.<br />

Wer Bedarf an Weiterbildung hat,<br />

kann die WVIB – Akademie mit ihren<br />

zahlreichen Angeboten nutzen.<br />

nenbau und Gießereien, Metallverarbeitung,<br />

Drahtziehereien und Kaltwalzwerke<br />

sowie Metallgießereien. Die<br />

Aufgaben waren Materialbeschaffung,<br />

Hilfestellung bei der Demontage und<br />

Bearbeitung von Ausfuhr- und Einfuhrgenehmigungen.<br />

1948 entstand aus<br />

den Fachvereinigungen der „Wirtschaftsverband<br />

Eisen- und Metallindustrie<br />

Baden (franz. Zone)“. Die<br />

Umbenennung des Verbandes in<br />

„WVIB – Wirtschaftsverband Industrieller<br />

<strong>Unternehmen</strong> Baden e.V.“ erfolgte<br />

1970. (dni)<br />

Tox Dübel plant Wegzug aus Ludwigshafen<br />

◆ Gemeinde befürchtet Verlust des größten Gewerbesteuerzahlers – bessere Produktionsmöglichkeiten in Krauchenwies-Ablach<br />

von Friedrich W. Strub und<br />

Gregor Moser<br />

Bodman-Ludwigshafen – Die Nachricht,<br />

dass sich die Firma Tox Dübel<br />

Technik voraussichtlich bis zum<br />

Jahresende aus Ludwigshafen verabschiedet,<br />

hat in der Gemeinde und bei<br />

den rund 100 Beschäftigten für Unruhe<br />

gesorgt. Die Belegschaft erfuhr von<br />

dem Plan in einer Betriebsversammlung.<br />

Laut Dietmar Huber, stellvertretender<br />

Geschäftsführer, fällt die endgültige<br />

Entscheidung über den Umzug<br />

in den nächsten Wochen.<br />

Aus einer Insolvenzmasse heraus<br />

konnte Tox im Krauchenwieser Teilort<br />

Ablach ein großes Produktionsgebäude,<br />

das bei seiner Fertigstellung rund<br />

zehn Millionen Euro gekostet haben<br />

soll, zu einem „Schnäppchenpreis“ erwerben,<br />

sagt Bürgermeister Matthias<br />

Weckbach.<br />

Dass die Umzugs-Entscheidung unumkehrbar<br />

ist, sei Weckbach seitens<br />

der Firmenleitung bedeutet worden.<br />

„In den letzten zwei Jahren wurde immer<br />

wieder eine Verlagerung der Firma<br />

in das interkommunale Gewerbegebiet<br />

Blumhof diskutiert. Tox und die<br />

Gemeindeverwaltung haben die Realisierung<br />

eines Neubaus sowie Verwertungsmöglichkeiten<br />

andiskutiert. Die<br />

Machbarkeit war jedoch sehr eingeschränkt“,<br />

sagte Bürgermeister Weckbach.<br />

Dass bei den Gesprächen kein konkretes<br />

Ergebnis herausgekommen sei,<br />

sagt auch der stellvertretende Tox-Ge-<br />

Tox Dübel Technik plant den Wegzug aus Ludwigshafen. Die<br />

Entscheidung soll in den nächsten Wochen fallen. Bild: Strub<br />

Tox Dübel Technik<br />

Gründung: 1947 in Überlingen. Seit 1959 ist das<br />

Tox Dübel-Werk in Bodman-Ludwigshafen.<br />

Mitarbeiter: über 100<br />

Produkte: Allzweckdübel, Spreizdübel, Langdübel,<br />

Metall-Hohlraumdübel, Schwerlastbefestigungen,<br />

Sanitär- und Spezialbefestigungen. Fassaden-,<br />

Rahmen- und Distanzbefestigungen, Dämmstoffbefestigungen<br />

und Hakenbefestigungen (mos)<br />

Schließlich bietet der WVIB in seinem<br />

Geschäftsfeld „Synergien“ Messeaktivitäten,<br />

wie die Ausrichtung der Fachmesse<br />

Industrie und Elektronik (i+e),<br />

die wieder im Januar 2007 in Freiburg<br />

stattfinden wird. Zudem nimmt der<br />

WVIB an Gemeinschaftsständen auf<br />

Messen in Hannover, Friedrichshafen,<br />

Düsseldorf, Frankfurt und anderen<br />

Städten teil. Die jährliche Unternehmerreise<br />

geht diesmal nach Indien. Es<br />

geht darum, den indischen Markt kennen<br />

zu lernen. Auf dem Programm stehen<br />

Firmenbesichtigungen, Fachgespräche<br />

mit Unternehmern und Treffen<br />

mit Industrieverbänden, Auslandskammern<br />

und Banken. Die Reise<br />

findet vom 30. Juni bis 09. Juli statt.<br />

Anmeldungen, auch von Nicht-Mitgliedsunternehmen,<br />

sind noch bis 26.<br />

Mai möglich.<br />

„Wir sind einfach neutral und daran<br />

interessiert, dass Ruhe und Stetigkeit<br />

in die Firmen kommt. Man coacht<br />

auch oft in persönlichen Angelegenheiten<br />

von Familienunternehmen,<br />

hilft bei der <strong>Unternehmen</strong>snachfolge.<br />

Die Atmosphäre ist sehr offen. Das<br />

wollen wir auch mit unserem diesjährigen<br />

Motto: ‚Wissen und Wärme’ ausdrücken“,<br />

sagt Münzer.<br />

schäftsführer Huber. Bei einem Umzug<br />

würden am jetzigen Standort<br />

möglicherweise Logistikplätze bestehen<br />

bleiben. Er verweist allerdings<br />

auch darauf, dass noch kein Kaufvertrag<br />

unterschrieben sei. Der Umzug<br />

sei daher „sehr wahrscheinlich, aber<br />

noch nicht endgültig“. Fakt sei aber,<br />

dass die Firma in Ludwigshafen platzmäßig<br />

eingeengt sei und in Krauchenwies-Ablach<br />

bessere Produktionsmöglichkeiten<br />

vorfinden würde.<br />

Nach SÜDKURIER-Informationen<br />

läge der Kaufpreis für die neue Produktionsstätte<br />

bei unter einer Million Euro.<br />

„Der Umzug ist sehr<br />

wahrscheinlich, aber<br />

noch nicht endgültig.“<br />

DIETMAR HUBER<br />

Mit dem Weggang von TOX würde<br />

die Gemeinde ihren größten Gewerbesteuerzahler<br />

verlieren. Die Firma<br />

trat auch als Hauptsponsor der Jazzkonzerte<br />

im Zollhaus und anderer kultureller<br />

Veranstaltungen auf. Die Gemeinde<br />

habe sich vergeblich bemüht,<br />

den Betrieb am Ort zu behalten, sagt<br />

der Bürgermeister. Tox sei bemüht,<br />

das Firmengelände in Ludwigshafen<br />

zu verkaufen. Doch wie die Zukunft<br />

aussieht, stehe in den Sternen. „Es ist<br />

uns ein Anliegen, nicht ein zweites<br />

Park-Café im Ortsteil Ludwigshafen zu<br />

haben“, sagt Weckbach mit Blick auf<br />

die dortige Bauruine.<br />

News<br />

HAGO FEINWERKTECHNIK<br />

Neues Presswerk<br />

Der Autozulieferer Hago Feinwerktechnik<br />

in Küssaberg investiert<br />

acht Millionen Euro in ein<br />

neues Presswerk. Dadurch entstehen<br />

in der ersten Ausbaustufe<br />

nach Angaben des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

20 neue Arbeitsplätze.<br />

Die neue Presse ermöglicht es<br />

dem <strong>Unternehmen</strong>, eine technologisch<br />

sehr hohe und spezielle<br />

Produktion von Blechteilen aufzunehmen.<br />

Die Presse wird im<br />

Juli 2006 geliefert, mit ihrer Hilfe<br />

sollen bereits im August hochwertige<br />

Umformteile angefertigt<br />

werden.<br />

Laut Geschäftsführer Hartmut<br />

Arzner soll das Presswerk in den<br />

kommenden Jahren weiter vergrößert<br />

werden. Die Firma Hago<br />

sehe in diesem Großprojekt ein<br />

deutliches Bekenntnis für den<br />

Produktionsstandort Deutschland<br />

und hier speziell für Küssaberg, so<br />

Arzner. (sk)<br />

ATMOS MEDIZINTECHNIK<br />

Positive Geschäftsbilanz<br />

Die Lenzkircher Firma Atmos<br />

Medizintechnik GmbH hat ihren<br />

Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr<br />

im Vergleich zum<br />

Vorjahr um rund zwei Millionen<br />

Euro und damit zwölf Prozent<br />

gesteigert. In der gesamten <strong>Unternehmen</strong>sgruppe<br />

mit den neun<br />

Tochtergesellschaften kann Atmos<br />

einen konsolidierten Weltumsatz<br />

in Höhe von 25 Millionen Euro<br />

vorweisen.<br />

Zudem hat die Atmos Medizintechnik<br />

GmbH im vergangenen<br />

Jahr 15 neue Arbeitsplätze und 20<br />

Ausbildungsplätze eingerichtet.<br />

Bei den Produkten sind einige<br />

neue Angebote auf den Markt<br />

gekommen, die sich an HNO-<br />

Ärzte, Chirurgen, Pflegepersonal<br />

und Gynäkologen richten. Gerade<br />

in dem noch jungen Geschäftsfeld<br />

Gynäkologie sieht Geschäftsführer<br />

Peter Greiser auch den entscheidenden<br />

Wachstumstreiber.<br />

Außerdem kämen starke Impulse<br />

aus Asien und Amerika. (sk)<br />

SUNWAYS<br />

Umsatzsteigerung<br />

Der Konstanzer Solarzellenhersteller<br />

Sunways hat seinen<br />

Konzernumsatz 2005 im Vergleich<br />

zum Vorjahr um rund 36 Prozent<br />

gesteigert. Der Jahresüberschuss<br />

betrug im vergangenen Jahr 0,3<br />

Millionen Euro (2004: 1,6 Millionen<br />

Euro), teilt das <strong>Unternehmen</strong><br />

mit. Laut Sunways-Vorstand<br />

Roland Burkhardt liegt das Ergebnis<br />

voll im Rahmen der Planungen.<br />

Für das Geschäftsjahr 2006<br />

erwartet er eine Umsatzsteigerung<br />

im oberen zweistelligen<br />

Prozentbereich, auf mindestens<br />

150 Millionen Euro.<br />

Sunways gab auch den Abschluss<br />

eines Exklusivvertrages mit der<br />

Webasto AG über die Lieferung<br />

von Solarzellen für Autodächer<br />

bekannt. Mit dem zweijährigen<br />

Vertrag möchte Sunways in diesem<br />

Jahr 5 Millionen Euro Umsatz<br />

generieren. (sk)<br />

FÜRSTENBERG<br />

Brauerei wieder im Plus<br />

Der Bierabsatz der Fürstenberg-<br />

Brauerei ist im vergangenen<br />

Geschäftsjahr gestiegen. Vor der<br />

Ertragszahl stehe zwar nur ein<br />

kleines Plus, sagte der neue Brauereichef,<br />

Friedrich Georg Hoepfner<br />

bei der Bilanzpressekonferenz.<br />

Im Vergleich zum Geschäftsjahr<br />

2004 sei diese Zahl<br />

aber um einen Millionenbetrag<br />

besser.<br />

Zudem habe Fürstenberg im<br />

vergangenen Jahr die Mitarbeiterzahl<br />

von 277 auf 305 erhöhen<br />

sowie eine größere Anzahl an<br />

Neukunden gewinnen können.<br />

An ihrem Standort in Donaueschingen<br />

übernimmt die Fürstenberg-Brauerei<br />

nun auch das<br />

weitläufige Logistikzentrum. Sie<br />

erwirbt die 22 000 Quadratmeter<br />

große Immobilie von der Adelsfamilie<br />

Fürstenberg, die dafür<br />

eine Millionensumme bekommt.<br />

Das Außenlager dient als Umschlagplatz<br />

für Gastronomie-<br />

Belieferung. (sk)


Springer & Jacoby<br />

Hamburg 838 km<br />

Scholz & Friends<br />

Berlin 795 km<br />

Publicis<br />

Düsseldorf 570 km<br />

Konstanz 0,5 km<br />

Werbeagentur<br />

Bleicherstraße 12<br />

78467 Konstanz<br />

Phone: + 49 (0) 75 31/69 05 63<br />

Fax: + 49 (0) 75 31/69 05 64<br />

info@werbeagentur-rheingold.de<br />

www.werbeagentur-rheingold.de<br />

? !<br />

@<br />

Werbung & Imagebildung<br />

Bei Marken denkt man zuerst an die<br />

großen Konzerne. Doch nicht nur<br />

BMW, Siemens und andere Weltmarken<br />

profitieren von ihrem guten<br />

Namen. Auch mittelständische<br />

<strong>Unternehmen</strong> können Umsatz<br />

durch Markenpflege nach oben<br />

schrauben, glaubt Alexander Doderer,<br />

Inhaber der Werbeagentur<br />

Gruppe Drei und Professor an der<br />

Hochschule Furtwangen.<br />

Sie plädieren vehement für eine<br />

Markenbildung, auch bei kleinen<br />

und mittleren <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Warum sind Marken auch<br />

bei Mittelständlern wichtig?<br />

Eine Marke ist etwas zutiefst<br />

Menschliches. Jeder Mensch sucht<br />

nach Sicherheit, Orientierung und<br />

Halt. Das gilt nicht nur in seinen zwischenmenschlichen<br />

Beziehungen,<br />

sondern auch bei der Auswahl von<br />

Produkten. In einer unübersichtlicher<br />

werdenden Welt sind Orientierungs-<br />

und Entscheidungshilfen gefragter<br />

denn je.<br />

Marken erleichtern die<br />

Orientierung?<br />

Marken können solche Hilfen bieten,<br />

wenn sie mit entsprechend positiven<br />

Werten besetzt sind. Wenn<br />

sich der Käufer bei der Wahl nicht<br />

ganz sicher ist, greift er im Zweifel zu<br />

der Ware, zu der er das größte Vertrauen<br />

hat. Aus der Wahrnehmungspsychologie<br />

wissen wir, dass der<br />

Mensch allein schon wegen der Fülle<br />

der auf ihn einströmenden Reize<br />

selektiv wahrnimmt. Signale, die<br />

Alexander Doderer möchte<br />

stärkere Marken im Mittelstand.<br />

Bild: Gruppe Drei<br />

Vertrauen und Sicherheit versprechen,<br />

sind da ganz wichtig. Wir leben<br />

heute in einer Gesellschaft, in<br />

der viele Märkte gesättigt sind und<br />

das Informationsangebot viel größer<br />

ist als die Aufnahmekapazität der<br />

Menschen. Den Verkäufern wird<br />

nicht mehr automatisch alles abgenommen,<br />

die Konkurrenz ist zu<br />

groß. Sie müssen um die Gunst der<br />

Käufer werben, das gilt für alle <strong>Unternehmen</strong>,<br />

bis hin zu jeder Kneipe.<br />

Was ist das eigentlich,<br />

eine Marke?<br />

Zu einer Marke gehören ein stets<br />

wiederkehrendes Erscheinungsbild<br />

und eine positive Assoziation beim<br />

Käufer. Dem Produkt werden zusätzliche<br />

Werte zugeordnet, die<br />

Wünsche und Sehnsüchte<br />

der Menschen ansprechen.<br />

Wer<br />

es schafft,<br />

seine<br />

LORTH GESSLER MITTELSTAEDT · Medienproduktion · Brauneggerstraße 66 · 78462 Konstanz · Telefon +49 (0) 75 31 - 18 95 - 50 · www.LGM123.de<br />

�<br />

Produkte bei vielen Konsumenten<br />

mit zusätzlichen positiven Werten<br />

zu besetzen, der hat in der Folge<br />

mehr Umsatz und eine höhere Wertschöpfung.<br />

Aber das dauert eben<br />

seine Zeit und braucht einen langen<br />

Atem.<br />

Wie schafft es ein <strong>Unternehmen</strong>,<br />

sich selbst oder seine Produkte<br />

als Marke darzustellen?<br />

Grundsätzlich handelt es sich bei<br />

der Markenbildung um einen langwierigen<br />

Prozess. <strong>Unternehmen</strong><br />

müssen Zeit und Geld investieren<br />

und sich darüber klar sein, dass es<br />

sich um langfristige Investitionen<br />

handelt. Allerdings kann ich aus<br />

meiner Erfahrung sagen, dass sich<br />

eine solche Investition lohnt. Denn<br />

die Menschen lassen sich von Markenbotschaften<br />

leiten. In 70 Prozent<br />

aller Fälle gelingt es, durch<br />

professionelles Marketing<br />

den Umsatz zu steigern.<br />

In welchen Größenordnungenbewegen<br />

sich solche<br />

Investitionen?<br />

Die Marketingausgaben<br />

schwanken je<br />

nach Branche. Um<br />

erfolgreich zu sein,<br />

sollten im Durchschnitt<br />

zwischen drei<br />

und sieben Prozent<br />

des Umsatzes dafür<br />

ausgegeben werden.<br />

In Deutschland wurden<br />

und werden viele<br />

große Ideen und Erfindungen<br />

gemacht. Doch ihre<br />

richtige Karriere machten<br />

und machen sie nicht<br />

hier im Land, sondern an anderen<br />

Ecken der Welt und<br />

kommen dann als große Innovationen<br />

zu uns zurück. Das halte<br />

ich für einen typischen Zug<br />

��<br />

? !<br />

Starke Marken gewinnen<br />

◆ Agenturchef und Marketingprofessor Alexander Doderer zur Bedeutung von Marken für Kleinfirmen<br />

der deutschen Kultur des Sparens<br />

und Understatements. Wer sein<br />

Licht unter den Scheffel stellt, hat<br />

schlechtere Karten. Es reicht eben<br />

nicht, gute Ideen zu haben, man<br />

muss sie auch entsprechend vermarkten.<br />

Was braucht eine Marke noch<br />

außer dem möglichst einprägsamen<br />

Markenzeichen?<br />

Das ganze <strong>Unternehmen</strong>, sein Verhalten<br />

in der Öffentlichkeit und seine<br />

Mitarbeiter müssen all das vorleben<br />

und zeigen, was mit der Marke<br />

verbunden werden soll. Sein und<br />

Schein müssen miteinander in Einklang<br />

stehen. Das steht im Grund<br />

hinter dem Begriff von Corporate<br />

Identity.<br />

Was ist nach Ihrer Erfahrung<br />

unabdingbar, damit sich eine<br />

Marke bildet?<br />

Ganz wichtig ist, die Bedürfnisse der<br />

Menschen zu erkennen und die<br />

Trends der zukünftigen Entwicklung<br />

abschätzen zu können. Doch das<br />

reicht nicht aus. Denn vieles von<br />

dem, was technisch und organisatorisch<br />

von <strong>Unternehmen</strong> geleistet<br />

werden kann, ist den möglichen<br />

Kunden ja unbekannt. So kommt es<br />

für <strong>Unternehmen</strong> darauf an, mit<br />

dem Markt in einen Dialog zu treten.<br />

Ein Kaffeeautomat mit einem Internetanschluss<br />

ist wahrscheinlich<br />

nicht gerade das, was gebraucht<br />

wird. Aber eine automatische Feststellbremse<br />

im Auto, die es erlaubt,<br />

die Handbremse mit dem Fuß bequem<br />

zu aktivieren und wieder auszuschalten,<br />

ist sicher gefragt. In einer<br />

komplizierter werdenden Welt<br />

suchen die Menschen nach dem Unkomplizierten.<br />

Doch um ein Produkt<br />

so zu gestalten, dass es vom<br />

Käufer einfach zu bedienen ist und<br />

dennoch seine Funktionen einwandfrei<br />

erfüllt, ist viel Komplexität<br />

„Es reicht nicht, gute Ideen zu haben. Man<br />

muss sie auch entsprechend<br />

vermarkten.“<br />

ALEXANDER DODERER<br />

notwendig. Um eine Marke entwickeln<br />

zu können, bedarf es<br />

der Unterstützung eines Externen,<br />

der sich in Sachen<br />

Marketing bestens auskennt,<br />

der über eine ganzheitliche<br />

Sicht und über internationale<br />

Erfahrungen<br />

verfügt. Letzteres ist auf jeden<br />

Fall dann unabdingbar,<br />

wenn das <strong>Unternehmen</strong> in<br />

anderen Ländern und Kulturen<br />

tätig sein will.<br />

DIE FRAGEN STELLTE<br />

ADALBERT BRÜTSCH<br />

Komplizierter Name – unkomplizierte Leute Lord Gessler von Mittelstadt · Lord und Gäsler Mittelstätter<br />

Loth Gässler Middlestead · Lothar Gessler-Mittelstand · Lorth Gebler Mitterstett · Lars Gesla und Mittelstet<br />

LORTHspaceGESSLERspaceMITTELSTAEDT · Lost Gezler Mitterstatt · Lort Mittelstädt Gessler · LORTGÄSSLLEMITTEL<br />

Loss Mittler Gestätt · Lordt Gensler Millerstadt · Lonz Gessla Mittelstätt · Lorth Geller + Mittelstett<br />

Lawd Gessla Mittelstid · Lorges Lernmittel · Lort Gezler Mittlerstät


? !<br />

Konstanz – Der ganz normale Wahnsinn:<br />

An einem Sonntagmorgen fällt bei Jan<br />

Mittelstaedt, Geschäftsführer der Filmund<br />

Multimediaproduktion Lorth/ Gessler/Mittelstaedt<br />

(LGM) eine Mail ins Postfach.<br />

Absender ist Oliver Drehmann, Geschäftsführer<br />

der SAF AG im schweizerischen<br />

Tägerwilen. Es ist der Auftrag für die<br />

Produktion eines aufwändigen Imagefilmes.<br />

Der einzige Haken bei der Geschichte:<br />

Der Film muss in drei Wochen fertig<br />

sein. Außerdem soll er im High Definition<br />

Format (HDV) gedreht werden, also in einer<br />

Auflösung nahe der Kinoqualität.<br />

Drehorte sind Düsseldorf, Köln, Kempten,<br />

Konstanz und Tägerwilen.<br />

Die Antwort auf die ehrgeizige Zeitvorgabe:<br />

ein gut funktionierendes Netzwerk<br />

statt Panikattacken. Ein paar Telefonate<br />

später ist ein weiterer Mitarbeiter für den<br />

Projektzeitraum angeheuert und auch ein<br />

zusätzlicher Kameramann ist für einige<br />

Drehs verfügbar. Innerhalb der Firma bildet<br />

sich ein Kernteam aus vier Mitarbeitern,<br />

die allesamt präzise Aufgabenbereiche<br />

erfüllen. Von diesem Zeitpunkt an<br />

läuft vieles gleichzeitig: Stefan Gessler<br />

entwickelt zusammen mit Karin Ruhland<br />

von der SAF AG das Drehbuch.<br />

Währenddessen arbeiten<br />

Bernhard Wilke<br />

und Marco Bruetsch<br />

bereits an 3D-Animationen,<br />

Filmgrafik und<br />

Titeln.<br />

Nur kurze Zeit später<br />

starten auch schon die<br />

Dreharbeiten. Florian Pristouschek<br />

und Jan Mittelstaedt drehen in einem<br />

Drogeriemarkt in Konstanz.<br />

Während das dort entstandene<br />

Material bereits in den Schnitt<br />

wandert, geht das Kamerateam<br />

auf eine dreitägige Fahrt<br />

und sammelt das restliche<br />

Filmmaterial ein. Abends im<br />

Hotelzimmer wird bereits gesichtet<br />

und das Material auf dem<br />

mitgebrachten Computer vorgeschnitten.<br />

��<br />

�<br />

Der Rohschnitt geht mit vielen Lücken für<br />

erste Tonlayouts zum Tonhaus Media.<br />

Zeit für die einzige Zwischenabnahme.<br />

Die Auftraggeber sind begeistert. Einen<br />

Tag zu früh ist der Film fertig und LGM hat<br />

@<br />

? !<br />

Werbung & Imagebildung<br />

Ein Imagefilm in 3 Wochen<br />

◆ Die Konstanzer Medienproduktion LGM stellt Filme in Rekordzeit her – auch in Kinoqualität<br />

von Angela Steidle<br />

Aus der Studentenidee hat sich<br />

eine wendige Medienproduktion<br />

in Konstanz entwickelt.<br />

Tonhaus Media<br />

Als Zögling von Dekanats-Musikdirektor<br />

Konrad Philip Schuba aus Litzelstetten<br />

nimmt Alex Strauch für sich in Anspruch,<br />

ein besonders geschultes Gehör für Stimmen<br />

und Tonlagen zu haben. Die klassische<br />

Ausbildung in der Kirchenmusik ist ein gutes<br />

Kapital beim Ringen um den richtigen Ton.<br />

Tonhaus Media aus Konstanz ist spezialisiert<br />

auf Sounddesigns. Damit lassen sich Filme,<br />

Trailer, aber auch Homepages professionell<br />

untermalen. Das Tonstudio ist ausgerüstet für<br />

Musikproduktionen. Sounddesigns und<br />

Sprachaufnahmen für die Produktionen von<br />

Axel Strauch von Tonhaus Media bei einer Aufnahme. Bild: Tonhaus Media<br />

Lorth/Gessler/Mittelstaedt werden<br />

hier eingespielt. Als Interpret kennt der<br />

gebürtige Konstanzer Alex Strauch<br />

auch seine eigenen Tonqualitäten.<br />

Der „Vocalcoach“ wird bei Produktionen<br />

quasi gleich mitgeliefert. Dazu<br />

kommt eine Kartei von rund 200<br />

Sprechern. Die digitale Klangerzeugung<br />

– Grundlage für Ton-Brandings –<br />

ist für Strauch ein faszinierendes<br />

Experimentierfeld. Klänge werden per<br />

Computer kontrollierbar. (ast)<br />

Mehr unter<br />

www.tonhaus.de<br />

Jan Mittelstaedt hinter<br />

der Linse. Bild: LGM<br />

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Schluss mit noch mehr Werbegags. Schluss mit noch mehr null-acht-fuffzehn-<br />

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einen neuen Rekord aufgestellt: einen<br />

Imagefilm vom Drehbuch bis zum Schnitt<br />

in nur drei Wochen.<br />

Die Film- und Multimediaproduktionsfirma<br />

LGM ist das Produkt einer günstigen<br />

Gelegenheit: Bei einer Tasse Kaffee erzählte<br />

der Student Jan Mittelstaedt seinem damaligen<br />

Praktikums-Betreuer bei HP<br />

von der spleenigen Idee dreier<br />

Kommilitonen, für die<br />

Erstsemester der FH<br />

Konstanz ein Video zu<br />

drehen (der Film wird<br />

heute noch gezeigt).<br />

Die Kaffeepause mach-<br />

te sich bezahlt, denn der Stuttgarter Großkonzern<br />

hatte gerade zu dem Zeitpunkt<br />

ein eiliges Projekt in der Pipeline.<br />

Der erste Auftrag für das Filmtrio um Jan<br />

Mittelstaedt war perfekt – noch vor dem<br />

Diplom und lange vor der geplanten Existenzgründung.<br />

Geschäftsführer Jan Mittelstaedt<br />

hält heute ein Kompliment an die<br />

Bank für angebracht, die vor acht Jahren<br />

so mutig war, das Geld für die Filmausrüstung<br />

vorzustrecken.<br />

Der Gründungskredit läuft immer noch.<br />

Die Technik musste LGM indes längst der<br />

Entwicklung anpassen. Im Studio im Konstanzer<br />

Paradies ist heute die gesamte<br />

Bandbreite des Film- und Mediendesigns<br />

mit allem, was die digitale Bilderwelt hergibt.<br />

Den Ton und die Markenbrands dazu<br />

kreiert Tonhaus Media.<br />

Die drei Arbeitsfelder<br />

Filmproduktion, multimediale<br />

grafische Anwendungen<br />

und<br />

Corporate Design<br />

verschmelzen zusehends,<br />

urteilt<br />

LGM-Geschäftsführer<br />

Jan Mittelstaedt,<br />

die Zukunft<br />

werde eine<br />

ganz neue Qualität<br />

der Kommunikation<br />

bringen, bei der es<br />

nicht mehr darum<br />

gehe, ob ein Film, eine<br />

Webseite oder ein<br />

Flyer benötigt werden.<br />

Fokus ist vielmehr<br />

ein klar definiertes<br />

Kommunikationsziel,<br />

dem die<br />

Form untergeordnet<br />

ist.<br />

LGM<br />

Die Crew von Lorth/Gessler/Mittelstaedt<br />

(LGM) umfasst elf Spezialisten.<br />

LGM versteht sich nicht als Werbeagentur,<br />

sondern als komplettes Medien-<br />

Produktionshaus, das sich an <strong>Unternehmen</strong>,<br />

Institutionen, aber auch als Sublieferant<br />

an Werbeagenturen richtet. Die<br />

Liste der Kunden kann sich sehen<br />

lassen: Geberit, Hewlett-Packard, Altana,<br />

die Werbeagentur Schindler, Parent &<br />

Cie in Meersburg, Heineken Switzerland,<br />

die Hartmann AG, die Bädergesellschaft<br />

der Stadtwerke Konstanz: LGM filmt<br />

derzeit unter anderem in Etappen den<br />

Neubau der Bodensee-Therme.<br />

Renommier-Projekte von LGM sind drei<br />

aufwändige Filmproduktionen für das<br />

Naturmuseum in Frauenfeld zur Geschichte<br />

des Seebachtals. Um Medien<br />

im Museum ging es auch bei der Aufbereitung<br />

der Ausstellung im Napoleonmuseum<br />

Schloss Arenenberg. Herzstück<br />

der Präsentationen war eine Projektion<br />

mit animierten Bildern eines<br />

eigens produzierten<br />

Films auf der Schlossfassade.<br />

Der Kanton<br />

Thurgau verlieh<br />

dem Projekt den<br />

Tourismuspreis.<br />

(ast)<br />

Im Internet:<br />

www.LGM123.de


Immobilien<br />

Seite 16 . 16. März 2006 Pro:fit<br />

Das Fernseh-Haus<br />

◆ Baaremer und Schwarzwälder Handwerker als Serienhelden<br />

von Markus Vonberg<br />

Architekt Michael Rebholz aus Bad<br />

Dürrheim und drei seiner Partnerfirmen<br />

aus der Region werden es bald<br />

mit Hunderttausenden von Bauherren<br />

zu tun haben. Allerdings mit eher<br />

unprofessionellen Bauherren, nämlich<br />

den Fernsehzuschauern von Kabel<br />

Eins. Sie dürfen als Co-Architekten<br />

mitbestimmen, wie das Hightech-Ferienhaus<br />

aussehen soll, das Kabel Eins<br />

bauen lässt.<br />

In neun Folgen zeigen Architekt<br />

Rebholz und die anderen Handwerker<br />

und Konstrukteure von der Baar<br />

und aus dem Schwarzwald, wie<br />

neue Materialien und modernste<br />

Technik beim<br />

Hausbau eingesetztwer-<br />

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den können. Im Erholungsort Werder<br />

an der Havel bei Potsdam sollen sie ein<br />

Traumhaus errichten. Dabei werden<br />

Fernsehkameras jeden Handschlag<br />

beobachten. „4 Flügel, Küche, Bad!“<br />

heißt die Doku-Serie, die Kabel Eins<br />

vom 6. April bis zum 1. Juni donnerstags<br />

ab 20.15 Uhr ausstrahlt.<br />

An der Serie sind unter anderem die<br />

Wolterdinger Zimmerei Ernst Zwick,<br />

die Sägerei Andreas Zipfel aus Eisenbach,<br />

die Firmen Sto aus Stühlingen<br />

und Misapor aus Bad Dürrheim beteiligt.<br />

Sie bauen so etwas wie ein TV-<br />

Musterhaus. Denn das optisch als<br />

Windmühle gestaltete Gebäude ist<br />

technisch mit den neuesten Finessen<br />

ausgestattet. Auf den Mühlenflügeln<br />

erzeugen Solarzellen<br />

Strom. Das oberste der fünf Stockwerke<br />

ist drehbar und kann an der<br />

Sonne ausgerichtet werden. Innen<br />

ist alles elektronisch aufeinander abgestimmt.<br />

Architekt Rebholz: „Wenn<br />

ich beispielsweise ein Fenster öffne,<br />

dann schaltet sich automatisch der<br />

Heizkörper darunter aus.“<br />

Die Zuschauer können Ausstattung<br />

und Einrichtung<br />

des 200 Quadratmeter<br />

großen und 18 Meter<br />

hohen Hauses per<br />

Telefon-Voting mit<br />

auswählen. Und einer<br />

von ihnen wird das 650 000 Euro<br />

teure Schmuckstück dann gewinnen.<br />

In der Hightech-Immobilie<br />

steckt viel Wertarbeit von der Baar<br />

und aus dem Schwarzwald.<br />

In Eisenbach beispielsweise<br />

trocknen die Fichten und<br />

Tannen für das Fernseh-<br />

Traumhaus an der Havel. Geschlagen<br />

und zugesägt hat sie<br />

das seit 1856 bestehende Sägewerk<br />

von Andreas Zipfel. „Wir<br />

decken individuelle Wünsche ab<br />

Fokus auf<br />

und liefern, was der Kunde haben<br />

möchte – nicht das, was im Baumarkt<br />

ohnehin auf Lager ist!“<br />

Zipfels Holz wird in Wolterdingen<br />

von Zimmermeister Erst Zwick weiterverarbeitet.<br />

Er gehört zu den wenigen<br />

Spezialisten für Brettstapelbauweise.<br />

Dabei werden Holzbretter Schicht für<br />

Schicht vernagelt, 300 Metallstifte beispielsweise<br />

in einem einzigen Quadratmeter<br />

Decke.<br />

Am 2. April wird Zwick mit seinen<br />

vier Gesellen und seinem Lehrling<br />

nach Brandenburg fahren, an den beiden<br />

folgenden Tagen wird er in Werder<br />

dann Böden, Decken und Wände in<br />

Brettstapelbauweise errichten, so wie<br />

er es schon in der Schule Wolterdingen<br />

oder beim Donaueschinger Heim Fischerhof<br />

getan hat. Sogar Medienerfahrung<br />

bringt der Wolterdinger<br />

Handwerker mit: „Ich war schon mal<br />

kurz im Fernsehen. Als ich das Kraftwerk<br />

Zindelstein gebaut habe.“ Aber<br />

eine tragende Rolle in einer einstündigen<br />

Serienfolge ist da natürlich noch<br />

einmal etwas anderes.<br />

Sollten aus den Handwerkern noch<br />

einmal echte Fernsehstars werden,<br />

dann ist Till Stahlbusch daran schuld.<br />

Er verdient seine Brötchen in Stühlingen<br />

als Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

von Sto. Der Weltmarktführer<br />

für Fassadendämmsysteme<br />

war schon 2005 dabei, als Kabel<br />

Eins ein erstes Urlaubs-Traumhaus errichtete<br />

– als Leuchtturm auf Rügen.<br />

Damals fehlte aber ein Architekt auf<br />

der Baustelle, vieles lief nicht so, wie es<br />

laufen sollte. Stahlbusch empfahl deshalb<br />

den Fernsehleuten den Bad Dürrheimer<br />

Michael Rebholz, mit dem er<br />

kurz zuvor privat gut zusammengearbeitet<br />

hatte. Beim Gespräch mit Kabel<br />

Eins machte der Baumeister von der<br />

Baar eine gute Figur – und schon war<br />

er Architekt des Fernseh-Traumhauses.<br />

beste Anlagetipps<br />

Immobilie des Monats (5):<br />

Genuss mit Pool und Kaminzimmer<br />

Im Musikerviertel, nur ein paar Minuten<br />

vom Bodenseeufer und dem<br />

Yachthafen entfernt, wird ein 1500<br />

Quadratmeter großes Anwesen angeboten.<br />

Die Villa stammt aus dem Jahr<br />

1950 und ist seitdem mehrmals erweitert<br />

worden. Innenarchitekten haben<br />

die Einrichtung entworfen. Sie wird<br />

zum größten Teil mit verkauft.<br />

Die Villa umfasst insgesamt zehn<br />

Zimmer. Die Schlafräume sind großzügig<br />

angelegt, mit angrenzendem<br />

Bad und einer Ankleide. Gäste können<br />

ihre Räume durch einen separaten<br />

Eingang betreten. Im gesamten Entreebereich<br />

liegt Glasmosaikboden,<br />

Blattgold verziert die Wandnischen.<br />

Die Wohnfläche beträgt etwa 425 Quadratmeter.<br />

Im Sommer lädt der Pool<br />

draußen zum Abkühlen ein. Ob Wind,<br />

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Regen oder Sonne – die Barbecue-<br />

