Archivbestände zur Geschichte Liv-, Est- und ... - Herder-Institut
Archivbestände zur Geschichte Liv-, Est- und ... - Herder-Institut
Archivbestände zur Geschichte Liv-, Est- und ... - Herder-Institut
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>und</strong> Rußlands in Archiven der alten Länder der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland“, den er<br />
federführend bis an sein Lebensende begleitete (vgl. unten).<br />
Als das neue Archiv- <strong>und</strong> Bibliotheksgebäude des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s 1973 bezugsfertig<br />
wurde, beschloß man, das Depot im Hessischen Staatsarchiv aufzulösen <strong>und</strong><br />
alles Archivgut nun auch räumlich im <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> zu konzentrieren. Dies erschien<br />
vor allem auch deshalb ratsam <strong>und</strong> verheißungsvoll, ging doch Kurt Dülfer im gleichen<br />
Jahr als Staatsarchivdirektor in Pension <strong>und</strong> wollte sich nun, der dienstlichen<br />
Aufgaben ledig, verstärkt dem Archivmaterial im <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> <strong>und</strong> seiner Erschließung<br />
widmen. Der frühe Tod Dülfers wenige Wochen nach der Pensionierung machte<br />
diese für die Arbeit des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s so hoffnungsvolle Aussicht zunichte.<br />
Zwischen 1973 <strong>und</strong> 1977 wurden die Bestände von Inge Auerbach betreut, die<br />
auch schon damals im Hessischen Staatsarchiv Marburg tätig war. Die für die Arbeit<br />
an den <strong>Archivbestände</strong>n des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s <strong>zur</strong> Verfügung stehende Zeit reichte<br />
kaum <strong>zur</strong> Beantwortung von Anfragen. Dennoch gelang es Inge Auerbach, den im<br />
<strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> befindlichen Teil des Nachlasses von Alexander von Meyendorff<br />
(gest. 1964 in London) zu verzeichnen <strong>und</strong> durch eine Findkartei zu erschließen, deren<br />
Veröffentlichung geplant ist.<br />
Im November 1977 wurde der Verf. als wissenschaftlicher Mitarbeiter des <strong>Herder</strong>-<br />
<strong>Institut</strong>s mit der Betreuung der Archivaliensammlung beauftragt.<br />
Mit der Umwandlung des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s in eine wissenschaftliche Serviceeinrichtung<br />
kam es 1994 <strong>zur</strong> Bildung einer neuen Abteilung „Sammlungen II: Bilder,<br />
Karten, Dokumente“. Seitdem gehört die Dokumentesammlung als Referat zu dieser<br />
Abteilung. Die Zusammenlegung brachte der Dokumentesammlung die enge Verbindung<br />
mit ähnlichem Sammlungsgut im <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>, wodurch mancher Nachlaß,<br />
manche archivische Sammlung, die in früheren Jahren auf verschiedene Abteilungen<br />
verteilt worden war, wieder in die gewachsenen Zusammenhänge eingeordnet werden<br />
konnte, ganz abgesehen davon, daß sich die Bestände der Abteilung „Sammlungen II“<br />
ohnehin sinnvoll ergänzen. So ergab <strong>und</strong> ergibt sich für die Dokumentesammlung natürlicherweise<br />
ein enger Arbeitszusammenhang mit den „Bildern“ <strong>und</strong> „Karten“ <strong>und</strong><br />
manches gemeinsame Vorhaben, wie es die Bestände der Abteilung ermöglichen.<br />
Die Gelegenheit, neben dem Aufbau anderer Spezialsammlungen auch Archivgut<br />
mit Bezug auf das östliche Mitteleuropa im <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> zu bewahren <strong>und</strong> der Forschung<br />
an zentralem Ort <strong>zur</strong> Verfügung zu stellen, ergab sich aus der praktischen Arbeit<br />
des <strong>Institut</strong>s <strong>und</strong> infolge der gerade hier möglichen zahlreichen persönlichen<br />
Verbindungen: Des öfteren wurden Archivalien angeboten, Nachlässe, kleinere Familienarchive,<br />
zahlreiche nach Umfang <strong>und</strong> historischer Aussage unterschiedliche Einzelstücke.<br />
Was dabei auf die historischen deutschen Ostgebiete Bezug hatte, wurde<br />
eher in ergänzender Form zu anderen Stellen, vor allem zu dem in erster Linie für die<br />
preußischen Ostprovinzen regional zuständigen Geheimen Staatsarchiv Preußischer<br />
Kulturbesitz in Berlin, gesammelt; Material <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> einst zum Kaisertum Österreich<br />
gehörender Länder war <strong>und</strong> ist ohnehin praktisch nicht vertreten. War hingegen<br />
die archivische Überlieferung <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>Liv</strong>-, <strong>Est</strong>- <strong>und</strong> Kurlands betroffen,<br />
ergab sich im <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> geradezu eine Verpflichtung zu systematischer Samm-<br />
2