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Wartungsfreie Präzisionsbuchsen für Gleitlager aus ZEDEX ...

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Tropfenbildung und schlechten Benetzung, reduziert aber<br />

den Schmierstoffverlust und garantiert Lebensdauerschmierung.<br />

Neben der Abhängigkeit von der Formulierung des<br />

Schmierstoffs ist die Oberflächenspannung sehr stark<br />

von der Temperatur abhängig. Mit zunehmender Temperatur<br />

sinkt die Oberflächenspannung. Die Benetzung<br />

wird besser, die Haftung wird schlechter.<br />

In Kombination mit der durch die Temperaturerhöhung<br />

abnehmenden Viskosität können Öle bei hohen Temperaturen<br />

sehr schnell weite Umgebungsbereiche von<br />

Lagerstellen benetzen. Es kommt zur Reduzierung der<br />

Schmierstoffmenge im Lagerspalt und damit zu einer<br />

Reduzierung der Lebensdauer, und / oder zu Geräuschanstieg.<br />

Diese Vorgänge sind nicht reversibel.<br />

Beim Abkühlen des Öles bleibt der migrierte Bereich<br />

benetzt. Das Öl nimmt nicht mehr den Weg zurück in<br />

den Kapillarspalt des Lagers. Da bei jedem erneuten<br />

Aufheizen dieser Prozess fortgeführt wird, ist bei Hochtemperaturanwendung<br />

besondere Vorsicht geboten.<br />

Normalerweise sind synthetische Schmierstoffe, wie z.B.<br />

Ester, bei Raumtemperatur gut haftfähig.<br />

Bei Temperaturen über 100°C nimmt jedoch die Oberflächenspannung<br />

soweit ab, dass sie in den Bereich<br />

von Silikonölen kommt. Hier ist nun die scheinbare Oberflächenspannung<br />

des Festkörpers höher als die des<br />

Schmierstoffs. Es kommt zur vollständigen Benetzung<br />

jedes erreichbaren Oberflächenelements. Die Bauteilund<br />

Gehäuseoberflächen überziehen sich in diesem Fall<br />

mit einem geschlossenen Schmierstofffilm, und es kann<br />

zu drastischen Schmierstoffverlusten im Lager selbst<br />

kommen. Bei diesen Migrations- und Benetzungsprozessen<br />

können große Entfernungen überwunden<br />

werden.<br />

Es sind Kriechstrecken von einigen zehn Zentimetern<br />

festgestellt worden. Damit können Schmierstoffe auch<br />

in Bauteilbereiche vordringen, an denen sie unerwünscht<br />

sind, z.B. elektrische Kontakte, Gehäuseabdichtungen,<br />

elektronische Bauelemente, optische Systeme, usw.<br />

In jedem Fall führt dieses Kriechen zum Schmierstoffverlust<br />

und damit zu Mangelschmierung.<br />

7.2.3. Verdampfung<br />

Alle Schmierstoffe haben einen von ihrer chemischen<br />

Zusammensetzung abhängigen Dampfdruck. Das bedeutet,<br />

jeder Schmierstoff gibt in gewissen Grenzen und<br />

in gewissem Umfang Moleküle an die Umgebungsatmosphäre<br />

ab.<br />

Dieser Prozeß wird durch den Umgebungsdruck und<br />

die Umgebungstemperatur beeinflußt. Niedriger<br />

Umgebungsdruck führt zu schnellerer Verdunstung.<br />

Höhere Temperatur führt ebenfalls zu schnellerer Verdunstung.<br />

In manchen Fällen kann der Siedebereich von<br />

Schmierstoffen mit niedriger Viskosität überschritten<br />

werden. Aber auch ohne ein Sieden der Flüssigkeit zu<br />

erreichen, können moderne Schmierstoffe ganz beachtliche<br />

Verdunstungsraten erreichen. Diese Verdunstungsraten<br />

können zu Schmierstoffverlusten von einigen Prozent<br />

pro Tag führen, wenn es sich um nicht geschlossene<br />

