Ein Kaffee-Rettungsplan - Oxfam
Ein Kaffee-Rettungsplan - Oxfam
Ein Kaffee-Rettungsplan - Oxfam
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eingetragen. Frauen sind besonders benachteiligt, da<br />
sie aufgrund der herrschenden Eigentumsregelungen<br />
vielerorts kein eigenes Land besitzen können. Das<br />
macht es für sie noch schwieriger, einen Kredit zu<br />
bekommen.<br />
Schwache ländliche Infrastruktur<br />
Über Jahre ausgebliebene Investitionen in der ländlichen<br />
Transport-Infrastruktur verursachen jetzt in<br />
vielen Ländern hohe Kosten. Dies betrifft vor allem<br />
Kleinbäuerinnen, die nicht genügend <strong>Kaffee</strong> haben,<br />
um die Ausgaben für einen Kleinlaster zu rechtfertigen,<br />
der ihre roten <strong>Kaffee</strong>-Kirschen zur Verarbeitung<br />
in die örtliche Schälanlage transportiert. Selbst wenn<br />
bei größeren Mengen Kleinlaster in Anspruch genommen<br />
werden, sind die Kosten pro Kilometer sehr hoch.<br />
<strong>Oxfam</strong>s Untersuchungen in Uganda haben gezeigt,<br />
dass der Transport eines Sacks <strong>Kaffee</strong> von der Pflanzung<br />
zur 15 km weit entfernten Schälanlage kaum<br />
weniger kostet, als die 100 km-Strecke von der Schälanlage<br />
nach Kampala.<br />
36<br />
Millionen US $<br />
10000<br />
9000<br />
8000<br />
7000<br />
6000<br />
5000<br />
4000<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
0<br />
Bäuerinnen leiden sehr real unter den schlechten Straßenbedingungen.<br />
<strong>Ein</strong> Bauer erzählt: „Ich bin Avelios<br />
Asuego, ein kleiner Bio-<strong>Kaffee</strong>bauer aus Guatemala. Ich<br />
möchte Ihnen etwas von meinem Leben erzählen. Von meinem<br />
Dorf aus müssen wir vier Stunden zu Fuß laufen, um<br />
zur festen Straße zu gelangen. Das gibt Ihnen einen <strong>Ein</strong>druck<br />
davon, wie stark wir von der modernen Welt isoliert<br />
sind. Von da aus müssen wir drei weitere Stunden mit dem<br />
Auto fahren, und das ist bei dem schlechten Zustand unserer<br />
Straßen eine harte Fahrt. Nach den drei Stunden parken<br />
wir und geben unseren <strong>Kaffee</strong> zur Vermarktung ab.“ 89<br />
Die <strong>Kaffee</strong>qualität der Bäuerinnen leidet auch unter<br />
mangelndem Zugang zu einfachsten <strong>Ein</strong>richtungen<br />
wie Trockentische und Schälmaschinen. Die meisten<br />
von ihnen trocknen ihren <strong>Kaffee</strong> in der Sonne, doch<br />
selbst dabei fehlen ihnen oft die einfachen Solartrockentische<br />
bzw. die Kenntnisse, um sie selber zu<br />
bauen. Schließlich verteilen sie die <strong>Kaffee</strong>bohnen einfach<br />
auf dem Boden. Arabica-Kirschen sollten so<br />
schnell wie möglich nach dem Pflücken verarbeitet<br />
werden. Wenn vor Ort aber keine kleinen Schälmaschi-<br />
Abb. 12: Sinkende Entwicklungshilfe für den Agrarsektor: 1973-2000<br />
Laufende Fünf-Jahres-Durchschnitte, konstante Preise von 1999<br />
Alle Geber<br />
G7<br />
Multilaterale Geber<br />
1975 1977 1979 1981 1983 1985 1987 1989 1991 1993 1995 1997<br />
Quelle: CRS- und DAC-Statistiken