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Ein Kaffee-Rettungsplan - Oxfam

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Empfehlungen – <strong>Ein</strong> <strong>Kaffee</strong>-<strong>Rettungsplan</strong><br />

<strong>Ein</strong> <strong>Kaffee</strong>-<strong>Rettungsplan</strong> ist dringend notwendig, um<br />

Angebot und Nachfrage wieder ins Gleichgewicht zu<br />

bringen und um die ländliche Entwicklung zu fördern,<br />

damit Bäuerinnen und Bauern ein seriöses <strong>Ein</strong>kommen<br />

aus der <strong>Kaffee</strong>produktion beziehen können. Der<br />

Plan muss die wichtigsten Akteure auf dem <strong>Kaffee</strong>markt<br />

zusammenbringen, um die gegenwärtige Krise<br />

zu überwinden und einen stabileren Markt zu schaffen.<br />

Innerhalb eines Jahres und unter der Schirmherrschaft<br />

der ICO soll der <strong>Rettungsplan</strong> zu folgenden Ergebnissen<br />

führen:<br />

1. Die Rösterkonzerne verpflichten sich zur Zahlung<br />

eines seriösen Preises an die Bäuerinnen und Bauern.<br />

2.Die Rösterkonzerne handeln ausschließlich mit<br />

<strong>Kaffee</strong>, der den Standards des ICO-Qualitätsverbesserungsprogramms<br />

entspricht.<br />

3. Als Sofortmaßnahme werden mindestens 5 Mio.<br />

Sack minderwertigen <strong>Kaffee</strong>s, finanziert durch die<br />

Rösterkonzerne und die Regierungen der Konsumländer,<br />

vernichtet.<br />

4.<strong>Ein</strong> Diversifizierungs-Fonds wird eingerichtet, um<br />

die Bäuerinnen und Bauern mit niedriger Produktivität<br />

bei der Schaffung alternativer Erwerbsmöglichkeiten<br />

zu unterstützen.<br />

5. Die Rösterkonzerne verpflichten sich, zunehmend<br />

größere Mengen an <strong>Kaffee</strong> zu den Bedingungen des<br />

Fairen Handels direkt von Produzenten zu kaufen.<br />

Innerhalb eines Jahres soll dies für mindestens 2 %<br />

ihrer gesamten Rohkaffee-<strong>Ein</strong>käufe zutreffen und<br />

dann schrittweise ansteigen.<br />

Der <strong>Rettungsplan</strong> soll Pilotcharakter für eine längerfristig<br />

angelegte Rohstoff-Management-Initiative<br />

haben, mit der die Rohstoffpreise erhöht und alternative<br />

Erwerbsgrundlagen für Bäuerinnen und Bauern<br />

geschaffen werden. Die Ergebnisse sollten folgendes<br />

beinhalten:<br />

1. Die Regierungen der Produktions- und der Konsumländer<br />

führen Korrekturmechanismen ein, um Angebot<br />

und Nachfrage auszugleichen, damit die Produzenten<br />

seriöse Preise erzielen. In solchen Strukturen<br />

sollten die Bäuerinnen und Bauern angemessen<br />

vertreten sein.<br />

2.Die Regierungen der Produktionsländer kooperieren,<br />

um zu verhindern, dass mehr Rohstoffe auf den<br />

Markt gelangen, als verkauft werden können.<br />

3. Die Produktionsländer werden dabei unterstützt,<br />

ihren Anteil an der Wertschöpfung ihrer Rohstoffprodukte<br />

zu erhöhen.<br />

4.Die Geber stellen umfangreiche Finanzmittel zur<br />

Verfügung, um die extreme Abhängigkeit der Kleinbäuerinnen<br />

und Bauern von landwirtschaftlichen<br />

Rohstoffen zu überwinden.<br />

5. USA und EU hören auf, beim Agrarhandel mit<br />

„zweierlei Maß“ zu messen und damit den Handlungsspielraum<br />

der Entwicklungsländer einzuengen.<br />

6.Die Unternehmen bezahlen seriöse Rohstoffpreise<br />

(über den Produktionskosten).<br />

Der <strong>Kaffee</strong>-<strong>Rettungsplan</strong> wird nur dann erfolgreich<br />

sein, wenn alle Teilnehmer auf dem <strong>Kaffee</strong>markt aktiv<br />

beteiligt sind. Die folgenden Empfehlungen führen<br />

auf, was jede Interessensgruppe zu seinem Erfolg<br />

beitragen kann.<br />

Die <strong>Kaffee</strong>unternehmen<br />

Die Rösterkonzerne - Kraft, Nestlé, Procter & Gamble,<br />

Sara Lee und Tchibo:<br />

1. verpflichten sich, einen seriösen Preis an die<br />

Bäuerinnen und Bauern zu bezahlen.<br />

2.verpflichten sich, erhebliche Ressourcen zur Bewältigung<br />

der <strong>Kaffee</strong>krise bereitzustellen (einschließlich<br />

eines finanziellen Beitrags zur diesbezüglichen<br />

Entwicklungshilfe).<br />

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