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und wir beweisen es: Jetzt vergleichen unter ... - Rhein-Neckar Löwen

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Grenzenlos<br />

Montpellier HB<br />

Giganten vor der Rückkehr<br />

Der französische Meister um Nikola Karabatić setzt ein erst<strong>es</strong> Ausrufezeichen<br />

Es war der spektakulärste Wechsel d<strong>es</strong> Sommers: Weltstar<br />

Nikola Karabatić verabschiedete sich aus Kiel <strong>und</strong><br />

kehrte für 1,5 Millionen Euro Ablöse in seine französische<br />

Heimat zu Montpellier HB zurück. Seinen Kumpel Vid<br />

Kavtičnik nahm er gleich mit. <strong>Jetzt</strong> spielt der gebürtige<br />

Jugoslawe also wieder bei jenem Klub, mit dem er 2003<br />

die Champions League gewann. Ähnlich<strong>es</strong> scheint nun<br />

auch in di<strong>es</strong>er Saison möglich. Den französischen Meister<br />

sollte man defi nitiv auf der Rechnung haben. Am ersten<br />

Spieltag der Ligue Nationale hat er jedenfalls gleich eine<br />

Duftmarke g<strong>es</strong>etzt <strong>und</strong> den Vorjahr<strong>es</strong>-Siebten US Créteil<br />

gleich mal mit 47:25 (24:14) demontiert. Die Konkurrenz<br />

in Frankreich zittert.<br />

Montpellier bezeichnete<br />

Karabatić schon immer als<br />

„la ville de mon cœur“, die<br />

Stadt sein<strong>es</strong> Herzens. Hier<br />

feierte er als Jungprofi große<br />

Erfolge, hier lebt seine Familie,<br />

hier spielt sein jüngerer<br />

Bruder Luka. „Es hat<br />

sich während meiner Abw<strong>es</strong>enheit<br />

viel zum Positiven<br />

verändert“, sagt der 25-Jährige.<br />

„Der Verein ist optimal<br />

ausg<strong>es</strong>tattet <strong>und</strong> <strong>es</strong> wurden<br />

sinnvolle Projekte, wie etwa<br />

der Bau der neuen Halle, ang<strong>es</strong>toßen.<br />

Montpellier muss<br />

sich vor den anderen europäischen<br />

Top-Klubs nicht verstecken.“<br />

Im Moment spielt Montpellier<br />

Agglomération Handball,<br />

wie der Verein seit 2007 offi<br />

ziell heißt <strong>und</strong> sich seither<br />

als MAHB abkürzt, noch im<br />

Palais d<strong>es</strong> sports René Bougnol,<br />

das allerdings nur 2.500<br />

Zuschauern Platz bietet. In<br />

2010 soll die „Grande Salle“<br />

bezugsfertig sein. Hier werden<br />

bis zu 9.000 Menschen<br />

die „großen“ Spiele von<br />

Karabatić <strong>und</strong> Co. verfolgen<br />

können. „Ich freue mich da-<br />

rauf, vor so einer Kulisse<br />

spielen <strong>und</strong> meinen Teil dazu<br />

beitragen zu können, den<br />

Handball in Frankreich weiter<br />

nach vorne zu bringen.“<br />

Auf Nationalmannschaftsebene<br />

gibt <strong>es</strong> derzeit keine<br />

Steigerungsmöglichkeit,<br />

schließlich ist die Équipe<br />

Tricolore amtierender Olympiasieger<br />

<strong>und</strong> Weltmeister.<br />

Doch auf Vereinsebene gibt<br />

<strong>es</strong> noch Verb<strong>es</strong>serungsmöglichkeiten.<br />

Am ersten Spieltag 2009/10<br />

setzte MAHB im Auftaktspiel<br />

gleich ein ri<strong>es</strong>ig<strong>es</strong> Ausrufezeichen,<br />

als <strong>es</strong> den hilfl osen<br />

Herausforderer aus Créteil<br />

im Palais Bougnol regelrecht<br />

zerschmetterte. Nach<br />

eineinhalb Minuten führte<br />

Montpellier bereits mit 3:0,<br />

zur Pause lagen zehn Treffer<br />

zwischen beiden Teams. Im<br />

zweiten Abschnitt machten<br />

Karabatić <strong>und</strong> Co. m<strong>unter</strong><br />

weiter, beim Stand von 40:25<br />

gaben sich die Pariser Vorstädter<br />

endgültig auf, so dass<br />

Montpellier in den letzten<br />

sechs Minuten noch sieben<br />

unbeantwortete Tore erzielte<br />

– 47:25. Gerade mal elf Fehlwürfe<br />

leistete sich der Titelverteidiger<br />

<strong>und</strong> Top-Favorit,<br />

für den Kavtičnik (6/9),<br />

Karabatić (5/5), Michaël Gu-<br />

igou (5/6) sowie der Tun<strong>es</strong>ier<br />

Wissem Hmam (5/5) am häufi<br />

gsten trafen. Luka Karabatić<br />

trug sich drei Mal (3/3) in die<br />

Schützenliste ein.<br />

Potenzielle Herausforderer<br />

wie Chambéry, Ivry,<br />

Dunkerque oder Tremblay<br />

– die sich leise Hoffnungen<br />

machten, Montpellier vom<br />

Thron zu stoßen – dürften<br />

das Saisonauftakt-Match mit<br />

einem unruhigen Gefühl verfolgt<br />

haben. Es sieht so aus,<br />

als könne sich MAHB-Trainer<br />

Patrice Canayer auf die<br />

Champions League konzentrieren.<br />

In di<strong>es</strong>er Verfassung<br />

dürfte die Titelverteidigung<br />

in der nationalen Meisterschaft<br />

ein Spaziergang werden.<br />

„Mit der Verpfl ichtung<br />

von Nikola <strong>und</strong> Vid sind <strong>wir</strong><br />

auf einem guten Weg, eine<br />

große Mannschaft aufzubauen.“<br />

Michaël Guigou ist<br />

49<br />

davon überzeugt, dass sich<br />

der Erfolg von 2003 – als<br />

Montpellier im Finale der<br />

Königsklasse Portland San<br />

Antonio um Superstar Jackson<br />

Richardson bezwang –<br />

schnell wiederholen könnte:<br />

„Wir haben talentierte junge<br />

Leute <strong>und</strong> erfahrene Spieler<br />

– all<strong>es</strong> ist möglich.“ Der<br />

27-jährige Linksaußen hat<br />

seine g<strong>es</strong>amte Karriere in<br />

Montpellier verbracht <strong>und</strong><br />

ist dem Klub auch nach dem<br />

Champions-League-Sieg<br />

treu geblieben. Zehn Mal<br />

traf er damals beim spektakulären<br />

Rückspiel, als Montpellier<br />

ein Acht-Tore-Defi zit<br />

durch ein 31:19 wettmachte.<br />

„C<strong>es</strong> sont d<strong>es</strong> géants!“ Das<br />

sind Giganten, titelte seinerzeit<br />

die Sporttag<strong>es</strong>zeitung<br />

L’Équipe. Eine Bezeichnung,<br />

die auch sieben Jahre später<br />

wieder passen könnte. �

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