10.11.2012 Aufrufe

PHYSIK MECHANIK - Abteilung für Didaktik der Physik

PHYSIK MECHANIK - Abteilung für Didaktik der Physik

PHYSIK MECHANIK - Abteilung für Didaktik der Physik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

und mit p = mv und v = ω × r :<br />

d p<br />

dt<br />

Mit F = dp/dt ergibt sich<br />

F = m [ω × (ω × r)]<br />

Diese Kraft kann man selbstverständlich messen. Handelt es sich z. B. um einen Körper, <strong>der</strong> mit<br />

einer Schnur herumgeschleu<strong>der</strong>t wird, so braucht man nur in die Schnur einen Kraftmesser einzubauen.<br />

Damit haben wir die Impulsbilanz <strong>für</strong> den Körper erstellt.<br />

Schwieriger wird es, wenn wir uns auf den Körper draufsetzen und die Bilanz in diesem neuen<br />

Bezugssystem machen. Am Kraftmesser sehen wir, daß nach wir vor ein Impulsstrom in den Körper<br />

hineinfließt. Allerdings ist nichts von einer Impulsän<strong>der</strong>ung zu merken; in unserem neuen<br />

Bezugssystem ruht ja <strong>der</strong> Körper. Wir schließen daher, daß <strong>der</strong> Impuls durch einen unsichtbaren<br />

Leiter wie<strong>der</strong> abfließt. Es fließt also ein Strom <strong>der</strong> Stärke<br />

F Z = - m [ω × (ω × r)]<br />

durch den leeren Raum weg. Wir sagen: Auf den Körper wirkt eine Kraft, die <strong>der</strong> Zentripetalkraft<br />

das Gleichgewicht hält, die Zentrifugalkraft.<br />

Tatsächlich fließt dieser Strom nicht durch den leeren Raum, son<strong>der</strong>n durch ein physikalisches<br />

Gebilde: das Gravitationsfeld.<br />

Die Corioliskraft<br />

Wir betrachten ein Fahrzeug <strong>der</strong> Masse m, das sich auf einer mit <strong>der</strong> Winkelgeschwindigkeit ω<br />

rotierenden Scheibe bewegt, Abb. 4.6. Die Geschwindigkeit v R des Fahrzeugs relativ zur Scheibe<br />

sei konstant, ebenso die Winkelgeschwindigkeit ω. Es ist in diesem Fall möglich, die Impulsän<strong>der</strong>ung<br />

des Fahrzeugs allein durch die Größen m, v R und ω auszudrücken. Es ist nämlich<br />

d p<br />

dt<br />

= m [ω × (ω × r )]<br />

21<br />

= m {[ω × (ω × r )] + 2(ω × v R )} (4.4)<br />

Der erste Summand auf <strong>der</strong> rechten Seite ist gleich <strong>der</strong> Zentripetalkraft. Hinzu kommt noch ein<br />

Beitrag zur Impulsän<strong>der</strong>ung, <strong>der</strong> senkrecht zur Geschwindigkeit v R steht. Um uns eine Anschau-<br />

Abb. 4.6. Neben <strong>der</strong> Zentrifugalkraft wirkt auf das Fahrzeug<br />

eine weitere Kraft quer zur Richtung <strong>der</strong> Schienen.<br />

Abb. 4.7. Zerlegung <strong>der</strong> Impulsän<strong>der</strong>ung im Zeitintervall dt<br />

in zwei Anteile. Der dritte Anteil ist hier Null.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!