Methoden, Daten- und Prozessmodell für das Ersatzteilmanagement ...
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E INFÜHRUNG UND Z IELSETZUNG 5<br />
Das Endergebnis ist <strong>das</strong> systemtechnische Konzept eines wissensbasierten ETMSS. Ferner<br />
werden Fragestellungen der Systemintegration innerhalb eines Unternehmens <strong>und</strong><br />
entlang der Supply-Chain untersucht.<br />
1.2 Vorgehensweise<br />
Bevor man sich jedoch diesen Zielen zuwenden kann, muss <strong>das</strong> Ersatzteilwesen (ETW)<br />
in der Kfz-Elektronik intensiv beleuchtet werden, denn zur Definition geeigneter <strong>Methoden</strong><br />
<strong>und</strong> Prozesse ist es zunächst wichtig, die Anforderungen <strong>und</strong> Zusammenhänge genau<br />
zu kennen. Die Auswirkung von Obsoleszenz bei Elektronikkomponenten auf die Ersatzteilversorgung<br />
sind bisher kaum systematisch erfasst. Deshalb muss ein Systemmodell<br />
konsequent entwickelt werden.<br />
Auf dem Wege der Lösungsfindung kommen unterschiedliche Sichtweisen zum Einsatz.<br />
1. Systems Engineering (SE): Mit Hilfe der Herangehensweise des Systems Engineering<br />
bei der Modellierung wird <strong>das</strong> Gesamtthema strukturiert. Es werden<br />
Ziel-, Objekt-, Prozess- <strong>und</strong> Handlungssysteme unterschieden (vgl. [Dae92],<br />
[Neg98]).<br />
2. Supply Chain Management (SCM): SCM [Stö99] dient dazu die Außenbeziehungen<br />
des Ersatzteilwesens <strong>und</strong> die Anforderungen zu klären, die an es gestellt<br />
werden. SCM bietet außerdem eine hinreichende Basis, um die Abhängigkeiten<br />
innerhalb eines Ersatzteilspektrums <strong>und</strong> die Wirkungszusammenhänge<br />
entlang der Wertschöpfungskette zu verstehen.<br />
3. Lebenszyklusmodell: Ein umfassendes, modulares Lebenszyklusmodell ist notwendig,<br />
um die zeitlichen Abhängigkeiten im Ersatzteilwesen strukturiert zu erfassen,<br />
<strong>und</strong> bildet die Gr<strong>und</strong>lage, um die einzelnen <strong>Methoden</strong> des <strong>Ersatzteilmanagement</strong>s<br />
zu identifizieren <strong>und</strong> diese in den Gesamtzusammenhang zu anderen<br />
Unternehmensprozessen zu stellen. Das Lebenszyklusmodell wird Modular aufgebaut,<br />
damit es mit dem SCM korreliert <strong>und</strong> sich nahtlos einfügt in ein<br />
4. Unternehmensmodell: Ein Unternehmensmodell ist eine sehr umfassende systemtechnische<br />
Abbildung eines Unternehmens in verschiedenen Modelldimensionen.<br />
Ein vorhandenes Unternehmensmodell [Sch97a] dient als Basis <strong>für</strong> die<br />
Erweiterung um <strong>das</strong> integrierte ETMSS. Der Rückgriff erleichtert somit die Modellierungsarbeit.<br />
5. Für die Modellierung des ETMSS kommt die weit verbreitete <strong>und</strong> gut geeignete<br />
Modellierungstechnik Unified Modelling Language (UML) zum Einsatz [Bal99].<br />
Diese doch recht vielschichtige Betrachtung ist notwendig, um <strong>das</strong> bisher kaum bearbeitete<br />
Gebiet des <strong>Ersatzteilmanagement</strong>s mit den vorhandenen <strong>Methoden</strong> zu strukturieren<br />
<strong>und</strong> die Entwicklung integrierter <strong>Methoden</strong>- <strong>und</strong> Prozesse durchzuführen.<br />
Die Erarbeitung der Lösung geschieht möglichst konkret bezogen auf einen Industriezweig;<br />
die Vorgehensweise als solche ist aber allgemein anwendbar.<br />
Das gewählte Praxisbeispiel ist die Kfz-Elektronik, die in vielerlei Hinsicht <strong>das</strong> ideale<br />
Schaustück darstellt. Stellvertretend <strong>für</strong> die Automobilindustrie wird dies an neutralisierten<br />
Fallbeispielen eines großen deutschen Automobilzulieferers, der Hella KG Hueck &<br />
Co. (Hella), dokumentiert.