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Freunde und Helfer - Gemeinde Mühlenbecker Land

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tierfre<strong>und</strong>e<br />

Richard wird gründlich abgetastet<br />

Der Röntgen-Kontrollmonitor lässt tief blicken<br />

Ein Blick in den Operationssaal<br />

rinnseln in der Lunge <strong>und</strong> weiteren schweren<br />

Erkrankungen führen.<br />

Was nun folgen musste, war eine engmaschige<br />

labormäßige Überwachung, um<br />

die Medikamentendosis an sein Krankheitsbild<br />

anzupassen. Allerdings war es uns<br />

aus beruflichen Gründen nicht möglich,<br />

täglich durch die Stadt nach Düppel in die<br />

Tierklinik zu reisen. Uns wurde für die weitere<br />

Behandlung die „Tierärztliche Praxis<br />

Schönfließ“ empfohlen.<br />

Ohne Termin wurden wir dort vorstellig<br />

<strong>und</strong> Richard wurde nach einer kurzen<br />

Zeit im Wartebereich zwischen H<strong>und</strong>, Katz<br />

<strong>und</strong> Hamster abermals einer eingehenden<br />

Untersuchung unterzogen <strong>und</strong> optimal<br />

ärztlich versorgt. Derweil schauten wir uns<br />

um <strong>und</strong> waren erstaunt über die Größe <strong>und</strong><br />

Ausstattung der Praxis.<br />

So steht für die pelzigen <strong>und</strong> gefiederten<br />

Patienten hier ein 30-köpfiges Team mit 9<br />

Tierärztinnen <strong>und</strong> Tierärzte <strong>und</strong> einem<br />

24-stündig besetzten Notdienst – inklusive<br />

drei Notfallfahrzeugen - bereit. Neben der<br />

allgemeinen Veterinärmedizin mit stationärer<br />

Aufnahme gibt es eine umfangreiche<br />

Diagnostik mit Kardiologie, Endoskopie,<br />

Ultraschall <strong>und</strong> digitaler Radiologie; Anästhesie<br />

<strong>und</strong> Chirurgie; Onkologie/Chemotherapie<br />

sowie eine spezielle Pferdepraxis<br />

mit Tierphysiotherapie auf ca. 1.000 qm<br />

Praxisfläche.<br />

Damit die R<strong>und</strong>umversorgung komplett<br />

ist, wird eine tierärztliche Apotheke vorgehalten,<br />

d.h. die hier tätigen Tierärzte dürfen<br />

das sogenannte Dispensierrecht ausüben.<br />

Das bedeutet, dass sie für die kranken Tiere<br />

apotheken- <strong>und</strong> verschreibungspflichtige<br />

Arzneimittel lagern <strong>und</strong> verkaufen dürfen,<br />

was dem Führen einer Apotheke gleichkommt<br />

<strong>und</strong> uns als Patientenbesitzern<br />

ein in Menge <strong>und</strong> Dosierung genau abgestimmtes<br />

Medikament für unsere pelzigen<br />

Patienten zukommen lässt.<br />

Wie man auch hier sehen kann, steht<br />

inzwischen die Veterinärmedizin der Humanmedizin<br />

in nichts nach: verbesserte<br />

medizinische <strong>und</strong> chirurgische Methoden<br />

der Gegenwart sowie der rasante Fortschritt<br />

in der Medizintechnik in den letzten<br />

20 Jahren kamen auch der Tiermedizin zugute.<br />

Moderne Röntgendiagnostik, Ultraschall<br />

<strong>und</strong> Endoskopie sind heute Teil der<br />

täglichen Praxis. Der Bedarf ist da, die Zahl<br />

der Heimtiere nimmt stetig zu. Unsere pelzigen<br />

<strong>und</strong> gefiederten <strong>Fre<strong>und</strong>e</strong> helfen gegen<br />

Vereinsamung <strong>und</strong> gewinnen eine immer<br />

größere soziale Bedeutung.<br />

Für den Trendforscher Peter Wippermann<br />

aus Hamburg steht fest: Tiere können<br />

angesichts sich auflösender Strukturen<br />

in Alltag <strong>und</strong> Familie Halt <strong>und</strong> das Gefühl<br />

des Gebrauchtwerdens geben. „Tiere sind<br />

plötzlich Sozialpartner“, sagte Wippermann<br />

bei der Vorstellung einer umfassenden<br />

Studie zum Verhältnis der Deutschen<br />

zu ihren Tieren. Pferd, H<strong>und</strong>, Katze <strong>und</strong><br />

Co. könnten die Balance in einer zunehmend<br />

stressigen Gesellschaft wiederherstellen.<br />

Das Ganze hat natürlich seinen Preis,<br />

der geregelt wird durch die „Gebührenordnung<br />

für Tierärzte (GOT)“ <strong>und</strong> eine rein<br />

deutsche Verordnung ist. Sie soll einerseits<br />

dem Schutz der Tierhalter vor überteuerten<br />

Abrechnungen dienen, andererseits soll<br />

verhindert werden, dass durch einen aggressiven<br />

Preiswettbewerb die Qualität der<br />

Behandlung gefährdet wird.<br />

Und wie ging es mit Richard weiter<br />

Seine Krankheit war ja nicht heilbar, aber<br />

durch die medikamentöse Behandlung hat<br />

unser Richard wieder in ein normales Alltags-<br />

H<strong>und</strong>eleben zurückgef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> leb-<br />

Text: Karl-Heinz Schmidt<br />

Fotos: Karl-Heinz-Schmidt, TPIS<br />

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in der Hauptstraße 8<br />

in Mühlenbeck<br />

te so glücklich <strong>und</strong> zufrieden bis ihn dann<br />

zu den altersbedingten Schwächen – er war<br />

inzwischen immerhin im 15. Lebensjahr,<br />

das Glück verließ.<br />

Es kam bei ihm eine Epilepsie dazu,<br />

die sich vorher immer mit einem Muskelzucken<br />

der Augenpartie ankündigte. Auch<br />

lief er dann völlig ziellos wie getrieben im<br />

Haus umher. Das war dann immer ein untrügliches<br />

Zeichen dafür, dass das „Gewitter<br />

im Hirn“ wieder im Anmarsch war mit<br />

zum Teil dramatischen Symptomen wie vehementem<br />

Schnappen <strong>und</strong> Muskelzittern.<br />

Wir konnten ihm dann immer noch rechtzeitig<br />

Beruhigungsmittel verabreichen, die<br />

wir zur Sicherheit schon immer bereithielten.<br />

Die Dauer eines epileptischen Anfalls<br />

lag meist bei ein bis drei Minuten. Hinterher<br />

war er sehr erschöpft, stand dann wackelig<br />

auf den Beinen <strong>und</strong> machte einen<br />

etwas desorientierten, ruhelosen Eindruck<br />

– bis dann die Anfälle immer heftiger <strong>und</strong><br />

in immer kürzeren Abständen kamen.<br />

Und so waren wir in einer Nacht im<br />

April sehr dankbar für die Unterstützung<br />

des Notdienstes der „Tierärztlichen Praxis<br />

Schönfließ“. Herr Ziekursch war in kürzester<br />

Zeit zur Stelle <strong>und</strong> konnte ihn so<br />

wenigstens von seinen Leiden erlösen <strong>und</strong><br />

den Herrn Richard in den wohlverdienten<br />

H<strong>und</strong>ehimmel verhelfen.<br />

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