und wir beweisen es: Jetzt vergleichen unter ... - Rhein-Neckar Löwen
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16 Hom<strong>es</strong>tory<br />
im Leben Sławomir Szmals<br />
<strong>und</strong> das überrascht nicht,<br />
wenn man die Vergangenheit<br />
der Szmals kennt. Vater Kaziemierz<br />
war bei Stal Zawadzkie,<br />
dem Heimatverein von<br />
Sławomir, d<strong>es</strong>sen Trainer<br />
<strong>und</strong> coachte seinen Sprössling<br />
von der F-Jugend bis ins<br />
Senioren-Alter. Und den Impuls,<br />
sich ins Tor zu stellen,<br />
bekam er von seinem Onkel<br />
Andreas Mientus, der früher<br />
beim TV Hüttenberg in<br />
Deutschland spielte <strong>und</strong> polnischer<br />
Nationalkeeper war.<br />
„Andreas war bei den großen<br />
Erfolgen der polnischen<br />
Nationalmannschaft in den<br />
80er Jahren dabei“, berichtet<br />
Sławomir <strong>und</strong> schwärmt<br />
dabei sogar etwas. Dass er<br />
selbst am größten Erfolg d<strong>es</strong><br />
polnischen Handballs beteiligt<br />
war, vergisst er in di<strong>es</strong>er<br />
Sek<strong>und</strong>e einfach.<br />
In Zawadzkie hatte <strong>es</strong><br />
Sławomir nicht leicht, denn<br />
mit seinem Vater hatte er einen<br />
strengen Trainer. „Er hat<br />
von mir immer etwas mehr<br />
verlangt“, erinnert sich der<br />
Torhüter zurück. Vielleicht<br />
ist das der Gr<strong>und</strong>, warum<br />
„Kasa“ – das ist der Spitzname<br />
von Sławomir Szmal – so<br />
gut wurde. „Wir Szmals sind<br />
extrem ehrgeizig <strong>und</strong> können<br />
uns nie mit etwas Erreichtem<br />
zufrieden geben“, glaubt der<br />
30-Jährige zu wissen, was<br />
ihn antreibt. Schon als kleiner<br />
Junge schäumte „Kasa“<br />
nach einer Niederlage vor<br />
Wut, was sich bis heute<br />
nicht geändert hat. „Wenn<br />
<strong>wir</strong> verloren haben, kann ich<br />
nachts nie schlafen <strong>und</strong> sitze<br />
vor dem Fernseher“, verrät<br />
Sławomir <strong>und</strong> ist dann froh,<br />
im ländlichen Tiefenbach<br />
zu leben. „Am nächsten Tag<br />
kann man dann ausführlich<br />
spazieren gehen <strong>und</strong> Str<strong>es</strong>s<br />
abbauen.“<br />
Der Ehrgeiz <strong>und</strong> das unb<strong>es</strong>trittene<br />
Talent d<strong>es</strong> polnischen<br />
Nationaltorhüters sorgten<br />
dafür, dass Szmal nach seiner<br />
Jugendzeit schnell für<br />
andere Klubs in Polen inter<strong>es</strong>sant<br />
wurde. 1996 entschied<br />
er sich schließlich für<br />
den ersten Wechsel seiner<br />
Karriere zum Zweitligisten<br />
Hutnik Krakau. „Viele haben<br />
damals g<strong>es</strong>agt, <strong>es</strong> sei ein<br />
Fehler, in die Zweite Liga zu<br />
gehen, aber für mich war di<strong>es</strong>er<br />
Schritt richtig, denn ich<br />
hatte in Krakau viele Spielanteile<br />
<strong>und</strong> konnte hart an<br />
Im Tor wächst Sławomir Szmal regelmäßig über sich hinaus.<br />
mir arbeiten“, sagt „Kasa“.<br />
Drei Jahre später folgte der<br />
Sprung in Liga eins, als sich<br />
Sławomir Wianki Warschau<br />
anschloss. Gemeinsam mit<br />
Aneta zog er in die polnische<br />
Hauptstadt, um endlich um<br />
Titel kämpfen zu können. In<br />
der Liga reichte <strong>es</strong> zwar nur<br />
zum zweiten Platz, aber nach<br />
dem Pokalsieg 2001 konnte<br />
er endlich einen Pott in den<br />
Händen halten.<br />
Im Sommer 2002 entschied<br />
sich Szmal schließlich zu<br />
Wisła Płock weiterzuziehen,<br />
In Płock sind die Chancen<br />
auf die B<strong>und</strong><strong>es</strong>liga b<strong>es</strong>ser<br />
weil er beim Konkurrenzteam<br />
von Wianki b<strong>es</strong>sere<br />
Konditionen ausgehandelt<br />
hatte, was einen Wechsel ins<br />
Ausland angeht. „Ich wollte<br />