Sitzecke eignet sich bei jedem Wetter<br />

für Grillfeste. An kalten Abenden ist<br />

das geräumige Kaminzimmer genau<br />

das Richtige. Öffentliche Verkehrsmittel<br />

und Schulen befinden sich in direkter<br />

Umgebung.<br />

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124,91 % in 2003<br />

33,27 % in 2004<br />

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Pro:fit 16. März 2006<br />

Menschen&Märkte<br />

. Mit: Technik, trends, unterwegs, geld und campus<br />

Seite 17<br />

Der Schöpfer am Gasgriff<br />

◆ Exklusive Edel-Bikes – Warum Volker Sichler im Schwarzwald seine<br />

eigene Motorradmarke aufgebaut hat<br />

von Marion Peters<br />

ann bau ich mir eben selbst eine,<br />

„D die mir gefällt“ – dieser Gedanke<br />

spukte Volker Sichler auf der Suche<br />

nach dem perfekten Motorrad jahrelang<br />

im Kopf herum. Und weil der gelernte<br />

Maschinenbau-Elektroniker<br />

genau weiß, was er will, schraubte und<br />

werkelte er sich beharrlich in die internationalen<br />

Märkte mit seinen heißen<br />

Öfen namens Hollister’s Motor-Cycles:<br />

Individueller kann ein Bike nicht<br />

sein.<br />

Exklusiver geht’s nicht<br />

In der beschaulichen Schwarzwaldgemeinde<br />

Horgen bei Rottweil entstehen<br />

heute in einer ebenso beschaulichen,<br />

kleinen und piekfeinen Manufaktur<br />

die schönsten Motorräder der<br />

Welt. Das bescheinigten Volker Sichler<br />

nicht nur die Juroren der weltweit<br />

anerkanntesten Designshow in Daytona<br />

Beach Florida, als er im Jahre<br />

2002 mit seiner Maschine „Phantom“<br />

Weltmeister der Custombikes wurde<br />

und gleich dutzendweise Pokale und<br />

Preise für seine erste komplette Eigenentwicklung<br />

abräumte. An diesem 420<br />

Kilogramm geschmiedeten Einzelstück<br />

mit 90 PS tüftelte Sichler ein<br />

Dreivierteljahr. Heute steht sie – wie<br />

eine Raubkatze zum Sprung bereit –<br />

zu Hause bei Sichler in der ehemaligen<br />

Scheune, die längst zur weltweit<br />

nobelsten Schmiede für Edelmotorräder<br />

avancierte. Satte 150 000 Euro<br />

müsste man für die „Phantom“ schon<br />

hinblättern, aber eigentlich vermietet<br />

der 40-Jährige die Maschine lieber für<br />

Messeauftritte und Ausstellungen, um<br />

Emotionen für ultimative Technik zu<br />

wecken.<br />

Den nächsten großen Coup landete<br />

Sichler mit der limitierten „Excite<br />

No.1“. Urenkel und Chefdesigner von<br />

Harley Davidson, Willie G. Davidson,<br />

verlieh 2004 den begehrten „red dot<br />

design award“ an Sichler und befand<br />

die regenbogenfarben schimmernde<br />

Maschine in blau-silbern für das<br />

schönste Motorrad, das er je gesehen<br />

habe.<br />

Doch Volker Sichler, der seine Vier-<br />

Mann-Manufaktur auf den Namen<br />

Hollister’s getauft hat – nach dem kalifornischen<br />

Ort, der nach den vierziger<br />

Jahren das Mekka aller Harley-Fans<br />

war – lächelt bescheiden: „Bei aller Ehre,<br />

ich muss schauen, dass meine Auftragsbücher<br />

voll sind“. Nein, der<br />

Schwarzwälder gibt nicht allzu viel auf<br />

Ruhm und Preisverleihungen. Für ihn<br />

zählen die Liebe zum Detail, perfektionierte<br />

Technik und er schwört auf<br />

die gute Zusammenarbeit mit seinen<br />

Zulieferern aus der Region. Denn sein<br />

Hauptgeschäft macht Sichler mit den<br />

„günstigeren“ Maschinen die durchschnittlich<br />

rund 58 000 Euro kosten.<br />

„Wir haben<br />

hier Top-<strong>Unternehmen</strong>“,<br />

schwärmt der Konstrukteur von<br />

seinen Teilelieferanten und freut sich,<br />

wenn über Nacht aus einem 100 Kilogramm<br />

schweren Alublock eine Felge<br />

maßgenau gefräst wird, womöglich<br />

noch mit gekreuzten Palmen und<br />

Schwertern versehen. Die Zulieferer<br />

für Luftfilter, Schwingen und Felgen<br />

sowie ausgeklügelte Elektronik kommen<br />

aus Titisee-Neustadt, Hüfingen,<br />

Villingen, Fischbach, Sulgen, Dunningen,<br />

Lackendorf oder Weilersbach.<br />

Diese mittelständischen <strong>Unternehmen</strong><br />

erfüllen allesamt die hohen Ansprüche<br />

an Qualität und Innovation,<br />

die Sichler an die Teile stellt.<br />

Die erste Harley<br />

Schon als Jugendlicher hatte er sich<br />

dem Zweirad verschrieben und donnerte<br />

mit dem schnellsten Mofa am<br />

Ort durch die Straßen. Sozialstunden<br />

ableisten hieß es jedoch, als er von einer<br />

Zivilstreife erwischt wurde. Aus<br />

Fehlern wird man klug: Gerade mal<br />

sechs Monate lang fuhr Sichler eine<br />

Kawasaki GPZ 750 von der Stange, als<br />

er volljährig war. „Das hat aber gar keinen<br />

Spaß gemacht, weil das Motorrad<br />

einfach keine Seele hatte“, erzählt der<br />

Unternehmer kopfschüttelnd. Daraufhin<br />

kaufte er gebrauchte 900er<br />

und 1000er Kawasakis und möbelte<br />

die Maschinen von der Stange zum<br />

Weiterverkauf ordentlich auf. Von seinem<br />

ersten selbstverdienten Geld<br />

kaufte er sich schließlich eine Harley.<br />

„Ich habe einen Winter lang die Maschine<br />

aufgemotzt“, erinnert sich<br />

Sichler. „Im Frühjahr hat niemand die<br />

Harley wiedererkannt.“ Alle wollten<br />

dieses Motorrad haben und das war<br />

ihm Ansporn genug, von da an<br />

fremde Maschinen zu veredeln.<br />

Der Traum von einer eigenen<br />

Marke reifte während der Neunzigerjahre.<br />

„Als Unternehmer<br />

hast du es nicht leicht in<br />

Deutschland“, ärgert sich Volker<br />

Sichler noch immer über den<br />

Bürokratie-Marathon, den er<br />

hinter sich bringen musste. 1999<br />

„Bei uns ist garantiert<br />

nichts aus Plastik.“<br />

VOLKER SICHLER<br />

war es dann endlich soweit. Das<br />

Kraftfahrtbundesamt erteilte<br />

dem Tüftler die 17-stellige Herstellernummer,<br />

die seither Hollister’s<br />

auf eine Stufe mit Honda,<br />

BMW, Suzuki oder Yamaha stellt.<br />

Doch vergleichbar sind die Vehikels<br />

keineswegs: „Wir bauen unsere<br />

Maschinen nach Kundenwünschen“,<br />

lautet Sichlers Credo.<br />

Rahmen, Sitz und Gabel sind auf die<br />

Körpergröße des künftigen Besitzers<br />

abgestimmt. „Da wird den TÜV-Prüfern<br />

einiges abverlangt“, erzählt Sichler<br />

augenzwinkernd. Fließende Blechverkleidungen,<br />

extra lange Tanks, blitzende<br />

Alufelgen – kaum ein Wunsch,<br />

der nicht erfüllt wird. Exklusivität ist<br />

garantiert. Sogar der Name eines Bikes<br />

wie „Fagus“, „Razor“, „Impulse“ und<br />

„Destiny“ kann von dem Kunden<br />

selbst ausgewählt werden, so lange er<br />

den Ansprüchen des Machers genügt.<br />

„Eine schwarze Seele oder ähnliches<br />

wird meine Manufaktur freilich nicht<br />

verlassen“, besteht der stilsichere Designer<br />

auf kreative, wohlklingende Namen,<br />

die dann aus einem Stück Edelstahl<br />

herausgesägt und als Emblem<br />

auf den Tank gesetzt werden. Alle Teile<br />

der Hollister’s – Maschinen haben einen<br />

„Kurvenschwung“. Und: „Bei uns<br />

ist garantiert nichts aus Plastik“, betont<br />

der Geschäftsmann.<br />

Wer die Kunden von Volker Sichler<br />

sind? Prinz Bandar Al Fasail, ein Neffe<br />

des Königs von Saudi-Arabien beispielsweise.<br />

Als stolzer Besitzer zweier<br />

Maschinen hat er Hollister’s im arabi-<br />

schen Raum bekannt<br />

gemacht. Vor wenigen Tagen<br />

erst verließ ein Unikat – in den Landesfarben<br />

Rot-Weiß lackiert – die Manufaktur<br />

und ist auf direktem Weg<br />

zum Scheich Salman bin Hamad Al<br />

Khalifa (Kronprinz von Bahrain), dem<br />

Besitzer der Formel-1-Strecke in der<br />

Wüste. Doch auch mit Distributionen<br />

in Monaco, Belgien, Zürich, und ab<br />

Jahresende gar in Australien ist Sichler<br />

vertreten. „Ich möchte ein weltumspannendes<br />

Netzwerk aufbauen“,<br />

erklärt der Geschäftsmann<br />

nüchtern.<br />

Echte Liebhaber bestellen bei<br />

Sichler das Traum-Motorrad<br />

nach Maß. Zwischen 90 und 125<br />

PS und ein Gewicht über 400 Kilogramm<br />

haben die Edelgefährte.<br />

Ab 35 000 Euro gibt’s eine<br />

echte Hollister’s, die in dreimonatiger<br />

Handarbeit von den Mitarbeitern<br />

Arnold und Roland<br />

Meindorfer sowie dem Chef gefertigt<br />

wird. Dazu gibt es ein Unikatsdokument.<br />

Der Jahresumsatz des<br />

<strong>Unternehmen</strong>s liegt bei etwa 1,2 Millionen<br />

Euro. Erstmals soll in diesem<br />

Jahr ein Modell in einer Auflage von 50<br />

Stück produziert werden, aber mehr<br />

verrät Sichler noch nicht. Seine Ziele<br />

sind hingegen klar definiert: Eine Distribution<br />

in Dubai schwebt ihm als<br />

nächstes vor.<br />

Tochter fährt mit<br />

Der Meister selbst fährt seine „Excite“<br />

voller Stolz, aber nur bei schönem<br />

Wetter und dann meist nicht alleine.<br />

„Jeden Tag bringe ich meine vierjährige<br />

Tochter Vanessa damit in den Kindergarten“,<br />

schildert der passionierte<br />

Biker und „sie ist natürlich die Prinzessin“.<br />

Im Kopf des Papas spuken<br />

schon etliche Ideen für die erste Kinder-Hollister’s<br />

umher. Denn fest steht:<br />

Wenn Vanessa sechs Jahre alt ist, darf<br />

sie schon alleine Gas geben. Töchterchen<br />

Selina ist mit ihren elf Monaten<br />

zwar noch zu klein, doch auch sie<br />

machte schon Bekanntschaft mit den<br />

Nobel-Motorrädern und saß mit ihrem<br />

weichen Windelpopo schon hier<br />

und da mal auf einem Tank.<br />

Mama Simone hat ebenfalls Benzin<br />

im Blut, schwärmt der Ehemann.<br />

Denn schon der Schwiegervater, der<br />

heute ein Autohaus besitzt, ist jahrelang<br />

selbst Motorradrennen gefahren.<br />

Hauptsache PS und Design stimmen,<br />

könnte man es bei Familie Sichler auf<br />

den Punkt bringen. Denn das gemeinsame<br />

Hobby sind so ganz nebenbei<br />

American Quarter Horses – „Pferde<br />

von unglaublicher Grazie und Schönheit“,<br />

wie Volker Sichler lacht. Die beiden<br />

familieneigenen Pferde stehen<br />

nicht etwa in einer Garage, sondern einem<br />

Stall zwischen Dauchingen und<br />

Deißlingen. Sichler freut sich, wenn<br />

die Kunden seine Motorräder mit<br />

schnaubenden Hengsten oder Rodeopferden<br />

vergleichen. Und deshalb<br />

hechtet er nach Fertigstellung einer<br />

Maschine stets ans Telefon, wählt die<br />

Nummer des Kunden und lässt den<br />

Motor losschnauben bis er am anderen<br />

Ende der Leitung ein begeistertes:<br />

„Der Sound klingt fantastisch“ zu hören<br />

bekommt.<br />

Hollister’s<br />

Geschäftsführer: Volker Sichler<br />

Gründung:1988 (seit 1999 ist<br />

Hollister’s eine eingetragene Marke<br />

beim Kraftfahrtbundesamt)<br />

Mitarbeiter: 3<br />

Jahresumsatz: Rund 1,2 Millionen<br />

Euro<br />

Kontakt:<br />

Hollister’s Motor-Cycles<br />

Volker Sichler<br />

Zimmerner Straße 48<br />

78658 Horgen<br />

Im Internet:<br />

www.hollisters.de<br />

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Seine<br />

selbst geschmiedeten<br />

Unikate<br />

lässt Volker<br />

Sichler nur bei<br />

Sonne auf die<br />

Straße. Bild:<br />

Schnekenburger<br />

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Menschen & Märkte<br />

Seite 18 . 16. März 2006 Pro:fit<br />

Köpfe<br />

KUNDO / OTG<br />

Neue Führungsstruktur<br />

Die St. Georgener Holding Obergfell<br />

Technology Group (OTG) hat<br />

ihre Führung umgebaut. Seit<br />

Januar leitet OTG-Vorstandsvorsitzender<br />

Frank Obergfell<br />

direkt die beiden OTG-<strong>Unternehmen</strong><br />

Kundo System Technik (KST,<br />

elektronische Heizkostenverteiler)<br />

und Kundo XT (KXT, Automobilzulieferer).<br />

Neu in den Geschäftsführungen<br />

der Tochterunternehmen<br />

sind Andreas G. Schöberl<br />

(KST) und Richard Binnig (KXT).<br />

KST produzierte 2005 über 1<br />

Million Heizkostenverteiler und<br />

nahm im vergangenen Jahr eine<br />

neue Automationsstraße in Betrieb,<br />

mit der bis zu 10 000 Stück<br />

pro Tag produziert werden können.<br />

KXT-Geschäftsführer Binnig<br />

übernimmt nun auch als OTG-<br />

Vorstand die Bereiche Entwicklung,<br />

Vertrieb und Marketing. Das<br />

OTG-Tochterunternehmen UTS<br />

Präzisionstechnik (Funkwerke)<br />

leitet seit Anfang des Jahres Klaus<br />

Wittek. (sk)<br />

SBB GMBH<br />

Neff Geschäftsführer<br />

Der 53 Jahre alte Betriebswirtschaftler<br />

Thomas Neff wird Geschäftsführer<br />

der SBB GmbH<br />

Deutschland. Damit ist er Herr<br />

über den Seehas und das Seehäsle<br />

im Landkreis Konstanz. Die SBB<br />

GmbH mit Sitz in Konstanz ist<br />

eine Tochter der Schweizerischen<br />

Bundesbahnen SBB.<br />

Thomas Neff löst zum 1. April<br />

Wolf-Dieter Deuschle ab. Er wird<br />

neuer Leiter des Amtes für öffentlichen<br />

Verkehr im Kanton Bern.<br />

Thomas Neff verfüge über eine<br />

langjährige Erfahrung in der<br />

Transportbranche, teilte das<br />

<strong>Unternehmen</strong> mit. Er war im<br />

Bereich Flughafen-Dienstleistungen<br />

und zuletzt als Vizedirektor<br />

sowie Leiter des Personalverkehrs<br />

bei der Schweizer Regionalverkehr<br />

Mittelland AG tätig. Dort<br />

war er für die strategische und<br />

operative Führung des Bahn- und<br />

Busgeschäfts zuständig. Neff solle<br />

künftig die SBB GmbH im süddeutschen<br />

Raum noch stärker<br />

positionieren und das Angebot<br />

weiter entwickeln, heißt es weiter.<br />

(sk)<br />

KLÖBER BÜROSTÜHLE<br />

Zander für Schiller<br />

Frank Zander hat zum März als<br />

Vorsitzender die Geschäftsführung<br />

des Bürostuhlherstellers<br />

Klöber GmbH in Überlingen<br />

übernommen, teilte das <strong>Unternehmen</strong><br />

mit. Er ist verantwortlich<br />

für die Bereiche Marketing und<br />

Vertrieb. In dieser Funktion ersetzt<br />

er Detlef Schiller, der die<br />

Klöber-Geschäftsführung mit<br />

unbekanntem Ziel verlässt. Nachfolger<br />

Zander war als langjähriger<br />

Geschäftsführer in der Sitzmöbelbranche<br />

tätig, zuletzt bei dem<br />

Schweizer Hersteller Sitag. Zander<br />

wird am bisherigen Kurs von<br />

Klöber, insbesondere an der<br />

Ausrichtung auf zeitgemäßes<br />

Design in Verbindung mit hohem<br />

Qualitäts- und Ergonomieanspruch,<br />

festhalten. „Ich möchte<br />

Klöber als eigenständige Marke<br />

mit eigener Sortiments-, Marketing-und<br />

Vertriebsstrategie unter<br />

dem Dach der Sedus Stoll AG<br />

weiter profilieren,“ sagte Zander.<br />

(sk)<br />

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG<br />

Billek nach Heilbronn<br />

Nach knapp drei Jahren verabschiedet<br />

sich der städtische<br />

Wirtschaftsförderer Bernd Billek<br />

aus St. Georgen: Nach dem Grand<br />

Prix Triberg-Schwarzwald im Juni<br />

tritt er seine neue Stelle als Wirtschaftsbeauftragter<br />

der Stadt<br />

Heilbronn an. Ob die Stelle in St.<br />

Georgen neu besetzt wird, müsse<br />

noch mit dem Gemeinderat<br />

besprochen werden, sagte Bürgermeister<br />

Wolfgang Schergel.<br />

Billek hatte sich 2003 in St.<br />

Georgen gegen 92 Mitbewerber<br />

durchgesetzt. Zuvor war er vier<br />

Jahre lang Leiter des Projektbüros<br />

für städtebauliche Entwicklung in<br />

Seelze bei Hannover gewesen. (sk)<br />

Tüftler mit unsichtbarem Lautsprecher<br />

◆ Hartschaum-Fan Hans Bommer bringt mit seiner Firma Puren auch Wände zum Klingen<br />

Auch im Calatrava-Turm in<br />

Barcelona, dem Wahrzeichen<br />

der Olympischen Sommerspiele<br />

1992, steckt Hartschaum des<br />

von Puren. Bilder: Puren, Peters<br />

von Uwe Spille<br />

Heiteres Beruferaten. Welchen Beruf<br />

hat die Frau auf dem Foto<br />

rechts? Ganz falsch, fünf Euro ins<br />

Schweinderl. Fitnesstrainerin würde<br />

zwar zu ihrem Äußeren passen, durchtrainiert<br />

wie sie ist. Skifahren, Inline-<br />

Skating, Radfahren und Segeln sind<br />

ihre Passion, allerdings nur in ihrer<br />

Freizeit, wenn sie denn welche hat.<br />

Kauffrau? Lassen wir gelten, aber das<br />

ist nur einer ihrer Berufe. Der, etwas<br />

salopp ausgedrückt,<br />

„Ich habe Mitarbeiter,<br />

die schon im<br />

Betrieb waren, als<br />

ich selber noch ein<br />

Mädchen war.“<br />

ungeliebtere. Ja, auch<br />

Betriebswirtin. Aber ihr<br />

eigentlicher Wunschberuf,<br />

den sie tatsächlich<br />

über 12 Jahre ausgeübt<br />

hat, ist Blechschlosserin.<br />

Dass sie in den letzten<br />

sieben Jahren nicht<br />

mehr so häufig selbst<br />

Hand ans Blech legt, liegt daran, dass<br />

sie seit 1999 einen eigenen Betrieb leitet.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> Goerlacher<br />

Blechformteile GmbH in Villingen-<br />

Schwenningen, das schon 1817 als<br />

Schlosserei in Villingen gegründet<br />

wurde und mittlerweile von ihr in der<br />

sechsten Generation geführt wird. Auf<br />

rund 2000 Quadratmeter Produktionsfläche<br />

und mit 20 (männlichen)<br />

Mitarbeitern behauptet sich Heike<br />

Görlacher auf dem hart umkämpften<br />

Markt der Blechformteile als Zulieferer<br />

für die Elektroindustrie sowie Labor-<br />

und Klimatechnik und Sondermaschinenbau.<br />

„Wir sind spezialisiert<br />

auf der Komplettierung ganzer Baugruppen<br />

und sind einer der wenigen<br />

Betriebe, die noch selber lackieren<br />

HEIKE GÖRLACHER<br />

können“, so Görlacher. Das habe den<br />

Vorteil, sehr flexibel auf Kundenwünsche<br />

reagieren zu können.<br />

Doch wie kam es zur Übergabe des<br />

väterlichen Betriebes in die Hände einer<br />

Frau? „Ganz einfach, es fehlte der<br />

männliche Nachwuchs“, begründet<br />

Heike Görlacher trocken. Ihre Schwester<br />

hatte an der Firma nicht viel Interesse,<br />

sie selbst allerdings wollte<br />

schon früh „was Technisches machen“,<br />

wie sie es ausdrückt. Allerdings<br />

stand damals Ende der Siebziger noch<br />

die Vorstellung, Schlos-<br />

ser sei ein Männerberuf,<br />

ihrem Wunsch zu sehr<br />

im Weg. „Also habe ich<br />

erst mal eine kaufmännische<br />

Ausbildung gemacht<br />

und habe den Betriebswirt<br />

drangehängt,<br />

was auch nicht so<br />

schlecht war“, sagt sie.<br />

Doch als ihr Vater,<br />

Ignaz Görlacher, 1984 mit der industriellen<br />

Blechfertigung begann, platzte<br />

bei Heike der Knoten. Sie begann eine<br />

Lehre zur Blechschlosserin. 1987<br />

dann, nach erfolgreicher Absolvierung<br />

der Lehre, begann sie im väterlichen<br />

Betrieb zu arbeiten. „Damals hat man<br />

dann schon eher mal auch Frauen in<br />

der Metallverarbeitung gesehen.“ Den<br />

Betrieb vom Vater zu übernehmen,<br />

war also nur logisch. „Er steht mir<br />

auch heute noch beratend zur Seite,<br />

wenn es um wichtige Entscheidungen<br />

geht“, erzählt Görlacher.<br />

Und ihre Mitarbeiter, 20 Männer in<br />

der Produktion, wie kommen die zurecht<br />

mit der „Chefin“? „Ich glaube,<br />

die kommen mit mir gut klar. Die sind<br />

alle zwischen 10 und 30 Jahren bei uns,<br />

von Marion Peters und<br />

Eva Schmidt-Steinbach<br />

Sein Arbeitstag hat 14 Stunden,<br />

mehrmals im Jahr jettet er rund<br />

um die Welt und seine Erfolgsgeschichte<br />

dauert nun schon<br />

Jahrzehnte an: Hans Bommer,<br />

Gründer und Geschäftsführer<br />

der Puren GmbH mit<br />

Sitz in Überlingen ist auch<br />

aktuell auf der Überholspur<br />

unterwegs. „Man kann alle<br />

Flächen zum Wohlklingen<br />

bringen“, freut sich der Experte<br />

für den Werkstoff Polyurethan(PUR/PIR-Hartschaum)<br />

mit Blick auf die neueste Innovation<br />

– ein revolutionäres Raumklang-System<br />

ohne Boxen, namens<br />

Pure-Sonic. Mit dieser patentierten<br />

Erfindung werden Wände, Decken<br />

und Böden tonangebende Schallflächen<br />

und selbst unter Spiegeln oder<br />

Badezimmerfliesen säuselt Händels<br />

Wassermusik hervor.<br />

18 Monate ausprobieren<br />

Damit die Lautsprecher-Elemente<br />

auch gut klingen, braucht es eine feine<br />

Digitaltechnik. Diese steuert Siemens<br />

bei: Lange bevor Pure-Sonic den<br />

Markt eroberte, hatte das Münchner<br />

<strong>Unternehmen</strong> bereits einen Klangprozessor<br />

entwickelt. Ein Soundboard<br />

fehlte jedoch – Hans Bommer trat auf<br />

den Plan. „Was muss das Board können?“,<br />

fragte Bommer den für Siemens<br />

tätigen Freund seines Sohnes, der die<br />

Hoffnung hatte, bei Puren am Bodensee<br />

die Lösung zu finden. Kurzum, der<br />

Forschungsgeist des Geschäftführers<br />

aus Überlingen war wieder einmal geweckt.<br />

Er schloss einen Entwicklungsvertrag<br />

mit dem bayerischen Konzernriesen<br />

und gab sich und dem Projekt<br />

drei Jahre Zeit. Heureka – bereits nach<br />

18 Monaten konnte Hans Bommer mit<br />

seinem Innovations-Team stolz verkünden:<br />

„Ich höre was, was du nicht<br />

siehst!“<br />

Beim Erzbischof von Freiburg, im<br />

Umweltbundesamt in Dessau, im U-<br />

Bahnhof in Köln, am Münchner Flughafen,<br />

beim Vorstand von Thyssen-<br />

Krupp – überall gibt’s mittlerweile die<br />

unsichtbare Beschallung. Und noch<br />

jemand ist völlig aus dem Häuschen:<br />

Unternehmergattin Bärbel Bommer<br />

muss keine Boxen mehr abstauben.<br />

Denn natürlich spielt die Musik bei<br />

Bommers zu Hause längst hinter Putz<br />

und Tapeten.<br />

Wie das funktioniert? Herzstück der<br />

Klangtechnologie ist das Soundboard-<br />

Element aus einem speziellen Polyu-<br />

„Hunderte Versuche<br />

waren notwendig,<br />

bis sich der gewollte<br />

Wohlklang einstellte.“<br />

HANS BOMMER<br />

da muss ja was in Ordnung sein.“ Allerdings<br />

komme es im täglichen Geschäft<br />

schon ab und zu vor, dass Männer<br />

irritiert sind. „Das geht dann dem<br />

einen oder anderen schon mal ans<br />

Ego. Aber ich habe damit keine Probleme“,<br />

zeigt sie sich selbstbewusst.<br />

Ihren Führungsstil bezeichnet sie<br />

selbst als „integrativ“. Es komme darauf<br />

an, sagt sie, wie man sich verhält,<br />

welchen Respekt man dem anderen<br />

entgegenbringt. „Ich habe Mitarbei-<br />

Puren<br />

Gründungsjahr: 1968<br />

Gründer und Geschäftsführer:<br />

Hans Bommer<br />

(seit 2006 ist Raimund Müller zweiter<br />

Geschäftsführer)<br />

Geschäftsfelder: Baubranche,<br />

Industrie, Multimedia, Sonderprodukte<br />

Mitarbeiter: 210 weltweit;<br />

110 am Standort Überlingen<br />

Jahresumsatz: 50 Millionen Euro<br />

Im Internet:<br />

www.puren.com<br />

rethan-Kombinationswerkstoff. Doch<br />

der genaue Materialmix bleibt Bommers<br />

Geheimnis. Er schmunzelt wissend:<br />

„Schließlich waren hunderte<br />

von Versuchen notwendig, bis sich<br />

endlich der gewollte Wohlklang einstellte.“<br />

Schaumstoff-Pionier<br />

Von den weitreichenden Perspektiven<br />

des Materials war Franz Bommer<br />

schon Ende der 60er Jahre überzeugt.<br />

Von dessen Euphorie angesteckt, setzte<br />

auch Sohn Hans konsequent auf<br />

den neuen Hochleistungs-Werkstoff<br />

und gründete 1968 die Puren-<br />

Schaumstoff GmbH. Fünf volle Jahre<br />

lang nach der Firmengründung steckte<br />

er jede freie Minute in unternehmerische<br />

Aktivitäten. Mit zwei Mitarbeitern<br />

und einem Stammkapital von damals<br />

21 000 Mark begann auf 120 Quadratmetern<br />

in gemieteten Räumlichkeiten<br />

die Experimentierphase rund<br />

um Polyurethan. „An Wochenenden<br />

und Urlaub war in dieser Zeit nicht zu<br />

denken“, erinnert sich Hans Bommer<br />

dennoch zufrieden zurück.<br />

Die Mühen haben sich gelohnt: Mit<br />

einem Jahresumsatz von mehr als 50<br />

Eine Frau steht ihren Mann<br />

◆ Die Unternehmerin Heike Görlacher hat ihre 20 Männer in der Produktion im Griff<br />

Heike Görlacher ist Chefin der Goerlacher Blechformteile in Villingen-Schwenningen. Bild: Spille<br />