und abgedichtete Systeme handelt. Dieser Vorgang<br />

Schmierstoffe<br />

ist neben der Temperatur und dem Atmosphärendruck<br />

von der freien Oberfläche abhängig.<br />

Hier sind vor allem durch Migration entstandene Ölfilme<br />

empfindlich. Dort steht einer sehr großen verdunsteten<br />

Fläche eine sehr geringe Schmierstoffmenge gegenüber.<br />

In diesen Bereichen kommt es zu sehr schnell ablaufenden<br />

Verdunstungsvorgängen.<br />

Der Nachschub in die verdunsteten Oberflächen erfolgt<br />

durch Kapillareffekte in den Rauhigkeiten der Oberflächen<br />

selbst.<br />

7.2.4. Alterung<br />

Mit zunehmender Temperatur werden Schmierstoffe in<br />

Gegenwart von Sauerstoff chemisch reaktiver.<br />

Die chemischen Prozesse, die bei Raumtemperatur sehr<br />

langsam ablaufen, werden mit steigender Temperatur<br />

drastisch beschleunigt.<br />

Hier gilt die van t´Hoff´sche Regel, nach der sich die<br />

Reaktionsgeschwindigkeit einer chemischen Reaktion<br />

durch eine Temperaturanhebung um 10 K verdoppelt bis<br />

vervierfacht. So ist die Reaktionsgeschwindigkeit bei<br />

200°C etwa 2 18 ( 260.000) mal schneller als bei 20°C.<br />

Wenn man dieses Verhalten im praktischen Vergleich<br />

anschaut, bedeutet ein Einsatz bei Raumtemperatur eine<br />

Lebensdauer von 20 Jahren, ein Einsatz bei 200°C von<br />

knapp einer Stunde.<br />

Die Schmierstoffe verändern ihre chemische Zusammensetzung,<br />

die Viskosität und die Neutralisationszahl oder<br />

Säurezahl nehmen zu, und es werden in allen Fällen<br />

Additive abgebaut.<br />

Vor allem die Viskositätszunahme (oxidative Polymerisation)<br />

verändert die Charakteristik des Schmierstoffs<br />

drastisch. Bei längerer Einwirkungszeit von hohen<br />

Umgebungstemperaturen verwandeln sich manche<br />

Schmierstoffe in klebrige Massen, gummiähnliche Substanzen<br />

oder teer- und asphaltähnliche Produkte.<br />

Diese Schmierstoffe sind dann bei niedrigeren Temperaturen<br />

im Lagersystem nicht mehr funktionsfähig.<br />

7.2.5. Fließgrenze von Fetten<br />

Beim Einsatz von Fetten beginnt bei hohen Temperaturen<br />

der Verdicker, in den meisten Fällen eine Metallseife,<br />

zu schmelzen. Der Schmierstoff verliert seine innere<br />

Struktur und wird vollkommen flüssig. Dieser Prozess<br />

ist in der Regel reversibel, es kommt jedoch bei Temperaturen<br />

über der Schmelzgrenze des Verdickers zum<br />

spontanen Breitlaufen.<br />

Bei Hochtemperaturanwendungen muss deshalb konstruktiv<br />

gewährleistet sein, dass <strong>aus</strong>reichende Schmierstoffmengen<br />

im Bereich der tribologisch belasteten<br />

Elemente vorhanden sind.<br />

Es empfiehlt sich der konstruktive Einbau von Ölreservoirs<br />

und Ölbarrieren oder die Epilamisierung der<br />

Bauteiloberflächen, um ein Abwandern des Öls <strong>aus</strong> der<br />

Lagerstelle zu reduzieren.<br />

Wolf Kunststoff-<strong>Gleitlager</strong> GmbH • Heisenbergstr. 63 - 65 • 50169 Kerpen-Türnich • Tel. 02237/9749-0 • Fax. 02237/9749-20<br />

Vorwort<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Materialbeschreibung<br />

Index Bundbuchsen Zylinderbuchsebedingungebeispiel<br />

Einbau-<br />

Tribologie Berechnungs-<br />

Konstruktionsrichtlinien<br />

21

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