immer schon in der B<strong>und</strong><strong>es</strong>liga<br />
spielen <strong>und</strong> bei Wianki<br />
wäre <strong>es</strong> schwer geworden,<br />
den Klub bei einem entsprechenden<br />
Angebot zu verlassen.“<br />
Nicht nur, weil Onkel<br />
Andreas in Deutschland lebte<br />
<strong>und</strong> spielte, sondern auch,<br />
weil die B<strong>und</strong><strong>es</strong>liga im polnischen<br />
Fernsehen übertragen<br />
wurde, war die HBL das<br />
Ziel d<strong>es</strong> Torhüters, der sich<br />
mittlerweile schon einen Namen<br />
gemacht hatte.<br />
Es war d<strong>es</strong>halb nicht überraschend,<br />
dass mit dem<br />
TuS N-Lübbecke im Frühjahr<br />
2003 ein deutscher Verein<br />
bei Szmal anklopfte. „Ich<br />
habe mich damals mit Aneta<br />
beraten <strong>und</strong> <strong>wir</strong> sind zu dem<br />
Entschluss gekommen, di<strong>es</strong>e<br />
Chance zu nutzen“, sagt der<br />
30-Jährige, der auch in Kauf<br />
nahm, dass die Ostw<strong>es</strong>tfalen<br />
zu di<strong>es</strong>er Zeit gerade in die<br />
Zweite Liga abg<strong>es</strong>tiegen waren.<br />
„Ich wollte in die B<strong>und</strong><strong>es</strong>liga<br />
<strong>und</strong> Lübbecke hat<br />
mir gute Perspektiven aufgezeigt.“<br />
Ein knapp<strong>es</strong> Jahr später<br />
war der Traum Realität,<br />
mit einer Rekordserie von<br />
68:0-Punkten marschierte der<br />
TuS durch die Zweite Liga<br />
Nord <strong>und</strong> kehrte mit Szmal<br />
in die Beletage zurück.<br />
Noch ehe er sein erst<strong>es</strong> Spiel<br />
in der B<strong>und</strong><strong>es</strong>liga machen<br />
konnte, landete Sławomir<br />
aber auf dem Operationstisch.<br />
In der Vorbereitung riss<br />
er sich ausgerechnet in einem<br />
T<strong>es</strong>tspiel gegen Hüttenberg,<br />
dem Klub sein<strong>es</strong> Onkels,<br />
das Kreuzband. „Ich musste<br />
ein halb<strong>es</strong> Jahr pausieren,<br />
das war keine schöne Zeit“,<br />
schaut Szmal zurück. Allerdings<br />
arbeitete er damals<br />
im Rekordtempo an seiner<br />
Rückkehr <strong>und</strong> stand knapp<br />
ein halb<strong>es</strong> Jahr nach der Verletzung<br />
wieder zwischen den<br />
Pfosten.<br />
Ein paar Monate später,<br />
im April 2005, rief Iouri<br />
Chevtsov bei Szmal an <strong>und</strong><br />
überredete ihn, von Lübbecke<br />
aus nach Kronau zur<br />
SG Kronau/Östringen weiterzuziehen.<br />
Erneut war mit<br />
dem Wechsel ein Risiko<br />
verb<strong>und</strong>en, denn die Kronauer<br />
spielten noch in der<br />
Zweiten Liga, als Sławomir<br />
zusagte, zu den Badenern<br />
zu wechseln. „Iouri hat mir<br />
klargemacht, dass die Entwicklung<br />
hier steil nach oben<br />
gehen würde. Und da wollte<br />
ich dabei sein“, begründet<br />
der Keeper dem Umzug nach<br />
Süddeutschland. Dass die<br />
Entscheidung richtig war,<br />
wurde schon wenige Wochen<br />
später klar, als die SG über<br />
die Relegation die direkte<br />
Rückkehr in die B<strong>und</strong><strong>es</strong>liga<br />
realisierte.<br />
Seither steht er bei der<br />
SG Kronau/Östringen, die<br />
inzwischen <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong><br />
1 Sławomir Szmal<br />
kompakt<br />
Position: Tor<br />
Geboren: 02.10.1978<br />
Geburtsort: Strelze Opolskie<br />
(POL)<br />
Größe: 186 cm<br />
Gewicht: 94 kg<br />
Nationalität: Polen<br />
Im Verein seit: 01.07.2005<br />
Vertrag bis: 30.06.2011<br />
Homepage: www.szmal.de<br />
Bish. Klubs: Hutnik Krakau (POL) 1996-1999<br />
Wianki Warschau (POL) 1999-2002<br />
Wisła Płock (POL) 2002-2003<br />
TuS N-Lübbecke 2003-2005<br />
Erfolge: 1 x Vize-Weltmeister (2007)<br />
1 x WM-Dritter (2009)<br />
1 x Polnischer Pokalsieger (2001)