Hier - Fachschaft Mathe/Physik/Informatik - Universität Bayreuth
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Erste Lektion in angewandter <strong>Mathe</strong>matik<br />
Jedem angehenden <strong>Mathe</strong>matiker wird schon zu Beginn beigebracht, z.B. die Summe von zwei Größen nicht etwa in der<br />
Form<br />
1+1 = 2 (1)<br />
darzustellen. Diese Form ist banal und zeugt von schlechtem Stil. Schon Anfangssemester wissen nämlich, dass<br />
und weiterhin, dass<br />
Außerdem ist für den kundigen Leser offensichtlich, dass<br />
1 = lne (2)<br />
1 = sin 2 q +cos 2 q. (3)<br />
Daher kann die Gleichung (1) wesentlich wissenschaftlicher ausgedrückt werden in der Form<br />
Es ist sofort einzusehen, dass<br />
2 =<br />
∞�<br />
k=0<br />
1<br />
2 k.<br />
lne+sin 2 q +cos 2 q =<br />
und da<br />
�<br />
e = lim 1+<br />
n→∞<br />
1<br />
�n n<br />
kann Gleichung (5) zu folgender Form weiter vereinfacht werden:<br />
Wenn wir berücksichtigen, dass<br />
�<br />
ln lim<br />
n→∞<br />
�<br />
∞�<br />
k=0<br />
1<br />
2 k.<br />
�<br />
1 = coshp 1−tanh 2 p, (6)<br />
1+ 1<br />
�n� +sin<br />
n<br />
2 q +cos 2 q =<br />
∞�<br />
k=0<br />
(4)<br />
(5)<br />
(7)<br />
coshp � 1−tanh 2 p<br />
2 k . (8)<br />
0! = 1 (9)<br />
und wir uns erinnern, dass die Inverse der transponierten Matrix die Transponierte der Inversen ist, können wir unter<br />
der Restriktion eines eindimensionalen Raumes eine weitere Vereinfachung durch die Einführung des Vektors X erzielen,<br />
wobei<br />
� X t � −1 − � X −1 � t = 0. (10)<br />
Verbinden wir Gleichung (9) mit Gleichung (10), so ergibt sich<br />
� �X t � −1 − � X −1 � t �<br />
! = 1. (11)<br />
Eingesetzt in Gleichung (8) reduziert sich unser Ausdruck zu der Form<br />
�<br />
ln<br />
lim<br />
n→∞<br />
���X t�−1 � −1<br />
− X �t �<br />
!+ 1<br />
�n� +sin<br />
n<br />
2 q +cos 2 q =<br />
∞�<br />
k=0<br />
coshp � 1−tanh 2 p<br />
2 k . (12)<br />
Spätestens jetzt ist offensichtlich, dass Gleichung (12) viel klarer und leichter zu verstehen ist als Gleichung (1). Es gibt<br />
noch eine Reihe anderer Verfahren, um die Gleichung (1) auf andere Weise zu vereinfachen. Diese werden jedoch erst<br />
behandelt, wenn der angehende <strong>Mathe</strong>matiker die verwandten trivialen Prinzipien verstanden hat.<br />
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