ter, die sind schon im Betrieb gewesen,<br />

als ich selbst noch ein Mädchen war.<br />

Von denen kann ich doch lernen“, erzählt<br />

sie freimütig.<br />

Und Respekt verschaffe man sich<br />

nur durch eigene Arbeit. „Man muss<br />

sich doch immer wieder von anderen<br />

absetzen, um mit dem Betrieb im Geschäft<br />

zu bleiben“, so Görlacher. Mindestens<br />

zehn Stunden Arbeit täglich<br />

sind der Preis für das gut laufende Geschäft.<br />

Eigene Kinder? Nein, es hat<br />

Millionen Euro und insgesamt mehr<br />

als 210 Mitarbeitern weltweit, zählt<br />

Hans Bommer heute zu den erfolgreichsten<br />

mittelständischen Unternehmern<br />

der Bodenseeregion.<br />

Forschung und Entwicklung sind<br />

das A und O für Bommer: „Mit Teamarbeit<br />

sind wir stets auf dem Weg nach<br />

übermorgen“. Ob in der Baubranche<br />

als Wärmedämmung vom Keller- bis<br />

ins Dachgeschoss, oder in der Industrie<br />

als Basislösung für Fahrzeug-,<br />

Container- oder Elementenbau, eines<br />

ist allen Puren-Produkten gemein:<br />

Ressourcenschonender Einsatz und<br />

Umweltschutz stehen an oberster<br />

Stelle. So wurden schon vor 37 Jahren<br />

PUR-Reststoffe als Recycling-Produkte<br />

weiterentwickelt: Gemeinsam mit<br />

„Notruf“-Moderator Hans Meiser demonstrierte<br />

der findige Geschäftsmann<br />

einem Millionen-Fernsehpublikum,<br />

wie am Bodensee ein Ölbindemittel<br />

blitzschnell Öl von Wasser<br />

trennt und somit Land und Gewässer<br />

vor Umweltschäden bewahren kann.<br />

Überhaupt spielen Umwelt und Natur<br />

bei Hans Bommer eine zentrale<br />

Rolle. „Ich habe noch eine Jagd, aber<br />

leider keine Zeit.“<br />

sich nicht ergeben. Und wie steht es<br />

dann mit der Nachfolge? Heike Görlacher<br />

nickt mit ernster Miene. Sie ist<br />

zwar noch relativ jung, aber darüber<br />

hat sich die 43-jährige schon Gedanken<br />

gemacht. „Da fehlt es tatsächlich<br />

in der Familie. Vielleicht nehme ich einen<br />

Gesellschafter mit ins Boot, das<br />

muss man aber gut durchdenken.“<br />

Im Internet:<br />

www.goerlacher-blechform.de


Menschen & Märkte<br />

Pro:fit 16. März 2006 . Seite 19<br />

Feurig scharfe Schoten<br />

◆ Suncoast Peppers aus Kressbronn heizt mit höllisch heißen Chilis ein<br />

von Veronika Wäscher-Göggerle<br />

Ob Chili-Sauce, Chili-Schokolade<br />

oder Chili-Krawatten. Seit fast<br />

fünf Jahren vertreibt die Kressbronner<br />

Firma Suncoast Peppers alles, was das<br />

Chili-Herz begehrt. Und damit trifft<br />

die Internetfirma den Geschmack vieler<br />

Verbraucher, die nach rauchenden<br />

Chili-Rachen lechzen.<br />

Wer schon einmal absichtlich oder<br />

auch unabsichtlich auf eine Chili gebissen<br />

hat, weiß, dass es einem nach<br />

dem Genuss dieser Schote Tränen in<br />

die Augen treiben kann. Anderen wird<br />

allein schon beim Gedanken an die<br />

Peppers warm ums Herz. Dies war<br />

nicht immer so.<br />

Denn bis vor rund zehn Jahren war<br />

in eher leise gewürzten deutschen<br />

Landen noch nicht viel zu hören von<br />

den Chilis. Urplötzlich so scheint es,<br />

setzte sich der Trend nach scharf Gewürztem<br />

durch und in den Supermärkten<br />

waren Tabasco-Saucen und<br />

scharfer Knabberspaß plötzlich angesagt.<br />

Erste Chili als Schulkind<br />

Von außen sehen die kleinen Früchte<br />

eigentlich harmlos aus. In roten, gelben<br />

oder violetten kleinen Schoten<br />

kommen sie daher und doch haben sie<br />

es faustdick hinter den Ohren. Schuld<br />

an dem brennend-scharfen Geschmack<br />

von Pepperoni sind die in der<br />

Schote beinhalteten Alkaloide, die die<br />

wärmeleitenden Nerven im Mund extrem<br />

reizen. Diese Wirkung erfuhr Harald<br />

Zoschke, Inhaber der Internet<br />

Firma Suncoast Peppers aus Kressbronn<br />

bereits im zarten Alter von sieben<br />

Jahren, als er mit kindlicher Neugier<br />

im elterlichen Garten auf eine<br />

selbstgezüchtete Chilischote biss. 30<br />

Jahre später beherrschen die scharfen<br />

Winzlinge sein Leben und auch jenes<br />

von Hans Christof Wagner<br />

Auf der Suche nach einer ausgefallenen<br />

Dekoration für die Firmenparty<br />

oder ein großes Event ist der<br />

Freiburger Deko-Funduz einen Besuch<br />

wert. Schon im Foyer des Verleihs<br />

von Daniel Horn und Yvonne Schöffler<br />

kann man eine kleine Zeitreise unternehmen.<br />

Da steht ein Dampfradio<br />

aus der Wirtschafswunderzeit neben<br />

einem Stummfilmprojektor aus den<br />

20er Jahren. Hier kann alles entliehen<br />

werden. 575 Posten haben sie in der<br />

Preisliste. An die 1000 Einzelstücke<br />

dürften es auf 900 Quadratmetern<br />

sein. Den Grundstock für die hierzulande<br />

wohl einmalige Sammlung haben<br />

sie Mitte der 90er Jahre gelegt.<br />

Damals jobbten Daniel Horn und<br />

Freunde von ihm bei den Freiburger<br />

Städtischen Bühnen. Als die ihr 1910<br />

erbautes Stadttheater wegen Sanierungsbedarf<br />

räumen mussten, überließen<br />

sie einen Großteil ihres Fundus<br />

dem Institut für Angewandte Lebensfreude<br />

(IAL), einem von Horn und<br />

Freunden gegründeten Verein. Partys<br />

und Kunsthappenings auf die Beine zu<br />

stellen, das war sein Ursprung. Doch<br />

was tun mit dem überlassenen Material?<br />

Die Lösung: Verleihen. So fing es<br />

an. Doch der Verein tat sich schwer<br />

mit dem schnöden Geschäft. Und<br />

nachdem es seit der Euro-Einführung<br />

und mit der lauen Konjunktur nicht<br />

mehr so recht lief, trennte sich das IAL<br />

von Requisiten und Kostümen. Die<br />

Gewänder kaufte ein Kulturverein in<br />

Staufen. Und der Deko-Bereich war ja<br />

schon ausgegliedert, nachdem die<br />

heutigen Inhaber sich mit einer Gesellschaft<br />

bürgerlichen Rechts 2004<br />

selbstständig gemacht hatten.<br />

Horn und Schöffler haben noch eine<br />

Theatermalerin auf 400-Euro-Basis<br />

beschäftigt. Die hat hauptsächlich damit<br />

zu tun, verleihbedingte Schäden<br />

und Kratzer an den Requisiten auszubessern.<br />

Ostern, Nikolaus, Weihnachten<br />

– das sind traditionell die Anlässe,<br />

zu denen Horn und Schöffler auch mal<br />

Osterhasen und Nikoläuse en gros<br />

einkaufen. Sie durchforsten Annoncen<br />

für Haushaltsauflösungen. Aber<br />

der Großteil ihres Bestandes wird ihnen<br />

angetragen.<br />

Firmen rufen an und fragen, ob sie<br />

Interesse an ihren ausrangierten Mö-<br />

seiner Frau Renate.<br />

Durch die häufigen Geschäftsreisen<br />

für seine ehemalige Software-Firma in<br />

die Südstaaten der USA lernte das<br />

Ehepaar dort auch die feurige Küche<br />

schätzen und lieben. So wurden die<br />

„Chili-Peppers“ schon bald zur Leidenschaft,<br />

was sich in einem eigenen<br />

Anbau der Pflanzen und dem Sam-<br />

Harald Zoschke liebt feurige Küche.<br />

Die ersten Chili-Saucen kreierte er vor<br />

10 Jahren in den USA.<br />

meln von weltweiten Rezepten niederschlug.<br />

Schließlich war der Enthusiasmus<br />

für die Scharfmacher so weit<br />

gediehen, dass Harald Zoschke sein<br />

Wissen über Anbau und Rezepte in einem<br />

Buch veröffentlichte.<br />

Damit aber nicht genug, denn 1996<br />

verkauften das Ehepaar ihre Firma<br />

und wagte den Sprung in den US-Bun-<br />

Chili<br />

Chili-Schoten gehören neben der<br />

herkömmlichen Paprika zur Gattung<br />

des Capsicum und gelten botanisch<br />

betrachtet als Frucht. Christoph Columbus<br />

brachte diese Pflanze bereits<br />

im 15. Jahrhundert von seiner legendären<br />

Reise aus der Karibik (West<br />

Indien) nach Europa mit. In Spanien<br />

waren es anfänglich Mönche, die das<br />

unbekannte Gewächs als Zierpflanze<br />

kultivierten. Erst später hielt die Schote<br />

als Gewürz und Gemüse Einzug in<br />

den Küchen. Schon bald wurde der<br />

Frucht, die den Wirkstoff Capsaicin<br />

enthält, eine Heilwirkung zugeschrieben.<br />

Rund um den Globus werden<br />

zwischenzeitlich rund 500 Chili-<br />

Pepper-Sorten angebaut und auf<br />

Nashörner und Galgen<br />

für die Firmen-Party<br />

beln und Gerätschaften haben. Jüngst<br />

kam auf die Art eine grasgrüne Couchgarnitur<br />

Original 70er Jahre in ihren<br />

Besitz. Yvonne Schöffler: „Mit solchen<br />

Angeboten, den Theatersachen und<br />

mit dem, was wir selbst umarbeiten<br />

und anfertigen, sind wir so individuell<br />

wie kein zweiter Dekoverleih. Bei uns<br />

ist nichts von der Stange.“ Wer will,<br />

kann sich mit Funduz-Material zeitlich<br />

um 3000 Jahre zurückversetzen.<br />

Geographisch sind auch keine Grenzen<br />

gesetzt. So lässt sich nicht nur die<br />

Hochkultur der Maya aus Mittelamerika<br />

nach Hause holen. Die Privatoder<br />

Firmenparty kann auch unter<br />

dem Motto stehen: Go East mit<br />

Buddha und Konfutse. Geschichten<br />

aus 1001 Nacht? Auch hier dürften keine<br />

Wünsche offen bleiben. Eine kom-<br />

desstaat Florida, um die „Hot Sauce“-<br />

Firma Suncoast Peppers zu gründen.<br />

Dort kreierten sie ihre ersten Saucen<br />

und trafen somit den Geschmack der<br />

Verbraucher. Schon bald begann ihr<br />

Ladengeschäft mit den Hot-Sauces<br />

und allem anderen, was Chili-Fans für<br />

ihre Küche brauchen, am Pier von St.<br />

Petersburg in Florida zu boomen. Als<br />

◆ Deko-Funduz hilft <strong>Unternehmen</strong> und Filmteams mit der richtigen Dekoration<br />

Daniel Horn und Yvonne Schöffler verleihen Dekorationen. Bild: Wagner<br />

Deko-Funduz<br />

Daniel Horn und Yvonne Schöffler<br />

Engesserstraße 3<br />

79108 Freiburg<br />

Telefon 0761 / 5559979<br />

www.funduz.de<br />

nahezu allen Kontinenten gehört die<br />

scharfe Schote zum festen Bestandteil<br />

des Speiseplanes. Neben den kulinarischen<br />

Einsatzmöglichkeiten werden<br />

die in den Chilis enthaltenen Substanzen<br />

auch in medizinischen Therapien<br />

– wie beispielsweise als<br />

Schmerzpflaster – eingesetzt. (vwg)<br />

plette Westernabteilung haben sie<br />

auch, sogar mit Galgen. Die mussten<br />

sie jüngst zur Edeka-Messe nach<br />

Karlsruhe transportieren. Die Edekaeigene<br />

Bäckerei K & U hat sie zur Dekoration<br />

ihres Messestandes geordert.<br />

Eine logistische Herausforderung für<br />

die Freiburger, die mit ihrem Transporter<br />

auch die Spedition selbst machen<br />

können. Neulich ist Horn damit<br />

nach Düsseldorf gefahren. Um eine<br />

Kiste mit Gebetsteppichen und Wasserpfeifen<br />

abzuliefern. Dabei war das<br />

noch nicht einmal der weiteste Kunde.<br />

Einmal haben sie für einen Kunden eine<br />

Kiste mit Filmdeko verschickt – auf<br />

die Nordseeinsel Föhr.<br />

Film – und Fernsehproduktionsgesellschaften<br />

gehören auch zu den Funduz-Kunden.<br />

2004 lief in SAT 1 „Ein<br />

Mann zum Vernaschen“. Der Film<br />

spielte in einem Freiburger Tante-Emma-Laden.<br />

Die Bonbongläser und die<br />

Kasse waren von „Deko-Funduz“.<br />

Und auch für die „Schwarzwaldklinik -<br />

The next generation“ lieferten sie: Möbel<br />

und schwarzen Stoff. Was das ZDF<br />

damit gemacht hat? Achselzucken bei<br />

Daniel Horn und Yvonne Schöffer. Sie<br />

haben es sich nicht angesehen.<br />

das<br />

Interesse<br />

an<br />

den Produkten<br />

auch aus Deutschland<br />

immer stärker wurde,<br />

und der Trend zur scharfen Küche<br />

auch in der Alten Welt immer größere<br />

Absatzmärkte erschloss, eröffnete das<br />

Ehepaar 2001 zusätzlich ihren „Hot<br />

Shop“ via Internet. „Mit rund 300 Kunden<br />

im Gepäck sind wir dann vor zwei<br />

Jahren wieder zurück nach Deutschland<br />

gekommen“, sagt Scharfschmecker<br />

Zoschke.<br />

400 Chili-Produkte<br />

Insgesamt wurden seit der Gründung<br />

des Web Shop rund 20 000 Kunden mit<br />

über 40 000 scharfen Päckchen beliefert.<br />

Heute umfasst das Sortiment der<br />

Vertreiberfirma 400 Produkte, die<br />

mehrheitlich aus den USA, Italien,<br />

Frankreich und Portugal stammen.<br />

Ziel von Suncoast Peppers ist es, in<br />

Kressbronn irgendwann einmal ein eigenes<br />

Ladengeschäft zu betreiben. Bis<br />

dahin sind die Chili-Dips, Chili-Salsas<br />

und mit Chili-Design bedruckten Tassen<br />

im Internet und im Ladengeschäft<br />

der Kressbronner Firma Re-Kru zu haben.<br />

ANZEIGE<br />

Im Internet:<br />

www.pepperworld.com<br />

Das seit dem Jahr 2000 in WT-Tiengen ansässige<br />

<strong>Unternehmen</strong> mit einer Niederlassung<br />

in Ravensburg und ist ein wichtiger<br />

Arbeitgeber in der Region.<br />

Gegenstand des <strong>Unternehmen</strong>s ist die Arbeitnehmerüberlassung<br />

und die Arbeitsvermittlung<br />

von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

in verschiedenste <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Neben den klassischen Berufen im gewerblichen<br />

und kaufmännischen Bereich hat sich<br />

die Firma IPEKA auch auf die Vermittlung<br />

von hochqualifi zierten Mitarbeitern, wie<br />

z.B. Facharbeiter, Ingenieure, Informatiker,<br />

Konstrukteure, Manager und andere qualifi<br />

zierte Berufe spezialisiert.<br />

IPEKA Personaldienstleistungen hat<br />

ein System entwickelt, welches den <strong>Unternehmen</strong><br />

neue Perspektiven bei der Auswahl<br />

ihrer zukünftigen Mitarbeiter bietet. Durch<br />

dieses System fanden im Jahr 2005 75<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein neues<br />

Arbeitsverhältnis bei den <strong>Unternehmen</strong> im<br />

Landkreis, was zum Einen für die Qualität<br />

der Arbeitsvermittlung der Firma IPEKA,<br />

zum Anderen aber auch für die motivierten,<br />

gut ausgebildeten Mitarbeiter spricht.<br />

Namenhafte <strong>Unternehmen</strong> im Landkreis<br />

und im Bodenseeraum haben dieses System<br />

begrüßt, da sie dadurch enorme Kosten-<br />

Zentrale:<br />

Hauptstr. 87 · 79761 Waldshut-Tiengen<br />

Tel. 0 77 41 / 96 94 90 · Fax 96 94 99<br />

www.ipeka.de<br />

Scharfe Ware übers Internet. Harald Zoschke verschickt Chili-Produkte von<br />

Kressbronn aus in alle Welt. Bild: Wäscher-Göggerle<br />

Personaldienstleistung<br />

ein wichtiger Wirtschaftsfaktor<br />

Wir geben Impulse:<br />

IPEKA Personaldienstleistungen<br />

in Waldshut-Tiengen / Ravensburg<br />

Josef Ott, Gechäftsführer<br />

und Zeitersparnis bei der Mitarbeitersuche<br />

und -auswahl haben.<br />

Lohnkosteneinsparung ist bei den <strong>Unternehmen</strong><br />

derzeit so gefragt wie noch nie.<br />

IPEKA Personaldienstleistungen hat<br />

sich auch diesem Problem angenommen<br />

und bietet den Kunden ein Preissystem<br />

an, welches in der Branche bisher nicht<br />

bekannt war und von den Kunden sehr<br />

begrüßt wird.<br />

IPEKA Niederlassung Ravensburg<br />

Die seit Februar 2002 bestehende Niederlassung<br />

Ravensburg ist hauptsächlich mit<br />

der Vermittlung von Fachkräften und hochqualifi<br />

zierten Mitarbeiten beschäftigt, da an<br />

diesen in der Bodensee-Region ein Mangel<br />

besteht. Hochqualifi zierte Mitarbeiter und<br />

Fachkräfte bewerben sich aus ganz<br />

Deutschland.<br />

IPEKA Niederlassung Österreich<br />

Ab Herbst diesen Jahres eröffnet IPEKA<br />

Personaldienstleistungen in Bregenz<br />

eine Niederlassung, um den dortigen<br />

Markt mit Fachkräften abzudecken. Auch<br />

dem Bereich der Hotelerie soll erhöhte<br />

Aufmerksamkeit geschenkt werden. Zudem<br />

will man dem Markt neue Dienstleistungen<br />

anbieten.<br />

„Auszubildende“ bei IPEKA ebenfalls<br />

ein Thema.<br />

Seit April 2004 ist IPEKA im Besitz der<br />

Ausbildereignung durch Gisela Ott, der<br />

Ehefrau des Geschäftsführers. Der Grund,<br />

diese Eignung zu erlangen, lag darin,<br />

auch in Zukunft eine qualitativ hochwertige<br />

Arbeitsvermittlung zu sichern. Da es schwer<br />

ist, geeignetes Personal, insbesondere Personaldisponenten,<br />

zu fi nden, hat sich das<br />

<strong>Unternehmen</strong> dazu entschlossen, ab 2007<br />

einen Auszubildenden mit dem Berufsbild<br />

Bürokauffrau-/mann einzustellen. Auf diesen<br />

Beruf kann der oder die Auszubildende<br />

Niederlassung:<br />

Marienplatz 11 · 88212 Ravensburg<br />

Tel. 07 51 / 35 94 70 · Fax 3 59 47 29<br />

Wir sind Mitglied im Bundesverband Zeitarbeit<br />

nach Abschluss der Lehrzeit weiter aufbauen<br />

und den Status des Disponenten erlangen.<br />

„Tarifgerechte Entlohnung der Mitarbeiter“<br />

Mit der Gründung des <strong>Unternehmen</strong>s war<br />

es für die Firma IPEKA selbstverständlich,<br />

in den Bundesverband Zeitarbeit „BZA”<br />

einzutreten. Diese Entscheidung war seinerzeit<br />

absolut richtig, denn heute profi tiert<br />

das <strong>Unternehmen</strong>, wie auch seine Mitarbeiter,<br />

von diesem Verband. Die Mitarbeiter<br />

bei IPEKA werden tarifgerecht entlohnt<br />

und sind durch ein individuelles Zeitkonto<br />

fl exibel.<br />

Neu bei IPEKA Personaldienstleistungen<br />

sind die Sparten:<br />

IPEKA Outplacement – in diesem Bereich<br />

agiert IPEKA als Vermittler, um von<br />

<strong>Unternehmen</strong>sschließungen betroffene Mitarbeiter<br />

in Verbindung mit dem Betriebsrat<br />

in andere <strong>Unternehmen</strong> zu vermitteln<br />

bzw. auf den neuen Arbeitsmarkt vorzubereiten.<br />

IPEKA Bewerbertraining – durch jahrelange<br />

Erfahrung hat IPEKA ein Defi zit<br />

bei den Bewerbern und Arbeitssuchenden<br />

erkannt. Durch gezieltes Training und<br />

Schulung steigt bei den Bewerbern die<br />

Chance auf einen neuen Arbeitsplatz.<br />

IPEKA Projektabwicklung – auf Kundenwunsch<br />

übernehmen wir die komplette<br />

Projektorganisation vom Kick-off bis zur Fertigstellung<br />

wie z.B. ein Pilotprojekt innerhalb<br />

der Produktion oder des <strong>Unternehmen</strong>s.<br />

IPEKA Personaldienstleistungen wird<br />

auch in Zukunft weitere Dienstleistungen entwickeln,<br />

damit die Kunden und die Wirtschaftsregion<br />

noch mehr von der Firma IPEKA<br />

profi tieren können. Flexibilität der Mitarbeiter<br />

und der Kunden sind für die Wirtschaft des<br />

Landkreises Waldshut und des Bodenseeraumes<br />

sehr wichtig, damit Arbeitsplätze erhalten<br />

und neue geschaffen werden können.


Menschen & Märkte<br />

Seite 20 . 16. März 2006 Pro:fit<br />

Preise<br />

SPARKASSENMEDAILLE<br />

Ehrung für Maus<br />

Der ehemalige Landrat des Landkreises<br />

Konstanz und Präsident<br />

des Landkreistages Baden-Württemberg,<br />

Robert Maus, hat die<br />

Große Baden-Württembergische<br />

Sparkassenmedaille erhalten. Der<br />

Präsident vom<br />

Sparkassen-<br />

Verband Baden-<br />

Württemberg,<br />

Heinrich Haasis,<br />

erinnerte in<br />

seiner Laudatio<br />

Robert Maus<br />

besonders an die<br />

erste berufliche<br />

Station von Ro-<br />

bert Maus als früherer Bürgermeister<br />

in Gottmadingen und<br />

Verwaltungsratsvorsitzender der<br />

Bezirkssparkasse Gottmadingen.<br />

Die Große Baden-Württembergische<br />

Sparkassenmedaille ist die<br />

höchste Auszeichnung, die von<br />

der baden-württembergischen<br />

Sparkassenorganisation vergeben<br />

wird. (sk)<br />

WIRTSCHAFTSPREISE<br />

Kraus und Guck<br />

Insgesamt 17 baden-württembergischeUnternehmerpersönlichkeiten<br />

und ein <strong>Unternehmen</strong><br />

sind mit der Wirtschaftsmedaille<br />

des Landes ausgezeichnet<br />

worden. Einer der Preisträger<br />

ist der Unternehmer Franz Guck.<br />

Unter dessen maßgeblicher Leitung<br />

habe sich das <strong>Unternehmen</strong><br />

IG Sprühtechnik zu einem Weltmarktführer<br />

in seiner Sparte<br />

entwickelt, sagte Wirtschaftsminister<br />

Ernst Pfister in seiner<br />

Laudatio.<br />

Der Unternehmer Karl Kraus aus<br />

Ühlingen erhielt die Wirtschaftsmedaille<br />

für seine herausragenden<br />

Leistungen als gelernter<br />

Maschinenbau- und Kraftfahrzeugmechanikermeister.<br />

Kraus<br />

führt in dritter Generation einen<br />

Familienbetrieb, der auf die Konstruktion<br />

von Elementen für den<br />

Klärsektor spezialisiert ist. Er<br />

verfügt mittlerweile über sieben<br />

Patente, ein weiteres Projekt hat<br />

er zur Patenterteilung angemeldet.<br />

(sk)<br />

SOLARPREIS<br />

Wittwer ausgezeichnet<br />

Mit dem „Solar Heating & Cooling<br />

Award“ ehrt die Internationale<br />

Energieagentur IEA Privatdozent<br />

Volker Wittwer für sein langjähriges<br />

Engagement für die<br />

Solarthermie. Das Preiskomitee<br />

würdigt den stellvertretenden<br />

Leiter des Fraunhofer-Instituts für<br />

Solare Energiesysteme (ISE) in<br />

Freiburg als Pionier auf dem<br />

Gebiet der Solarkollektor-Entwicklung<br />

ebenso wie für seinen<br />

Beitrag zur Gebäudetechnologie<br />

für Niedrigenergiehäuser. Der<br />

zum vierten Mal vergebene Preis<br />

würdigt Einzelpersonen, <strong>Unternehmen</strong><br />

oder Institutionen für<br />

herausragende Leistungen auf<br />

dem Gebiet des solaren Heizens<br />

und Kühlens, die damit die Ziele<br />

der internationalen Forschungszusammenarbeit<br />

der IEA unterstützen.<br />

(sk)<br />

LANDWIRTSCHAFTSPREIS<br />

Innovation gefragt<br />

<strong>Unternehmen</strong> oder Betriebe mit<br />

herausragenden Ideen im landwirtschaftlichen<br />

Bereich können<br />

sich für den Landwirtschaftspreis<br />

für Unternehmerische Innovationen<br />

(LUI) bewerben. Der mit 5000<br />

Euro dotierte Förderpreis wird<br />

von den Landjugendverbänden,<br />

der ZG Raiffeisen Karlsruhe sowie<br />

der Landwirtschaftlichen BerufsgenossenschaftBaden-Württemberg<br />

vergeben.<br />

Die Ausschreibung gilt nicht nur<br />

fürlandwirtschaftliche Betriebe.<br />

Auch Einzelpersonen oder Gastronomiebetriebe,<br />

die mit der<br />

Landwirtschaft zusammenarbeiten,<br />

können Vorschläge einreichen.<br />

Bewerbungsschluss ist<br />

der 30. Juni 2006<br />

Wer einen Vorschlag einreichen will,<br />

schreibt an:<br />

LUI<br />

Postfach 329<br />

79003 Freiburg<br />

Markt und Moral<br />

◆ Warum auch Ethik ein Teil der Wirtschaft ist<br />

von Uwe Spille<br />

Was haben Markt und Moral, außer<br />

ihren Anfangsbuchstaben,<br />

gemeinsam? Oder gilt in wirtschaftlichen<br />

Zusammenhängen die Brecht´sche<br />

Faustformel „Erst das Fressen,<br />

dann die Moral“? Thomas W. Häring<br />

lässt sich viel Zeit zur Beantwortung<br />

dieser Fragen. „Ich bin kein Philosoph,<br />

aber die Frage ethischer Grundlagen<br />

wirtschaftlichen Handelns stellt<br />

sich in unserer zunehmend ökonomisierten<br />

Gesellschaft immer drängender“,<br />

erläutert der Professor für Volkswirtschaftslehre<br />

an der Berufsakademie<br />

(BA) Villingen-Schwenningen.<br />

Dass man sich hier zwar überwiegend<br />

mit harten wirtschaftlichen Fakten,<br />

nebenher aber auch mit diesem sozialen<br />

Thema auseinandersetzt, hat<br />

Gründe.<br />

„Wir sind vor drei Jahren auf die<br />

Idee gekommen, die beiden Bereiche<br />

Wirtschaft und Soziales, die an unserer<br />

BA angeboten werden, einmal in<br />

einem Seminar gemeinsam anzubieten“,<br />

erzählt Häring. Mit überraschend<br />

großem Erfolg. Über 50 Studenten<br />

hatten sich freiwillig an dem<br />

zweitägigen Seminar beteiligt und<br />

über das Thema Grundwerte diskutiert.<br />

„Beide Gruppen hatten Vorbehalte<br />

der jeweils anderen Seite gegenüber“,<br />

erinnert sich Häring. Auf der einen<br />

Seite die Vorstellung, dass Wirtschaftsstudenten<br />

nur Zahlen im Kopf<br />

hätten, auf der anderen die Idee, die<br />

Sozialen pflegten die Gutmenschkultur.<br />

Seither gab es in lockerer Folge<br />

weitere Veranstaltungen. „Viel Interesse<br />

gibt es zur Globalisierung, da haben<br />

wir jetzt auch gemeinsame Veranstaltungen<br />

mit den Bildungswerken<br />

der beiden Kirchen geplant“, erzählt<br />

Häring.<br />

Zurück zum Markt. Hat die Wirtschaft<br />

Angst vor Moral? Stirnrunzeln<br />

bei Häring, er holt tief Luft. Nein, das<br />

glaubt er nicht. Zumindest mittelständische<br />

<strong>Unternehmen</strong>, die stark in regionalen<br />

Zusammenhängen verwur-<br />

Im Vergleich zu den Konzernen<br />

produziert der Mittelstand kaum<br />

Negativschlagzeilen. Und dies,<br />

obwohl die Mehrheit der Arbeitnehmer<br />

dort beschäftigt ist.<br />

Könnte der Mittelstand Vorbild<br />

für eine Änderung des Wertebewusstseins<br />

in der Wirtschaft sein?<br />

Leider ist der Mittelstand in den vergangenen<br />

Jahren von der Politik vernachlässigt<br />

worden. Wir sollten ihn in<br />

Deutschland stärken und damit auch<br />

die Kultur, für die er seit Jahrhunderten<br />

steht. Ich sehe meine Aufgabe darin,<br />

diese vom Mittelstand noch gelebten<br />

Werte wie – den Menschen gerecht<br />

zu werden, das richtige Maß zu haben,<br />

Klugheit, die Achtung der Würde meines<br />

Gegenübers, letztendlich Liebe,<br />

Glaube, Zuverlässigkeit, Solidarität –<br />

zu unterstützen und den Unternehmern<br />

Mut zu machen, sie weiterhin zu<br />

praktizieren. Ich bin davon überzeugt,<br />

dass sie damit auf Dauer finanziell erfolgreich<br />

sind. In den Großunternehmen<br />

sind die Manager entweder von<br />

den Aktionären abhängig oder durch<br />

wechselnde Vorstände von internen<br />

Rahmenbedingungen. Sie interessieren<br />

sich mehr für den Profit oder die<br />

eigene Karriere als für ihre Mitarbeiter.<br />

Diese Art von Fremdbestimmung ist<br />

auf Dauer kein Segen, sondern führt<br />

zu Arbeitskonflikten und zu einem<br />

rauen Umgang mit den Mitarbeitern.<br />

Ein altes Sprichwort sagt, Macht<br />

macht korrupt. Gilt das grundsätzlich?<br />

Dieses Phänomen hängt mit der Firmengröße,<br />

der Überschaubarkeit und<br />

Identifikation zusammen. In den ganz<br />

großen <strong>Unternehmen</strong>, wo Menschen<br />

salopp gesagt halt ihren Job machen<br />

und sich nicht mehr bis ins letzte mit<br />

der Firma und ihrem Arbeitsplatz<br />

identifizieren, ist die Gefahr viel größer,<br />

dass sich Einzelne bedienen. Das<br />

betrifft allerdings nicht nur Wirtschaftsunternehmen.<br />

Bei kleinen Einheiten<br />

ist die persönliche Bindung<br />

größer. Die Mittelständler vertreten in<br />

der Regel ihr eigenes <strong>Unternehmen</strong> –<br />

das können sie ja nicht in Grund und<br />

Boden wirtschaften. Sie tragen eine<br />

ganz persönliche Verantwortung.<br />

zelt sind, hätten ein ausgeprägtes Gespür<br />

für soziales Engagement. Andererseits,<br />

betrachtet man die Wirtschaft<br />

in größeren Zusammenhängen, so<br />

kann Häring die unterschwellige<br />

Angst vor der Globalisierung in weiten<br />

Teilen der Bevölkerung nachvollziehen.<br />

Wenn große Konzerne ohne Bedenken<br />

Arbeitsplätze abbauen, weil<br />

sie nicht rentabel genug erscheinen,<br />

wenn der „kleine Arbeiter“ wegen ungenügender<br />

Rendite auf der Straße<br />

landet, fühlt man sich ohnmächtig.<br />

Was ist gerecht?<br />

Gibt es Gerechtigkeit im Schatten der<br />

Großkonzerne? „Der Vorwurf der Ungerechtigkeit<br />

ist ein Totschlagargument,<br />

gegen das man sich nicht wehren<br />

kann, da man nicht klar definieren<br />

kann, was Gerechtigkeit ist“, schmettert<br />

Häring den Ball zurück. Marktwirtschaft,<br />

so Häring, ist keine Wohlfahrtsveranstaltung<br />

sondern ein System,<br />

das sich der egoistischen Natur<br />

des Menschen bedient, um die vorhandenen<br />

Ressourcen optimal einzusetzen.<br />

Dies habe den Wohlstand geschaffen,<br />

der nun für viele existiert.<br />

Dass die Schere zwischen Arm und<br />

Reich in den meisten hoch entwickelten<br />

Ländern in den letzten Jahren größer<br />

geworden ist, spiele dabei weniger<br />

eine Rolle, da auch die „Armen“ wohlhabender<br />

geworden seien.<br />

Billig einkaufen ist normal<br />

Doch was nützen solche Gedanken<br />

dem, der als Arbeiter die Wahl hat, seinen<br />

Arbeitsplatz an einen ausländischen<br />

Standort zu verlieren oder ungünstigeren<br />

Arbeitsbedingungen zuzustimmen?<br />

„Grundsätzlich kann<br />

man es <strong>Unternehmen</strong> nicht verübeln,<br />

wenn sie ihre Produktionsfaktoren<br />

dort einkaufen, wo sie am billigsten<br />

sind“, erklärt Häring. Sie profitieren<br />

dabei in gleicher Weise vom zunehmenden<br />

Zusammenwachsen der<br />

Weltwirtschaft wie die Verbraucher,<br />

die billige, im Ausland hergestellte<br />

Waren kaufen. Besonders problema-<br />

Anselm Grün ist wirtschaftlicher<br />

Leiter der Abtei Münsterschwarzach.<br />

Mittelständler, besonders die<br />

eigentümergeführten <strong>Unternehmen</strong>,<br />

denken traditionell eher<br />

langfristig, in Generationen.<br />

Dagegen sind Konzerne auf Vierteljahresbilanzen,<br />

also kurzfristige<br />

Resultate, programmiert. Stimmt<br />

dieses Klischee wirklich?<br />

Ja, in Konzernen herrscht die Philosophie,<br />

dass möglichst schnell etwas<br />

sichtbar werden muss. Wenn ich aber<br />

die Kosten anschaue, die in diesem<br />

Zusammenhang für Umstrukturierungsprogramme<br />

ausgegeben werden,<br />

dann ist das Ergebnis oft kontraproduktiv.<br />

Da entstehen Programme<br />

am Schreibtisch, die in der Praxis<br />

Der Wirtschaftsprofessor<br />

Thomas W.<br />

Häring hält bessere<br />

Bildung für die beste<br />

Antwort auf die<br />

Globalisierung.<br />

Bild: Spille<br />

tisch seien in diesem Zusammenhang<br />

die Lohnnebenkosten, die für den Arbeitgeber<br />

zusätzlich zum Bruttolohn<br />

anfallen.<br />

Die hohen Lohnnebenkosten verringern<br />

nicht nur die internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit, sondern behindern<br />

