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Chronik<br />

1995 Auf der Laser-Messe in München präsentierten<br />

Dresdner Wissenschaftler den ersten Prototypen<br />

eines Autostereoskopische 3D-Displays.<br />

1999 stellte die gleiche Arbeitsgruppe um Dr. Armin<br />

Schwerdtner vom Institut für Künstliche Intelligenz<br />

an der Technischen Universität Dresden eine<br />

mittlerweile verbesserte Version des 3D-Displays<br />

vor. „D4D“ nannte sich der 20,1 Zoll LCD-Prototyp<br />

und hatte eine Auflösung von 1280 x 1024 Pixeln.<br />

Die Details waren deutlich besser darstellbar als bei<br />

gewöhnlichen Fernsehbildern. Räumliche Darstellungen<br />

waren jetzt ohne Hilfsmittel bei den<br />

Anwendern möglich. Überwunden wurden die<br />

Nachteile anderer Lösungen, wie beispielsweise<br />

eine stark eingeschränkte Betrachterbeweglichkeit,<br />

eine schlechte Farb- und Stereoqualität durch<br />

Übersprechen oder ein großes Volumen. Das so<br />

genannte autostereoskopische 3D-Display bestand<br />

aus einem Flachdisplay, einer Prismenmaske, einer<br />

Tracking-Einheit und einem Eye Finder.<br />

Das Herzstück beim Prismenmasken-Verfahren des<br />

D4D ist das Flüssigkristalldisplay (Liquid Crystal<br />

Display – LCD), das im Durchlicht betrieben wird:<br />

Die beiden Halbbilder werden spaltenweise<br />

verschachtelt: Die geradzahligen Display-Spalten<br />

enthalten das rechte Halbbild, die anderen Spalten<br />

das linke Halbbild. Durchsetzt ein Lichtstrahl eine<br />

geradzahlige Spalte des LCD, so wird er durch die<br />

nachfolgende Prismenmaske auf das rechte Auge<br />

des Betrachters abgelenkt. Bei einem linken<br />

Halbbild lenkt die Prismenmaske das Licht entsprechend<br />

auf das linke Auge ab. Die beiden Halbbilder<br />

werden ohne Übersprechen den Augen des<br />

Betrachters richtig zugeordnet.<br />

Ändert der Betrachter jetzt seine Position, so sieht er<br />

mit dem einen Auge Bildteile, die für das andere Auge<br />

bestimmt sind, was sehr störend ist. Folgt jedoch der<br />

Strahlengang der beiden Halbbilder den Beobachterbewegungen<br />

(Tracking), entfällt diese Störung. Für<br />

das D4D wurde ein Trackingverfahren entwickelt. Es<br />

beruht auf der mechanischen Verschiebung der<br />

Flachoptik (Prismenmaske). Wesentlich für das<br />

Tracking ist die Bestimmung der Augenposition<br />

(Pupillen) des Betrachters. Dafür wurde in der<br />

Forschungsgruppe ein kamerabasierter Eye Finder<br />

entwickelt, der in das Display integriert ist.<br />

2000 stellten die Dresdner Entwickler wieder ein<br />

verbessertes digitales Display vor. Der Betrachter<br />

konnte sich nun in einem horizontalen Bereich von<br />

25 Grad vor dem Bildschirm bewegen. Die Kosten<br />

für ein 18 Zoll Gerät lagen damals bei etwa 40.000<br />

Mark.<br />

Die Nachteile dieser Verfahren liegen neben des<br />

notwendigen Einsatzes eines Eye-Finders, auch<br />

Head-Tracker genannt, bei dem durch den<br />

Anwender relativ genau einzuhaltenden Abstand<br />

zum Monitor (etwa 60 cm) und der Tatsache, dass<br />

lediglich ein Nutzer das 3D-Erlebnis erfährt.<br />

2001 bietet die Firma StereoGraphics ein autostereoskopisches<br />

18,1 Zoll Panel an.<br />

Das LCD-Panel „SynthaGram 182-18“ verfügte über<br />

