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Hier - Fachschaft Mathe/Physik/Informatik - Universität Bayreuth

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Der Beipackzettel zur Metropole am Roten Main<br />

Die Stadt<br />

Speziell für alle Nicht-<strong>Bayreuth</strong>er und Nicht-Oberfranken – Oberfranken lesen das hier auf eigene Gefahr<br />

Zu aller Anfang die überaus interessante Frage „Wie kommt<br />

man überhaupt nach <strong>Bayreuth</strong>?“. Also Richard Wagner (der<br />

so ziemlich einzige über die Stadtgrenze hinaus bekannte<br />

<strong>Bayreuth</strong>er, der deswegen auch meist als Promotion-Objekt<br />

herhalten muss) hat auch hingefunden. Aber den hat ja die<br />

Liebe (die Liehiehiebe), die Zuneigung zu Cosima nämlich,<br />

hergeführt. Alle anderen erreichen <strong>Bayreuth</strong> heutzutage<br />

mit dem Auto (man glaubt es nicht!!!) problemlos über<br />

die Autobahn, denn <strong>Bayreuth</strong> hat sogar zwei Ausfahrten.<br />

Mit dem Zug wird es schon schwieriger: <strong>Bayreuth</strong><br />

liegt an einem lange vernachlässigten Schienenstrang, bei<br />

dem schlicht und einfach vergessen wurde weiterzubauen;<br />

nach Nürnberg kommt man dennoch, dank Pendolino, ganz<br />

gut hin und wieder zurück. Inzwischen ist auch der Weg<br />

Richtung Norden durch den neuen ICE mit Neigetechnik<br />

erschlossen – und der hält sogar in <strong>Bayreuth</strong>. „Mit dem<br />

Flugzeug kommt man so gut wie gar nicht nach <strong>Bayreuth</strong>,<br />

obwohl ein Acker in der Nähe von Bindlach zum Flughafen<br />

erklärt worden ist. (. . . ) Zu sagen bliebe vielleicht, dass<br />

die <strong>Bayreuth</strong>er Wasserstraße, der Rote Main – man übersieht<br />

ihn leicht, am besten lässt man ihn sich von einem<br />

Heimatkundler zeigen –, selbst für Faltbote nicht schiffbar<br />

ist.“ Endlich in der Stadt angekommen: „Man findet zwar<br />

eine Richard-Wagner-Straße, muss aber feststellen, dass<br />

die <strong>Bayreuth</strong>er durchwegs nicht in Felle gekleidet sind.“<br />

Ansonsten erreicht man noch ohne größeres Suchen das<br />

Festspielhaus. Die Eremitage ist dagegen schon schwieriger<br />

zu entdecken, da sie im Westen vor der Stadt auf einem Hügel<br />

liegt. Die Anstrengungen lohnen sich aber in jedem Fall,<br />

vor allem im Sommer! Besonderer Aufmerksamkeit bedarf<br />

es in der sogenannten Fußgängerzone: Alle Busse treffen<br />

sich am Busbahnhof (ZOH), in der Nähe des Marktes. <strong>Hier</strong><br />

ist Vorsicht geboten! Durch die neuen „Verschönerungsmaßnahmen“<br />

der Stadt läuft durch die gesamte Fußgängerzone<br />

ein Bachlauf, der vor allem für nicht ganz nüchterne Menschen<br />

ein echtes Verletzungsrisiko darstellt. Zu erwähnen<br />

sind noch diverse Kneipen, die für jeden Geschmack etwas<br />

bieten. Näheres dazu in unserem großen Kneipenführer in<br />

dieser Ausgabe(siehe S. 55). Die Kultur in <strong>Bayreuth</strong> erwacht<br />

jedes Jahr im Sommer zur Festspielzeit für kurze<br />

Zeit, fällt danach aber sofort wieder in ihren Winterschlaf<br />

zurück. Ein Lichtblick ist das Kino: Das <strong>Bayreuth</strong>er Kino<br />

(heißt hier Cineplex) bietet zwar Technik in Perfektion,<br />

die aber leider überwiegend durch oberfränkisches Personal<br />

bedient wird, so dass man mit häufigen Bedienungsfehlern<br />

rechnen muss. Außer dem Filmtheater gibt es eigentlich<br />

kein Theater in <strong>Bayreuth</strong>. (Hin und wieder lassen sich<br />

Wanderbühnen herab in <strong>Bayreuth</strong> in der Stadthalle zu<br />

gastieren. Häufiger tritt das Starensemble aus Hof in Erscheinung,<br />

dazu die Studiobühne und die Oper) Seit über<br />

dreißig Jahren hat die Stadt auch wieder eine Uni. Dies<br />

wird auf jedem Ortsschild stolz verkündet.<br />

Desweiteren hat „<strong>Bayreuth</strong>, die kleine provinzielle Beamtenstadt,<br />

die Stadt, die die höchste Vereinsmitgliedschaft<br />

pro Kopf der Bevölkerung in Deutschland zählt, in der die<br />

Bevölkerung sogar zu spießig ist, um ins Wirtshaus zu gehen<br />

– die Telesocke, ein Art Fußwärmer für beide Füße, ein<br />

zusammengenähter Zwillingspelzstiefel, ist im Winter der<br />

größte Verkaufsschlager,“ zu bieten.<br />

Die Menschen<br />

Damit sollten wir jetzt auch endlich über die hiesige Bevölkerung<br />

sprechen. „Der Oberfranke ist nämlich von nüchternem,<br />

um nicht zu sagen trockenem Schlag. Er freut sich,<br />

1 Deswegen gibt es keine oberfränkische Küche. Die einzige sogenannte Spezialität, die „Glees“ (kommt von Klöße, also Knödel),<br />

sind lediglich geeignet, den Magen zu füllen, und sind ohne jeglichen Eigengeschmack. Will man sich also in <strong>Bayreuth</strong> nicht sättigen,<br />

sondern will man essen, fährt man am besten nach Thiergarten oder zur Eremitage. Ist allerdings tierisch teuer dort.<br />

2 eigentlich hätte ich „Ghostwriterin“ schreiben müssen, denn ich darf hier eigentlich nur tippen<br />

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