auch die Schaffung von Arbeitsplätzen<br />

im Inland, besonders im<br />

Dienstleistungsbereich. Paradoxerweise<br />

wirkt sich das nicht so sehr auf<br />

qualifizierte, gut bezahlte Arbeitskräfte<br />

aus. „Die Verlierer sind die Arbeiter<br />

im Niedriglohnbereich. Hochqualifizierte<br />

können die Kosten durch ihre<br />

Tätigkeit wieder erwirtschaften“, erläutert<br />

Häring. Nur gut ausgebildete<br />

Menschen würden deshalb auch in<br />

Zukunft hier in Deutschland gutes<br />

Geld verdienen.<br />

Mönch und Mittelständler<br />

◆ Für Benediktinerpater Anselm Grün lebt der Mittelstand noch alte Werte<br />

Pater Anselm Grün ist wirtschaftlicher<br />

Leiter (Cellerar) der Abtei Münsterschwarzach<br />

bei Würzburg. Durch<br />

seine rege Tätigkeit als christlicher<br />

Buchautor – bisher gibt es von ihm<br />

180 Buchtitel, davon wurden im Inund<br />

Ausland insgesamt 14 Millionen<br />

Exemplare verkauft – und Referent hat<br />

er sich weit über die Grenzen Bayerns<br />

hinaus einen Namen gemacht. Mit der<br />

nichts bringen. Ein Mittelständler<br />

kann sich so etwas gar nicht leisten.<br />

Der agiert mehr aus der Situation heraus,<br />

aus der Beziehung zu den Menschen.<br />

In Konzernen ist „Change <strong>Management</strong>“<br />

zu einem festen Begriff<br />

geworden. Manche Mitarbeiter<br />

sind inzwischen der permanenten<br />

Veränderungsprozesse müde,<br />

sehnen sich wieder nach Kontinuität.<br />

Bietet der Mittelstand<br />

diesbezüglich eine Alternative?<br />

Der Unterschied zu den Konzernen<br />

liegt auch hier in der Antwort auf die<br />

Frage: Ist das Change <strong>Management</strong> von<br />

außen bestimmt, das heißt, müssen externe<br />

Erwartungen erfüllt werden –<br />

zum Beispiel durch die Vorgabe „du<br />

musst noch mehr Gewinn machen“?<br />

Dann besteht die Gefahr einer Leistungsspirale<br />

und man verliert das eigentliche<br />

Ziel immer mehr aus den Augen.<br />

Oder, die Alternative, kommt das<br />

Change <strong>Management</strong> aus dem Verständnis<br />

heraus, dass ich wie ein Organismus<br />

immer weiter wachsen muss,<br />

mit dem Mut, auch mal etwas Neues<br />

anzupacken. Aber dies nicht an den<br />

Menschen vorbei, sondern so, dass ich<br />

meine Mitarbeiter motivieren kann.<br />

Dies ist bei Mittelständlern in der Regel<br />

der Fall. Dort haben die Mitarbeiter<br />

Lust und freuen sich, wenn etwas Neues<br />

geschieht. In den Großunternehmen,<br />

wo permanent umstrukturiert<br />

wird, sehe ich keine Freude, sondern<br />

eher das Gefühl eines „schon wieder“,<br />

das bedrohlicher wirkt.<br />

DIE FRAGEN STELLTE KARIN WALZ<br />

Anselm Grün – Benediktinerpater und Buchautor<br />

Neuinterpretation der 1500 Jahre alten<br />

Regel Benedikts von Nursia für Führungskräfte<br />

schlägt er eine Brücke<br />

zwischen Kirche und Wirtschaft.<br />

Geboren 1945 im fränkischen Junkershausen,<br />

verbrachte er seine Kindheit<br />

in München. Mit 19 wurde er Benediktinermönch<br />

und studierte Philosophie,<br />

Theologie und Betriebswirtschaft. (kw)<br />

Bildung und Kultur<br />

Eine bessere Bildung für alle ist deshalb<br />

die Antwort auf die Globalisierung.<br />

„Der Ansatz kann deshalb nicht<br />

sein, die gering Qualifizierten durch<br />

die Errichtung von Handelsbarrieren<br />

zu schützen, sondern sie durch Bildungsanstrengungen<br />

nach oben zu<br />

bringen“, so Häring. Zurück zur Moral.<br />

Ist diese dann nur gefragt, wenn es<br />

der Wirtschaft gut geht? Da lacht der<br />

Professor. Natürlich falle es leichter,<br />

vom Kuchen etwas abzugeben, wenn<br />

dieser recht groß ist. Allerdings kann<br />

eine „moralische“ Firmenkultur<br />

durchaus dazu beitragen, dass es einem<br />

<strong>Unternehmen</strong> gut geht. Das müsse<br />

aber jenseits von Plattitüden geschehen,<br />

nicht nur auf dem Papier ste-<br />

Stuttgart (hot) Unternehmer, die auf<br />

der Suche nach Geschäftspartnern im<br />

Ausland sind, können jederzeit die<br />

Unterstützung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

des Landes Baden-<br />

Württemberg in Stuttgart anfordern.<br />

Das betont Herbert Neuland, der seit<br />

vergangenem August die Baden-<br />

Württemberg International in Stuttgart<br />

leitet. „Wir suchen für <strong>Unternehmen</strong><br />

aus Baden-Württemberg ausländische<br />

Kontaktfirmen in dem angegebenen<br />

Zielland und mit dem gewünschten<br />

Profil“, sagt Neuland.<br />

Die Zielsetzung von Baden-Württemberg<br />

International ist es, zur Internationalisierung<br />

des Standortes Baden-Württemberg<br />

beizutragen. Die<br />

Aufgaben der Förderungen umfassen<br />

die Anbahnung von internationalen<br />

Firmenkooperationen durch Markterschließungsmaßnahmen,<br />

das Standortmarketing,<br />

die An-<br />

siedlung von ausländischen<br />

<strong>Unternehmen</strong><br />

sowie die Durchführung<br />

von Projekten<br />

zum Know-how Transfer<br />

und der Ausbil- HERBERT NEULAND<br />

dung, Qualifizierung und Fortbildung<br />

ausländischer Fach- und Führungskräfte.<br />

Neuland unterstreicht dabei die Bedeutung<br />

der Erschließung ausländischer<br />

Märkte für die <strong>Unternehmen</strong><br />

unseres Landes sowie die optimale Positionierung<br />

von Baden-Württemberg<br />

im internationalen Wettbewerb. "Der<br />

Weg in ein erfolgreiches Auslandsgeschäft<br />

ist selbst für erfahrene <strong>Unternehmen</strong><br />

schwer und mit Hindernissen,<br />

nicht zuletzt auch mit einem beachtlichen<br />

finanziellen Engagement<br />

gekennzeichnet", so Neuland. Er<br />

selbst hat während seiner 25-jährigen<br />

Auslandstätigkeit in Lateinamerika,<br />

Afrika und dem Mittleren Osten mittelständische<br />

<strong>Unternehmen</strong> vertreten<br />

und für internationale Entwicklungsund<br />

Finanzierungsinstitutionen wie<br />

die UN, Weltbank und die Deutsche<br />

Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit<br />

gearbeitet. Damit kennt er<br />

die Probleme und Hindernisse im Detail,<br />

die es bei der Geschäftstätigkeit<br />

auf internationaler Ebene zu überwinden<br />

gilt. Diese Expertise kann Neuland<br />

nun in seiner neuen Funktion<br />

hen, müsse auch vom Arbeitnehmer<br />

tatsächlich so erlebt werden. „Wer seinen<br />

Betrieb positiv empfindet, arbeitet<br />

für diesen erwiesenermaßen produktiver“,<br />

weiß Häring. Und diese<br />

„echte“ Unternehmermoral wird auch<br />

vom Markt, dem Verbraucher wahrgenommen.<br />

Über das Internet erfahre<br />

man sehr schnell, wenn ein <strong>Unternehmen</strong><br />

„unmoralisch“ handle. „Das sollte<br />

niemand unterschätzen“, warnt<br />

Häring. Ist es moralisch, „Geil vor<br />

Geiz“ zu sein? „Diese Mentalität schadet<br />

tatsächlich einer Volkswirtschaft<br />

nicht unerheblich, davon bin ich<br />

überzeugt“, antwortet Häring. Und<br />

nicht nur der Wirtschaft. „Die Gefahr<br />

ist, dass das Denken der Gesellschaft<br />

dadurch billiger wird. Das können wir<br />

doch nicht wollen, oder?“<br />

Auslandsmärkte<br />

◆ Wirtschaftsförderung vermittelt Kontakte zu Firmen<br />

den baden-württembergischen kleinund<br />

mittelständischen <strong>Unternehmen</strong><br />

mit einer kompetenten und qualifizierten<br />

Mannschaft von Länderexperten<br />

zur Verfügung stellen und die Firmen<br />

auf dem Weg in die Internationalisierung<br />

weltweit begleiten.<br />

Für die Erschließung der Auslandsmärkte<br />

sind in 2006 zusammen 42<br />

Maßnahmen in Europa, Asien, Südamerika,<br />

Afrika und dem Mittleren Osten<br />

vorgesehen. Dies sind Kontaktund<br />

Kooperationsbörsen mit potentiellen<br />

Kunden und Partnern, technische<br />

Symposien, <strong>Unternehmen</strong>s- und<br />

Fachpräsentationen, Messebeteiligungen,<br />

Unternehmerreisen und<br />

Wirtschaftstage. Neuland lädt alle <strong>Unternehmen</strong><br />

des Landes sowohl die aus<br />

den produzierenden und verarbeitenden<br />

Sektoren, als auch die Technologie-<br />

und Dienstleistungsunternehmen<br />

ein, die Ver-<br />

„Wir suchen ausländische<br />

Kontaktfirmen mit dem<br />

gewünschten Profil.“<br />

anstaltungen zu<br />

nutzen. „Die Veranstaltungenwerden<br />

durch Außenwirtschaftsfördermittel<br />

des Wirtschaftsministeriums<br />

unterstützt und<br />

bieten eine hervorragende Möglichkeit<br />

für die Firmen, die Auslandsmärkte<br />

kennen zu lernen“, sagt Neuland.<br />

Lediglich die Reisekosten müssten interessierte<br />

<strong>Unternehmen</strong> selber zahlen.<br />

Die nächste Unternehmerkontaktreise<br />

findet im April statt. Neuland<br />

wird in Zusammenarbeit mit dem Industrie-<br />

und Handelskammertag Baden-Württembergs<br />

und dem Wirtschaftsministerium<br />

eine <strong>Unternehmen</strong>sdelegation<br />

zur Asiatischen Entwicklungsbank<br />

nach Manila (Philippinen)<br />

und Hanoi (Vietnam) führen und<br />

in diesem Zusammenhang Firmen der<br />

technischen Dienstleistungen im<br />

Wasser-, Umwelt- und Verkehrssektor,<br />

der Medizintechnik und der Aus- und<br />

Fortbildung vorstellen, um diese bei<br />

der Projektakquisition internationaler<br />

Projekte zu unterstützen. Anmeldungen<br />

sind noch möglich.<br />

Kontakt und Veranstaltungshinweise:<br />

Baden-Württemberg International<br />

Tel: 0711 / 22 787 29<br />

www.bw-i.de


Technik<br />

Pro:fit 16. März 2006 . Seite 21<br />

Film-Hightech aus Pfullendorf<br />

◆ Kir Nexus: Know-how aus dem Linzgau für TV-Sender in Mosambique<br />

von Kirsten Johanson<br />

Pfullendorf – Um Pioniere digitaler<br />

Filmtechnik zu treffen, muss man<br />

nicht in die Medien-Metropolen fahren.<br />

Ein Ticket nach Pfullendorf genügt.<br />

Hier im Technologie- und Innovationszentrum<br />

bastelt die IT-Firma<br />

Kir-Nexus an innovativen Übertragungstechnologien.<br />

Gründer und Geschäftsführer<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s ist<br />

Ewald Restle, Jahrgang 1963. Restle ist<br />

gelernter Systemelektroniker, spielt<br />

mehrere Instrumente – auch als Berufsmusiker<br />

– und besitzt eine Fluglizenz.<br />

Das ist praktisch, denn so kann<br />

der vielbeschäftigte Unternehmer selber<br />

abheben und zu Meetings nach<br />

Mailand, Berlin oder Zürich fliegen.<br />

Aus der „Kir Music & Media GmbH“<br />

wurde mittlerweile „Kir-Nexus“, da im<br />

September 2005 die Schweizer Ronexus<br />

AG als Gesellschafter und strategischer<br />

Partner ins Boot gestiegen ist.<br />

Die kleine Firma ist auf ihrem Gebiet<br />

ganz groß: multimediale Programme,<br />

Systementwicklung und Filmproduktionen.<br />

„Wir bieten Equipment,<br />

Dienstleistung und Know-how, unsere<br />

Kunden schätzen Top-Qualität made<br />

in Germany“, so Restle. „Wer ein gutes<br />

Produkt und gute Dienstleistung anbietet,<br />

kann dies von überall tun“, begründet<br />

der Pfullendorfer sein Festhalten<br />

am Standort Pfullendorf. Hier<br />

richtete er Anfang der 90er Jahre ein<br />

modernes Tonstudio ein und gründete<br />

„Kir Music“. Er produzierte für die TV-<br />

Serie „Auf Achse“, arbeitete mit Künstlern<br />

wie Stefan Waggershausen, Ingolf<br />

Lück oder Giorgio Moroder zusammen.<br />

Er komponierte, arrangierte und<br />

produzierte Werbemusik unter anderem<br />

für Löwenbräu und Teekanne.<br />

Zu einem der innovativsten Geschäftsbereiche<br />

gehören Filmproduktionen<br />

in High Definition. Spezielle<br />

Aufnahme- und Abspielgeräte sind<br />

ANZEIGE<br />

Ewald Restle ist Geschäftsführer von Kir-Nexus. Die ED-Box (im Bild), ein System zum Übertragen von Video- und<br />

Audiosignalen, wurde in Pfullendorf entwickelt. Bild: Johanson<br />

Voraussetzung für diese gestochen<br />

scharfen, extrem hoch aufgelösten<br />

Film-Bilder. „In USA und Asien ist HD<br />

weitaus mehr verbreitet. Eine Minute<br />

digitalisiertes Material entspricht 20<br />

Gigabyte, das HD-Fernsehbild ist um<br />

ein fünffaches höher aufgelöst als<br />

beim herkömmlichen PAL-System.<br />

Das macht sich vor allem auf großen<br />

Bildschirmen bemerkbar“, erklärt<br />

Restle und demonstriert den eindrucksvollen<br />

Unterschied auf dem<br />

Flachbildschirm in seinem Büro.<br />

„Kir-Nexus“ betreut die Projekte<br />

von A bis Z, dazu gehören nicht nur<br />

Aufnahme und Bildbearbeitung, sondern<br />

auch das Aussuchen der Location,<br />

Drehbuch, Casting, Styling und<br />

Make up.<br />

Für private TV-Sender realisiert Kir-<br />

Nexus komplette Konzepte – von der<br />

Technik mit Hard- und Software über<br />

die Ermittlung des Personalbedarfs bis<br />

hin zur Studioausstattung. „Außerdem<br />

sorgen wir dafür, dass das Programm<br />

die Zuschauer erreicht.“ Hier<br />

kommt die ED-Box (= Encoder/ Decoder)<br />

ins Spiel. Sie ist eines der Aushängeschilder<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s. Das<br />

Gerät komprimiert und entpackt digi-<br />

PROFIT-KARTENSERVICE<br />

Tickets erhalten Sie unter der gebührenfreien Ticket-<br />

Hotline 0800/999-1777, Montag bis Freitag von<br />

8.00–18.00 Uhr, samstags 7.00–13.00 Uhr oder in<br />

den SÜDKURIER-Service-Centern.<br />

Weitere Eintrittskarten auf Anfrage.<br />

Udo Jürgens<br />

23.11.2006 I Ravensburg<br />

Oberschwabenhalle<br />

Santana<br />

19.05.2006 I Stuttgart<br />

Schleyer Halle<br />

Carmina Burana<br />

13.07.2006 I Meersburg<br />

Schlossplatz<br />

Die jungen Tenöre<br />

20.05.2006 I Biberach<br />

Stadthalle<br />

Fest der Klänge<br />

„Die Welt der Oper“<br />

Hohentwiel Festival<br />

18.07.2006 I Singen<br />

Hohentwielfestung<br />

SÜDKURIER Arena<br />

VIP-Zelt<br />

09.06.–09.07.2006 I<br />

Konstanz<br />

Areal Klein Venedig<br />

Alle Preise inkl. VVK-Gebühr. Die Eintrittskarten werden im Namen und auf Rechnung des jeweiligen Veranstalters vermittelt. Rückgabe oder Umtausch von Tickets ist generell ausgeschlossen.<br />

Die Versand- und Bearbeitungsgebühr beträgt je Bestellung 3,- bis 6,- €.<br />

tale Video- und Audiosignale in<br />

Broadcastqualität, das heißt Bild und<br />

Ton kommen synchron und in perfekter<br />

Qualität beim Fernsehzuschauer<br />

an. Kir-Nexus ist es gelungen, die Daten<br />

auf ein Viertel dessen zu komprimieren,<br />

was andere Anbieter leisten.<br />

Die Kunden sparen Geld, da sie weniger<br />

Bandbreite für ihren Sender mieten<br />

müssen – etwa auf einem Satelliten<br />

oder im Kabelnetz. Neun Live, der<br />

Kulturkanal K 3, Euro 3 und zahlreiche<br />

TV-Veranstalter auf der ganzen Welt<br />

übertragen beispielsweise über die<br />

ED-Box. Zurzeit ist „Kir-Nexus“ im<br />

afrikanischen Mosambique damit beschäftigt,<br />

sämtliche TV-Sender mit<br />

ED-Box-Systemen auszustatten.<br />

Dass zum amerikanischen Sales Office<br />

in New Jersey demnächst eines in<br />

Hongkong dazukommt, beweist: die<br />

ED-Box behauptet sich. Mehr als zehn<br />

Programmierer befassen sich mit ihrer<br />

Weiterentwicklung. Der Markt ist<br />

schnelllebig und die Konkurrenz<br />

schläft nicht. Wem gelingt es zuerst,<br />

ein System zu entwickeln, das in HD-<br />

Qualität überträgt? Eins ist klar: „Kir-<br />

Nexus“ will den Wettlauf gewinnen.<br />

In Pfullendorf sind 15 Mitarbeiter<br />

angestellt, darunter Webdesigner,<br />

Techniker, Programmierer, Logistikund<br />

Marketing-Fachleute. Hinzu kommen<br />

rund 20 freie Mitarbeiter. Zu den<br />

Kunden gehören <strong>Unternehmen</strong>, die<br />

sich weltweit positionieren und entsprechend<br />

visuell präsentieren müssen,<br />

sei es im Internet, auf Messen oder<br />

per DVD. Für die deutsche Firma Silit<br />

haben die Pfullendorfer kürzlich eine<br />

umfangreiche Filmproduktion in HD-<br />

Qualität (High Definition) erstellt. Die<br />

meiste Zeit des Tages wird jedoch auf<br />

Englisch kommuniziert, weil die meisten<br />

Kunden aus dem Ausland sind.<br />

Im Internet:<br />

www.kirnexus.com<br />

Veranstaltung Termin Ort/Saal Preis<br />

Mit freundlicher Unterstützung von:<br />

Neue Geräte von<br />

Effekta sichern<br />

Stromzufuhr<br />

Tettnang/Rottweil (sk) Die Effekta<br />

Regeltechnik GmbH präsentierte<br />

jüngst auf der Cebit vier neue USV-<br />

Systeme (USV = unterbrechungsfreie<br />

Stromversorgung), die empfindliche<br />

IT- oder industrielle Anlagen vor<br />

Stromschwankungen und -ausfällen<br />

schützen. Im Mittelpunkt der Ausstellung<br />

stand das Batteriemanagement<br />

„Bacs“, das die Sicherheit einer USV-<br />

Anlage erhöht und nach <strong>Unternehmen</strong>sangaben<br />

die Lebensdauer von<br />

Batterien um bis zu 30 Prozent verlängert.<br />

Das „Battery Analysis & Care System“<br />

(BACS) stellt die Funktionsfähigkeit<br />

der USV sicher. Jeder Akku erhält<br />

einen Mikroprozessor, mit dem er<br />

überwacht und gesteuert wird. BACS<br />

bemerkt einen schwachen oder defekten<br />

Akku, der im Moment des Stromausfalls<br />

zum Versagen der USV führen<br />

kann, und gibt sofort eine Warnmeldung<br />

an den Anwender weiter. Alle<br />

Batterieinformationen wie Akkuzustand,<br />

Spannung, Widerstand und<br />

Temperatur können an einem Display<br />

abgelesen und auch über eine serielle<br />

Schnittstelle oder SNMP („Simple<br />

Network <strong>Management</strong> Protocol“) an<br />

ein EDV-System übertragen werden.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> Effekta wurde<br />

1986 als Ein-Mann-<strong>Unternehmen</strong> in<br />

Tettnang gegründet und zählt nach eigenen<br />

Angaben zu den führenden<br />

Herstellern von USV-Systemen auf<br />

dem deutschen Markt. Spezialität des<br />

<strong>Unternehmen</strong>s sind Sonderanfertigungen<br />

und Kleinstserien. Effekta-<br />

Geräte werden in Computern und allen<br />

Elektrogeräten verwendet, die äußerst<br />

empfindlich auf Stromunterbrechung<br />

reagieren. In Deutschland arbeiten<br />

40 Mitarbeiter für das Technikunternehmen,<br />

weitere 15 Angestellte<br />

sind in Österreich und Ungarn beschäftigt.<br />

Im Internet:<br />

www.effekta.com<br />

SWR 1 Oldie-Night 18.03.2006 Friedrichshafen/Messehalle A1 € 32,50<br />

Chinesischer Nationalzirkus 19.03.2006 Konstanz/Schänzlesporthalle € 29,50 bis € 46,50<br />

VfB Friedrichshafen - Essen 25.03.2006 Friedrichshafen/Arena € 6,60 bis € 33,00<br />

Juanes 25.03.2006 Freiburg/Stadthalle € 38,20<br />

Die große Musical-Nacht 26.03.2006 Radolfzell/Milchwerk € 26,00 bis € 37,00<br />

Eric Burden - The Animals 29.03.2006 Lörrach/Burghof € 23,00 bis € 28,00<br />

Hans Söllner 29.03.2006 Freiburg/Jazzhaus € 16,95<br />

Marco Rima 30.03.2006 Friedrichshafen/Graf Zeppelin Haus € 23,80 bis € 29,40<br />

Tomte 04.04.2006 Freiburg/Jazzhaus € 19,90<br />

Geschwister Hoffmann 08.04.2006 Friedrichshafen/Graf Zeppelin Haus € 28,50 bis € 34,00<br />

Heiner Knallinger Tour 2006 20.04.2006 Villingen-Schwenn./Neue Tonhalle € 23,00<br />

Leningrad Cowboys 22.04.2006 Freiburg/Stadthalle € 32,35<br />

Ricky Martin 26.04.2006 Schleyerhalle Stuttgart € 46,05 bis € 48,35<br />

The Sisters of Mercy 27.04.2006 Stuttgart/LKA Longhorn € 29,60<br />

Tim Fischer 30.04.2006 Konstanz/Stadttheater € 28,40<br />

Silbermond 08.05.2006 Stuttgart/LKA Longhorn € 23,40<br />

Eros Ramazotti 16.05.2006 Stuttgart/Schleyerhalle € 50,50 bis € 53,00<br />

Santana 19.05.2006 Stuttgart/Schleyerhalle € 50,00 bis € 67,25<br />

Die jungen Tenöre 20.05.2006 Biberach/Stadthalle € 24,00 bis € 36,00<br />

Rüdiger Hoffmann 26.05.2006 Liederhalle Stuttgart € 26,10 bis € 32,90<br />

Bon Jovi 27.05.2006 Canstatter Wasen Stuttgart € 62,20<br />

Eric Clapton 04.06.2006 Stuttgart/Schleyerhalle € 61,75 bis € 67,75<br />

Status Quo 07.06.2006 Stuttgart/Killesberg € 39,29<br />

Roger Waters (Pink Floyd) 08.06.2006 Berlin/Waldbühne € 63,10<br />

SÜDKURIER Arena VIP-Zelt 09.06.–09.07.06 Konstanz/Areal Klein Venedig € 109,00 bis € 199,00<br />

Greenfi eld Festival 2006 16.–18.06.2006 Interlaken/Flugplatz € 118,00<br />

Southside 23.–25.06.2006 Neuhausen ob Eck € 84,00<br />

Tracy Chapman 30.06.2006 Stuttgart/Liederhalle € 42,80<br />

Carmina Burana 13.07.2006 Meersburg/Schlossplatz € 38,65 bis € 72,00<br />

Fest der Klänge „Die Welt der Oper“ 18.07.2006 Singen/Hohentwielfestung € 33,50<br />

The Who 23.07.2006 Ulm/Münsterplatz € 59,90<br />

Udo Jürgens 23.11.2006 Ravensburg/Oberschwabenhalle € 57,25 bis € 72,20


Technik<br />

Seite 22 . 16. März 2006 Pro:fit<br />

News<br />

CASH-TESTER<br />

Mini-Falschgeldprüfer<br />

Das Weissensberger <strong>Unternehmen</strong><br />

Cash-Tester stellte auf der<br />

Cebit ein neues, kompaktes Gerät<br />

zur Falschgelderkennung vor. Der<br />

Cash-Tester 1500 ist so klein wie<br />

ein Handy und deshalb für Geschäftsleute<br />

geeignet, die unterwegs<br />

Geldeinnahmen prüfen<br />

müssen (Zustelldienste, Taxi,<br />

Reisende etc.). Weitere Einsatzmöglichkeiten<br />

sind an Arbeitsplätzen,<br />

an denen nicht viel Abstellfläche<br />

zur Verfügung steht<br />

(Kassen im Einzelhandel, Kiosk,<br />

Tankstelle, Boutique etc.). Das<br />

Gerät im Taschenformat kostet<br />

unter 100 Euro und ist erhältlich<br />

direkt bei Cash-Tester.<br />

Kontakt:<br />

www.cashtester.com<br />

PRIMION TECHNOLOGY<br />

Sichere Software<br />

Der Software-Anbieter Primion<br />

AG in Stetten am kalten Markt hat<br />

bei der Cebit in Hannover das<br />

Zertifikat „Trusted Product Security“<br />

für die Software Visual Web<br />

erhalten.<br />

Visual Web ist eine Web-Applikation<br />

im Bereich Zutrittskontrolle<br />

sowie Zeiterfassungssysteme.<br />

Die Verwendung der<br />

Java-Technologie macht sie betriebssystem-<br />

und plattformunabhängig,<br />

der Arbeitsplatz-PC<br />

muss lediglich über einen<br />

Browser verfügen. Visual Web-<br />

Komponenten können über Intraund<br />

Internet abgerufen werden,<br />

so dass gleichzeitig eine Integration<br />

in bestehende Kundennetzwerke<br />

möglich ist.<br />

Das Zertifikat „Trusted Product<br />

Security“ wird an Produkte vergeben,<br />

die besonderen Sicherheits-<br />

und Qualitätsanforderungen<br />

entsprechen. Um diese zu<br />

gewährleisten, hat die TÜV Informationstechnik<br />

GmbH Kriterien<br />

für sichere Web-Applikationen<br />

festgelegt und unterzieht jede<br />

Software einer strengen Überprüfung.<br />

(bro)<br />

Kontakt:<br />

www.primion.de<br />

Die Kunst des leichten Bauens<br />

◆ Das Radolfzeller Leichtbau-<strong>Unternehmen</strong> Form TL gibt Gebäuden ihre markante Form<br />

von Claudia Antes-Barisch<br />

Radolfzell – Leichtbauten faszinieren<br />

durch ihre optische Eigenwilligkeit.<br />

Man denke nur an das Münchner<br />

Olympiastadion, die Allianz-Arena<br />

oder auch – etwas kleiner – das Radolfzeller<br />

Konzertsegel. Alles Unikate mit<br />

hohem Wiedererkennungswert, jedes<br />

für sich eine Herausforderung an die<br />

Planer. Die zwölf Mitarbeiter der Firma<br />

Form TL in Radolfzell stellen sich<br />

derartigen Herausforderungen. Hier<br />

werden die Leichtbauten konstruiert –<br />

mit Hilfe von Membranwerkstoffen,<br />

Folien, Seilen und formgebenden<br />

Stahlgerippen.<br />

Zum Beispiel die Cargo-Lifter-Halle<br />

in Brand bei Berlin. Laut Form TL-Geschäftsführer<br />

Gerd Schmid „eine der<br />

ganz wichtigen Aufgaben“ des <strong>Unternehmen</strong>s.<br />

Und eine der<br />

größten freitragenden<br />

Hallen der Welt. Höhe:<br />

107 Meter, Außenmaße:<br />

360 auf 220 Meter. Aufgabe<br />

war, den ehemaligen<br />

Hangar umzubauen<br />

zu „Tropical Islands“,<br />

einem riesigen<br />

Freizeitpark mit Südsee-Feeling<br />

dank 4400<br />

Quadratmeter großem<br />

Swimming-Pool, Sandstrand<br />

und Regenwald.<br />

Taghell sollte es im Innern<br />

sein. Eine für die<br />

Planer nicht ganz einfach zu realisierende<br />

Forderung, da das bestehende<br />

Tragwerk keine weiteren Lasten aufnehmen<br />

konnte und somit die Randbedingung<br />

für die in Frage kommenden<br />

Materialien und statischen Systeme<br />

bildete. Das Ergebnis ist eine<br />

ausgeklügelte Hüllkonstruktion mit<br />

pneumatischen Großkissen aus dreilagiger<br />

ETFE-Folie (Ethylen-Tetraflurethylen)<br />

und formgebender Seilumspannung.<br />

Nach ihrer Fertigstellung<br />

vermittelt die 20 000 Quadratmeter<br />

große, transparente und UV-licht-<br />

Form TL-Chef Gerd<br />

Schmid. Bild: Form TL<br />

durchlässige Folieneindeckung den<br />

Gästen das Gefühl, im Freien zu sein.<br />

Jetzt wachsen hier subtropische Bäume<br />

und die Badegäste bräunen auch<br />

im Winter.<br />

Kaum weniger aufwändig gestaltete<br />

sich die Ausbildung des Fassadentragwerks<br />

für die Allianz-Arena in München.<br />

Gerd Schmid: „Das war an der<br />

Grenze des Berechenbaren.“ Auf einer<br />

rautenförmigen Stahlunterkonstruktion<br />

kamen auch hier die EFTE-Folienkissen<br />

zum Einsatz. 2800 an der<br />

Zahl. Durch eine automatisch geregelte<br />

Luftzufuhr passen sich die Kissen<br />

den Wind- und Schneeverhältnissen<br />

an. Ein Highlight ist die Farblicht-Hinterleuchtung<br />

der innen klaren und außen<br />

weiß durchgefärbten Folienkissen:<br />

Vom nahegelegenen Autobahnkreuz<br />

München Nord aus gut sichtbar,<br />

glüht die Kissenhülle an<br />

Spieltagen in Rot für den FC<br />

und blau für die 1860er.<br />

Neben spektakulären<br />

Großobjekten wie dem<br />

Wien Tower, Expo-Pavillons<br />

oder Dachkonstruktionen<br />

für Sport-Stadien in Portugal<br />

und Nigeria kommen<br />

aus dem Planungsbüro von<br />

Form TL Messestände für<br />

die Automobilindustrie,<br />

transluzente Innenraumskulpturen,<br />

Pausenhof-<br />

Überdachungen und seit<br />

kurzem auch fahrbare und<br />

taghelle Dächer für, so Geschäftsführer<br />

Schmid, „finanzschwache Kommunen“.<br />

Das „Cabriodach“ ermöglicht<br />

den Betreibern von Hallen- und<br />

Freibädern eine kostensparende „Allin-one“-Version:<br />

Das Dach wird innerhalb<br />

von wenigen Minuten so hinund<br />

herbewegt, dass das Bad je nach<br />

Wetterlage als Hallen- oder Freibad<br />

genutzt werden kann. Derzeit hat das<br />

<strong>Unternehmen</strong> das dritte Cabriodach<br />

in Planung.<br />

Apropos Kosten sparen: Leichtbaukonstruktionen<br />

bieten gegenüber her-<br />

kömmlicher Bauweise deutliche Vorteile.<br />

Was freilich nicht der einzige<br />

Pluspunkt ist. Gerd Schmid verweist<br />

auf die Lichtdurchlässigkeit und auf<br />

die kreativen Möglichkeiten: „Messeplaner<br />

und marketingorientierte Architekten<br />

arbeiten gerne mit uns, weil<br />

mit Leichtbau auf selbstverständliche<br />

Art natürliche und wiedererkennbare<br />

Formen erzeugt werden.“ Nicht zu<br />

vergessen die Lichteffekte. Weitere<br />

Trümpfe sind die kurzen Planungszei-<br />

Volle Postkörbe für den Blitzsortierer<br />

Konstanz – Stellen Sie sich vor, Sie<br />

müssten jede Sekunde 17 Adressen von<br />

Briefen ablesen und die Umschläge<br />

dann nach Städten sortiert in den richtigen<br />

Postkorb legen. Für Menschen<br />

nicht machbar – für eine Hightech-Maschine<br />

der Siemens Postautomation<br />

in Konstanz Alltag: Ein endloses weißes<br />

Band von Briefumschlägen<br />

schießt hier durch ein Gewirr an Gummibändern<br />

und Rollen am Auge<br />

vorbei, das bei<br />

diesem Tempo<br />

nicht einmal ein-<br />

zelne Umschläge unterscheiden kann.<br />

Der Siemens-Briefsortierer erkennt<br />

dagegen locker die Anschriften, die<br />

mit 4 Metern pro Sekunde am Adresslesegerät<br />

vorbeischießen. Jeder Umschlag<br />

bekommt automatisch einen<br />

Strichcode, an dem der automatische<br />

Briefsortierer<br />

erkennt, wo der Brief hin<br />

soll. Den Rest erledigt das Gummibandgewirr<br />

im Bauch der hallenfüllenden<br />

Maschine, die den Brief pfeilschnell<br />

zum richtigen Postkorb zieht<br />

und dort ins Fach fallen lässt.<br />

60 000 Umschläge jagt das fast<br />

40 Meter lange<br />

Briefmonster<br />

in jeder Stun-<br />

ten, hohe Vorfertigungsanteile, geringe<br />

Materialmengen und somit einfacher<br />

Transport und kurze Aufbauzeiten.<br />

In der hohen Qualifikation und Motivation<br />

der Mitarbeiter steckt das Potenzial<br />

der Firma. Gerd Schmid erklärt,<br />

warum: „Wir sind ein Nischenplaner<br />

und einem ständigen Innovations-<br />

und Fortbildungsdruck ausgesetzt“.<br />

Der Nachwuchs wird deshalb<br />

vorzugsweise im Haus und auf lange<br />

Sicht hin ausgebildet. Form TL arbeitet<br />

eng mit der FH Konstanz zusammen<br />

und bietet angehenden Bauingenieuren,<br />

die sich auf Leichtbau spezialisieren<br />

möchten, mehrmonatige<br />

Praktika an. Einige Diplomanden wurden<br />

nach Beendigung des Studiums<br />

von dem Radolfzeller <strong>Unternehmen</strong> in<br />

den Mitarbeiterstab aufgenommen.<br />

Im Internet:<br />

www.form-tl.de<br />

Die Münchner Allianz-Arena (oben) und die Cargo-Lifter Halle: Leichtbauhülle von Form TL. Bilder: dpa, z.u.z<br />

◆ Seit 50 Jahren revolutioniert die Konstanzer Postautomation die Briefsortierung weltweit – Die Siemens-Sparte versteht auch russisch<br />

von Holger Thissen<br />

Vorne unsortiert rein,<br />

hinten schön geordnet<br />

raus. 60 000 Umschläge<br />

pro Minute schleust dieser<br />

Siemens Briefsortierer<br />

automatisch ins richtige<br />

Fach.<br />

Bild: Siemens<br />

Briefe mit falscher<br />

Adresse<br />

leitet der Sortierer<br />

ohne Umweg<br />

zur neuen<br />

Anschrift.<br />

de durch seine Windungen. Bis zu 1<br />

Millionen Briefe am Tag.<br />

In Konstanz arbeiten Ingenieure<br />

seit über 50 Jahren an der optimalen<br />

Postsortierung. Einer von ihnen ist<br />

Udo Miletzki, Produktmanager für Lesetechnik.<br />

Er gehört zum Urgestein<br />

der Konstanzer Postautomation und<br />

entwickelt hier seit 30 Jahren Systeme<br />

zur automatischen Briefverarbeitung<br />

und Adressverwaltung. Zwar wurden<br />

in dieser Zeit öfters die Namensschilder<br />

am Gebäude in der Bücklestraße<br />

ausgetauscht, da die Besitzer der Postaumation<br />

wechselten oder sich die<br />

Zugehörigkeit innerhalb der Siemensfamilie<br />

sich änderte (heute gehört die<br />

Postautomation zur Siemens-Sparte<br />

„Industrial Solutions und Services“).<br />

Doch die Aufgaben für Entwickler Miletzki<br />

standen immer unter der Vorga-<br />

Siemens Postautom.<br />

Hauptsitz: Konstanz<br />

Geschäftsbereich: Entwicklung<br />

und Fertigung von Brief- und Paketsortiermaschinen.<br />

Kunden: Postversender weltweit;<br />

22 000 Siemens-Systeme sind in<br />

41 Ländern im Einsatz<br />

Mitarbeiter: rund 1000<br />

in Konstanz<br />

Im Internet:<br />

www.postalautomation.de<br />

be: Wie kann man Briefe<br />

noch schneller zum Empfänger<br />

bringen?<br />

„Das automatische Erkennen<br />

von Adressen und<br />

die Weiterleitung ins richtige<br />

Postfach sind aber nur<br />

ein Teil der Postautomation“,<br />

sagt Miletzki. Gerade<br />

bei Umzügen könnten automatisierteAdressverwaltungen<br />

für eine<br />

schnellere Zustellung sorgen.<br />

„Wir können in den<br />

USA zum Beispiel schon<br />

beim Sortieren eines Briefes<br />

erkennen, ob die<br />

Adresse noch gültig ist oder ob der<br />

Empfänger zwischenzeitlich umgezogen<br />

ist“, sagt Miletzki. Bei einem Umzug<br />

werde der Brief dann automatisch<br />

an die neue hinterlegte Adresse geschickt.<br />

Der Umweg über die alte<br />

Adresse mit anschließender Nachsendung<br />

entfällt. „Die US Post spart mit<br />

dieser Technik jeden Tag 1Million Dollar.<br />

Und die Briefe sind natürlich<br />

schneller am Ziel.“<br />

Die automatische Adresserkennung<br />

– also die blitzschnelle Erfassung der<br />

Anschrift mit anschließender Codierung<br />

des Briefes – bleibt aber ein zentrales<br />

Forschungsfeld in Konstanz.<br />

Mittlerweile können die Siemens-<br />

Adressleser alle Alphabete lesen: lateinische<br />

Buchstaben, arabische und<br />

auch kyrillische. Erst vor wenigen Wochen<br />

zogen die Konstanzer mit diesem<br />

Siemens-Tüftler Udo Miletzki macht’s möglich:<br />

Sein Adressleser erkennt jede Anschrift.<br />

Know-how einen 52 Millionen-Auftrag<br />

der russischen Post an Land. Im<br />

Postzentrum in Petersburg wird ab<br />

dem nächsten Jahr eine in Konstanz<br />

gefertigte Siemens-Sortiermaschine<br />

die Briefe vollautomatisch sortieren.<br />

Die technischen Möglichkeiten der<br />

Automation sind aber noch nicht ausgereizt.<br />

Miletzki arbeitet nicht nur an<br />

einer chinesischen Adresserkennung,<br />

sondern auch an der so genannten<br />

Fingerprint Technologie. Damit erfasst<br />

der automatische Leser nicht<br />

mehr einzelne Briefelemente wie<br />

Adresse, Briefmarke, Absenderadresse<br />

und Nachsendevermerke getrennt.<br />

Die Fingerprint Technologie kann<br />

dann das „Gesicht“ des Briefes erkennen,<br />

das sich durch die Kombination<br />

aller Briefelemente ergibt und so individuell<br />

ist wie ein Daumenabdruck.