eine Auflösung von 1.280 x 1.024 Bildpunkten. 2003<br />

folgte eine 22,2 Zoll Version. Grafikkartentreiber gab<br />

es für Windows 98/ME/NT 4.0/2000 und XP. Die 18<br />

Zoll Variante lag bei circa 3.000,- Euro, die 22 Zoll-<br />

Ausführung schon bei beachtlichen 17.000 Euro.<br />

2002 stellte StereoGraphics auf der Siggraph in Los<br />

Angeles ein 42-Zoll-3D-Plasma-Display vor. Das<br />

Panel hatte eine Bildauflösung von 852 x 480<br />

Bildpunkten. Die maximalen Betrachtungswinkel<br />

lagen bei 150 Grad horizontal und 120 Grad vertikal.<br />

Die aus Miniatur-Linsen bestehende Frontscheibe<br />

der SynthaGram-Monitorserie teilt das Bild in neun<br />

perspektivische Ansichten auf, um den Betrachtern<br />

auf Kosten der Bildauflösung aus fünf verschiedenen<br />

Blickwinkeln ein plastisches Bild zu präsentieren.<br />

Preis: etwa 10.000 US $<br />

2002 präsentierte die Fraunhofer-Patentstelle für<br />

die Deutsche Forschung (PST) auf der Hannover<br />

Messe eine Weiterentwicklung eines autostereoskopischen<br />

3D-Displays. An der Universität<br />

Darmstadt entwickelten ein Physiker und ein<br />

Elektroingenieur das Display, das nach ihren<br />

Angaben ohne Shutter- oder Rot-Grün-Brille und<br />

ohne Head-Tracker auskommt.<br />

Es gestattet so auch mehreren Betrachtern<br />

gleichzeitig den dreidimensionalen Eindruck.<br />

Das Verfahren wurde in Deutschland und den USA<br />

patentiert.<br />

2003 zeigte das japanische Unternehmen Sharp auf<br />

der CeBIT ein TFT-Display mit 2D- und 3D-<br />

Darstellung. Das Modell „LL-T1520H/B 3D“ hatte<br />

ein 15-Zoll-TFT-Display mit einer Auflösung von<br />

1.024 x 768 (XGA) Bildpunkten und konnte Inhalte<br />

wahlweise zwei- oder dreidimensional darstellen.<br />

Sharp unterstütze damals die Entwicklung von<br />

spezieller 3D-Software und hatte auch eine<br />

Demoversion eines so genannten Ego-Shooters<br />

namens „Quake“ für interessierte Spielefans.<br />

Der LL-T1520H/B 3D basierte auf einer LCD-<br />

Sandwich-Struktur mit herkömmlichem TFT-Panel<br />

und einem Schalt-LCD. Für die unterschiedliche<br />

Darstellung des Bildes für eine dreidimensionale<br />

Wahrnehmung sorgte der Einsatz einer so genannten<br />

Parallaxen-Barriere zwischen den LCDs. In der<br />

3D-Darstellung ist diese aktiviert und blockiert die<br />

Wahrnehmung bestimmter Lichtsignale für das<br />

jeweilige Auge. Aus zwei leicht unterschiedlichen<br />

Bildern resultiert somit der physiologische 3D-<br />

Effekt, ohne dass eine spezielle Brille vonnöten ist.<br />

In der 2D-Darstellung ist die Barriere inaktiv und<br />

beiden Augen steht das gleiche Signal in voller<br />

Auflösung zur Verfügung.<br />

Der Nachteil dieser Technologie lag, ebenso wie bei<br />

dem Eye-Finder/Head-Tracker-Verfahren, in einer<br />

„vorgeschriebenen“ Kopfposition, also einem genau<br />

definierten Blickwinkel zum Panel.<br />

2005 sendete Grundig in Zusammenarbeit mit<br />

Opticality/X3D Technologies die erste 3D-Fernsehübertragung<br />

auf der IFA in Berlin. Die Beständigkeit<br />

des 3D-Eindrucks hing bei dem Prototypen<br />

allerdings noch stark von der Position des Betrachters<br />

ab. Eine Änderung des Blickwinkels um wenige<br />

Zentimeter ließ das Bild noch schnell unscharf<br />

