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Archivbestände zur Geschichte Liv-, Est- und ... - Herder-Institut

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sehnlichen baltischen Archiv“. 37 Die Filme wurden provisorisch zunächst im Göttinger<br />

Stadtarchiv, Anfang 1950 dann in der Göttinger Staats- <strong>und</strong> Universitätsbibliothek<br />

untergebracht. Ende Juli 1950 teilten Reinhard Wittram <strong>und</strong> Hellmuth Weiss seitens<br />

des deutschbaltischen Historikerkreises dem zu diesem Zeitpunkt gerade neugegründeten<br />

Johann-Gottfried-<strong>Herder</strong>-Forschungsrat in Marburg mit, daß sie die Baltischen<br />

Archivfilme nach Göttingen verbracht hätten. Der Baltische Historikerkreis <strong>und</strong> der<br />

Forschungsrat beauftragten daraufhin im August 1950 den mittlerweile in Soltau bzw.<br />

Bad Hersfeld lebenden Heinrich Laakmann, der an der Verfilmungsaktion 1940 als<br />

Berater teilgenommen hatte, ein Verzeichnis der Filme <strong>und</strong> anderen baltischen Archivalien<br />

in Göttingen herzustellen.<br />

Im Oktober 1951 führte Kurt Dülfer im Auftrage des Forschungsrats in Göttingen<br />

ein Gespräch mit Wittram, in dem Einvernehmen darüber hergestellt wurde, daß die<br />

Baltischen Archivfilme <strong>und</strong> die ihnen beigepackten wenigen baltischen Originalarchivalien<br />

auf Kosten des Forschungsrats ins <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> nach Marburg überführt<br />

werden sollten. Dies geschah im Februar 1952, wobei diese Baltica wie auch das andere<br />

Archivgut des Forschungsrats als Depositum ins Hessische Staatsarchiv Marburg<br />

gegeben wurden, wo Kurt Dülfer den „Ostarchivalien“ neben seiner hauptamtlichen<br />

Tätigkeit eine unmittelbare fachgerechte Betreuung zuteil werden lassen konnte. 38<br />

Gestützt auf die von Laakmann in Göttingen angefertigten Übersichten <strong>und</strong> die vorhandenen<br />

Findmittel zu den Baltischen Archivfilmen, veröffentlichte Dülfer zwischen<br />

1953 <strong>und</strong> 1956 – also alsbald nach der Verlagerung der Archivfilme nach Marburg –<br />

vier Beiträge in den „Baltischen Briefen“, in denen er die von den Archiven in der<br />

37 Zitat aus dem Protokoll der Besprechung vom 6. Sept. 1949, aus dem Depositum der BHK<br />

im Geheimen Staatsarchiv in Berlin, dankenswerterweise mitgeteilt von Herrn Dr. Klaus<br />

Neitmann (Berlin u. Potsdam).<br />

38 Unberücksichtigt bleiben hier die von der britischen Besatzungsmacht freigegebenen Teile<br />

der Archive der Baltischen Ritterschaften, die, aus Göttingen kommend, zunächst ebenfalls<br />

zum Depositum des <strong>Herder</strong>-Forschungsrats im Hess. Staatsarchiv gehörten, die dann aber<br />

bald ein eigenes Depositum des Verbandes der Baltischen Ritterschaften bildeten <strong>und</strong> fortan<br />

anderen rechtlichen Bedingungen unterlagen als die hier interessierenden Sammlungen<br />

(vgl. zu dieser Frage HEINER BARON V. HOYNINGEN GEN. HUENE: Die Freigabe der von der<br />

Britischen Militärregierung beschlagnahmten Archivalien der Baltischen Ritterschaften, in:<br />

Verband der Baltischen Ritterschaften. 1949-1999, hrsg. vom Präsidium des Verbandes der<br />

Baltischen Ritterschaften, Red. CARMEN VON SAMSON-HIMMELSTJERNA, Limburg 1999, S.<br />

421-425. Dem Verf. dieser Studie sei für die Möglichkeit der Einsicht in sein Ms. bereits<br />

vor Abschluß der Drucklegung gedankt.). An dieser Stelle sei auch nur kurz auf das von<br />

1951 bis 1953 dem <strong>Herder</strong>-Forschungsrat als Depositum überlassene sog. <strong>Est</strong>nische Zonenarchiv<br />

mit seinen insgesamt zehn Kisten eingegangen, das im Juli 1953 über die Library<br />

of Congress in Washington an exilestnische Stellen in den USA abgegeben wurde. Es<br />

handelte sich dabei um Akten des <strong>Est</strong>nischen Zentralkomitees <strong>und</strong> örtlicher estnischer Organisationen<br />

<strong>und</strong> Lager in der amerikanischen Besatzungszone. Mit Ausnahme einiger Bücher<br />

<strong>und</strong> Zeitungsausgaben stammten die Materialien sämtlich aus den Jahren 1945 bis<br />

1950. (Angaben nach dem von Kurt Dülfer geführten Akzessionsbuch der Archivalien des<br />

<strong>Herder</strong>-Forschungsrats sowie nach den Handakten von Hellmuth Weiss).<br />

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