Technik<br />

Pro:fit 16. März 2006 . Seite 23<br />

Heißes Wasser aus der Tiefe<br />

◆ Energieunternehmen möchten bei Basel mit heißem Erdwasser Strom und Wärme zu erzeugen<br />

von Christel Trefzger-Betzing<br />

Basel/Laufenburg – Das Geothermieprojekt<br />

Deep Heat Mining in Basel<br />

geht in die entscheidende Phase. Anfang<br />

Mai wird die erste Tiefbohrung<br />

auf dem Gelände der IWB (Industrielle<br />

Werke Basel) gestartet. Bis September<br />

soll das Bohrloch 5000 Meter tief reichen.<br />

Zwei Sondierbohrungen an der<br />

Grenze zu Deutschland in Weil-Otterbach<br />

sowie Horchbohrungen sind abgeschlossen.<br />

In den kommenden Monaten klärt<br />

sich, ob das Aufbrechen und Durchspülen<br />

von heißem Gestein mit Wasser<br />

in 5000 Meter Tiefe technisch möglich<br />

und in der Nutzung wirtschaftlich<br />

ist. Bis zum Frühjahr 2007 will die Beitreiberfirma<br />

Geopower Basel AG Gewissheit<br />

über diese Fragen. Dann entscheiden<br />

die Aktionäre, ob auf dem<br />

Bohrgelände ein geothermisches<br />

Kraftwerk unter Einsatz des so genanntenHot-Fractured-Rock-Verfahrens<br />

arbeiten und Strom und Wärme<br />

liefern wird. „Dies ist ein Energieforschungs-<br />

und Entwicklungsprojekt<br />

mit Pioniercharakter und wegweisend<br />

für die Zukunft der geothermischen<br />

Energiegewinnung“, so Heinrich<br />

Schwendener, Verwaltungsrats-Vorsitzender<br />

von Geopower.<br />

Der Erfolg des Basler Vorhabens<br />

zeigt sich erst, wenn die einjährige Explorationsphase<br />

abgeschlossen ist.<br />

Das wirtschaftliche Risiko ist während<br />

dieses Zeitraumes am höchsten und<br />

wird mit 62 Millionen Schweizer Franken<br />

beziffert. Zur Erkundung gehören<br />

zwei 5000 Meter tiefe Bohrungen und<br />

sechs Monitorbohrungen, über die<br />

das Geschehen in der Tiefe belauscht<br />

wird, um den Verlauf der mit eingepresstem<br />

Wasser aufgebrochenen<br />

Klüfte zu orten. Wenn die zweite Tiefbohrung<br />

fertig ist, kann das Wasser an<br />

die Oberfläche zurückgepumpt und<br />

somit die Produktionskapazität eines<br />

möglichen Kraftwerks getestet werden.<br />

Fällt die Entscheidung für den<br />

Weiterbau, folgt bis 2010 eine dritte<br />

Tiefbohrung und die Erstellung der<br />

Kraftwerksanlage. 46 Millionen<br />

Schweizer Franken kostet diese Ausbauphase.<br />

Bis zum Anfahren des<br />

Kraftwerks sind die Kosten derzeit mit<br />

108 Millionen Schweizer Franken budgetiert.<br />

Für eine zusätzliche Gasturbine<br />

fallen weitere 10 Millionen<br />

Schweizer Franken an.<br />

In den Kreis der nunmehr zehn Aktionäre<br />

der Geopower Basel AG als<br />

Bauherrin und Betreiberfirma des<br />

Kraftwerks ist Mitte Februar die deutsche<br />

Energiedienst Holding AG (EDH)<br />

in Laufenburg unter Geschäftsleiter<br />

Martin Steiger gestoßen. Sie fördert<br />

das Projekt mit 3,2 Millionen Schweizer<br />

Franken und hält damit rund 6<br />

Prozent der Aktien. Als Hauptaktionärin<br />

federführend sind die IWB mit 17,2<br />

Funktionsweise des<br />

Deep Heat Mining<br />

Geothermie: Energie aus dem Erdinnern<br />

Die Geothermie unterscheidet drei<br />

Arten der Wärmeentnahme.<br />

Hydrothermale Systeme<br />

Direkte Nutzung von Thermalwasser<br />

Erdwärmesonden<br />

Hierbei zirkuliert das Wärmeträgermedium<br />

in einem U-Rohr oder einer<br />

Koaxialsonde<br />

Petrothermale Systeme<br />

Um Wärme aus den tieferen Lagen in<br />

der Erdkruste zu holen, kopieren die<br />

Ingenieure das Prinzip des Durchlauf-<br />

Millionen Schweizer Franken oder<br />

knapp 28 Prozent der Projektkosten.<br />

Die weiteren Kapitalgeber sind die<br />

Umweltämter der Kantone Basel-<br />

Stadt und Basel-Landschaft, die Geothermal<br />

Explorers Ltd. für die technisch-wissenschaftliche<br />

Seite sowie<br />

die Schweizer Energieunternehmen<br />

Elektra Baselland, Axpo, der Gasverbund<br />

Mittelland AG, das Elektrizitätswerk<br />

der Stadt Zürich (ewz) und die<br />

Azienda Elettrica Ticinese (AET).<br />

Die energiewirtschaftliche Entwicklung<br />

hat das Projekt Deep Heat Mining<br />

zwar um 15 Millionen Schweizer Franken<br />

verteuert (ohne Gasturbine), die<br />

Aussicht auf Rentabilität aber erhöht.<br />

Verantwortlich für die Mehrkosten ist<br />

unter anderem der Preisanstieg für Öl<br />

Erfindungen der Region (1):<br />

Die robuste Wippe<br />

Erfinder: Manfred Graf (kleines Bild),<br />

Garten- und Landschaftsbau, Singen<br />

Neuheit: Die Balancespielgeräte sind<br />

witterungs-, vandalismus- und diebstahlsicher.<br />

Der besondere Reiz für<br />

Kinder und Jugendliche: Weil der<br />

Angelpunkt nicht wie bei anderen<br />

Wippen in der Mitte liegt, ist das<br />

Ausbalancieren mit den Füßen<br />

schwieriger.<br />

1 Horchbohrungen unterschiedlicher<br />

Tiefe im Raum Basel<br />

2 Injektionsbohrung,<br />

die das kalte Wasser in die Tiefe bringt<br />

3 Klüftung im kristallinen Grundgebirge<br />

4 Produktionsbohrungen, die das erhitzte<br />

Wasser an die Oberfl äche befördern<br />

5 Wärmetauscher<br />

6 Turbinenhaus mit Generator für<br />

Stromproduktion<br />

7 Kühlung des Generatorkreislaufs<br />

(Wasserkühlung)<br />

8 Rücklauf des gekühlten Wassers<br />

in die Erde<br />

Die in der Abblildung gewählten Ausmasse der Gebäude entsprechen nicht den<br />

Originalgrößenverhälnissen. Sie dienen lediglich der besseren Anschauung.<br />

Produktion: Schlosserei Lindner,<br />

Singen<br />

Kunden: Kindergärten, Schulen,<br />

Kommunen<br />

Preise: 440 bis 600 Euro<br />

Kontakt: Manfred Graf<br />

Tel: 07731 / 48 55 8<br />

Im Internet:<br />

www.einfach-garten.de<br />

Fernwärmenetz<br />

erhitzers: Eine Injektionspumpe presst<br />

Wasser durch eine Tiefenbohrung in<br />

ein künstlich erweitertes Kluftsystem.<br />

Das Wasser erhitzt sich dort – je nach<br />

Tiefe – bis auf 200 Grad Celsius. Über<br />

eine Produktionsbohrung wird es<br />

wieder an die Oberfläche gepumpt<br />

und die Wärme in einen Sekundärkreislauf<br />

übertragen. In 5000 Meter<br />

Tiefe trifft die Bohrung auf 200 Grad<br />

heißes Gestein. Die Erdwärme stammt<br />

aus dem Zerfall der im Erdinneren<br />

vorhandenen radioaktiven Substanzen<br />

und von der Restwärme der Erdbildung.<br />

(tre)<br />

und Bohrstahl. Weltweit wurden viele<br />

Bohrtürme in Betrieb genommen, die<br />

man bei einem tieferen Ölpreis nicht<br />

gebraucht hätte. Dies hat Bohrgerät<br />

und Bohrdienstleistungen verteuert.<br />

Den Auftrag für zwei 5000-Meter Bohrungen<br />

in Basel mit der Option auf eine<br />

dritte Bohrung erhielt die deutsche<br />

Firma KCA Deutag.<br />

Geistiger Vater des Projekts ist Markus<br />

O. Häring, Geschäftsführer der<br />

Geothermal Explorers Ltd in Pratteln<br />

bei Basel. Er war bereits 1996 in jener<br />

Kerngruppe dabei, die im Auftrag des<br />

Schweizerischen Bundesamtes für<br />

Energie eine Studie unter dem Titel<br />

Deep Heat Mining ausarbeitete. Nach<br />

nunmehr zehn Jahren Vorarbeit sagt<br />

Häring: „Der Nachweis, dass die pro-<br />

Papyrus Elf<br />

Papyrus Elf kostet regulär 129 Euro,<br />

als Download ohne CD und gedrucktes<br />

Handbuch 99 Euro. Für<br />

Mehrfach- oder Netzwerk-Lizenzen<br />

gibt es Rabatte: Bei 31 bis 50<br />

Lizenzen kostet das Programm zum<br />

Beispiel nur noch jeweils 60 Euro.<br />

Die „Papyrus Elf Mobile“-Version<br />

kostet je nach Ausstattung des<br />

USB-Sticks zwischen 109 Euro (64<br />

Megabyte) und 222 Euro (1-<br />

Gigabyte-Stick mit MP3-Player).<br />

„Mobile“ selbst gemacht<br />

Auch die normale Papyrus-Elf-<br />

Version läuft auf einem USB-Stick,<br />

wer einen solchen also bereits hat,<br />

kann sich die zusätzliche Investition<br />

sparen. Einfach den Papyrus-Ordner<br />

von der Festplatte auf den Stick<br />

kopieren – fertig ist das eigene<br />

„Mobile“.<br />

System-Anforderungen:<br />

Papyrus Elf gibt es für die Betriebssysteme<br />

Microsoft Windows und<br />

Apple Mac OS. Es läuft laut Hersteller<br />

problemlos unter Windows<br />

98, ME, 2000 und XP sowie unter<br />

den Mac-OS-Versionen Jaguar,<br />

Panther und Tiger. Lediglich beim<br />

Betrieb vom USB-Stick aus gibt es<br />

im Einzelfall gewisse Einschränkungen:<br />

Bei den älteren Windows-<br />

Varianten 98 und ME kann es<br />

erforderlich sein, zuvor einen<br />

Treiber zu installieren. Solche<br />

Rechner können deshalb nicht<br />

immer mit dem „Papyrus Elf Mobile“<br />

arbeiten.<br />

Im Internet:<br />

www.papyrus.de<br />

Stromnetz<br />

Kristallin Sediment<br />

6000 m<br />

Dieser Turm wird im Mai bei Basel bis in 5000 Meter Tiefe bohren. Die Bohrung<br />

soll klären, ob das heiße Wasser im Erdinnern als Energiequelle genutzt<br />

werden kann. Bild/Grafik: Geopower Basel AG<br />

jektierte Energieleistung erbracht<br />

wird, steht noch nicht.“<br />

Die Kontakte des Geologen ermöglichten<br />

in Basel den Einsatz von Geophonen,<br />

die für den San-Andreas-Graben<br />

entwickelt wurden. „Wir wollen<br />

das Knistern des Rheingrabens kennen,<br />

bevor wir mit der Wasserinjektion<br />

beginnen“, so Häring.<br />

Die Energiewirtschaft kennt heute<br />

18 verschiedene Methoden der Stromund<br />

Wärmegewinnung von der Gasturbine<br />

bis zur Photovoltaik und Kohlendioxid-Abscheidung.<br />

Als Vorteile<br />

der Geothermie führt die Studie<br />

„Stromperspektiven 2020“ der Axpo<br />

unter anderem an: Diese Form der<br />

Stromproduktion greift auf erneuerbare<br />

Energie zurück, ist Kohlendioxid-<br />

Ärgerlich – ausgerechnet beim Kunden<br />

geht dem Laptop die Puste aus.<br />

Dort gibt es zwar auch Computer mit<br />

einer ordentlichen Büro-Software,<br />

aber die ganzen mühsam voreingestellten<br />

Textbausteine des eigenen<br />

Systems kennen die natürlich nicht.<br />

Und ebenso wenig lassen sich die<br />

Kundendaten von den fremden Programmen<br />

bearbeiten.<br />

Das eigene virtuelle Büro für die Hosentasche<br />

– unabhängig von der vorhandenen<br />

Hardware, überall einsetzbar<br />

– scheitert an den üblichen Zicken<br />

der Computerwelt. Jeder Hersteller<br />

kocht sein eigenes Süppchen bei den<br />

Datenformaten, Programme müssen<br />

mittels Installation erst aufwändig<br />

beim Betriebssystem angemeldet werden,<br />

ehe sie sich zur Zusammenarbeit<br />

überreden lassen und wiederbeschreibbare<br />

CDs sind zu langsam, um<br />

ein komplettes Office samt Anwenderdaten<br />

komfortabel zu beherbergen.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> ROM Logicware<br />

aus Berlin geht deshalb einen anderen<br />

Weg als die Mitbewerber. Microsoft ,<br />

Sun und die Programmiergemeinde<br />

aus dem Internet setzen nämlich darauf,<br />

mit allmächtigen Programmpaketen<br />

die Konkurrenz zu übertrumpfen.<br />

Im Gegensatz dazu soll das Office<br />

der Berliner Softwareschmiede klein<br />

und transportabel sein. „Papyrus Elf“<br />

läuft ohne Installation vom USB-Stick.<br />

Nur schlanke acht Megabyte ist das<br />

Programm groß; es bleibt selbst auf<br />

frei, sowie unabhängig von Tageszeit,<br />

Saison und Klima. Sie liefert Bandenergie,<br />

bedient also die Grundlast,<br />

wirkt sich bei geringem Platzbedarf<br />

minimal auf die Umwelt aus, ist akzeptiert<br />

und nah am Verbrauchsort<br />

lieferbar. Es gibt viele geeignete Bohrstandorte<br />

in der Schweiz und in Mitteleuropa.<br />

Hingegen liegen die Schwächen in<br />

einem sehr tiefen elektrischen Wirkungsgrad<br />

von 15 bis 18 Prozent und<br />

großen Mengen an Abwärme, die<br />

schlecht nutzbar sind. Das derzeit hohe<br />

wirtschaftliche Risiko wird dadurch<br />

gemildert, dass die Basler Geothermie-Pioniere<br />

an der Quelle wissenschaftlicher<br />

Erkenntnis sitzen und exportfähiges<br />

Know-how gewinnen.<br />

Büro für die Hosentasche<br />

◆ Papyrus Elf Mobile läuft auch auf fremden Computern vom USB-Stick aus<br />

von Andreas Block<br />

Büro-Software zum Mitnehmen: Mit dem USB-Stick Papyrus Elf passt das<br />

virtuelle Büro mit allen Voreinstellungen in die Tasche. Bild: Archiv<br />

kleinen Speichersticks mit lediglich 64<br />

Megabyte Fassungsvermögen also<br />

noch reichlich Platz für selbst gestaltete<br />

Werbeflyer, Memos oder Adressdaten.<br />

Zur Geschäftsreise wird einfach<br />

das feuerzeuggroße USB-Gerät in den<br />

Koffer gepackt und schon ist das komplette<br />

Büro auf dem Weg zum Kunden.<br />

14 Jahre Entwicklungszeit hat Papyrus<br />

inzwischen auf dem Buckel und ist<br />

voll ausgereift. In manchen Punkten<br />

kratzt der Winzling sogar am Thron<br />

des Branchenprimus. Zum Beispiel at-<br />

News<br />

PATENTE<br />

Kostenlose Beratung<br />

Gute Ideen brauchen guten<br />

Schutz. Das Informationszentrum<br />

Patente des Regierungspräsidiums<br />

Stuttgart berät deshalb kleine<br />

und mittelgroße <strong>Unternehmen</strong> zu<br />

Fragen um gewerbliche Schutzrechte.<br />

Das Informationszentrum<br />

bietet unter anderem kostenlose<br />

Informationsveranstaltungen von<br />

Patent- und Rechtsanwälten zu<br />

Voraussetzungen und Kosten der<br />

Schutzrechte. Außerdem können<br />

Unternehmer und Erfinder in<br />

kostenpflichtigen Seminaren<br />

lernen, wie sie in Datenbanken<br />

nach bestehenden Patenten<br />

recherchieren können. (sk)<br />

Weitere Infos:<br />

www.patente-stuttgart.de<br />

HOLZBAU<br />

Neue Suchmaschine<br />

Sie sind Bauherr und suchen<br />

einen Zimmermeister in Ihrer<br />

Region? Oder Sie wollen als Zimmermeister<br />

Ihr Angebot ins Internet<br />

stellen? Die Suchmaschine<br />

www.zimmermeister-suche.de<br />

fischt die passenden Zimmermeister<br />

– gesucht nach Name,<br />

Postleitzahl oder Leistungsbereich<br />

– aus der Datenbank. Der Eintrag<br />

ist für Innungsmitglieder kostenlos<br />

(Anmeldung über www.zimmermeister-web.de).<br />

Die Suche<br />

und das angegliederte Online-<br />

Angebot mit einem Austausch-<br />

Forum sind ein Geimeinschaftsprojekt<br />

des Bundes Deutscher<br />

Zimmermeister und von 16 Indutrieunternehmen.<br />

(sk)<br />

Im Internet: www.zimmermeister-suche.de<br />

www.zimmermeister-web.de<br />

DIGITALE UNTERSCHRIFT<br />

Gerät für Notare<br />

Bei Notariaten steht eine Überpüfung<br />

der Sicherheit der Übertragungstechnik<br />

an. Grund sind<br />

neue Verfahren für den so genannten<br />

elektronischen Rechtsverkehr,<br />

mit denen Notare wichtige<br />

Dokumente digital unterschreiben<br />

und sicher per Mail<br />

verschicken sollen. Der Chipkartenleser<br />

Cyber-Jack E-Com des<br />

Furtwanger IT-Sicherheitsunternehmens<br />

Rainer SCT erfülle alle<br />

nötigen Sicherheitsanforderungen<br />

an digitale Unterschriften, teilt<br />

das <strong>Unternehmen</strong> mit. (sk)<br />

Im Internet:<br />

www.reiner-sct.com<br />

testiert das Computer-Magazin „c’t“<br />

dem Nischenprodukt aus der Hauptstadt<br />

eine größere Stabilität bei umfangreichen<br />

Dokumenten mit vielen<br />

Bildern und Tabellen als Microsofts<br />

Word. Außerdem überzeugt Papyrus<br />

mit hoher Geschwindigkeit und liest<br />

die meisten gängigen Dateiformate.<br />

Fazit: Zum günstigen Preis erhält<br />

der Anwender eine schnelle, stabile<br />

und eben auch mobile Software. Papyrus<br />

ist dabei mehr als nur ein Gimmick<br />

sondern ein echtes Arbeitstier.


Trends<br />

Seite 24 . 16. März 2006 Pro:fit<br />

Neue Tees aus dem Hexenkessel<br />

◆ Alexandra Winterhalter aus St. Georgen erfindet ständig neue Teesorten – Geheimtipp Schwarzwälder Kirsch<br />

von Roland Sprich<br />

Einen außergewöhnlichen Beruf<br />

hat Alexandra Winterhalter aus<br />

St. Georgen im Schwarzwald. Sie kreiert<br />

Teesorten. Keine, die man im Supermarktregal<br />

findet. Sondern außergewöhnliche<br />

Teevariationen aus allerfeinsten<br />

Kräutern und exotischen Gewürzen.<br />

Rund 150 Sorten hat Alexandra<br />

Winterhalter für ihren Teefachhandel<br />

bereits geschaffen und ihnen<br />

extravagante Namen wie „Des Kaisers<br />

sieben Kostbarkeiten“, „Märchenwald“<br />

oder „Windgeflüster“ gegeben.<br />

So außergewöhnlich und fantasievoll<br />

die Bezeichnungen, so ungewöhnlich<br />

die Aromen, die den Gaumen des Genießers<br />

verwöhnen.<br />

Anders als es der Name ihres Kleinbetriebes<br />

Hexenkessel vermuten<br />

lässt, mischt Alexandra Winterhalter<br />

ihre Spezialkreationen nicht in einer<br />

Hexenküche. Unter dem Dach ihres<br />

Wenn Alexandra Winterhalter<br />

eine neue Teekreation<br />

zusammenstellt, bringen<br />

ihre Geschmacksnerven<br />

Höchstleistung.<br />

Häuschens hat die 35-jährige Hausfrau<br />

und Mutter von fünf Kindern ein<br />

kleines Labor eingerichtet. Denn beim<br />

Mischen der Zutaten geht es absolut<br />

hygienisch zu.<br />

Bereits seit vier Jahren experimentiert<br />

Alexandra Winterhalter mit den<br />

einzelnen Komponenten, um neue<br />

Geschmacksrichtungen für ihre Teesorten<br />

zu finden. Dabei war die pfiffige<br />

Unternehmerin früher alles andere als<br />

eine Teetrinkerin. Als ehemalige<br />

Brummi-Fahrerin, die Schwertransporte<br />

gelenkt hat, brauchte sie früher<br />

ANZEIGE<br />

So leger geht das Teemischen nur fürs<br />

Foto: Wenn Alexandra Winterhalter<br />

ihre Tees mischt, geht es absolut<br />

hygienisch zu. Da darf der Mundschutz<br />

nicht fehlen. Bild: Sprich<br />

viel starken Kaffee. Mit Tee befasste<br />

sich die gelernte Einzelhandelskauffrau<br />

und Dekorateurin erst, als sie eines<br />

Tages vom Bock stieg und in einem<br />

Teefachhandel das Schaufenster dekorierte<br />

und nebenbei im Verkauf arbeitete.<br />

Nach und nach begann sie<br />

sich näher für Tee zu interessieren. Irgendwann<br />

kam sie schließlich auf die<br />

Idee, selber neue Teesorten zu mischen.<br />

Die Basis ihrer Eigenkreationen bildet<br />

meist eine Grün- oder Schwarzteemischung.<br />

Zwischen einer und zwan-<br />

Gestaltung // Reinzeichnung // Druck // Verarbeitung // Logistik<br />

Bildbände Broschüren Bücher Flyer<br />

Firmenausstattungen Imagewerbung<br />

Kalender Kataloge Mappen Mailings<br />

Packungsbeilagen Plakate Prospekte<br />

Werbebeilagen Zeitschriften Zeitungen<br />

zig verschiedenen Komponenten sind<br />

für eine Mischung notwendig. Von Zitronengras<br />

und Rosenblättern über<br />

Pfefferminze und Kornblumenblüten,<br />

von Hibiskus über Waldbeeren bis zu<br />

Kirschen bestehen die Teekompositionen.<br />

Abgerundet mit Zimt, Vanille<br />

oder Ingwer ergeben sich immer neue<br />

Variationen. Der Favorit ist die Mischung<br />

„Schwarzwälder Kirsch“, die<br />

bereits beim Riechen an die gleichnamige<br />

Torte erinnert.<br />

Dabei verwendet die Teemischerin<br />

nur beste Zutaten. Vanille aus Marok-<br />

Max-Stromeyer-Straße 180<br />

D-78467 Konstanz<br />

Tel +49 7531 999-1850<br />

Fax +49 7531 999-1836<br />

kontakt@werkzwei-konstanz.de<br />

www.werkzwei-konstanz.de<br />

Postanschrift Schweiz:<br />

Postfach 2171<br />

CH-8280 Kreuzlingen<br />

ko, Jasminblüten aus China und Kamille<br />

aus der Türkei. In der Teemischung<br />

„Kir Royal“ sind zudem echte<br />

zerriebene Champagnertrauben zu<br />

finden, die dem Tee ein Champagneraroma<br />

geben. In „Bora Bora“ finden<br />

sich echte Ananasstückchen aus Hawaii.<br />

Die kostbarste Teemischung ist<br />

„Dragon Phoenix Pearl“, bei dem die<br />

jungen Blätter einer Grünteesorte mit<br />

Jasminblüten vermengt und von<br />

Hand zu kleinen Perlen gerollt werden.<br />

„Davon kostet das Kilo knapp 200<br />

Euro, und ein Pfund ist die Mindest-<br />

von Siegmund Kopitzki<br />

Amsterdam feiert Rembrandt?<br />

Nein, die ganzen Niederlande ehren<br />

den alten Meister, dessen 400. Geburtstag<br />

in dieses Jahr fällt. Eben hat<br />

das Rijksmusem eine Sonder-Ausstellung<br />

mit „Meisterwerken“ zum Jubelthema<br />

geschlossen, da sorgt das benachbarte<br />

Van-Gogh-Museum für eine<br />

Begegnung der besonderen Art. Es<br />

zeigt 36 Gemälde gleich zweier barocker<br />

Genies – hier das Geburtstagskind<br />

Rembrandt Harmensz van<br />

Rijn (1606-1669), dort der italienische<br />

Großmaler Michelangelo Merisi da<br />

Caravaggio (1573-1610). Es ist die erste<br />

Gegenüberstellung der beiden Altstars,<br />

die sich aufgrund des Altersunterschieds<br />

persönlich nicht kennen<br />

lernen konnten.<br />

Mit Licht und Schatten in Öl und<br />

Perfektion, viel Psychologie und noch<br />

mehr Dramatik treffen nun Gemälde<br />

aufeinander, die sonst in Museen<br />

weltweit zu bestaunen sind. Es ist eine<br />

exklusive Schau, die bei wenigen Exponaten<br />

dennoch extralangen Genuss<br />

bietet. Nach dem Prolog, in dem Arbeiten<br />

des jungen Rembrandt, ein<br />

Werk Caravaggios und mehrere holländische<br />

„Caravaggisten“ gezeigt<br />

werden, geht es hinein ins Drama. Als<br />

erstes von 13 Bilderpaaren hängen Caravaggios<br />

„Judith und Holofernes“<br />

(1599/1600) und Rembrandts „Blendung<br />

des Samson“ (1635) nebeneinander:<br />

Das ist zweimal Brutalität pur.<br />

Gleich darauf wird es heimelig,<br />

wenn die beiden Künstler ihr jeweiliges<br />

Bild von der Heiligen Familie abliefern.<br />

Es folgen wunderschöne Frauenporträts<br />

und Bildnisse alter Männer,<br />

die bei Caravaggio ihrem katholischen,<br />

bei Rembrandt ihrem evangelischen<br />

Glauben verbunden waren. Der<br />

Ausstellungsparcours führt weiter<br />

durch sehr verschiedene (Gefühls-)<br />

Welten, um wieder mit Dramatik zu<br />

schließen – mit Caravaggios jungem<br />

Liebesgott Amor (1602) und Rembrandts<br />

Ganymed (1635), der von einem<br />

furchterregenden Adler gepackt<br />

wird.<br />

Auch wenn sie sich persönlich nie<br />

begegnet sind: das heftige Spiel mit<br />

Hell und Dunkel – kunstgeschichtlich<br />

betrachtet eine Revolution – verbindet<br />

beide Künstler. Caravaggio und Rembrandt<br />

betonen zentrale Partien in ihren<br />

Gemälden durch Licht, sie heben<br />

das Bedeutungsvolle spannungsvoll<br />

abnahme“, sagt Winterhalter Geschäftsfrau.<br />

Wobei man für eine Tasse<br />

grade mal fünf dieser kleinen Perlen<br />

benötigt.<br />

Wenn Alexandra Winterhalter eine<br />

neue Teekreation zusammenstellt, erbringen<br />

die Geruchs- und Geschmacksnerven<br />

in ihrem Gaumen<br />

Höchstleistungen. Dabei wird mit den<br />

einzelnen Komponenten bis in den<br />

Nanogrammbereich experimentiert.<br />

Schon ein Hauch zuviel Zitronengras,<br />

nur ein klein bisschen zu viel Ingwer,<br />

und schon entspricht das Aroma nicht<br />

heraus und lassen dabei die Umgebung<br />

schwinden. Beide Malergenies<br />

gaben ihrer gewalttätigen und pathetischen<br />

Zeit von Gegenreformation<br />

und Dreißigjährigem Krieg eine adäquate<br />

Form – ganz gleich, ob es sich<br />

um ein biblisches oder antikes Thema<br />

handelt. Und schließlich: Beide<br />

Künstler tragen mit ihren Arrangements<br />

der menschlichen Neugier auf<br />

Sentiment, Sexualität, Erschrecken<br />

und Grauen auf eine so faszinierende<br />

wie zeitlose Weise Rechnung.<br />

Die Frage, wer der bessere Maler ist,<br />

ist nicht zu beantworten. Es gibt Unterschiede<br />

zwischen den Künstlern. So<br />

stehen den makellosen Dünnschichten<br />

Caravaggios die dicken Farbtupfer<br />

Rembrandts gegenüber. Und wo der<br />

früh vollendete Römer immer wieder<br />

das „Plakat“ zur Aufführung gestaltet,<br />

mehr den Vorstellungen der Teemischerin.<br />

„Da kann schon mal ein tausendstel<br />

Gramm eines Gewürzes den<br />

Ausschlag geben, ob der Tee schmeckt<br />

oder nicht“, sagt sie.<br />

Ist das richtige Mischungsverhältnis<br />

gefunden, verteilt sie Proben an ihre<br />

geschmackverwöhnten Kunden.<br />

„Schließlich muss der Tee ja meinen<br />

Kunden schmecken“, sagt die Teemischerin.<br />

Bis zu einem halben Jahr vergeht,<br />

bis die Idee für eine neue Teemischung<br />

umgesetzt ist.<br />

Da Alexandra Winterhalter nicht alle<br />

Zutaten selbst lagern darf – einzelne<br />

Komponenten wie Safran oder diverse<br />

Gewürze gelten in größeren Mengen<br />

als Droge – lässt sie den Tee in einem<br />

Teekontor in Hamburg mischen. Dazu<br />

fährt sie zwei Mal im Jahr persönlich in<br />

die Hansestadt. „Meine Rezepte gebe<br />

ich natürlich nicht aus der Hand“, sagt<br />

die Geschäftsfrau. Nach ihren Vorgaben<br />

werden im Teekontor größere<br />

Mengen gemischt. „Im ersten Jahr habe<br />

ich zwanzig Kilo Tee verkauft. Im<br />

vergangenen Jahr waren es schon<br />

hundert Kilo.“ Da die Unternehmerin<br />

mittlerweile auch auf Messen vertreten<br />

ist, rechnet sie damit, in diesem<br />

Jahr 200 bis 250 Kilo ihrer Teesorten an<br />

den Teefreund zu bringen. Eine beachtliche<br />

Menge, schließlich braucht<br />

man für eine Tasse frisch gebrühten<br />

Tee gerade mal drei bis fünf Gramm.<br />

Wie entspannt die Powerfrau, die eigentlich<br />

ständig unter Volldampf steht<br />

und neben ihrem Teefachhandel auch<br />

eine Großfamilie versorgen muss?<br />

„Ich lass mich nicht aus der Ruhe bringen.“.<br />

Eine Leidenschaft, die ihr hilft,<br />

von ihrem Alltagsstresslevel wieder<br />

herunterzukommen, ist Bungee-<br />

Springen. „Ich hab schon 13 Sprünge<br />

hinter mir“, erklärt sie gewohnt locker.<br />

Kontakt: Tel. 07724 / 91 74 4 4<br />

Licht und Schatten<br />

◆ Rembrandt und Caravaggio im Van-Gogh-Museum in Amsterdam<br />

indem er die Aussage auf einen bleibenden<br />

Punkt fixiert, wirken die Arbeiten<br />

Rembrandts wie ein Sekundenstopp<br />

im Geschehen: Bestes Beispiel<br />

ist sein Bild „Opfer des Abraham“<br />

(1635): wie in einem Filmstill eines Science<br />

Fiction steht das Messer auf halber<br />

Höhe in der Luft. Beim Betrachter<br />

stellt sich Atemlosigkeit ein. – Nicht jeder<br />

Bildervergleich gelingt schlüssig.<br />

Aber auch das macht diesen Blockbuster<br />

so anregend.<br />

Bis 18. Juli im Van-Gogh-Museum. Geöffnet<br />

täglich von 10-18 Uhr, Fr. bis 22<br />

Uhr. Tipp: Amsterdam ist mit KLM ab<br />

Flughafen Zürich bereits ab 139 Franken<br />

retour erreichbar.<br />

Im Internet:<br />

www.rembrandt-caravaggio.nl<br />

Rembrandts „Die Entführung des Ganymed“ ist eines der Gemälde des Altmeisters,<br />

die derzeit im Van-Gogh-Museum in Amsterdam zu sehen sind.