wirken.<br />

Wissen<br />

2005 entwickelte Philips’ 3D-Abteilung „Philips 3D<br />

Solutions“, ihren „IC3D“ getauften Signalverarbeitungs-Chip.<br />

Der Chip unterstützt seitdem die<br />

Geräte der 3D-WOW und WOWvz LCD-Serie. Hierbei<br />

werden durch ein spezielles Linsensystem beiden<br />

Augen unterschiedliche Bilder präsentiert, die den<br />

gewünschten 3D-Effekt erzeugen sollen.<br />

2006 ließ Philips auf der CeBIT die Bilder aus dem<br />

Display heraustreten. Das 42 Zoll-LCD-3D-WOW-<br />

Display „42-3D6W01 WOW“ ermöglichte die<br />

dreidimensionale Illusion durch eine weiter<br />

optimierte Linsentechnik mit dem es auch im reinen<br />

2D-Betrieb konkurrenzfähig sein sollte. Das Gerät<br />

sollte damals für 17.400,- Euro zu haben sein.<br />

2006 überraschte Samsung auf der SID-Konferenz<br />

mit der Weltpremiere eines 4,3 Zoll 3D active matrix<br />

(AM) OLED (organic light-emitting diode) Display.<br />

OLED-Panels können flexibel, also auch faltbar oder<br />

aufrollbar sein. Diese Displays benötigen keine<br />

Hintergrundbeleuchtung und haben damit einen<br />

geringen Stromverbrauch. Ein wichtiges Argument<br />

für die Verwendung in portablen und Akku-betriebenen<br />

Geräten. Weitere Vorteile liegen bei dieser<br />

Technik bei der bis zu dreifach höheren Auflösung<br />

gegenüber anderen Verfahren (Samsung erreichte<br />

bei nur 4,3 Zoll beachtliche 480x272 Pixel), im<br />

Vergleich zu LCD wesentlich bessere Reaktionszeiten,<br />

einem hohen Kontrast, und dem sehr guten<br />

Betrachtungswinkel. Bei 3D-OLED könnten heute<br />

schon ca. 100 Perspektiven realisiert werden.<br />

2007 offerierte Samsung auf der CeBIT eine<br />

Weiterentwicklung von Sharps 3D-LCD-Sandwich-<br />

Technik. Die Entwickler von PureDepth hatten<br />

gemeinsam mit Samsung den Prototypen „SD22“,<br />

einen 22-Zoll TFT-Multilayer-Panel eindrucksvoll<br />

demonstriert. Die Bilder wirkten sehr plastisch und<br />

der Blickwinkel war durchaus akzeptabel. Der<br />

Kontrast und die Helligkeit waren vergleichbar mit<br />

einem handelsüblichen LCD-Monitor.<br />

Ein dreidimensionales Multilayer (Mehrschicht)-<br />

Display besteht aus drei Lagen, die jede für sich in<br />

einem gewöhnlichen Rahmen eingebettet sind. Die<br />

oberen beiden Layer sind halbtransparent. Jede<br />

Schicht gibt einen Teil des darzustellenden Bildes<br />

wieder, die vorderen Strukturen auf dem vorderen<br />

Panel und die tiefer liegenden Details auf dem<br />

mittleren und hinteren Panel. Das zentrale Panel ist<br />

eine solide transparente Lage aus lichtundurchlässigen<br />

und eng aneinander liegenden Streifen. Das<br />

vordere Panel wird aus einer glasähnlichen Scheibe<br />

hergestellt, kann aber auch eine durchsichtige<br />

Struktur mit oder ohne Raster aus parallelen Streifen<br />

sein. Das Display hat eine Hintergrundbeleuchtung,<br />

die im Zusammenwirken mit den visuellen Effekten<br />

des Frontpanel, über das gestreifte Zentralpanel, vor<br />

dem undurchlässigen Rückpanel, einen besonderen<br />

Durchleuchteffekt erzeugt und dieser verstärkt<br />

zusätzlich die dreidimensionale Darstellung. 2D ist<br />

auf bis zu drei Ebenen möglich.<br />

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