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Methoden, Daten- und Prozessmodell für das Ersatzteilmanagement ...

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E INFÜHRUNG UND Z IELSETZUNG 9<br />

Unter Versorgungspotential (VP) soll im Sinne des strategischen Management ein auf<br />

die Ersatzteilversorgung bezogenes Erfolgspotential verstanden werden (vgl. [Eve96, 5-<br />

1ff]). Darunter können Mitarbeiterqualifikation, einzelne Produktionsprozesse, Prozesseffektivität<br />

<strong>und</strong> –effizienz, bestimmte <strong>Methoden</strong> o.ä. gleichermaßen verstanden werden.<br />

Versorgungspartner sind die Unternehmen in der Supply-Chain, die kooperieren müssen,<br />

um auf den verschiedenen Märkten (Region/Vertriebskanal) die ETV aufrecht zu<br />

erhalten. Abbildung 1-4 zeigt die Versorgungspartner im Überblick. Wichtig ist dabei,<br />

<strong>das</strong>s der Begriff Versorgungspartner auch den IAM mit einschließt, denn dieser leistet<br />

ebenso wie der OES einen Beitrag in der Versorgung (vgl. 2.2, S. 16).<br />

Zur Unterscheidung der Zieldimensionen im Zielsystem <strong>für</strong> ETW, ETV <strong>und</strong> ETM werden<br />

Kontext-, Performance- <strong>und</strong> Designvariablen unterschieden.<br />

- Kontextvariablen sind externe Randbedingungen <strong>und</strong> Risiken, die ein System<br />

unweigerlich beeinflussen <strong>und</strong> die es daher berücksichtigen muss.<br />

- Performancevariablen sind Leistungsvorgaben, die an ein System gestellt werden<br />

– im betrachteten Fall also <strong>das</strong> gewünschte Serviceniveau <strong>für</strong> den Endverbraucher<br />

<strong>und</strong> die internen Kostenziele der Versorgungspartner entlang der<br />

Wertschöpfungskette.<br />

- Designvariablen sind innerhalb eines Systems direkt beeinflussbare Stellgrößen.<br />

Zielsysteme ergeben sich somit aus Kontext- <strong>und</strong> Performancevariablen. Ferner ergibt<br />

sich hieraus auch, <strong>das</strong>s in einer hierarchischen Systemstruktur Designvariablen der Übersysteme/Systemumwelt<br />

zu Kontextvariablen <strong>für</strong> <strong>das</strong> betrachtete System werden. Um den<br />

Kontext zu verändern, bedarf es einer mehr oder weniger umfangreichen Abstimmung<br />

über die Systemgrenzen hinaus. Für <strong>das</strong> ETM definieren sich somit die Handlungsspielräume<br />

durch seine intra- oder interorganisationalen Einflussmöglichkeiten; als Beispiel:<br />

Ohne Produktverantwortung in der Nachserie kann es lediglich einzelne Potentiale optimieren<br />

<strong>und</strong> die VS wechseln; mit Produktverantwortung kann <strong>das</strong> ETM auch Veränderungen<br />

am Produkt selbst durchführen, um z.B. die Komplexität in der Nachserie zu reduzieren.<br />

Zusammenfassend gilt:<br />

Das Ersatzteilwesen leistet die Ersatzteilversorgung durch die Anwendung von Versorgungsstrategien.<br />

Diese bauen auf Versorgungspotentialen auf. Das <strong>Ersatzteilmanagement</strong><br />

gestaltet die Versorgungspotentiale <strong>und</strong> -strategien im Rahmen der verfügbaren<br />

Designvariablen, legt die Versorgungsstrategien zum einzelnen Ersatzteil<br />

fest <strong>und</strong> überwacht die Einhaltung der Performancevariablen im gesamten Ersatzteilwesen.<br />

Bei Performanceabweichungen leitet <strong>das</strong> <strong>Ersatzteilmanagement</strong> Gegenmaßnahmen<br />

ein, d.h., es verändert selbstständig Designvariablen oder versucht,<br />

Einfluss auf Performance- oder Kontextvariablen zu nehmen.<br />

1.4 Allgemeines Zielsystem<br />

Das hier dargestellte Zielsystem (Abbildung 1-6) basiert auf den Erkenntnissen, die in<br />

den folgenden Kapiteln gewonnen werden. Die einzelnen Aussagen sind referenziert.<br />

Die Kontextvariablen der Ersatzteilversorgung <strong>für</strong> Kfz-Elektronikkomponenten sind –<br />

kurz zusammengefasst – der unelastische, dringliche Bedarf bei niedrigen Stückzahlen.<br />

Dieser ergibt sich aus dem aktuellen Fahrzeugbestand, seiner Entwicklung <strong>und</strong> dem Umgang<br />

der Endk<strong>und</strong>en mit Fehlern in der Kfz-Elektronik. Aufgr<strong>und</strong> der Rechtslage ist die

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