Trends<br />

Pro:fit 16. März 2006 . Seite 25<br />

Geschwungene Goldstücke<br />

◆ Goldschmiedin Nadja Danzeisen bringt orientalische Schnörkel nach Konstanz<br />

von Anna Brockdorff<br />

Goldschmiedin Nadja Danzeisen<br />

öffnet den kühlschrankgroßen,<br />

grauen Tresor in ihrer Werkstatt und<br />

holt einen Ring mit einer silbernen<br />

Rose hervor. „Der ist gewissermaßen<br />

ein Kindheitsprodukt“, sagt sie. Damals<br />

allerdings war der Ring noch<br />

nicht aus Silber, sondern aus bunter<br />

Fimo-Masse. Daraus hatte sie auch<br />

Ohrringe und anderen Schmuck geformt.<br />

Und dann in der Schule verschenkt.<br />

Friseurin, Schneiderin, auf<br />

jeden Fall etwas Handwerkliches oder<br />

Künstlerisches wollte sie später werden.<br />

Irgendwann gab ihre Mutter ihr einen<br />

Artikel aus der Burda zu lesen und<br />

meinte: „Goldschmiedin. Das wär<br />

doch ein Beruf für Dich. Und dann<br />

könntest Du mir auch immer Ringe<br />

machen.“<br />

Nadja Danzeisen hat sich ihren<br />

Kindheitstraum vom Schmuck-Machen<br />

erfüllt. Und jetzt sogar noch ein<br />

bisschen mehr. Denn seit etwa einem<br />

halben Jahr hat sie ihre eigene Goldschmiede<br />

in der Konstanzer Altstadt.<br />

Viele Ringe und Armbänder im Schaufenster<br />

sind Treibarbeiten. Dabei<br />

hämmert sie das Relief eines<br />

Schmuckblechs von hinten heraus.<br />

Die geschwungenen, organischen<br />

Formen fallen auf. Die Goldschmiedin<br />

orientiert sich oft an der Natur, aber<br />

auch an Möbeln oder Architektur.<br />

Viele Schmuckstücke haben aber<br />

auch etwas Orientalisches. Schnörkel<br />

haben sich in den klaren, westlichen<br />

Stil geschlichen. Und das nicht ohne<br />

Grund: Nach ihrer Meisterprüfung in<br />

München hat Nadja Danzeisen in Israel<br />

gelebt, in Tel Aviv. „Das war damals<br />

eine Job-Ausschreibung. In Israel<br />

werden oft deutsche Goldschmiede<br />

gesucht, weil sie als sehr gut ausgebildet<br />

gelten“, erklärt sie. Also stellte sie<br />

sich vor und bekam die Anstellung.<br />

von Anna Brockdorff<br />

Prächtige Goldringe mit großen<br />

Farbsteinen, edles Platin, Colliers<br />

mit Amethysten und Perlen. Von allen<br />

Seiten blinkt, glitzert und funkelt es.<br />

Für Schmuck- und Uhrenliebhaber ist<br />

die Messe Baselworld ein absolutes<br />

Highlight. Vom 30. März bis 6. April<br />

präsentieren dort wieder Aussteller<br />

aus 45 Nationen ihre neuesten Kollektionen<br />

und Modelle. Die<br />

Messe Baselworld gilt als<br />

weltweit wichtigste und<br />

größte Plattform für die<br />

Uhren- und Schmuckindustrie.<br />

Ganz wichtig in diesem<br />

Jahr sind Schmuckuhren,<br />

aus Silber oder Gold, besetzt<br />

mit Edelsteinen und Brillanten.<br />

„Es gibt immer mehr traditionelle<br />

Schmuckmarken, die auch Uhren anbieten.<br />

Das ist ein Indiz dafür, dass<br />

diese beiden Branchen sich zunehmend<br />

durchdringen“, sagt Baselworld-Pressesprecher<br />

Bernard Keller.<br />

Für diese Hersteller hat die Baselworld<br />

eigens einen neu gestalteten Bereich<br />

angelegt, die so genannte „First Avenue“.<br />

Erstmals bauen die Aussteller<br />

hier mehrgeschossig,<br />

die<br />

Stände<br />

Goldschmiedin Nadja Danzeisen in ihrer Werkstatt. Bild: Brockdorff<br />

Der Vertrag war eigentlich auf ein Jahr<br />

begrenzt. Aber Nadja Danzeisen lernte<br />

ihren damaligen Lebensgefährten<br />

kennen. Und aus dem einen Jahr wurden<br />

sechs.<br />

Nun ist Nadja Danzeisen zurückgekehrt<br />

an ihren Heimatort Konstanz.<br />

Luxusschmuck<br />

bei der Baselworld<br />

◆ Trend zu Regenbogenfarben und Schmuckuhren<br />

„Immer mehr<br />

Schmuckmarken<br />

bieten auch<br />

Uhren an.“<br />

BERNARD KELLER<br />

gleichen riesigen Palästen. Mit der<br />

„First Avenue“ sei es nun gelungen,<br />

den führenden Schmuckmarken ein<br />

ebenbürtiges Umfeld zu bieten, so<br />

Pressesprecher Keller.<br />

Die Schmuckhersteller tendieren in<br />

diesem Jahr vor allem zu Regenbogenfarben.<br />

Besonders hervorstechend<br />

sind hier Grüntöne, die dem Vorbild<br />

der Modekollektionen folgen. Aber<br />

auch verschiedene Gelbtöne, die<br />

schon einmal in Richtung<br />

Beige oder Orange gehen<br />

dürfen, sind begehrt. Daneben<br />

werden Flieder und<br />

Violett in verschiedenen<br />

Abstufungen sowie helle<br />

Blautöne getragen.<br />

Diese Farben sind in<br />

ganz unterschiedlichen<br />

Formen miteinander kombiniert. Weiche<br />

Linien, Anklänge an Jugendstil<br />

und Wellen finden sich vor allem bei<br />

den filigran gearbeiteten Schmuckstücken.<br />

Als Kontrast dazu steht ein Purismus:<br />

klare geometrische Strukturen,<br />

hier eher in Schwarz-Weiß-Mustern.<br />

Je nach Geschmack und Preissegment<br />

können sich die Besucher an den<br />

verschiedenen Hallen orientieren. In<br />

der „Hall of Visions“ sind vor allem<br />

Prestige-Stücke ausgestellt, während<br />

die „Hall of Fantasies“ dem Design-<br />

Schmuck vorbehalten ist. Verwandte<br />

Branchen wie Steine oder Perlen haben<br />

ihre Stände in der<br />

„Hall of Elements“ aufgebaut.<br />

Während die Marken<br />

jeweils für sich stehen,<br />

präsentieren sich in der<br />

„Hall of Universe“ die<br />

einzelnen Länder mit mehreren<br />

Ausstellern an Gemeinschaftsständen.<br />

„Diese Länder-<br />

Mit vielen Steinen, mit Silber, Gold<br />

und Werkzeugen im Gepäck. Hier hat<br />

sie ganz am Anfang auch ihre Ausbildung<br />

gemacht. Nach langem Warten.<br />

Immer wieder bewarb sie sich, aber es<br />

kamen nur Absagen. Schließlich<br />

brachte sie ihre Fimo-Schmuckstücke<br />

pavillons sind ein sehr wichtiges Element<br />

für uns, denn die Baselworld soll<br />

den gesamten Markt abbilden“, erklärt<br />

Pressesprecher Bernard Keller.<br />

Auf eigene Seminare oder Veranstaltungen<br />

hat die Baselworld ganz bewusst<br />

verzichtet. „Die Besucher sollen<br />

sich vollkommen auf die Stände konzentrieren<br />

können“, begründet Keller<br />

diese Entscheidung. Die Aussteller<br />

selbst organisieren jedoch vielfach eigene<br />

Präsentationen, Preisverleihungen<br />

oder Modenschauen, wie beispielsweise<br />

eine „Oriental Jewelery Show“.<br />

Übrigens: Wer nicht alle Stände besuchen<br />

kann, für den hat die Messeleitung<br />

in diesem Jahr erstmals eine eigene<br />

Zeitung erstellt: die „Basel World<br />

Daily News“. Darin erhält der Leser einen<br />

Überblick über Neuheiten, Trends<br />

und Events.<br />

Baselworld: 30.<br />

März - 6. April<br />

Tageskarte: 45<br />

Franken (ermäßigt<br />

30<br />

Franken)<br />

Im Internet:<br />

www.baselworld.de<br />

als Bewerbungsunterlagen<br />

mit. Damit klappte es, nach<br />

zwei Jahren.<br />

Inzwischen hat Danzeisen Kunden<br />

in der ganzen Welt. Sie hat in Galerien<br />

in Helsinki, New York und London<br />

ausgestellt. „Messen, Internet, das al-<br />

ANZEIGE<br />

les ist nichts für mich. Ich gehe immer<br />

direkt in die Galerien und stelle mich<br />

mit meinem Schmuck persönlich vor.<br />

Und meistens funktioniert es sofort.“<br />

In ihre Goldschmiede nach Konstanz<br />

kommen vor allem Touristen,<br />

viele Schweizer. Oft bekommt Danzeisen<br />

auch spezielle Aufträge. Gerade<br />

arbeitet sie zum Beispiel an einem Siegelring.<br />

„Manchmal denke ich, ich<br />

komme mit der Arbeit gar nicht hinterher.<br />

Es ist viel mehr los, als ich erwartet<br />

hatte“, sagt sie. Und das<br />

nicht nur beim Verkauf. Neulich<br />

hatte Nadja Danzeisen sogar eine<br />

ganze Schulklasse zu Besuch<br />

in ihrer kleinen Schmiede.<br />

Denn: Hier kann jeder zugucken,<br />

wie Nadja Danzeisen<br />

modelliert, feilt, schmiedet. Es<br />

macht ihr Spaß, alles zu zeigen.<br />

Vor allem kann sie so auch deutlich<br />

machen: Bei ihr gibt es keine<br />

künstlich bestrahlen Diamanten<br />

oder Kunststoffsteine.<br />

„Wenn die Steine von Menschen<br />

behandelt worden sind, dann<br />

finde ich sie uninteressant“, sagt<br />

sie.<br />

Sie hat bei ihren zahlreichen<br />

Reisen und in Israel viele Erfahrungen<br />

gesammelt. Nur noch<br />

ganz selten passiert es ihr, dass<br />

sie aus Versehen einen unechten<br />

Stein kauft. Von diesem Wissen<br />

kann sie jetzt – zurück in Konstanz<br />

– profitieren. Nach sechs<br />

Jahren in München und sechs<br />

Jahren in Israel. „Das ist bei mir<br />

immer so, nach sechs Jahren brauche<br />

ich einen Wechsel“, sagt sie lachend.<br />

Aber diesmal, mit ihrer eigenen Goldschmiede,<br />

ist sie zuversichtlich: „Diesmal<br />

bleibe ich hoffentlich länger.“<br />

Kontakt: Galerie & Goldschmiede<br />

Danzeisen<br />

Salmannsweilergasse 22, Konstanz<br />

Telefon: 07531 / 365 25 58<br />

BETEN ALLEIN HILFT NICHT!<br />

Sorgen Sie vor:<br />

Wirtschaftsauskünfte<br />

Risikomanagement<br />

Forderungsmanagement/Inkasso<br />

Factoring<br />

Creditreform Konstanz<br />

Telefon 0 75 31 – 89 50-0<br />

www.konstanz-creditreform.de<br />

News<br />

SCHMUCK-PREIS<br />

Dolderer ausgezeichnet<br />

Die Markdorfer Designerin Corinna<br />

Dolderer hat einen der<br />

diesjährigen inhorgenta europe-<br />

Innovationspreise erhalten. Die<br />

Jury begründete ihre Entscheidung<br />

damit, dass<br />

Corinna Dolderer<br />

Glas und<br />

Silber in einer<br />

innovativen,<br />

frischen Art<br />

miteinander<br />

kombiniere. Die<br />

ursprünglichen<br />

Eigenschaften<br />

der beiden<br />

Materialien<br />

veränderten sich in Dolderers<br />

Kollektion. So werte sie billiges<br />

Glas auf und erlaube dem Silber,<br />

seine Farbe in ein attraktives und<br />

weites Spektrum zu verändern.<br />

Der inhorgenta europe Innovationspreis<br />

hat sich zu einer der<br />

angesehensten Auszeichnungen<br />

in der Schmuckbranche entwickelt.<br />

(bro)<br />

PERLEN<br />

Zeitlose Schönheiten<br />

Perlen, einst das Privileg der<br />

Kaiser und Könige und das Symbol<br />

für zeitlose Schönheit, sind in<br />

diesem Jahr wieder stark im<br />

Kommen. Vor allem farbige Perlen<br />

bestimmen das Bild. Aber auch<br />

die Formen und Kombinationen<br />

sind vielfältiger und kreativer<br />

geworden.<br />

Das Perlenhandelshaus Schoeffel<br />

in Stuttgart beispielsweise präsentiert<br />

drei neue Zuchtperlenlinien:<br />

die Perlencollier-Kollektion, die<br />

Classic Schmuck-Kollektion und<br />

die Couture Schmuck-Kollektion.<br />

(bro)


Trends<br />

Seite 26 . 16. März 2006 Pro:fit<br />

Buchtipps<br />

BODENSEE-RADELN<br />

28 Touren für jeden<br />

Fahrradtouren zu historischen<br />

und kulturellenSehenswürdigkeiten,<br />

ergänzt<br />

durch<br />

Informationen<br />

über<br />

Hotels<br />

und<br />

Restaurants<br />

bietet<br />

der<br />

Bodensee-Führer von Paul<br />

Bickelbacher und Michael Graf.<br />

Die Autoren haben sich insgesamt<br />

28 Touren ausgesucht: rund um<br />

den Bodensee, durch das Westallgäu,<br />

den Thurgau, durch Oberschwaben<br />

und die Ostschweiz.<br />

Zahlreiche Infokästen und Symbole<br />

geben einen guten Überlick<br />

über Höhenunterschiede, Streckenlänge<br />

und Schwierigkeitsgrad<br />

der Tour. Zusätzlich finden sich in<br />

dem Führer Hintergrundinformationen<br />

zu Veranstaltungen, geschichtlichen<br />

Begebenheiten und<br />

sehenswerten Bauten, veranschaulicht<br />

jeweils durch Fotos<br />

oder Graphiken.<br />

Zur Orientierung unterwegs ist<br />

ein herausnehmbares Tourenheft<br />

beigefügt. Darin ist die jeweilige<br />

Strecke übersichtlich und einfach<br />

dargestellt, mit Karte, Zwischenzielen<br />

und ergänzenden Informationen<br />

zu den Straßen. (bro)<br />

Bodensee (in der Reihe „Die schönsten<br />

Radtouren“, Bruckmann Verlag<br />

144 Seiten, mit 100 Abbildungen<br />

Broschur mit Fadenheftung im Klarsichteinband<br />

ISBN: 3-7654-3667-4<br />

Preis: 16,90 Euro<br />

BIKE & TOUR<br />

Abseits vom Trubel<br />

Kaum eine andere Ferienregion<br />

bietet eine so hohe Dichte schönerRadwege<br />

wie<br />

die Landschaft<br />

rund um<br />

den Bodensee.<br />

Am bekanntesten:<br />

Der<br />

Bodensee-Rundweg.<br />

Wer<br />

in diesem<br />

Jahr neue Strecken ausprobieren<br />

will, findet in dem Radführer<br />

„Bike & Tour“ 40 Tourenbeschreibungen<br />

für Mountainbike<br />

und Tourenrad. Die Routen liegen<br />

zwischen Alb, Alpen, Hegau und<br />

Bregenzer Wald. Autor Thomas<br />

Bichler hat beim Tourenverlauf<br />

vor allem darauf geachtet, die<br />

stark frequentierten „Hot-Spots“<br />

zu vermeiden. Auf einigen Routen<br />

ist selbst an warmen Sommerwochenenden<br />

kaum ein Mensch<br />

unterwegs.<br />

Eine Kurzübersicht in dem Radführer<br />

gibt einen ersten Eindruck<br />

sowie Informationen, wie Startund<br />

Zielpunkt mit Bahn oder<br />

Schiff zu erreichen sind. Zudem<br />

wird jede Tour mit detaillierter<br />

Routentabelle, Karten und Höhenprofil<br />

vorgestellt. Die Strecken<br />

sind in vier Schwierigkeitsgrade<br />

unterteilt und mit entsprechenden<br />

Farben auf den ersten Blick<br />

zu unterscheiden. Durch die<br />

Spiralbindung lässt sich das Buch<br />

so aufklappen, dass Karten und<br />

Beschreibung jeweils gegenüber<br />

liegen. (bro)<br />

Bike & Tour<br />

Donau-Bodensee-Alpen<br />

Tourenrad- und Mountainbikeführer<br />

196 Seiten, Spiralbindung, zahlr. Abb.<br />

ISBN 3-7977-0510-7<br />

Preis: 18,95 Euro<br />

Profit verschenkt drei Exemplare von<br />

„Bike & Tour“. Die drei ersten Einsender<br />

erhalten den Radführer.<br />

Schreiben Sie an: info@profit-wirtschaft.de<br />

Stichwort: „Buchverlosung“<br />

Carbon-Sohlen<br />

und XXXL-Shirts<br />

◆ Fahrrad-Trends 2006<br />

von Anna Brockdorff<br />

Der Schnee ist weggeschmolzen.<br />

Die ersten<br />

Blumen blühen, die Sonne<br />

bringt wieder Licht und<br />

Farbe ins Leben. Dagegen<br />

sehen Radfahrer in dieser<br />

Saison vorrangig schwarz.<br />

Schwarz ist die dominierende<br />

Farbe bei den neuen<br />

Fahrrädern. Das liegt<br />

vor allem am Material.<br />

Denn Carbon, die schwarze<br />

Kohlefaser, ist noch<br />

leichter als Aluminium. Damit<br />

liegt Carbon voll im<br />

Trend. Schließlich heißt es bei<br />

den neuen Fahrrädern: Je leichter,<br />

desto besser. Das gilt nicht<br />

nur für den Rennradbereich und<br />

die ultraleichten Cross-Country<br />

Mountainbikes. Auch bei Trekkingrädern<br />

legen die Kunden zunehmend<br />

Wert auf Leichtgewichte.<br />

Doch auch bei weniger als 15 Kilogramm:<br />

Stabiler Gepäckträger,<br />

Schutzbleche, Lichtanlage und Dynamo<br />

dürfen nicht fehlen. Die Fahrräder<br />

müssen alltagstauglich sein. Weitere<br />

wichtige Kriterien sind Bequemlichkeit<br />

und Ergonomie.<br />

Komfort und Leichtigkeit<br />

sind nicht nur bei den Fahrrädern<br />

gefragt, sondern<br />

auch bei Schuhen. Ganz<br />

im Einklang mit dem<br />

Rahmen liegt auch hier<br />

Radeln ohne Karte<br />

◆ GPS-System für’s Fahrrad<br />

Das lästige Kartenlesen hat ein Ende,<br />

der Kompass kann zu Hause bleiben.<br />

Und wer den geplanten Weg doch aus<br />

Versehen mal verlässt, der bekommt<br />

sofort einen Warnhinweis, bevor er kilometerweit<br />

in die falsche Richtung<br />

fährt. Dafür sorgt eine Art Navigationshilfe<br />

für Fahrräder, das mit dem GPS-<br />

System funktioniert. Das kleine Gerät<br />

ist etwa so groß und so schwer wie ein<br />

Handy. Ähnlich wie ein Tacho wird das<br />

GPS-Gerät am Fahrradlenker befestigt.<br />

Mit Hilfe von Satelliten lässt sich bestimmen,<br />

wo das Fahrrad gerade steht.<br />

Gesamtpakete gibt es ab etwa 500<br />

Euro zu kaufen. Darin enthalten sind<br />

dann GPS-Software und GPS-Empfänger,<br />

die Halterung am Lenker sowie<br />

digitale Landkarten.<br />

Wer’s erst einmal ausprobieren<br />

möchte, der kann sich ein GPS-Gerät<br />

ausleihen. Zum Beispiel bei der Kurund<br />

Bäder GmbH Bad Dürrheim. Insgesamt<br />

elf Navigationssysteme ste-<br />

Donauradweg<br />

Diese<br />

Tour beginnt<br />

am Ursprung der Donau, in Donaueschingen. Sie<br />

folgt dem Flusslauf bis nach Immendingen, wo<br />

die Donau versickert. Dort, im weiteren Verlauf,<br />

zeigt die Landschaft die Spuren vergangener<br />

Zeiten, als sich die Donau mühevoll den Durchbruch<br />

durch das Juragestein bahnen musste. Bis<br />

Fridingen verläuft die Radstrecke ohne nennens-<br />

Carbon vorn. Durch das leichte Material<br />

wiegen die Sohlen mitunter weniger<br />

als 600 Gramm (zum Beispiel bei<br />

der Schuhkollektion von Shimano) –<br />

Ultraleicht: Carbon für<br />

Schuhsohlen und Radkoffer<br />

hen dort zur Verfügung. In jedes Gerät<br />

sind elf Strecken eingespeichert, von<br />

der gemütlichen 20-Kilometer-Strecke<br />

bis hin zur Königsetappe von 260<br />

Kilometern. Die Leihgebühr beträgt<br />

fünf Euro, hinzu kommt eine Kaution<br />

von 20 Euro.<br />

Übrigens: Das GPS-System dient<br />

nicht nur als Wegweiser, sondern auch<br />

als Fahrtenschreiber. Wie bei der Black<br />

Box im Flugzeug zeichnet das GPS-<br />

System die zurückgelegte Strecke ganz<br />

genau auf. Die Daten können später<br />

auf den Computer überspielt und weiter<br />

bearbeitet werden. Der Vorteil: So<br />

lassen sich Teilstücke neu zusammensetzen,<br />

neue Touren erstellen. (bro)<br />

Kur- und Bäder GmbH Luisenstr. 4<br />

78073 Bad Dürrheim, Deutschland<br />

Tel. 07726 / 66 62 66;<br />

Fax 07726 / 66 63 01<br />

E-Mail info@badduerrheim.de<br />

Infos unter: www.bike-gps.com<br />

werte Steigungen. Ab da wird<br />

die Tour – bedingt durch das<br />

enge Tal – etwas anspruchsvoller.<br />

Dafür bietet sich dem Radfahrer ein<br />

traumhafter Ausblick auf das Donautal und<br />

die angrenzenden Berge und Felsen. Zwischen<br />

Fridingen und Beuron liegt der wohl schönste Teil<br />

des Donaudurchbruchs, umgeben von hoch<br />

aufragenden, weißen Kalkfelsen. Es geht vorbei an<br />

Burgen und Schlössern: an der Burg Wildenstein,<br />

dem Benediktinerkloster Beuron bis hin zum<br />

Hohenzollernschloss Sigmaringen.<br />

Startpunkt: Donaueschingen<br />

Streckenlänge: ca. 88 km<br />

Steigungen: 365 m<br />

Fahrzeit: ca. 6 Stunden<br />

vor allem für Rennfahrer ein großer<br />

Vorteil. Nylonnetzflächen sorgen für<br />

eine gute Belüftung.<br />

Bei der Radbekleidung steht eine<br />

Kombination aus Tragekomfort,<br />

Sicherheit und Wettertauglichkeit<br />

im Vordergrund.<br />

Für Damen gibt es<br />

zahlreiche Angebote, die<br />

speziell auf weibliche<br />

Formen zugeschnitten<br />

sind, also mit Taillierung<br />

und weitem<br />

Brustbereich (Gore Bike<br />

Wear – Radjacke XE-<br />

NON Lady, z.B. Größe<br />

38 für 159,90 Euro).<br />

Wer’s etwas größer<br />

braucht, für den hat<br />

Gonso genau das Richtige:<br />

Radhosen, Trikots, Jacken<br />

und Shirts gehen hier<br />

bis Größe XXXL, die Damen-<br />

Kollektion bei Hosen bis Größe 52, bei<br />

Warum nicht mal in ein etwas anderes<br />

Taxi steigen, das keinen<br />

Lärm macht, garantiert umweltfreundlich<br />

ist und in die kleinsten<br />

Winkel kommt? Dazu stehen rund um<br />

den Bodensee, jeweils in der Nähe der<br />

Schiffsanlegestellen, Fahrrad-Rikschas<br />

bereit. Auf der Sitzbank haben<br />

zwei Personen Platz. Wer sich direkt<br />

abholen lassen will, wählt die Rikscha-Hotline<br />

(07543-609 355) und<br />

lässt sich an einem Ort eigener Wahl<br />

abholen. Für 2,50 Euro können zwei<br />

Personen einen Kilometer in der Rikscha<br />

mitfahren. Jeder weitere Kilometer<br />

kostet einen Euro pro Person.<br />

Natürlich können Sie auch selbst in<br />

die Pedale treten. Im Verleih ist beispielsweise<br />

die Rikscha vom Modell<br />

„Velocab“. Die Miete kostet 15 Euro<br />

pro Stunde, für einen Tag zahlen Sie 80<br />

Euro, an Feiertagen 90 Euro. Bei Bedarf<br />

kann ein Verdeck auf die Rikscha<br />

montiert werden.<br />

Bodenseeradweg<br />

Shirts und Jacken sogar bis Größe 54.<br />

Und während der gesundheitsbewusste<br />

Manager früher den geliebten<br />

Aktenkoffer beim Radeln zur Arbeit<br />

mit einem Spanngurt sichern musste,<br />

genügt jetzt ein Klick. Damit rastet die<br />

Office Bag2 (Ortlieb 149,95 Euro) auf<br />

Komfort und Leichtigkeit bei<br />

Schuhen, Rahmen und Hartschalenkoffern<br />

einem Adapter ein, vollkommen rüttelfest.<br />

Ein integriertes Zahlenschloss<br />

schützt vor Diebstahl. Innen ist der<br />

Koffer in verschiedene Taschen und<br />

eine Laptophülle unterteilt.<br />

Im Internet:<br />

www.ortlieb.de<br />

www.shimano.de<br />

www.gonso.de<br />

www.gorebikewear.com<br />

Umweltfreundliches Taxi<br />

◆ Fahrrad-Rikschas rund um den Bodensee<br />

Selbst strampeln oder als Taxi nutzen: Bodensee-Rikschas Bild: Trirota<br />

Für weniger trainierte Fahrer oder<br />

hügeliges Gelände stehen auch Rikschas<br />

mit Elektromotor bereit. Dafür<br />

berechnet der Verleih jeweils 10 Euro<br />

Aufschlag auf den Grundpreis. (bro)<br />

Als Rundweg überlässt es der Bodenseeradweg<br />

jedem Radfahrer, sich<br />

Anfangs- und Endpunkt selbst auszusuchen.<br />

Die meisten beginnen jedoch in<br />

Konstanz. Von da aus geht es auf die größte Insel<br />

im Bodensee, die Insel Reichenau. Dort stehen<br />

drei der ältesten Kirchen Deutschlands.<br />

Hier begann die Christianisierung<br />

Deutschlands. Die frühere<br />

Klosterinsel ist<br />

Unesco-Weltkulturerbe.Zudem<br />

ist die<br />

„Gemüseinsel“ für ihre Fruchtbarkeit bekannt.<br />

Das milde Klima macht sie zu Deutschlands<br />

südlichstem Weinbaugebiet. Der Radweg führt<br />

weiter über Allensbach nach Radolfzell, vorbei<br />

am Naturschutzgebiet Mettnau. Das Naturschutzgebiet<br />

beheimatet viele vom Aussterben bedrohte<br />

Tier- und Pflanzenarten wie beispielsweise<br />

das Bodensee-Vergissmeinicht. Die Tour<br />

folgt der Seeform und durchquert bis Horn<br />

Schwarze Carbon-Rahmen:<br />

leichter als Aluminium<br />

Bilder: Hersteller<br />

Taxi-Ruf für die Rikschas: 07543 / 609<br />

355<br />

Infos unter: www.bodensee-rikschas.de<br />

Mail: bodensee-rikschas@trirota.de<br />

weitere Naturschutzgebiete. Am Untersee<br />

führt der Weg über einen kleinen Hügel<br />

zum dem idyllischen Ort Stein am Rhein.<br />

Zurück geht es auf der Schweizer Seite – dem<br />

so genannten Schweizer Seerücken – über kleine<br />

Städte wie Steckborn, dann in Richtung Kreuzlingen.<br />

In Gottlieben geht es schließlich über die<br />

Grenze und zum Ausgangspunkt nach Konstanz.<br />

Startpunkt: Konstanz<br />

Streckenlänge: ca. 96 km<br />

Steigungen: 260 m<br />

Fahrzeit: ca. 6,5 Stunden<br />

Weitere Infos unter: www.erlebnisradeln.de


Trends<br />

Pro:fit 16. März 2006 . Seite 27<br />

„Stahlfreak“ mit Fahrrad-Garage<br />

◆ Satelliten-Bauer Karl-Otto Hienerwadel verkauft und repariert nebenher Fahrräder<br />

von Anna Brockdorff<br />

Fahrradschrauber Karl-Otto Hienerwadel<br />

hat sich viel vorgenommen:<br />

Alle Fahrräder sollen raus in dieser<br />

Saison. Damit endlich wieder Platz<br />

ist für neue. 150 Stück hat er jetzt gezählt,<br />

einige davon stehen schon seit<br />

mehreren Jahren in seiner Werkstatt in<br />

Markdorf. „Ich war selbst erstaunt,<br />

dass es so viele sind“, sagt er und blickt<br />

in die Garage. Auf 30 Quadratmetern<br />

Fläche stehen und hängen da, dicht an<br />

dicht, Mountainbikes, Tandems, Trekking,<br />

Renn- und Kinderräder. Alles Räder,<br />

die er selbst zusammen gebaut,<br />

aber noch nicht verkauft hat. Dazwischen<br />

liegen Schlösser, Kisten mit<br />

Schrauben und Werkzeug, Schläuche.<br />

In einer zweiten Garage ist der Rest<br />

untergebracht. Aber da muss schließlich<br />

noch Platz für das Auto bleiben.<br />

„Das ziehe ich inzwischen von Hand<br />

rein und raus, in der Garage könnte<br />

ich ja gar nicht mehr ein- und aussteigen“,<br />

erklärt Hienerwadel.<br />

Er baut nicht nur Räder zusammen,<br />

sondern repariert sie auch. Dazu geht<br />

Maschinenbauingenieur Hienerwadel<br />

vor seine Garage. Eine Plastikplane<br />

schützt vor Regen und Schnee, eine<br />

helle Lampe ist auf den Reparaturbock<br />

gerichtet. Schließlich kümmert sich<br />

Hienerwadel vor allem abends um die<br />

Fahrräder, und das jeden Tag etwa<br />

zwei Stunden, am Wochenende auch<br />

länger. Der Fahrradladen sei sein<br />

„zweiter Beruf“, sagt er, neben seinem<br />

Job als Satelliten-Bauer. Ein kleines<br />

Plus komme bei dem Fahrradgeschäft<br />

schon heraus. Aber viel wichtiger sei<br />

ihm der Spaß an der Arbeit.<br />

Wenn er Zeit hat, besucht Hienerwadel<br />

Schulungen und Fortbildungen.<br />

Vor allem, wenn es um Sicherheit<br />

geht, will er auf dem neuesten Stand<br />

sein. Bei aktuellen Trends und moder-<br />

ANZEIGE<br />

Jeden Abend steht Karl-Otto Hienerwadel vor seiner Garage, repariert und baut Fahrräder Bild: Anna Brockdorff<br />

ner Technik ist er aber skeptisch. Eigentlich<br />

tue sich auf dem Fahrradmarkt<br />

nicht besonders viel. Der<br />

Mountainbike-Boom in den 90er Jahren<br />

habe die Technik in der ganzen<br />

Branche entscheidend voran gebracht.<br />

Seitdem gebe es aber wenig<br />

nennenswerte Neuerungen. Von Carbon<br />

beispielsweise, der leichten Kohlefaser,<br />

hält Hienerwadel gar nichts.<br />

„Carbon ist viel zu empfindlich. Und<br />

wenn ich hier Carbon-Räder so eng<br />

beieinander stehen hätte, wären die<br />

sofort kaputt“, sagt er.<br />

Hienerwadel selbst bezeichnet sich<br />

als „Stahlfreak“. Aber natürlich gehe er<br />

auf jeden Kunden und seine Wünsche<br />

ganz individuell ein. „Ich versuche immer<br />

mir vorzustellen, was jemand<br />

braucht“, sagt er. Ein bisschen inves-<br />

tieren müsse man allerdings schon.<br />

350 Euro seien absolute Untergrenze.<br />

Ein Spitzenrad koste aber weniger als<br />

3000 Euro, vergleichbare Hightech-<br />

Produkte in der Foto- oder Uhren-<br />

Branche seien weitaus kostspieliger.<br />

Dabei komme es ihm nicht auf die<br />

neueste Mode an, betont Hienerwadel:<br />

„Bei mir ist alles funktional orientiert.“<br />

Genau darum geht es auch sei-<br />

LIVE DABEI IN DER<br />

nen Kunden. Die meisten sind Vielfahrer,<br />

die sich nicht an der neusten Fahrrad-Mode<br />

orientieren, sondern einen<br />

zuverlässigen Fahrradhändler wollen.<br />

Marianne Gollor kommt regelmäßig<br />

in die Werkstatt. „Hier weiß ich, dass<br />

eine halbe Stunde später wieder alles<br />

funktioniert“, sagt sie. Und vor allem<br />

könne sie auch abends kommen,<br />

wenn andere Geschäfte geschlossen<br />

sind.<br />

Reparieren als Entspannung<br />

Fahrrad-Reparieren als Hobby. So<br />

kennt Hienerwadel es schon aus seiner<br />

Kindheit. Mit sieben Jahren begann<br />

er, an seinem Fahrrad herum zu<br />

schrauben. Die Tricks und Handgriffe<br />

ließ er sich von einem Fahrradbastler<br />

im Ort zeigen. „Der hatte eigentlich eine<br />

Tankstelle und Landwirtschaft.<br />

Aber eben auch Fahrräder. Und wir<br />

haben uns einfach gut verstanden“,<br />

erzählt Hienerwadel. Der Kindheitstraum<br />

vom eigenen Fahrradladen sei<br />

ihm seither immer im Kopf herum gegangen.<br />

Bis er sich vor knapp 16 Jahren<br />

einen Gewerbeschein ausstellen ließ<br />

und sein eigenes kleines Geschäft<br />

gründete. „Ich sitze sonst sehr viel am<br />

Schreibtisch, viele Entwürfe werden<br />

letztlich nicht umgesetzt. Da ist die<br />

Fahrradwerkstatt ein guter Ausgleich.“<br />

Werkstatt und Wohnraum, beides gehört<br />

bei Hienerwadel inzwischen zusammen.<br />

Für heute räumt er das<br />

Werkzeug zusammen, stellt die fertigen<br />

Räder in die Garage. Alle bis auf eines.<br />

Das passt einfach nicht mehr rein.<br />

Liebevoll streicht Hienerwadel über<br />

Sattel und Gepäckträger: „Das darf<br />

heute bei uns im Haus übernachten.“<br />

Kontakt: 07544/6308<br />

Im Internet:<br />

www.fahrradhienerwadel.de<br />

SÜDKURIER ARENA!<br />

Das Fest für die ganze Familie rund um die WM 2006<br />

9. Juni bis 9. Juli, Konstanz,<br />

Festgelände Klein-Venedig<br />

Alle WM-Spiele live auf einer der größten mobilen<br />

Großbildleinwände Europas!<br />

> Großes Festzelt mit zusätzlichen LCD-Bildschirmen<br />

> Biergarten und See-Lounge<br />

> VIP-Bereich mit LCD-Bildschirmen<br />

> Kinderaktionen, Torwand-Schießen, „Human Kicker“<br />

> Fussball-Juniorenturnier (FC Kreuzlingen)<br />

> Musik, Shows<br />

> Benefi z-Aktion<br />

> Sicherheitsgebühr: 2,– €*<br />

Und vieles mehr – lassen Sie sich überraschen!<br />

Infos zur SÜDKURIER ARENA:<br />

www.suedkurier.de/arena<br />

*Sicherheit geht vor: Für die SÜDKURIER ARENA wird eine Sicherheitsgebühr in Höhe von<br />

2,– € erhoben. Damit es ein fröhliches Fest wird und ungebetene Gäste draußen bleiben.<br />

