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scania bewegt 2010-03

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Die wilDen<br />

70Er<br />

350 Pferdestärken, acht Zylinder und etwa 1.250 Newtonmeter Drehmoment – das sind<br />

im Jahr 1969 die Kenndaten des Scania V8. Er ist damit der stärkste Lkw-Diesel in Europa.<br />

Was dieses Kraftpaket vor allem auszeichnet, ist die besonders gute Fahrbarkeit. An dem<br />

neuen Lkw mit Achtzylindermotor kommt damals kein Konkurrent vorbei. Gleichzeitig<br />

sind nach wie vor die Scania L 111-Hauber erfolgreich mit sechs Zylindern unterwegs.<br />

Ende der 1960er-Jahre kommen Forderungen<br />

auf nach mehr Pferdestärken pro Tonne. 1972<br />

schließlich gibt es die neue Untergrenze ganz<br />

offiziell: Weniger als acht PS pro Tonne Bruttogewicht<br />

sind nicht mehr zulässig. Bei einem damals<br />

üblichen Gesamtgewicht von 38 Tonnen hätten also 304<br />

PS ausgereicht. Scania schreibt hingegen schon zu Entwicklungsbeginn<br />

350 PS ins Lastenheft. Die schwedischen<br />

Motoren sollen damit nicht nur kraftvoll, sondern vor<br />

allem gut fahrbar sein. Dazu gehört zufriedenstellende<br />

Zugkraft auch in niedrigen Drehzahlbereichen und Leistungsüberschuss<br />

über das gesamte Drehzahlband.<br />

die entwicklung des neuen leistungsstärkeren<br />

DS 14-Motors fällt allerdings zusammen mit dem neuen<br />

Frontlenker-Fahrerhaus. Während die Motoren der 11er-<br />

Reihe mit sechs Zylindern in Reihe und elf Liter Hubraum<br />

noch unter das Fahrerhaus passen, lässt die begrenzte<br />

Länge keinen Spielraum mehr zu. Die Lösung ist also ein<br />

V8-Motor. Bei nun 14 Liter Hubraum schafft der Motor<br />

die neuen Leistungsanforderungen spielend und befeuert<br />

die damals neue Generation der Scania Frontlenker.<br />

Scania mit diesem<br />

Logo waren<br />

in den 70er-Jahren<br />

der Traum jedes<br />

Lkw-Fahrers.<br />

in der etwas kleineren klasse bis 30 Tonnen ist der<br />

ebenfalls frisch modellgepflegte L 111 im leicht angestaubten,<br />

rundlichen Scania Vabis-Design der Platzhirsch.<br />

Unter der langen Haube werkelt der D 11-Motor. Als DS 11<br />

leistet der Reihensechszylinder bis zu 305 PS dank spezieller<br />

Einspritzpumpe. Er erfüllt damit ebenfalls spielend<br />

die Forderung nach acht PS pro Tonne. Der als Zwei- und<br />

Dreiachser beliebte Hauber ist besonders im Forstbetrieb<br />

beliebt. Dank der alten Karosserieform ist der L 111 bedeutend<br />

kompakter als sein V8-Pendant L 140. Ein großer<br />

Nachteil des L 111 ist die so genannte Alligatorhaube. Während<br />

bei den neueren Haubern Haube und Kotflügel als<br />

Einheit aufschwingen, klappt beim L 111 nur der Haubendeckel<br />

auf. So ist der Zugang zu Motor und Getriebe eingeschränkt.<br />

Im Vergleich dazu ist das klappbare Fahrerhaus<br />

des Frontlenker-V8 ohnehin ein wahres Wunder an<br />

Reparaturfreundlichkeit.<br />

<strong>scania</strong> <strong>bewegt</strong> hat gleich vier Vertreter dieser Ära und<br />

ihre Besitzer versammelt. Die V8-Fraktion vertreten ein<br />

LB 140 und ein LBS 141. Beide identifiziert der Kenner<br />

schon am Typ als Frontlenker mit einer angetriebenen<br />

Hinterachse. Der LBS hat als Besonderheit eine dritte<br />

Nachlaufachse. Der 141er von Markus Pöppel ist der<br />

jüngere von beiden. Ihn treibt schon der weiterent wickelte<br />

V8-Triebsatz mit 14,2 Liter Hubraum und 375 PS an.<br />

Das Fahrzeug hat zudem eine <strong>bewegt</strong>e Geschichte. Der<br />

letzte Besitzer lebt in Norwegen. Den Transport hätte<br />

Pöppel gerne auf eigener Achse durchgeführt. Der<br />

V8 ist aber zunächst alles andere als in gutem Zustand.<br />

Der Vorbesitzer hat den Motor eher geflickt als repariert.<br />

Entsprechend langwierig war auch die Restauration.<br />

27 Monate hat es gedauert, bis der LBS 141 wieder wie<br />

neu dasteht, zumal auch der Rahmen nicht das Originalformat<br />

hat.<br />

www.<strong>scania</strong>.de 3.<strong>2010</strong> • SCANIA BEWEGT 21

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