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Hier - Fachschaft Mathe/Physik/Informatik - Universität Bayreuth

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Die <strong>Physik</strong>er–Bar<br />

Das <strong>Physik</strong>studium ist sehr trocken, von einigen Lichtblicken in der Experimentalphysik mal abgesehen, die wir<br />

in erster Linie dem Herrn Stahlmann zu verdanken haben, aber das werdet ihr noch früh genug merken.<br />

Ähnlich dachte eine handvoll <strong>Physik</strong>er am, inzwischen<br />

ins Legendäre verklärten, ersten Uni–Open–Air. Es<br />

konnte doch nicht angehen, dass auf Unifeten die Leute<br />

stets von Bier besoffen werden sollten, zumal das<br />

1. lange dauert,<br />

2. mit häufigem Aufs-Klo-Rennen verbunden ist<br />

und<br />

3. je nach Biersorte der Kopf am nächsten Morgen<br />

verblüffende Ähnlichkeit mit einem aufgeblasenen<br />

Amboß hat, auf dem zu lange gehämmert<br />

wurde und der daher kaum noch durch die Wohnheimtür<br />

passt.<br />

Es musste also etwas geschehen: Wenigstens ein paar<br />

pangalaktische Gin–Tonics sollten machbar sein! Etwas,<br />

was schneller ins Blut geht und so an einem Abend<br />

wahre Sternstunden ermöglicht.<br />

Aber so trocken die <strong>Physik</strong> ist, so sehr schärft sie den<br />

Blick für das Wesentliche hinter dem Offensichtlichen:<br />

Nachdem festgestellt wurde, dass ein Gin–Tonic aus<br />

Gordon’s Dry Gin und Schweppes Tonic Water<br />

1 vgl. E. Hecht, Optik, Addison–Wesley, S. 76<br />

43<br />

besteht, wurden schnell viele weitere elementare Bestandteile<br />

(bzw. -teilchen :) ) entdeckt: Schwere wie<br />

Tequila, Rum (zwei Isotope: weißer und brauner),<br />

Wodka. Letzteres geht auf russische Atomphysiker<br />

zurück. Ferner auch leichte wie Ananassaft, Bananensaft<br />

und Orangensaft, nicht zu vergessen die<br />

zu leichtem Zerfall neigenden Coca Cola und Bitter<br />

Lemon. Als besonders charakteristisch hat sich<br />

Cream Of Coconut erwiesen, während Campari<br />

und Blue Curaçao besonders ausgeprägte spektrale<br />

Maxima bei 700 bzw. 470 nm aufweisen 1 .<br />

Das Schönste aber ist, dass man diese „Elemente“ in<br />

nahezu beliebigen Verhältnissen miteinander kombinieren<br />

kann und dabei mehr oder weniger geschmackvolle<br />

Mischungen herauskommen.<br />

Also stürzte sich eine Gruppe unerschrockener <strong>Physik</strong>er<br />

auf dieses unerforschte Neuland und erste bahnbrechende<br />

Erfolge stellten sich bald ein: Die Studenten<br />

rissen sich förmlich um die Tequilas, Piña Coladas<br />

und Bloody Marys.<br />

Schnell etablierte sich die „<strong>Physik</strong>er–Bar“ auf den Feten<br />

im NWII, von denen es ca. zwei pro Semester gibt.<br />

Nirgendwo sonst gibt es so günstige Cocktails, da sich<br />

die Organisatoren das eherne Ziel gesetzt haben, trotz<br />

hoher Qualität nur so viel für die Drinks zu verlangen,<br />

wie zur Fortführung der Bar nötig ist.<br />

Experimentiert wird an einer selbstgezimmerten (!)<br />

Bar mit edlen Glasgeräten und echten Edelstahlshakern,<br />

und natürlich gibt’s für’s Auge noch was dazu:<br />

Fruchtspieße werden immer frisch vorbereitet!<br />

Die ist froh, die formelle Leitung der Bar<br />

innezuhaben, was aber nicht heißt, dass es sich um<br />

einen Exklusivclub handelt! Die <strong>Physik</strong>er–Bar ist eine

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