SÜDKURIER ARENA VIP-BEREICH<br />

Buchtipp<br />

DIHK-BROSCHÜRE<br />

Tipps gegen Langfinger<br />

Plötzlich ist der Ring unbemerkt<br />

aus dem Laden verschwunden, im<br />

Regal steht statt des neuen ein<br />

abgetragenes Paar Schuhe. Dem<br />

Einzelhandel entsteht durch<br />

Ladendiebstähle jedes Jahr ein<br />

Schaden in Milliardenhöhe. Die<br />

Diebe werden immer abgebrühter<br />

und ihre Tricks jede Saison raffinierter.<br />

Wie Geschäftsinhaber<br />

und Verkäufer sich davor schützen<br />

können, darüber informiert<br />

der Deutsche Industrie- und<br />

Handelskammertag in der Broschüre<br />

„Ladendiebstahl – Ein<br />

Ratgeber zur wirksamen Abwehr“.<br />

Darin sind in knapper, verständlicher<br />

Sprache Tricks, typische<br />

Verhaltensweisen und Motive von<br />

Ladendieben beschrieben.<br />

Gleichzeitig geben die Autoren<br />

konkrete Tipps, mit welchen<br />

Maßnahmen Verkäufer und Geschäfte<br />

einem Ladendiebstahl<br />

zuvor kommen können. Beispiele<br />

aus der Praxis veranschaulichen<br />

dabei die jeweiligen Strategien<br />

und Methoden. Zudem zeigen<br />

Fotos, wie elektronische Sicherungen<br />

oder Kameras installiert<br />

werden sollten. Auch Formalitäten<br />

wie Strafantrag oder Ladendiebstahlsprotokoll<br />

sind für den<br />

Leser durch klare, einfache Sätze<br />

sowie Musterformulare leicht<br />

verständlich aufbereitet. (bro)<br />

DIHK-Broschüre „Ladendiebstahl –<br />

Ein Ratgeber zur wirksamen Abwehr“.<br />

Preis: 11 Euro<br />

Bestellung: Beim DIHK Publikationen<br />

Service<br />

Eichelnkampstraße 2<br />

53340 Meckenheim<br />

Erleben Sie in exklusivem Ambiente alle Spiele in toller<br />

Stadionstimmung. Ideal als Geschenk, für Kunden und<br />

Mitarbeiter von Firmen, für besondere Gäste und alle, die<br />

ein einmaliges Fußball-Erlebnis bieten wollen.<br />

Das VIP-Ticket beinhaltet den Eintritt für einen ganzen<br />

Tag (14.00 - 24.00 Uhr, bis zu 4 Spiele) inklusive:<br />

> VIP Eingang<br />

> Reservierter Sitzplatz<br />

> VIP-Stehterasse<br />

> Getränke (Bier, Wein, Prosecco, Softdrinks, Kaffee)<br />

> Kaffee und Kuchen von 14.00 bis 17.00 Uhr<br />

> Kalt-warmes Buffet von 17.00 bis 21.00 Uhr<br />

Tickethotline 0800/999-1777 (gebührenfrei)<br />

oder im Internetbestellshop:<br />

http://verlag.dihk.de


Unterwegs<br />

Seite 28 . 16. März 2006 Pro:fit<br />

Neuheiten<br />

VOLVO, VW, OPEL & CO<br />

Mit Faltdach<br />

Die auf Knopfdruck versenkbaren<br />

Faltdächer sind aus der Cabrio-<br />

Szene nicht mehr wegzudenken.<br />

2006 erhält der Markt nochmals<br />

Zuwachs. Schon im Frühling<br />

beginnt mit dem Volvo C70 und<br />

dem Mitsubishi Colt CC die<br />

Oben-ohne-Saison. Im Sommer<br />

folgen der Opel Astra Twin Top<br />

und der VW Eos.<br />

Der VW Eos braucht ganze 25<br />

Sekunden, um sich zu entkleiden.<br />

Währenddessen drehen sich die<br />

fünf Dachteile, werden geklappt<br />

und gefaltet. Die stählerne Haube<br />

wird mit Hilfe von Scharnieren<br />

und Gleitschienen zerlegt. Stoffe<br />

und Schnüre sorgen dafür, dass<br />

alles sorgfältig zusammengelegt<br />

wird und im Kofferraum verschwindet.<br />

Und: Mit dem VW Eos<br />

gibt es erstmals ein Cabrio-Coupé<br />

mit integriertem Glas-Schiebedach.<br />

Für diese Konstruktion hat<br />

der Dachspezialist Webasto einen<br />

eigenen Zulieferbetrieb eingerichtet.<br />

Auch Opel will in diesem Segment<br />

mit dabei sein, und zwar mit dem<br />

neuen Astra Twin. Mit etwa 30<br />

Sekunden braucht er etwas länger<br />

als der VW Eos, um das Dach zu<br />

öffnen. Das Stahldach ist in drei<br />

kleinere Elemente gesplittet. Wie<br />

beim Eos sind zusätzlich zwei<br />

Längsholme vorhanden, die sich<br />

beim Öffnen teilen. (ole)<br />

ALFA & CO.<br />

Mit Stoffdach<br />

Auch das klassische Stoffverdeck-<br />

Cabrio ist 2006 en vogue. Mit dem<br />

Jaguar XK Cabrio und dem 507 PS<br />

starken BMW M6 Cabrio kommen<br />

zwei elegante Neuheiten in den<br />

Handel. Und der neue Alfa Romeo<br />

Spider ist von einer Jury aus<br />

23 Automobiljournalisten zum<br />

„Cabrio of the Year“ gewählt<br />

worden.<br />

Weitere Cabriolet-Neuheiten:<br />

Aston Martin V8 Volante, Bentley<br />

Continental GTC, Ford Focus CC,<br />

Mazda MX-5. (ole)<br />

CABRIONEWS.DE<br />

Online-Magazin<br />

Viele Informationen rund ums<br />

Cabrio gibt es im deutschen<br />

Cabrio-Onlinemagazin: Frischluftfans<br />

finden hier aktuelle News<br />

und Berichte übers und rund ums<br />

Cabrio, praktische Tipps und<br />

Hinweise etwa zur Verdeckpflege,<br />

eine Übersicht über Cabriotouren,<br />

eine Markenübersicht mit<br />

Infos, großen Fotos und technischen<br />

Daten zu über 200 offenen<br />

Modellen von AC Cobra bis<br />

VW Golf Cabrio, interessante<br />

Prototypen und einiges mehr. Ein<br />

Cabriokatalog auf der Internetseite<br />

gibt einen Überblick über die<br />

gängigsten Cabrios und Roadster<br />

auf dem europäischen Markt. Der<br />

Katalog ist nach Baujahren gegliedert<br />

und in drei Kategorien<br />

zusammengefasst: aktuelle Modelle,<br />

Youngtimer und bekannte<br />

Oldtimer. (ole)<br />

Im Internet:<br />

www.cabrionews.de<br />

OLDIERAMA<br />

400 Oldtimer<br />

Bei der Oldtimerschau „Oldierama“<br />

am 1. und 2. April in Lörrach<br />

geht es um Superlative. Und das<br />

nicht nur bei den Fahrzeugen.<br />

Wer einen der begehrten Preise<br />

gewinnen will, muss noch andere<br />

Kriterien erfüllen: Gefragt ist der<br />

Teilnehmer mit der weitesten<br />

Anreise, der originellsten Bekleidung<br />

und dem höchsten Alter.<br />

Mit den alten Schlitten geht es<br />

dann zu einer Ausfahrt ins Markgräflerland.<br />

Die Zurückgebliebenen<br />

können sich unterdessen die<br />

Sonderausstellungen „Jaguar“<br />

und „Alte Feuerwehren“ anschauen.<br />

Übrigens: Am Wochenende zuvor,<br />

also am 25. und 26. März, präsentiert<br />

die Messe Lörrach eine<br />

US-Autoschau mit mehr als 300<br />

Amischlitten. (bro)<br />

Infos unter:<br />

www.messe-loerrach.de<br />

Die Aufreißer der Saison<br />

◆ Schon gefahren: Audi A4 Cabriolet S-Line<br />

von Annette Oelfken-Pretzel<br />

Früher war alles anders. Aber nicht<br />

unbedingt besser. Beispiel: Roadster,<br />

sie kamen in der Regel aus England,<br />

waren häufig dunkelgrün, höchstens<br />

mäßig verarbeitet und fast immer<br />

schlecht zu fahren. Etwa der Austin<br />

Healey 3000, den man wegen seines<br />

abenteuerlichen Fahrverhaltens in<br />

Fachkreisen schlicht als „Schwein“ titulierte.<br />

Oder der Triumph TR6, der<br />

zwar heute noch rattenscharf aussieht,<br />

zu seiner Bedienung aber ganze Kerle<br />

benötigt. Die Autohersteller haben<br />

längst erkannt, dass der Weg in die Herzen<br />

der Kunden über knuffige Nischenmodelle<br />

mit vielen Emotionen führt.<br />

Über Autos, die noch erschwinglich,<br />

aber trotzdem originell sind. Natürlich<br />

auch für Zeitgenossen, denen ein Auto<br />

mit zwei Sitzen nicht genügt, weil sie<br />

gern mehr Platz haben oder oft mehr<br />

als eine Person chauffieren müssen. Also<br />

nix mit einem Porsche Boxster, dem<br />

brandneuen Mazda MX-5 oder Peugeot<br />

206 CC, mit dem die Franzosen<br />

den Luxus des faltbaren Blechdachs in<br />

die Kompaktklasse brachten. Oder den<br />

beiden jüngeren Modellen Ford<br />

Streetka oder Smart Roadster.<br />

Schauen wir uns also im Reich der<br />

viersitzigen Offenen um. Diese Fahrzeuge<br />

sind weit mehr als nur ein fahrbarer<br />

Untersatz für den Alltag. In diese<br />

Kategorie fällt zum Beispiel neben den<br />

Mercedes-, BMW- oder Lexus-Cabrios<br />

auch der neue offene Audi A4. Nach<br />

rund zehn Jahren Bauzeit gilt das Audi<br />

Cabrio als Klassiker – ein gefährlicher<br />

Begriff, denn er bezeichnet schöne,<br />

aber leider veraltete Fahrzeuge. Die Autowelt<br />

hat sich verändert: Mercedes<br />

und Volvo sind auf dem Markt, und die<br />

Pioniere im Segment, Saab und BMW,<br />

verkaufen inzwischen die jeweils dritte<br />

Generation – höchste Zeit also für Audi,<br />

mit einem neuen Cabrio zu erscheinen.<br />

Das A4 Cabriolet ist kein knuddelig<br />

draller, in Blech gepresster Teddybär,<br />

der spontan Beschützerinstinkte<br />

weckt. Das harmonische Blechkleid<br />

macht aus dem Ingolstädter eher eine<br />

elegante Schönheit, die zudem über<br />

praktische Attribute verfügt und wegen<br />

des ansehnlichen Kofferraums – jenseits<br />

von 300 Liter bei geschlossenem<br />

und um die 250 Liter bei offenem Dach,<br />

plus Extra-Stauraum hinter den Vordersitzen<br />

– auch zu ausgedehnten Urlaubsreisen<br />

einlädt. O.k., jetzt einmal<br />

das Dach weggefaltet; die Show dauert<br />

25 Sekunden und nach oben herrscht<br />

die grenzenlose Freiheit. Im A4 Cabriolet<br />

S-Line finden wir vier gut konturierte<br />

Sitze in edlem Leder, von denen die<br />

im Fond sofort zu vergessen sind, denn<br />

die Kniefreiheit geht gegen Null. Die<br />

Passagiere schlüpfen auf ergonomisch<br />

geformten Sportsitzen regelrecht in ihren<br />

A4 hinein. Vor allem beim offen<br />

Fahren zahlt sich die Geborgenheit der<br />

hohen Gürtellinie aus, ebenso die wirk-<br />

Der Audi A4 S-Line: Der Fahrkomfort<br />

ist ausgezeichnet, auch Weicheier<br />

werden keinen Grund<br />

zum Meckern haben.<br />

same Heizung. In Verbindung<br />

mit dem optionalen<br />

Windschott beherrscht<br />

der Audi sämtliche Windstärken.<br />

Mit der Klimaautomatik<br />

ist selbst im Winter<br />

das Oben-ohne-Fahren<br />

möglich, auch individuelle<br />

Warmhalte-Wünsche von<br />

ewig kalten Frauenfüßen werden<br />

bereitwilligst erfüllt.<br />

Soweit, so gut. Wie fährt sich<br />

der A4 S-Line? Gediegen und gepfeffert.<br />

Man hat beste Sitzposition, und<br />

beim Tritt aufs rechte Pedal ergibt sich<br />

eine beachtliche Beschleunigung, wobei<br />

die Automatik völlig ruckfrei<br />

durchzieht. Der Fahrkomfort ist ausgezeichnet,<br />

auch Weicheier werden<br />

keinen Grund zum Meckern haben.<br />

Offen fahren mit hohem Tempo ist<br />

Jaguar XK Cabrio (oben) und BMW Z4 M Roadster (unten) Bilder: Hersteller<br />

kein Problem.<br />

Wer Spaß an bulliger Kraft und eine<br />

locker sitzende Geldbörse hat, wird<br />

jetzt auch bei Audi fündig: Das Audi S4<br />

Cabriolet (ab 61 900 Euro) bietet Understatement<br />

in nahezu perfekter<br />

Form. Acht Zylinder, 4,2-Liter-Motor<br />

mit 344 PS Leistung. Damit seine Kraft<br />

stets kontrolliert die Straße erreicht,<br />

bietet das S4 Cabrio etwas Einzigartiges<br />

im Open-Air-Segment: die Kombination<br />

des V-8-Motors mit dem Allradantrieb<br />

quattro. Der Markt rasch<br />

wechselnder Moden findet ständig<br />

neues Spielzeug, längst bieten nahezu<br />

alle Hersteller ein Automodell für<br />

Menschen, die Fahren als Erleben mit<br />

den Sinnen begreifen. Und keiner<br />

braucht sich dem Diktat selbst ernannter<br />

Freaks zu unterwerfen; erlaubt<br />

ist, was gefällt – falls es der Kontostand<br />

zulässt. Die schärfsten Wind-<br />

Autofahren ohne Kompromisse:<br />

der Volvo C70 mit dreiteiligem<br />

Metallklappdach<br />

Bild: Hersteller<br />

Audi A4 Cabriolet<br />

Preis ab 33 900 Euro, Aufpreis<br />

S-Line 2600 Euro.<br />

Als 3.2 FSI quattro (255 PS und<br />

tiptronic): 45 600 Euro S4 Cabriolet<br />

4.2 quattro 344 PS, 6-Gang: ab<br />

61 900 Euro<br />

Motor 1.8 T<br />

163 PS, Ottomotor, Abgasturboaufladung<br />

mit Ladeluftkühlung,<br />

Fünfventil-Technik, zwei oben<br />

liegende Nockenwellen (DOHC).<br />

Max. Drehmoment: 225 Newtonmeter<br />

bei 1950–4700 Umdrehungen/Minute.<br />

Höchstgeschwindigkeit: 226<br />

km/h, Beschleunigung 0-100<br />

km/h: 9,4 s, Verbrauch: 8,6 l<br />

Super. Vorderradantrieb, Elektronische<br />

Differentialsperre EDS über<br />

Bremseingriff an allen angetriebenen<br />

Rädern, Antriebs-Schlupf-<br />

Regelung ASR, Elektronisches<br />

Stabilisierungsprogramm ESP mit<br />

Bremsassistent. Leergewicht:<br />

1540 kg<br />

Zul. Gesamtgewicht: 2020 kg<br />

Gepäckraumvolumen: 315 l<br />

Tankinhalt: 70 l<br />

Versicherungsklassen: Haftpflicht<br />

13, Vollkasko 20, Teilkasko 28. (ole)<br />

Mehr Infos: www.gohmgraf-hardenberg.de<br />

www.audi.de<br />

maschinen des Sommers stammen<br />

von BMW, Chrysler, Honda, Nissan.<br />

Vom Alfa Romeo Brera Spider, der im<br />

Mai kommt, über den potenten BMW<br />

Z4 M Roadster (343 PS) und das ebenfalls<br />

gnadenlos leistungsorientierte<br />

BMW M6 Cabrio (V10, 507 PS) bis hin<br />

zu den eleganten Jaguar XK Cabrio<br />

und Bentley Continental GTC boomt<br />

der Open-Air-Markt wie noch nie.<br />

Und damit nicht genug. Die Klappdach-Fraktion<br />

nimmt schließlich<br />

auch am Frischluftvergnügen teil.<br />

Mercedes führt mit dem gründlich herausgeputzten<br />

SL die Riege an, neue<br />

Motoren (V8, 340 bzw. 388 PS) werden<br />

auch ihm zuteil.<br />

Erstaunlich, dass mit Ausnahme des<br />

Mercedes im Premiumbereich die Cabrios<br />

doch noch mehrheitlich mit<br />

Stoffdächern behütet sind. Klappdächer<br />

halten indes zunehmend in der<br />

Kompakt- und<br />

Mit-<br />

von Annette Oelfken-Pretzel<br />

Mit dem Cabrio schnell durch die<br />

Waschanlage, reicht das? Abgesehen<br />

davon, dass mit zunehmendem<br />

Fahrzeugalter die Dach-Dichtungen<br />

dem Druck von Wasser und Trocknungsgebläse<br />

nicht unbedingt gewachsen<br />

sind: Einige Hersteller wollen<br />

ihre Modelle grundsätzlich nicht<br />

so behandelt sehen.<br />

Für die Verdeckpflege ist jedenfalls<br />

Handarbeit angesagt, das empfiehlt<br />

der ADAC. Routinemäßig genüge ein<br />

trockenes Abbürsten mit weicher Naturborste,<br />

in „geraden Zügen“ von<br />

vorne nach hinten. Ist eine Nassreinigung<br />

nicht zu umgehen, dann sollten<br />

im ersten Durchgang nur klares, kaltes<br />

Wasser und die Bürste zum Einsatz<br />

kommen. Das Verdeck sollte, um<br />

Scheuerstellen und Stockflecken zu<br />

vermeiden, nie im feuchten oder stark<br />

verschmutzten Zustand zusammengefaltet<br />

werden. Sinnvoll ist auch eine<br />

regelmäßige Sichtkontrolle: Verunreinigungen<br />

(besonders aggressiv: Vogelkot,<br />

Baumharze, Ausscheidungen von<br />

Insekten) hinterlassen nur dann keine<br />

dauerhaften Spuren, wenn man sie<br />

möglichst rasch mit einem feuchtem<br />

telklasse Einzug. Angeführt wird das<br />

Frischluft-Geschwader vom VW Eos,<br />

das erste Blechdach-Cabrio der Wolfsburger.<br />

Mit seinem ausgewogenen Body<br />

ein echter Hingucker. Aber auch<br />

der Volvo C70 auf Basis des V40 ist ein<br />

schönes Auto geworden. Der Ford Focus<br />

CC teilt sich die Basis mit dem Volvo<br />

C70. Er nutzt die Konzernsynergien<br />

weitgehend unter dem Blech, ohne<br />

Gefahr zu laufen, mit dem Schweden<br />

verwechselt zu werden. Keineswegs<br />

von schlechten Eltern kommt der<br />

Opel Astra Twin Top daher, sein<br />

Klappdach lässt sich nicht nur in 30<br />

Sekunden zusammenfalten, sondern<br />

mit ihm zeigen die Rüsselsheimer,<br />

dass es mit der Marke wieder nach<br />

oben geht. Mitsubishi Colt CC und<br />

Mazda MX-5 CC vertreten mit ebenfalls<br />

pfiffiger Optik die Japan-Fraktion<br />

in dieser Klasse.<br />

Ob man sich in diesem Jahr auf den<br />

Sommer verlassen kann, weiß keiner.<br />

Aber eines ist gewiss: Die Zeit zwischen<br />

März und Sep- tember<br />

wird eine sehr offene<br />

Angele- genheit.<br />

Immer gut behütet<br />

◆ Ein Cabrio-Verdeck braucht Pflege<br />

Schwamm entfernt.<br />

Nur bei besonders nachhaltiger Verschmutzung<br />

seien Spezialmittel angebracht.<br />

Verwendet werden können<br />

aber auch Haushaltsmittel: Eine Mischung<br />

aus 10 Liter Wasser mit 2 Esslöffeln<br />

Geschirrspülmittel mit Bürste<br />

oder Schwamm anbringen, danach<br />

mit viel Wasser nachspülen.<br />

Für ganz hartnäckige Flecken gibt es<br />

auch spezielle Lösungsmittel – diese<br />

sollte man aber nur einsetzen, wenn es<br />

wirklich nicht anders geht.<br />

Um die Vielzahl der Gummidichtungen<br />

geschmeidig zu halten,<br />

streicht man sie mit Pflegemitteln auf<br />

Silikonbasis ein. Heckscheiben aus<br />

Kunststoff präsentieren sich in zunehmendem<br />

Alter brüchig, vergilbt und<br />

verkratzt. Herauspolieren lassen sich<br />

nur leichte Kratzer, ansonsten ist eigentlich<br />

ein neues Verdeck fällig.<br />

Mit etwa 10 Jahren hat eine Dachhaut<br />

die durchschnittliche Lebenserwartung<br />

erreicht. Einsatzbedingungen,<br />

Witterungseinflüsse wie auch<br />

starkes Sonnenlicht (UV-Strahlung)<br />

spielen hierbei eine Rolle – dank pfleglicher<br />

Behandlung und einem Abstellplatz<br />

in der Garage können es aber<br />

durchaus ein paar Jahre mehr werden.


Unterwegs<br />

Pro:fit 16. März 2006 . Seite 29<br />

Leichtgängiger Geländewagen<br />

◆ Audi Q7: sportlich, vielseitig, komfortabel<br />

Von Felix Rehwald (dpa/gms)<br />

Anfang März hat Audi ihn in<br />

Deutschland in den Handel gebracht:<br />

den neuen Geländewagen Q7.<br />

Der Grundpreis des ersten Sport Utility<br />

Vehicles (SUV) des Ingolstädter Autoherstellers<br />

beträgt nach Angaben<br />

von Alexander Buk, Leiter des Q7-Produktmarketings,<br />

48 900 Euro. Der<br />

Preis gilt für die derzeitige Einstiegsmotorisierung<br />

mit 171 kW/233 PS starkem<br />

3,0-Liter-V6-Turbodiesel. Das<br />

Q7-Topmodell mit 4,2 Liter großem<br />

FSI-V8-Motor und 257 kW/350 PS, das<br />

ebenfalls von März an erhältlich ist,<br />

steht mit 64 900 Euro in der Liste.<br />

Bei dieser Auswahl wird es jedoch<br />

nicht bleiben: Im zweiten Halbjahr<br />

2006 will Audi die Q7-Motorenpalette<br />

laut Buk nach unten um einen 3,6 Liter<br />

großen Sechszylinder mit 206 kW/280<br />

PS ergänzen.<br />

Preislich werde der kleine FSI-Direkteinspritzer<br />

etwa im Bereich des<br />

3,0-Liter-TDI liegen. Bis 2008 soll für<br />

den Q7 zudem ein mit VW und Porsche<br />

entwickelter Hybrid-Antrieb zur<br />

Verfügung stehen. Auch nach oben ist<br />

bei der Motorisierung laut Buk noch<br />

Luft. Zwar werde es vom Q7 wohl keine<br />

leistungsstarke S-Variante geben.<br />

«Aber wir machen uns natürlich Gedanken<br />

über höhere Motorisierungen.<br />

Platz wäre genug da.» Der Q7 wurde<br />

als sportlicher «Geländewagen mit<br />

Der Audi Q7 ist ein<br />

Geländewagen mit<br />

Pkw-Eigenschaften.<br />

Pkw-Eigenschaften» entwickelt, sagt<br />

Buk. Der 5,09 Meter lange, 1,98 Meter<br />

breite, 1,74 Meter hohe und immerhin<br />

2,24 Tonnen schwere Koloss fährt sich<br />

daher trotzdem eher leichtgängig. Dazu<br />

tragen neben den kräftigen Motoren<br />

der permanente quattro-Allradantrieb<br />

und eine geschwindigkeitsabhängige<br />

Servolenkung bei. Sie soll<br />

Lenkbewegungen zum Beispiel beim<br />

Ein- oder Ausparken unterstützen.<br />

Auf der Straße kann der Q7 mit<br />

manchen Sportwagen mithalten: Mit<br />

einem maximalen Drehmoment von<br />

440 Newtonmeter beschleunigt etwa<br />

der 4,2-Liter-V8 in nur 7,4 Sekunden<br />

aus dem Stand auf Tempo 100. Die<br />

Höchstgeschwindigkeit beträgt 248<br />

Stundenkilometer (km/h). Den<br />

Durchschnittsverbrauch gibt Audi mit<br />

13,6 Litern an. Der Turbodiesel erreicht<br />

mit maximal 500 Newtonmetern<br />

immerhin noch 216 km/h. Dafür<br />

ist der Durchschnittsverbrauch mit<br />

10,6 Litern günstiger. Geschaltet wird<br />

bei beiden Motoren mit einer sechsstufigen<br />

Tiptronic-Automatik.<br />

Auch das Design soll laut Alexander<br />

Buk für Sportlichkeit stehen: So erinnert<br />

die geschwungene Dachlinie<br />

über dem flachen Fensterband an die<br />

Silhouette eines Coupés. Die bullige<br />

Frontpartie ist vom Singleframe-Kühlergrill<br />

und V-förmigen Linien der Motorhaube<br />

geprägt.<br />

Bei aller Sportlichkeit wollten die<br />

Entwickler laut Buk die Vielseitigkeit<br />

nicht zu kurz kommen lassen. So kann<br />

der Q7 als Fünf-, Sechs- oder Siebensitzer<br />

mit dritter Sitzreihe und umklappbaren<br />

Einzelrücksitzen bestellt<br />

werden. Insgesamt seien dadurch 28<br />

Sitzkombinationen möglich.<br />

Zur Serienausstattung gehören ferner<br />

ein Multimediasystem, Front-,<br />

Kopf- und Seitenairbags sowie ABS<br />

mit ESP. Ebenfalls erhältlich ist eine<br />

Abstandsregelung.<br />

Sitzmeditation bei 293 km/h<br />

◆ Rinspeed Za-Zen konzentriert sich auf das Wesentliche<br />

von Anna Brockdorff<br />

Sich auf das Wesentliche konzentrieren,<br />

dem buddhistischen Zen-Weg<br />

folgen. Das sollte auch für Autofahrer<br />

gelten. Diese Vision leitete den Schweizer<br />

Auto-Experimentalist Frank M.<br />

Rinderknecht. Herausgekommen ist<br />

dabei der neue Concept Car Rinspeed<br />

Za-Zen.<br />

Um dieser Philosophie, dieser Religion<br />

des Zen zu folgen, müssen vor allem<br />

die Farben stimmen. Die Karosserie<br />

ist nicht einfach nur weiß. Durch<br />

Millionen kleiner Swarovski-Kristalle<br />

erstrahlt der Rinspeed Za-Zen in einer<br />

mineralischen Farbe. Für diesen Effektton<br />

„Rinspeed K2“ hat sich der<br />

Lackhersteller Lesonal von der fenöstlichen<br />

Lehre und der Natur inspirieren<br />

lassen. „Der feine regenbogenartige<br />

Schimmer ist der Gletscherwelt des<br />

Himalaja nachempfunden“, erklärt<br />

Lesonal Produktmanager Thomas Kalan.<br />

Pate für den Spezialeffekt sei die<br />

Farbenwelt des schneebedeckten K2<br />

gewesen. Ein selbstheilender Polyurethan-Klarlack<br />

schützt vor Kratzern<br />

und Schrammen.<br />

Auch bei Lenkrad, Schaltknauf und<br />

Handbremshebel setzt Rinderknecht<br />

ganz auf den Zen-Weg im Sinne der<br />

Natur: Sie sind mit teegefärbten<br />

Flachs- und Jutestoffen überzogen.<br />

Diese erdigen Farbtöne und die mango-orangene<br />

Hauptfarbe für Cockpit<br />

und Felgen lassen eine harmonische<br />

und weiche Kombination entstehen.<br />

Der Sitz, als größter Berührungspunkt<br />

zwischen Insasse und Fahrzeug,<br />

hat eine ganz besondere Bedeutung<br />

bei Frank M. Rinderknecht. Durch ein<br />

spezielles Techno-Gel passen sich die<br />

Polster den Körperformen der Insas-<br />

Der Rinspeed zaZen mit einteiliger Dachkuppel und Swarovski-Kristallen Bild: Hersteller<br />

sen perfekt an. Damit folgt der Za-Zen<br />

seinem eigentlichen Namen – dem japanischen<br />

Wort für Sitzmeditation.<br />

Geschmeidig und fließend überdeckt<br />

die einteilige Dachkuppel aus<br />

dem Hightech-Werkstoff Makrolon<br />

das Innere. Dieser Spezial-Kunststoff<br />

ist nahezu grenzenlos formbar.<br />

Ein 355 PS starker 6-Zylinder-Boxermotor<br />

des Porsche Carrera S lässt den<br />

Za-Zen auf 293 Stundenkilometer beschleunigen.<br />

Der Natur folgend ist der<br />

Rinspeed zaZen bald auch mit umweltfreundlichem<br />

Erdgas-Antrieb erhältlich.<br />

Übrigens: Passend zum Auto gibt es<br />

auch ein neues Handy. Die limitierte<br />

Auflage von Motorola erscheint entweder<br />

weiß-funkelnd wie im Swarovski-Look<br />

oder mango-orange. Das<br />

Handy ist mit demselben Hightech-<br />

Lack überzogen wie das Auto.<br />

Manche Komfortlösungen stecken<br />

im Detail: So fahren etwa bei kalten<br />

Temperaturen die Scheibenwischer<br />

beim Abstellen des Q7 ein Stück weit<br />

nach oben. Das soll verhindern, dass<br />

die Wischer im Winter einschneien<br />

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Der neue<br />

Geländewagen<br />

Audi Q7<br />

mit starkem<br />

3,0-Liter-V6-<br />

Turbodiesel<br />

Bild: Hersteller<br />

und festfrieren, erklärt Buk. „Vielleicht<br />

freut sich auch die ein oder andere Politesse<br />

darüber“, scherzt der Marketingmann<br />

– immerhin lässt sich dadurch<br />

auch ein Strafzettel besser unterklemmen.<br />

HANDELSREGISTER<br />

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News<br />

LOREMO LS<br />

Sparsamer Flitzer<br />

Er verbraucht gerade einmal 1,5<br />

Liter Dieselöl auf 100 Kilometern.<br />

Und schafft trotz seiner geringen<br />

Leistung von 15 kW/20 PS eine<br />

Höchstgeschwindigkeit von 160<br />

Kilometern pro Stunde: der Loremo<br />

LS. Der Viersitzer basiert auf<br />

einem 95 Kilogramm leichten<br />

Stahl-Chassis und verfügt über<br />

eine aerodynamische Karosserie.<br />

Ein Rußpartikelfilter reinigt die<br />

Abgase des Zwei-Zylinder-Turbodiesel.<br />

Das sparsame Auto soll künftig im<br />

Industriepark Dorsten/Marl<br />

zunächst als Prototyp gebaut<br />

werden. Ab 2009 plant das MünchenerAutomobil-Entwicklungsunternehmen<br />

Loremo, eine LS-<br />

Kleinserie von 5 000 bis 8 000<br />

Einheiten produzieren zu lassen.<br />

(bro)<br />

POKEMON-DESIGN<br />

Nissan Pivo<br />

Mit der<br />

Studie Pivo<br />

zeigt<br />

Nissan das<br />

Potential<br />

künftiger<br />

Elektrofahrzeuge<br />

für die Stadt. Bei<br />

dem Entwurf ließ sich der japanische<br />

Künstler Takashi Murakami<br />

von Comicfiguren inspirieren.<br />

Kernelement ist eine kugelförmige<br />

Kabine, die komplett drehbar<br />

auf dem Fahrgestell gelagert ist.<br />

Wenden oder rückwärts fahren ist<br />

nicht mehr nötig. Es genügt, die<br />

Kanzel in die gewünschte Richtung<br />

zu drehen. Mit einer Länge<br />

von 2,70 Meter ist der Pivo ideal<br />

für den Stadtverkehr. (bro)


Geld<br />

Seite 30 . 16. März 2006 Pro:fit<br />

Anlage<br />

FINANZBERATUNG<br />

Villinger vorn<br />

Auszeichnung für den gebürtigen<br />

Villinger Finanzberater Sven<br />

Stebinger. Stebinger ist einer von<br />

drei Geschäftsführern der Münchner<br />

Finanzberatungsfirma Best<br />

Advice, die spezialisiert ist auf die<br />

Finanzplanung von Familienvermögen.<br />

Stebinger bekam von<br />

der Fachzeitschrift Euro-Finanzen<br />

das Prädikat als einer der besten<br />

Finanzberater 2005. „Best Advice“<br />

habe seine außergewöhnliche<br />

Kompetenz in mehreren Finanzplanungen<br />

und anonymen Testgesprächen<br />

unter Beweise gestellt,<br />

heißt es in einer Pressemitteilung.<br />

Für das jetzt verliehene<br />

Prädikat war die Kombination<br />

eines Depot-Wettbewerbs<br />

und Wissentests ausschlaggebend.<br />

Von knapp 1000 Teilnehmern<br />

belegte Sven Stebinger<br />

Platz 28. Stebinger hatte bis vor<br />

zwei Jahren ein Büro in Villingen,<br />

inzwischen werden die Vermögen<br />

in Höhe von 120 Millionen Euro<br />

von München aus betreut. (gha)<br />

Im Internet:<br />

www.mybestadvice.de<br />

SAG SOLARSTROM AG<br />

Konzernziel verfehlt<br />

Schlechter als vorhergesagt wird<br />

das Geschäftsergebnis 2005 der<br />

börsennotierten SAG Solarstrom<br />

AG (Freiburg) ausfallen. Darüber<br />

informierte die Aktiengesellschaft<br />

in einer ad hoc-Mitteilung. Das<br />

Konzernergebnis werde rund 2<br />

Millionen Euro niedriger ausfallen<br />

als geplant. Das Planergebnis<br />

2005 werde voraussichtlich unter<br />

Null liegen, teilte das Solarunternehmen<br />

mit. Für den Rückschlag<br />

sei insbesondere das Großprojekt<br />

Erlasee verantwortlich, so die<br />

SAG. Die Verkaufspreise seien<br />

niedriger und die außerplanmäßigen<br />

Zusatzkosten höher<br />

ausgefallen als geplant. „Bei dem<br />

Großprojekt haben wir vierzig<br />

Prozent der Anlagen an eine<br />

Fondsgesellschaft verkauft und<br />

konnten dabei das Margenziel<br />

nicht erreichen“, sagte Finanzvorstand<br />

Benedikt Ortmann,<br />

zudem habe die Solarstrom AG<br />

höhere Aufwendungen für Werbung<br />

investieren müssen. Der<br />

Margeneinbruch bei Erlasee stelle<br />

einen Rückschlag fürs <strong>Unternehmen</strong><br />

dar, so Vorstandssprecher<br />

Uwe Illgemann. Er stelle jedoch<br />

nicht das Geschäftsmodell in<br />

Frage. (kaz)<br />

EU-ZINSSTEUER<br />

Vorsicht bei Anleihen<br />

Seit Juli vergangenen Jahres wird<br />

in Österreich die EU-Zinssteuer<br />

abgeführt. Damit bestehen dieselben<br />

Rahmenbedingungen wie in<br />

der Schweiz und Liechtenstein,<br />

wo diese Steuer ebenfalls erhoben<br />

wird.<br />

Speziell Devisenausländer, also<br />

auch Deutsche, haben eine legale<br />

Möglichkeit, diesen Steuerabzug<br />

zu vermeiden. Dafür bieten sich<br />

insbesondere so genannte Grandfathered-Anleihen<br />

an. Das sind<br />

Anleihen, die vor dem 1. März<br />

2001 emittiert und nach dem 28.<br />

Februar 2003 nicht mehr aufgestockt<br />

wurden. Die Hypo Landesbank<br />

Vorarlberg rät allerdings<br />

zur Vorsicht. Der Grund: Einige<br />

Länder, darunter auch Deutschland,<br />

haben laut Hypo Landesbank<br />

Vorarlberg im letzten Moment<br />

Anleihen aufgestockt, um<br />

sie wieder unter die EU-Zinssteuer<br />

fallen zu lassen. Daher sei<br />

bei der Auswahl größte Sorgfalt<br />

geboten. (sk)<br />

DIVIDENDEN<br />

Geldregen 2006<br />

Aktionäre deutscher <strong>Unternehmen</strong><br />

können für 2006 mit einem<br />

Geldregen rechnen. Die 30 im<br />

Dax gelisteten Konzerne werden<br />

mehr als 18 Milliarden Euro an<br />

ihre Anteilseigner ausschütten.<br />

Dies geht aus einer Studie der<br />

Landesbank Baden-Württemberg<br />

hervor. Damit würde die Rekordausschüttung<br />

aus dem Jahr 2005<br />

noch um rund 15 Prozent übertroffen.<br />

(sg)<br />

Börsenneuling mit guten Zahlen<br />

◆ Primion Technology AG aus Stetten legt ersten Quartalsbericht vor<br />

Stetten am kalten Markt (sk) Im ersten<br />

Quartal verdoppelte die Primion<br />

Technology AG die Gesamtleistung<br />

auf 10,2 Mio. Euro (Vorjahr: 4,8 Mio.<br />

Euro), teilt Primion mit. Das operative<br />

Ergebnis vor Zinsen und Steuern<br />

(EBIT) legte um 155 Prozent auf rund<br />

1,9 Mio. Euro (Vorjahr: 0,7 Mio. Euro)<br />

zu, das Konzernergebnis wuchs um<br />

rund 113 Prozent auf 1,1 Mio. Euro<br />

(Vorjahr: 0,5 Mio. Euro). Damit beträgt<br />

das Quartalsergebnis pro Aktie 0,27<br />

Euro (Vorjahr: 0,12 Euro). „Dieses<br />

Wachstum ist vor allem auf unsere europäische<br />

Expansion zurückzuführen.<br />

Mit zwei Akquisitionen haben wir hier<br />

Marktanteile gewonnen“, so Heinz<br />

Roth, Vorstandsvorsitzender von Primion.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> hatte die wesentlichen<br />

