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STADTBOTE - in der Stadt Bergen auf Rügen

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Mit ihrem Magister Historicus<br />

durch unsere Geschichte<br />

ügens Fürsten betitelten sich vor und<br />

noch nach <strong>der</strong> christianisierung durch die<br />

dänische krone von 1168 als „könige<br />

von rügen“. Im Wappen als reitersiegel<br />

führte noch wizlaw ii. den <strong>auf</strong>recht<br />

schreitenden greifen. Dieses datiert aus<br />

dem Jahre 1284. Die Hoheitsanerkennung<br />

Dänemarks über rügen bewog die rügen-<br />

schen Fürsten<br />

den löwen mit<br />

<strong>in</strong>s Wappen<br />

<strong>auf</strong>zunehmen. So<br />

datiert die älteste<br />

Darstellung <strong>auf</strong><br />

dem Schildsiegel<br />

wizlaws i. aus <strong>der</strong><br />

ersten Hälfte des<br />

13. Jahrhun<strong>der</strong>ts.<br />

Aus dieser Zeit<br />

stammt ebenfalls<br />

das Wappen, <strong>in</strong>dem <strong>der</strong> löwe über e<strong>in</strong>en<br />

Mauergiebel h<strong>in</strong>auswächst. Mit dem Aus-<br />

sterben <strong>der</strong> rügenschen Fürsten und <strong>der</strong><br />

lehenshoheit <strong>der</strong> Herzöge <strong>der</strong> Pommern<br />

- Wolgast l<strong>in</strong>ie als rügensche Fürsten,<br />

überlebte ebenso <strong>der</strong> pommersche greif<br />

als Wappentier. Die rügenschen Fürsten<br />

vergaßen den greifen nie als ihr eigenes<br />

Statussymbol. Er steht <strong>in</strong> vorchristlicher<br />

Zeit für Stärke und Wachsamkeit und im<br />

Mittelalter als Mischwesen greif/ löwe,<br />

<strong>der</strong> greif dem Himmel zugewandt und <strong>der</strong><br />

löwe <strong>der</strong> Erde verhaftet. ❈ Mit wizlaw iii.<br />

trat <strong>der</strong> letzte rügensche Fürstenspross<br />

se<strong>in</strong>e regentschaft an. Der Vater Wizlaw<br />

II. starb am 29.Dezember 1302 während<br />

e<strong>in</strong>es Besuches se<strong>in</strong>er tochter eufemia <strong>in</strong><br />

Norwegen und wurde dort <strong>in</strong> <strong>der</strong> Marien-<br />

kirche zu Oslo, dem heutigen Altoslo gam-<br />

lebyn beigesetzt. Der Norwegen prägende<br />

katholizismus wurde nach <strong>der</strong> reformation<br />

ab 1537 durch den Protestantismus als<br />

Staatreligion ersetzt Im Nachklang ver-<br />

schwanden zahlreiche kirchen und ebenso<br />

Mitglied des Altstadtvere<strong>in</strong>s <strong>Bergen</strong> <strong>auf</strong> <strong>Rügen</strong> e.V.<br />

Was bleibt !? – Historie aus dem rügenschen Fürstenhaus<br />

Wizlaw III. - e<strong>in</strong> Leben zwischen M<strong>in</strong>nesang und Regierungspflicht teil 1/3<br />

R<br />

A<br />

die Marienkirche.1868 fand man die gruft<br />

u.a. mit den sterblichen resten Wizlaw II.<br />

Diese wurden <strong>in</strong> das anatomische Institut<br />

<strong>der</strong> universtät Oslo überführt. Es gibt erste<br />

gedanken die gebe<strong>in</strong>e <strong>in</strong> die Heimat <strong>der</strong><br />

rügenschen Fürsten zurück zuführen. Da<br />

wäre die St. Marien-kirche zu <strong>Bergen</strong> <strong>auf</strong><br />

rügen <strong>der</strong> annehmbarste Ort, wo laut<br />

Aussagen des chronisten<br />

thomas kantzow (1505<br />

- 1542, Sekretär unter den<br />

pommerschen Herzögen.)<br />

<strong>der</strong> stifter fürst Jaromar i.<br />

1217 se<strong>in</strong>e letzte ruhestätte<br />

fand. Aus <strong>der</strong> Ehe Wizlaw II.<br />

mit agnes (zwischen 1263<br />

und 1269),<br />

<strong>der</strong> tochter<br />

des<br />

herzogs<br />

B<br />

otto von<br />

Braunschweig-lüneburg wurden 8 k<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

