Archivbestände zur Geschichte Liv-, Est- und ... - Herder-Institut
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Dieser Leitzettel wurde vor der ihn betreffenden Archivalieneinheit mitverfilmt, die<br />
Kopfzeile dann sogar bei jeder einzelnen Seite, so daß bei jedem einzelnen Blatt sofort<br />
die Zuordnung <strong>zur</strong> Archivalieneinheit vorgenommen werden kann. Diese Leitzettel<br />
wurden später gesammelt <strong>und</strong> in insgesamt 66 Mappen abgeheftet. 23 Sie stellen<br />
ein wichtiges Findmittel zu den Materialien dar, die auf den Filmen enthalten sind.<br />
Parallel wurden Filmlisten angelegt <strong>und</strong> später zentral gesammelt, aus denen hervorgeht,<br />
was jeder einzelne Film enthält. 24 Beide Arten der Registrierung gewährleisten,<br />
daß der Zugriff sowohl vom jeweiligen Archivbestand wie auch von einem bestimmten<br />
Film her möglich ist. Außerdem wurde jedem Film noch ein Zettel beigegeben,<br />
der den jeweiligen Inhalt näher bezeichnete, so daß ohne lange Nachforschungen –<br />
eventuell sogar bei Verlust aller anderen Informationsmöglichkeiten – sofort bestimmt<br />
werden kann, welche Materialien auf dem betreffenden Film enthalten sind.<br />
Zur Entwicklung wurden die Filme in kleineren Lieferungen ins Geheime Staatsarchiv<br />
nach Berlin gebracht, wo für jede der neun Filmgruppen Filmentwicklungsbücher<br />
25 angelegt wurden, aus denen hervorgeht, wieviele Aufnahmen jeder Film umfaßt,<br />
wann er entwickelt wurde <strong>und</strong> welche Fehler im Hinblick auf die Filmqualität<br />
gegebenenfalls festzustellen waren. Hier treten beispielsweise Bemerkungen auf, die<br />
erkennen lassen, daß bestimmte Filme völlig falsch belichtet worden waren <strong>und</strong> daher<br />
die betreffenden Archivstücke nochmals verfilmt werden mußten, was angesichts des<br />
ungeheuren Zeitdrucks <strong>und</strong> des alsbald durch die sowjetischen Behörden abgebrochenen<br />
Unternehmens nur noch selten möglich war. Insgesamt sind die Entwicklungsarbeiten<br />
in Berlin für die Zeit vom März 1940 bis zum August 1941 nachzuweisen.<br />
Der Beschleunigung der Verfilmungsaktion diente auch die Aufnahmetechnik, erst<br />
alle rechten, dann, rücklaufend, alle linken Seiten einer Archivalieneinheit aufzunehmen,<br />
was <strong>zur</strong> Folge hat, daß ein Benutzer am Film praktisch nicht kontinuierlich arbeiten<br />
kann, denn die numerische Reihenfolge der Seiten ist unterbrochen, <strong>und</strong> die<br />
Anschlüsse sind oft erst mehrere Filmmeter weiter zu finden. Darum wurde nötig,<br />
was wohl schon von vorneherein vorgesehen war, Papierrückvergrößerungen herzustellen<br />
<strong>und</strong> nach der Seitenzählung zu ordnen. Für einige Findhilfen <strong>und</strong> einige wenige<br />
ausgesuchte Materialien wurden solche Rückkopien schon 1942/43 hergestellt.<br />
Erhaltene Berichte besagen, daß annähernd eine Million Aufnahmen geplant wurden,<br />
von denen aber nur etwa 800 000 wirklich angefertigt werden konnten. Diese befanden<br />
sich, soweit heute noch festgestellt werden kann, in 836 Filmdosen zu je ca.<br />
800 bis 1100 Aufnahmen; dabei handelt es sich um lose aufgewickelte Filmstücke<br />
von zumeist 36 Aufnahmen (perforierte <strong>und</strong> unperforierte Filme).<br />
23<br />
In der Dokumentesammlung des <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong>s mit der Signatur: Hilfsmittel Nr. 21. Davon<br />
existieren auch 16-mm-Mikrofilme.<br />
24<br />
Die Originale haben sich im B<strong>und</strong>esarchiv (heute in Dahlwitz-Hoppegarten östlich von<br />
Berlin) erhalten (Bestand R 153 = Publikationsstelle), das dem <strong>Herder</strong>-<strong>Institut</strong> in den achtziger<br />
Jahren Kopien <strong>zur</strong> Verfügung stellte (Sign. Hilfsmittel Nr. 1).<br />
25<br />
Die Originale befinden sich ebenfalls im B<strong>und</strong>esarchiv. Auch davon erhielt das <strong>Herder</strong>-<br />
12<br />
<strong>Institut</strong> Kopien (Sign. Hilfsmittel Nr. 12).