Zahlen und Tendenzen zum<br />

ersten Quartal 2005/2006 bereits vorab<br />

zum Börsengang im Wertpapierprospekt<br />

veröffentlicht, wobei zu diesem<br />

Zeitpunkt noch keine Vorjahresvergleichswerte<br />

vorlagen. Marktanteilsgewinne<br />

in Europa. Neben den Akquisitionen<br />

trieben im ersten Quartal realisierte<br />

Projekte mit großen Kunden,<br />

wie zum Beispiel der Deutschen Telekom<br />

und VW, das Wachstum des international<br />

tätigen Anbieters von Systemen<br />

zur Zutrittskontrolle, Zeiterfassung<br />

und integrierter Sicherheitstechnik.<br />

Damit konnte Primion seine EBIT-<br />

Marge auf 18,2 % (Vorjahr: 15,2 %) steigern.<br />

Wichtigster Markt für das badenwürttembergische<br />

<strong>Unternehmen</strong> war<br />

im Berichtszeitraum weiterhin<br />

Deutschland, wo 82 Prozent der Umsatzerlöse<br />

erzielt wurden. Jedoch erhöhte<br />

sich der Exportanteil durch die<br />

Ausweitung des internationalen Geschäfts<br />

im Vergleich zum Vorjahr von<br />

rund 9 auf 18 Prozent. „Durch die Akquisitionen<br />

sind wir auf dem besten<br />

Weg, zu den führenden Anbietern auf<br />

unserem Gebiet in Europa aufzuschließen“,<br />

sagte Roth.<br />

Ebenfalls sehr positiv entwickelte<br />

sich der Cash-flow aus betrieblicher<br />

Tätigkeit. Er wuchs im ersten Quartal<br />

von 0,7 Mio. Euro im Vorjahr auf 1,6<br />

Mio. Euro, was einer Steigerung von<br />

123 % entspricht. Durch Börsengang<br />

flossen Primion brutto weitere rund 20<br />

Mio. Euro zu. Ein Teil davon, etwa 5,5<br />

Mio. Euro, werden zur Rückführung<br />

der für die Akquisitionsfinanzierung<br />

eingegangenen Finanzverbindlichkeiten<br />

verwendet. Mit dem verbleibenden<br />

Auch steigende Rohstoffpreise, wie an der Zapfsäule, lassen sich ausnutzen.<br />

Spaß beim Tanken<br />

◆ Wie Sie an steigenden Rohstoffpreisen verdienen<br />

von Stephan Bleyer<br />

Haben Sie sich schon einmal darüber<br />

gefreut, dass das Benzin schon wieder<br />

teurer geworden ist? Haben Sie gelächelt,<br />

als Sie das letzte Mal die Überweisung<br />

für die Nachzahlung der<br />

Miet-Nebenkosten – Gas, Öl oder<br />

Strom – ausgeschrieben haben? Wer<br />

sein Geld in Rohstoff-Fonds und Rohstoff-Zertifikaten<br />

investiert, hat auch<br />

zukünftig Grund zum Lachen, meint<br />

Matthias Reinhardt, Geschäftsführer<br />

von Reinhardt & Foldenauer GmbH<br />

Vermögensmanagement aus Freiburg.<br />

„Für den Rohstoff-Markt gilt das Prinzip<br />

der begrenzten Ressourcen: Die<br />

Nachfrage übersteigt das Angebot,<br />

und knappe Güter sind kostbar“, weiß<br />

Reinhardt. „Schuld an dieser Entwicklung<br />

sind die Wachstumsmärkte wie<br />

China oder Indien, deren ständig<br />

wachsender Bedarf an Rohstoffen die<br />

Preise in die Höhe treibt.“<br />

Der Bedarf der Schwellenländer an<br />

Stahl und Eisen, aber auch an Erdöl<br />

und Erdgas steigt ständig. Ein Ende<br />

dieser Entwicklung ist noch nicht in<br />

Zufrieden mit dem ersten Quartalsbericht seit Börsengang: Primion aus Stetten, Spezialist für Zutrittskontrolle. Bild: Thissen<br />

Sicht. Experten rechnen damit, dass<br />

China und Indien, aber auch Brasilien<br />

bereits in wenigen Jahrzehnten zu den<br />

wirtschaftlich stärksten Ländern der<br />

Erde zählen werden. „Der Konsum<br />

steht dort noch ganz am Anfang. In<br />

China kommen auf 1000 Einwohner 8<br />

Autos, in den USA sind es mehr als 900.<br />

Die Frage, ob sich z. B. der Preis für<br />

Rohöl verdoppeln wird, stellt sich für<br />

mich nicht mehr – wohl aber die Frage,<br />

wie lange es wohl noch dauert“, so<br />

Reinhardt. Ähnliche Entwicklungen<br />

zeichnen sich auch für andere Rohstoffe<br />

– etwa aus dem Agrarbereich –<br />

ab.<br />

Rohstoff-Papiere und Rohstoff-<br />

Fonds werden in den nächsten Jahren<br />

hohe Renditen erwirtschaften, glaubt<br />

Reinhardt. „Auch Privatanleger mit<br />

kleineren Vermögen können von diesem<br />

Trend profitieren. Sinnvoll ist eine<br />

Beimischung dieser Papiere bis zu<br />

einer Höhe von 15 Prozent des Gesamt-Depots“,<br />

empfiehlt Reinhardt.<br />

„So wird das Risiko minimiert, gleichzeitig<br />

steigen die Chancen auf eine<br />

bessere Rendite.“<br />

Anteil der Mittel will Primion insbesondere<br />

den Vertrieb in Deutschland<br />

wie international ausbauen sowie<br />

neue Märkte in Europa erschließen.<br />

Für das weitere Geschäftsjahr geht<br />

Primion von einer Fortsetzung des positiven<br />

Trends hinsichtlich Gesamtleistung<br />

und Ertrag aus. Primion-Chef<br />

Roth: „Der Börsengang eröffnet uns<br />

neue strategische Optionen, die Akqui-<br />

sitionen bieten zusätzliche Umsatzpotentiale<br />

im europäischen Ausland.<br />

Zusätzlich erwarten wir ab dem zweiten<br />

Quartal verstärkt Synergieeffekte<br />

durch die Substitution von Fremdprodukten<br />

im Hardware-Bereich bei den<br />

akquirierten Geschäftsbereichen.“<br />

Primion verfügte nach eigenen Angaben<br />

zum Jahresanfang über ein Auftragspolster<br />

von 12,4 Mio. Euro. Primi-<br />

Kommt das Geld?<br />

Wer sich als Unternehmer bestmöglich<br />

vor Forderungsausfällen schützen<br />

möchte, kann Entwicklungen im Zahlungsverhalten<br />

seiner Geschäftskunden<br />

erfassen und analysieren. Die<br />

Auswertung ausschließlich eigener<br />

Zahlungserfahrungen besitzt aber nur<br />

eine eingeschränkte Aussagekraft<br />

über das tatsächliche Zahlungsverhalten<br />

von Debitoren. Selbst wenn ein<br />

Kunde bei dem einem Lieferanten immer<br />

pünktlich zahlt, kann er bei anderen<br />

längst säumig sein und kurz vor<br />

der Insolvenz stehen. Für einen genaueren<br />

Überblick über das Kunden-<br />

Zahlungsverhalten sind daher externe<br />

Zahlungserfahrungen aussagekräftiger<br />

und sollten mit in die Gesamtbeurteilung<br />

einbezogen werden.<br />

Creditreform bietet <strong>Unternehmen</strong><br />

die Teilnahme an einem Datenpool<br />

an, der dazu dient, das Zahlungsverhalten<br />

von <strong>Unternehmen</strong> zu bewerten.<br />

Die Idee basiert auf dem Prinzip<br />

der Gegenseitigkeit. Jeder Teilnehmer<br />

stellt seine Zahlungserfahrungen mit<br />

den eigenen Debitoren monatlich in<br />

den Pool ein und erhält dafür eine kostenfreie<br />

Auswertung, wie seine Debitoren<br />

im Durchschnitt bei anderen<br />

Lieferanten bezahlen. <strong>Unternehmen</strong><br />

können so Veränderungen im Zahlungsverhalten<br />

einzelner Debitoren<br />

bis hin zu drohenden Insolvenzen in<br />

ihrer Entwicklung früher erkennen<br />

on wird nach Aussage Roths in den<br />

nächsten Quartalen den Fokus weiter<br />

auf den Ausbau der Vertriebsstärke<br />

richten. Man wolle aber auch weiterhin<br />

die Chance zu gezielten Akquisitionen<br />

von <strong>Unternehmen</strong> oder <strong>Unternehmen</strong>steilen<br />

im Inland wie im europäischen<br />

Ausland nutzen. Primion stellte<br />

bei der Cebit auch eine eigene Biometrie-Lösung<br />

zur Zutrittskontrolle vor.<br />

◆ Der Creditreform-Tipp: Insolvenz-Früherkennung bei Geschäftspartnern<br />

von Michael Bretz<br />

Laut Gesetzgeber haben <strong>Unternehmen</strong><br />

die Pflicht, ihren Jahresabschluss<br />

prüfen zu lassen. Fehlt das Testat des<br />

Wirtschaftsprüfers, ist der Jahresabschluss<br />

als Kreditunterlage für die<br />

Bank unbrauchbar. Das kann zur Folge<br />

haben, dass der Kredit sofort gekündigt<br />

wird und das <strong>Unternehmen</strong><br />

Insolvenz anmelden muss. Darauf<br />

weist die Wirtschaftsprüfungskanzlei<br />

Schwarz Hempe & Kollegen hin.<br />

Mit der Jahresabschlussprüfung<br />

sollen sowohl Gläubiger als auch Investoren<br />

geschützt werden. Dennoch<br />

sehen viele <strong>Unternehmen</strong>sleiter die<br />

Abschlussprüfung und den Lagebericht<br />

als lästige und zu teure Pflicht an.<br />

Deshalb passiert es oft, dass vor allem<br />

inhabergeführte <strong>Unternehmen</strong> die gesetzlichen<br />

Pflichten missachten. Das<br />

kann jedoch negative Konsequenzen<br />

Eine Infotauschbörse hilft, Zahlungsausfälle zu vermeiden. Bild: dpa<br />

haben. So können im Falle einer künftigen<br />

Insolvenz Gewinne beziehungsweise<br />

Dividenden nur dann ordnungsgemäß<br />

an die Anteilseigner ausgeschüttet<br />

werden, wenn diese auf einem<br />

geprüften Jahresabschluss basieren.<br />

Ist das nicht gegeben, wird die Gewinnausschüttung<br />

unwirksam und<br />

der Insolvenzverwalter lacht sich ins<br />

Fäustchen.<br />

Auch unter steuerlichen Gesichtspunkten<br />

gehen <strong>Unternehmen</strong> ein erhebliches<br />

Risiko ein, wenn sie keinen<br />

geprüften Jahresabschluss vorlegen.<br />

Gewinnausschüttungen aufgrund unwirksamer<br />

Gesellschafterbeschlüsse<br />

sind so genannte verdeckte Gewinnausschüttungen.<br />

Hat es bis Anfang<br />

2003 Minderungen des Guthabens gegeben,<br />

werden diese im Rahmen einer<br />

Betriebsprüfung rückgängig gemacht<br />

und ihre Kreditrisikosteuerung entsprechend<br />

anpassen. Im Ergebnis<br />

sinkt dadurch die Summe der Forderungsausfälle.<br />

Der Datenpool umfasst<br />

inzwischen 28 Millionen Zahlungserfahrungen,<br />

allein 2005 wurden Informationen<br />

zu knapp 1,75 Millionen Debitoren<br />

an den Pool übermittelt.<br />

Lästige Unternehmerpflicht<br />

◆ Jahresabschluss – Banken verlangen Testat als Kreditunterlage<br />

und das Körperschaftssteuerguthaben<br />

wird über die nächsten 18 Jahre<br />

(so genanntes Moratorium) verteilt.<br />

Sobald die Auszahlung der Dividende<br />

erfolgt ist, gibt es kein Zurück mehr.<br />

Alexander Uhl von der Wirtschaftsprüfungskanzlei<br />

Schwarz Hempe &<br />

Kollegen GmbH rät daher zur Vorsorge<br />

und empfiehlt, „durch Prüfung des<br />

Jahresabschlusses und Fassung eines<br />

neuesten Feststellungs- und Gewinnverteilungsbeschlusses<br />

die gesetzmäßigen<br />

Voraussetzungen zu schaffen“.<br />

Nur so sei es möglich, eine rechtssichere<br />

Basis für Zahlungen der Gesellschaft<br />

an die Gesellschafter zu schaffen.<br />

Auch wenn ein Bestandteil wie der<br />

Anhang fehlt oder unvollständig ist,<br />

wird der gesamte Jahresabschluss ungültig.<br />

(sk)


Campus<br />

Pro:fit 16. März 2006 . Seite 31<br />

Know-how Tempel steht offen<br />

◆ Das Institut für angewandte Forschung (IAF) der Hochschule Furtwangen forscht auch im Auftrag von <strong>Unternehmen</strong><br />

von Thomas Daiber<br />

Furtwangen – Seit Jahren ist die Hochschule<br />

Furtwangen (HFU) als Kaderschmiede<br />

für gut ausgebildete Informatiker,<br />

Ingenieure und Betriebswirtschaftler<br />

etabliert. Spitzenplatzierungen<br />

in bundesweiten Rankings belegen<br />

die herausragende Arbeit in der<br />

Lehre. Dass die Hochschule mitten im<br />

Schwarzwald auch in der Forschung<br />

eine führende Position im Vergleich zu<br />

anderen Fachhochschulen in Baden-<br />

Württemberg einnimmt, wissen allerdings<br />

nur Wenige. Die gute Nachricht<br />

für Unternehmer: Sie können das<br />

Know-how der Schwarzwald-Tüftler<br />

anzapfen.<br />

Das Institut für Angewandte Forschung<br />

(IAF) ist als zentrale Einrichtung<br />

für Forschung an der HFU Ansprechpartner<br />

für alle Fragen rund um<br />

die Themen Forschung, Entwicklung<br />

und Transfer. Aktuell arbeiten die Mitarbeiter<br />

des IAF an mehr als 20 mittelbis<br />

langfristigen Forschungsprojekten<br />

mit den Schwerpunkten Produktions-<br />

„Oft forschen <strong>Unternehmen</strong><br />

und Hochschulen für sich,<br />

statt sich auszutauschen.“<br />

ULRICH MESCHEDER<br />

technik, Messtechnik, Umwelttechnik,<br />

Mikrosystemtechnik, Webbasierte<br />

Infrastrukturen und Anwendungen<br />

sowie Technikanalyse, Kultur und<br />

Gender. Dabei bilden 15 Professoren<br />

aus unterschiedlichen Fachbereichen<br />

der HFU die Grundpfeiler für die unter<br />

anderem von <strong>Unternehmen</strong> in Auftrag<br />

gegebenen Forschungs- und Entwicklungs-Projekte.<br />

Das breit gefächerte<br />

Fachwissen innerhalb des Institutes<br />

garantiert dem IAF kurze Wege zu den<br />

nötigen Ansprechpartnern und damit<br />

eine effiziente Arbeitsweise. Daraus<br />

resultiert oft auch die Entwicklung differenzierter,<br />

teilweise unkonventioneller<br />

Lösungsansätze.<br />

Neben der auftragsgebundenen<br />

Forschung und Entwicklung für <strong>Unternehmen</strong><br />

werden außerdem auch<br />

Projekte verwirklicht, die durch Bundes-<br />

und Landesmittel gefördert werden.<br />

Viele Projekte entstehen inzwi-<br />

Forschung am IAF: Einschieben von Halbleiterscheiben in einen Hochtemperaturofen. Bild: Hochschule Furtwangen<br />

schen im interdisziplinären Umfeld<br />

mit anderen Forschungspartnern. Die<br />

Forschungsleistungen der vergangenen<br />

Jahre in einigen Bereichen des IAF<br />

fruchteten schließlich in der Gründung<br />

von zwei Kompetenzzentren. So<br />

entstanden in Zusammenarbeit mit<br />

Wissen besser anzapfen<br />

anderen Hochschulen wie etwa der<br />

Universität Freiburg, der Hochschule<br />

Offenburg, Heilbronn oder der Hochschule<br />

Esslingen/Göppingen sowie<br />

Partnern aus der Industrie starke<br />

Netzwerke. Heute nehmen die von der<br />

HFU koordinierten Kompetenzzen-<br />

◆ Wie Unternehmer das Know-how der Hochschulen besser nutzen können<br />

von Claudia Antes-Barisch<br />

Gottmadingen – Kleine und mittelständische<br />

<strong>Unternehmen</strong> (KMU) greifen<br />

noch viel zu wenig auf die Möglichkeiten<br />

zurück, die ihnen die öffentliche<br />

Forschung bietet. Um beide Seiten einander<br />

näher zu bringen und Formen<br />

der Zusammenarbeit vorzustellen, lud<br />

der Wirtschafts-, Innovations- und<br />

Technologie-Förderverein (WIT) in<br />

Gottmadingen zu einem Unternehmerforum<br />

mit dem Titel „KMU sucht<br />

Burger, Mosbacher, Haupenthal (v.l.) Bild: Antes-B.<br />

Professor“.<br />

Als Referenten waren gekommen:<br />

Margit Mosbacher, Leiterin der Forschungsverwaltung<br />

an der Universität<br />

Konstanz, Andreas Burger, zuständig<br />

für Forschung und Entwicklung an der<br />

Hochschule Konstanz für Technik,<br />

Wirtschaft und Gestaltung (früher FH<br />

Konstanz) und Edmund Haupenthal,<br />

Professor für Betriebswirtschaftslehre<br />

an der Hochschule Ravensburg-<br />

Weingarten und Leiter des Steinbeis-<br />

Transferzentrums in Gottmadingen.<br />

Margit Mosbacher überraschte die<br />

Anwesenden mit dem Ergebnis einer<br />

Studie der Industrie- und Handelskammer<br />

aus der Region Stuttgart, wonach<br />

die technologischen Fähigkeiten<br />

kleiner und mittlerer <strong>Unternehmen</strong> in<br />

IAF-Dienstleistungen<br />

Beratung, Recherchen und<br />

Weiterbildung<br />

Technische Studien<br />

Abschätzen von Entwicklungsaufwand<br />

Finite Elemente Berechnungen<br />

Fachseminare<br />

Direkte Aufträge von <strong>Unternehmen</strong><br />

bzw. öffentlich geförderte<br />

Verbundforschung in folgenden<br />

Schwerpunkten Produktionstechnik<br />

Medizintechnik<br />

Baden-Württemberg in den vergangenen<br />

Jahren bedrohlich abgenommen<br />

haben (PROFIT berichtete in der Februar-Ausgabe).<br />

Als Ursache hierfür<br />

wird unter anderem die fehlende Verzahnung<br />

zwischen Wirtschaft und den<br />

öffentlichen Forschungsstrukturen<br />

gesehen, die verhindere, dass der Mittelstand<br />

in erforderlichem Umfang an<br />

den Forschungsergebnissen teilhabe.<br />

Mosbacher erläuterte die gesamte<br />

Bandbreite von Möglichkeiten für den<br />

universitären Technologietransfer.<br />

Von besonderem Interesse<br />

sind dabei die klassischen,<br />

weil technischen<br />

Disziplinen der<br />

mathematisch-naturwissenschaftlichenSektion,<br />

der Biologie, Chemie<br />

und Physik. Gerade<br />

die Physik biete ein breites<br />

Spektrum an Forschungsschwerpunkten.<br />

Die Referentin hob<br />

hier besonders die Forschung<br />

an Nanostrukturen<br />

und die Quantenoptik<br />

hervor. Nach Mosbachers<br />

Darstellung gibt es<br />

aber auch in Fachbereichen,<br />

die auf den ersten<br />

Blick kaum für eine Kooperation<br />

in Frage kommen, interessante<br />

Forschungsschwerpunkte. So<br />

befasse sich im Fachbereich Psychologie<br />

ein Lehrstuhl mit Arbeits- und Organisationspsychologie,<br />

im Fachbereich<br />

Geschichte gebe es einen Lehrstuhl<br />

für Wirtschaftsgeschichte, der<br />

beispielsweise für eine Firma deren<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgeschichte aufarbeite.<br />

Die Durchführung gemeinsamer<br />

Forschungs- und Kooperationsprojekte<br />

ist die unmittelbarste Form des<br />

Technologietransfers. Margit Mosbacher<br />

erläuterte: Im Rahmen eines Vertrages<br />

stellt das <strong>Unternehmen</strong> der<br />

Universität Geld zur Finanzierung eines<br />

bestimmten Forschungsvorhabens<br />

zur Verfügung. Fragen zur Geheimhaltung,<br />

Veröffentlichung und<br />

Umwelttechnik<br />

Mikrosystemtechnik Technikanalyse,<br />

Kultur und Gender<br />

Webbasierte Infrastrukturen und<br />

Anwendung<br />

Produktentwicklungen (am Beispiel<br />

der Mikrosystemtechnik) Membranspiegel<br />

für aktive Optiken<br />

Feuchtesensoren<br />

Mikromechanische<br />

Schalter<br />

Kniehebelprinzip<br />

Penmouse<br />

Verwertung der Ergebnisse werden<br />

einvernehmlich geregelt. Derartige<br />

Projekte können neben Forschungsarbeiten<br />

auch Formen von Beratung<br />

umfassen oder Gutachten, Messungen<br />

und Analysen. Ein weiteres Instrument<br />

des Technologietransfers ist die<br />

Vergabe externer Doktor- und Diplomarbeiten<br />

oder der Wissensaustausch<br />

über Werktstudenten.<br />

Unternehmer haben also viele Möglichkeiten,<br />

das Know-how der Hochschulen<br />

zu nutzen. So berichtete Andreas<br />

Burger von der Hochschule<br />

Konstanz von praxisnaher und anwendungsorientierter<br />

Forschung in<br />

den für die Wirtschaft besonders interessanten<br />

Disziplinen der Ingenieurwissenschaften.<br />

Edmund Haupenthal<br />

(Hochschule Ravensburg-Weingarten)<br />

hatte ebenfalls eine ganze Anzahl<br />

konkreter Beispiel für die Forschungsaktivitäten<br />

der FH Ravensburg-Weingarten,<br />

von der Radioökologie bis zur<br />

Angewandten Sozialforschung.<br />

Am 4. Mai findet um 19 Uhr das nächste<br />

Unternehmerforum statt.<br />

Thema: Mitarbeiterführung<br />

Kontakt:<br />

Andrew Domarkas<br />

Tel: 07771 / 939217<br />

Kontaktstellen<br />

Universität Konstanz<br />

Margit Mosbacher<br />

Tel: 07531/ 882298<br />

Mail: Margit.Mosbacher@unikonstanz.de<br />

Hochschule Konstanz<br />

(früher FH Konstanz)<br />

Andreas Burger Tel: 07531/<br />

206325<br />

Mail: burger@fh-konstanz.de<br />

Hochschule<br />

Ravensburg-Weingarten<br />

Edmund Haupenthal<br />

Tel: 0751/ 5019270<br />

Mail: haupenthal@fh-weingarten.de<br />

tren für Schleiftechnologie und<br />

Feinstbearbeitung (KSF) und das Zentrum<br />

für Mikrotechnik und Systemintegration<br />

(Zemis) eine herausragende<br />

Rolle innerhalb der Forschung in Baden-Württemberg<br />

ein.<br />

Aus dem Schwerpunkt der Mikro-<br />

Kontakt IAF<br />

Ansprechpartner für alle Fragen<br />

rund um die Themen Forschung,<br />

Entwicklung und Transfer:<br />

Ulrich Mescheder<br />

Leiter des Instituts für Angewandte<br />

Forschung Tel: 07723 / 920 2232<br />

Mail: mes@hs-furtwangen.de<br />

Robert-Gerwig-Platz 1<br />

78120 Furtwangen<br />

www.fh.furtwangen.de<br />

(Forschung & Transfer)<br />

Solar-Institut<br />

◆ Wissenschaftler gehen eigene Wege fernab der Uni<br />

von Frank van Bebber<br />

Konstanz – Es war wie eine Unabhängigkeitserklärung:<br />

Zahlreiche Solarforscher<br />

der Universität Konstanz<br />

gründen ihr eigenes Institut. Sie wollen<br />

anwendungsorientiert sowie unabhängig<br />

von Hochschulbürokratie<br />

arbeiten.<br />

Vor vier Jahren hatte die Universität<br />

den weltweit renommierten Solarexperten<br />

Professor Ernst Bucher in den<br />

Ruhestand verabschiedet. Der Umgang<br />

mit seinem akademischen Erbe<br />

war seither umstritten. Die Idee eines<br />

Stiftungslehrstuhls, gesponsert von<br />

drei Solarunternehmen, scheiterte<br />

kürzlich. Nun gehen zahlreiche Forscher<br />

aus dem früheren Bucher-Lehrstuhl<br />

einen eigenen Weg: 17 heute<br />

oder früher an der Universität beschäftigte<br />

Solarwissenschaftler haben<br />

einen eigenen Verein gegründet, der<br />

ab diesem Jahr ein unabhängiges Forschungsinstitut<br />

betreibt. Bislang sieben<br />

Firmen aus der Branche unterstützen<br />

sie mit Millionen-Beträgen<br />

und Geräten. Mehrere an der Uni beschäftigte<br />

Forscher haben ihren<br />

Wechsel angekündigt.<br />

„Unsere Vision ist die angewandte<br />

Forschung“, sagt einer der Direktoren<br />

des neuen Instituts, Kristian Peters. Er<br />

leitet derzeit noch die halbe Photovoltaik-Abteilung<br />

der Uni und will zum<br />

Jahresende wechseln. Das Institut ermögliche<br />

Forschern eine Karriere außerhalb<br />

der Hochschule, die oft nur<br />

befristete Verträge biete. Instituts-Begründer<br />

Peter Fath sagte: Die Einrichtung<br />

biete der weltbekannten Konstanzer<br />

Solarforschung eine langfristige<br />

Perspektive. Dabei wollten die<br />

Forscher mit den Hochschulen in<br />

Konstanz ebenso gut kooperieren wie<br />

mit der ETH Zürich und der Universität<br />

Stuttgart. „Ein sehr enges Verhältnis<br />

zur Universität ist uns wichtig“,<br />

sagte Fath. Die Idee sei einige Jahre alt.<br />

Ort des ehrgeizigen Konzeptes ist ein<br />

Bürohaus mit Halle in der Rudolf-Diesel-Straße<br />

15 in Konstanz. Es ist bereits<br />

systemtechnik sorgt momentan beispielsweise<br />

die Entwicklung einer<br />

stiftartigen Computer-Maus („Penmouse“)<br />

für Aufsehen. Die drahtlose<br />

Kommunikation via Bluetooth ermöglicht<br />

dieser optischen Maus nicht nur<br />

einen komfortablen mobilen Einsatz,<br />

sie eignet sich darüber hinaus auch<br />

zur Eingabe von Zeichnungen. Damit<br />

fand das von der HFU entwickelte und<br />

patentierte Verfahren zur optischen<br />

Bewegungserkennung nach dem Lumineszenzprinzip<br />

eine erfolgreiche<br />

praktische Umsetzung.<br />

Auch die Industrie hat den Nutzen<br />

derartiger Kompetenzverknüpfungen<br />

im Zuge der Verbundforschung längst<br />

erkannt. Seit der Gründung des Arbeitskreises<br />

„Schleiftechnologie“ im<br />

Jahre 1997 ist die Zahl der Mitgliedsunternehmen<br />

aus der Region und dem<br />

In- und Ausland wie etwa der Güntert<br />

Präzisionstechnik GmbH & Co. aus Villingen-Schwenningen,<br />

der IMS Gear<br />

GmbH aus Donaueschingen, der<br />

Daimler-Chrysler AG, der ZF Friedrichshafen<br />

AG, der UVA International<br />

AB (Schweden) oder der Tyrolit AG<br />

(Österreich) auf 23 angestiegen. Unter<br />

der Leitung der HFU werden seither in<br />

erfolgreicher Zusammenarbeit<br />

Schleif- und Feinbearbeitungsprozesse<br />

optimiert und weiterentwickelt.<br />

Trotz allem mangelt es noch immer<br />

an einer gezielten und regelmäßigen<br />

Kommunikation zwischen Industrie<br />

und Forschung. Zwar arbeitet das IAF<br />

verstärkt an der Ausweitung von PR-<br />

Aktivitäten wie etwa Messeauftritten<br />

und Veröffentlichungen, jedoch entstehen<br />

viele der bearbeiteten Projekte<br />

erst durch zufällige Zusammentreffen<br />

und Gespräche. „Oftmals werden<br />

Chancen verpasst, indem <strong>Unternehmen</strong><br />

und IAF ohne gegenseitiges Wissen<br />

unabhängig voneinander forschen,<br />

anstatt die jeweiligen Kompetenzen<br />

des anderen gemeinsam nutzbar<br />

zu machen“, beschreibt Ulrich<br />

Mescheder, Leiter des IAF und zentraler<br />

Ansprechpartner für die Umsetzung<br />

von Forschungsprojekten aus<br />

der Industrie, das Problem. Und da die<br />

Forschungseinrichtungen an Hochschulen<br />

immer auf Drittmittelgelder<br />

angewiesen sind, sei es wichtig, die<br />

<strong>Unternehmen</strong> verstärkt auf diese<br />

Kompetenzen hinzuweisen.<br />

gekauft. Im Mai soll die Forschungsarbeit<br />

beginnen. Träger des „International<br />

Solar Energy Research Center“<br />

(ISC) ist ein Verein, dem 17 Forscher<br />

angehören. „Wir sind unabhängig, wir<br />

sind gemeinnützig“, erklärten sie. Nur<br />

Forscher fällten wissenschaftliche<br />

Entscheidungen. Als Fördermitglied<br />

sind sieben <strong>Unternehmen</strong> beigetreten.<br />

Firmen der Branche spenden unter<br />

anderem die 3,7 Millionen Euro<br />

teure Grundausstattung der Labors.<br />

Sie sollen auch einen Großteil der laufenden<br />

Kosten tragen, die im ersten<br />

Jahr 1,7 Millionen Euro betragen. Die<br />

Zahl der Mitarbeiter soll bis 2007 von<br />

derzeit 3 auf 50 steigen. Neben privatem<br />

Geld habe das ISC öffentliche Forschungsmittel,<br />

etwa von der EU, in<br />

Aussicht.<br />

Zu den beteiligten <strong>Unternehmen</strong><br />

gehört die Konstanzer Sunways AG,<br />

Centrotherm in Blaubeuren und Firmen<br />

aus Italien, Norwegen und Großbritannien.<br />

Natürlich erwarteten diese<br />

<strong>Unternehmen</strong> einen Rückfluss in<br />

ihre Entwicklung und die Ausbildung<br />

von Personal, erklärten die Forscher.<br />

Es gehe um Arbeiten, die das Institut<br />

„schnell und flexibel im direkten Verbund<br />

mit der Industrie“ anbiete, aber<br />

ebenso um freie Projekte.<br />

Einer verfolgte die Pressekonferenz<br />

seiner früheren Schüler aus der letzten<br />

Reihe: Professor Ernst Bucher – ihn<br />

weist die ISC-Broschüre als akademischen<br />

Leiter des neuen Instituts aus.<br />

News<br />

ZEPPELIN UNIVERSITY<br />

Neuer Studiengang<br />

Zum Sommersemester 2006<br />

startet der Master-Studiengang<br />

für Public <strong>Management</strong> & Governance<br />

(Ökonomische Politik- und<br />

Verwaltungswissenschaft) an der<br />

Zeppelin Universität in Friedrichshafen.<br />

Mit dem Aufbaustudiengang<br />

möchte die Privatuniversität<br />

eine Ausbildung bieten,<br />

die die Bereiche Politik- und<br />

Verwaltungswissenschaften mit<br />

Ökonomie, <strong>Management</strong> und<br />

Komponenten des öffentlichen<br />

Rechts verknüpft. Mögliche Einsatzfelder<br />

für Absolventen sind<br />

Verwaltung, Staat und Politik. Der<br />

Master-Studiengang ist laut Angaben<br />

der Privatuniversität ein<br />

forschungsorientierter Studiengang<br />

mit theoretisch fundiertem<br />

Praxisbezug. Zielgruppe des<br />

Studiengangs sind Absolventen<br />

mit einem ersten wissenschaftlichen<br />

Studienabschluss aus den<br />

Bereichen Wirtschafts-, Rechts-,<br />

Sozial- oder Politikwissenschaft.<br />

Das Studium dauert zwei Jahre<br />

und kostet 3900 Euro pro Semester.<br />

Die Sparkasse Bodensee<br />

vergibt vergünstigte Kredite an<br />

Studenten der Zeppelin University.<br />

(sk)<br />

Weitere Infos:<br />

www.zeppelin-university.de<br />

PH WEINGARTEN<br />

Fahrzeugtechnik Plus<br />

Die Hochschule Ravensburg-<br />

Weingarten und die Pädagogische<br />

Hochschule Weingarten bieten ab<br />

dem Wintersemester 2006/07<br />

gemeinsam den neuen Studiengang<br />

„Fahrzeugtechnik Plus“ an.<br />

Der Studiengang richtet sich vor<br />

allem an zukünftige Berufsschullehrer<br />

und Lehrer an Technischen<br />

Gymnasien. Hartwig Mackeprang,<br />

Professor an der PH Weingarten,<br />

begründet die Schaffung<br />

des neuen Studienganges damit,<br />

dass die schulische Ausbildung im<br />

technischen Bereich dringenden<br />

Nachholbedarf habe. Die Regelstudienzeit<br />

bis zum „Bachelor“<br />

beträgt sieben Semester, davon<br />

ein Praxissemester in der Industrie.<br />

30 Plätze pro Jahr sind in der<br />

Fakultät Maschinenbau für den<br />

neuen Studiengang vorgesehen.<br />

(sk)<br />

Weitere Infos:<br />

www.hs-weingarten.de<br />

BA RAVENSBURG<br />

Winter in Ruhestand<br />

Nach 16-jähriger Amtszeit als Direktor<br />

der Berufsakademie Ravensburg geht<br />

Helmut Winter Ende März in Ruhestand.<br />

Neuer BA-Direktor wird Karl<br />

Heinz Hänssler.<br />

In Winters Zeit als Direktor hat sich<br />

die Zahl der Studierenden nahezu<br />

verdreifacht (von damals 855 auf<br />

heute knapp 2 300). Zudem führte<br />

Winter innovative Studiengänge ein,<br />

schuf eine BA-Außenstelle in Friedrichshafen<br />

sowie neue Gebäude und<br />

Räumlichkeiten.<br />

Winters Nachfolger, Karl Heinz Hänssler,<br />

war seit 1983 zunächst als hauptamtlicher<br />

Dozent und danach bis<br />

heute als Leiter des Studiengangs<br />

Tourismusbetriebswirtschaft und<br />

Hotelmanagement an der BA tätig.<br />

Seit 1990 ist Hänssler einer der<br />

maßgeblichen Organisatoren des<br />

Ravensburger Tourismustages. (sk)<br />

WORKSHOP<br />

Ältere Arbeitnehmer<br />

Wie können Unternehmer ältere<br />

Arbeitnehmer so für den Betrieb<br />

einsetzen, dass alle Mitarbeiter<br />

profitieren? Unter dem Motto „Chefsache<br />

Demografie – Zukunft gestalten“<br />

veranstaltet die Pädagogische<br />

Hochschule Freiburg einen Workshop-Nachmittag<br />

für mittelständische<br />

Unternehmer und Führungskräfte.<br />

Termin: 24. März, 14:00 bis 19:00 Uhr<br />

– Ort: Pädagogische Hochschule<br />

Freiburg (Kunzenweg 21), Kollegiengebäude<br />

V, Raum 103 – Kosten: 50<br />

Euro pro Teilnehmer. Weitere Informationen<br />

telefonisch: 0761 / 682<br />

244 oder<br />

Im Internet:<br />

www.ph-freiburg.de/forumdemografie


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