geboren – vier Mädchen namens margarete,<br />

helena, eufemia, sophia und vier<br />

Jungen namens wizlaw, Jaromar, sambor<br />

und swantepolk. Die spätere Fürst<strong>in</strong><br />

Agnes war bis kurz vor <strong>der</strong> Hochzeit zur<br />

Vervollkommnung für das zukünftige<br />

leben im kloster zu Quedl<strong>in</strong>burg. Wizlaw II.<br />

wurde nach dem gewaltsamen tod se<strong>in</strong>es<br />

Vaters Jaromar ii. Fürst zu rügen. Neben<br />

rügen gehörten wichtige regionen des<br />

Festlandes, wie Barth, Franzburg, triebsee<br />

o<strong>der</strong> greifswald/Eldena zum Fürstentum.<br />

Durch den plötzlichen tod des Vaters<br />

Wizlaw II. wurde die Nachfolge unter den<br />

Söhnen Wizlaw III. und dem Bru<strong>der</strong> Sambor<br />

geteilt. Das geburtsdatum von Wizlaw<br />

lag um 1265. Prägend waren wohl die<br />

Jahre <strong>der</strong> höfischen – ritterlichen Erziehung<br />

gewesen. Erziehung genoss er ebenfalls<br />

im <strong>auf</strong>strebenden und streitbaren Stralsund.<br />

Es ist bekannt, dass <strong>der</strong> meister<br />

ungelarde, ebenfalls M<strong>in</strong>nesänger, se<strong>in</strong><br />

lehrer <strong>in</strong> <strong>der</strong> Dichtkunst war. Das leben<br />

<strong>in</strong> jungen Jahren führte ihn durch die<br />

lande. So machte er Station <strong>in</strong> riga, denn<br />

das dortige Domkapitel unterhielt güter <strong>auf</strong><br />

rügen. Auch e<strong>in</strong>e<br />

damals sehr verbreitete<br />

Wallfahrt ist<br />

denkbar.<br />

Es kam dort im<br />

rigaer Dom zu<br />

e<strong>in</strong>em Zwischen-<br />

c<br />

fall. In e<strong>in</strong>er<br />

gewalttätigen<br />

Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit e<strong>in</strong>em k<strong>auf</strong>herrn<br />

wurde Wizlaw durch e<strong>in</strong>e Stichwunde<br />

verletzt. Zurück blieb zeitlebens e<strong>in</strong>e gehbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung.<br />

Mit ca 32 Jahren übernahmen<br />

die Söhne Wizlaw und Sambor die<br />

geme<strong>in</strong>same regentschaft, die nicht frei<br />

von Belastungen war. Nach slawischem<br />

Brauch war es wohl möglich, dass <strong>der</strong> 1.<br />

und 3. geborene Sohn geme<strong>in</strong>sam regierten,<br />

während <strong>der</strong> 2. geborene die geistliche<br />

l<strong>auf</strong>bahn e<strong>in</strong>schlug. Das war Jaromar<br />

(um 1267 – 1293/94), <strong>der</strong> spätere Bischof<br />

von camm<strong>in</strong>. Doch bereits 2 Jahre später<br />

1304 verstarb Sambor (geb. um 1268)<br />

ohne e<strong>in</strong>en Erben. So regierte Wizlaw<br />

fortan alle<strong>in</strong>e.<br />

Text + Gestaltung: Kürschnermeister Uwe H<strong>in</strong>z<br />

Anfragen, Anregungen und Gedanken unter<br />

18528 <strong>Bergen</strong> <strong>auf</strong> <strong>Rügen</strong>, Postfach 1224,<br />

firma-h<strong>in</strong>z@web.de · www.altstadtvere<strong>in</strong>-bergen-<strong>auf</strong>-ruegen.de<br />

(Bibliographie im teil 3)<br />

Bild A: Bruchteil <strong>der</strong> Bronzegrabplatte Wizlaw II. ✝1302<br />

Bild B: r<strong>in</strong>g, e<strong>in</strong>e grabbeigabe für Wizlaw II.<br />

Bild c: Schildsiegel Wizlaw I. um 1250

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