Ausgabe 82 Oktober / November 2011 Schule und Jugendhilfe
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Gut gelaunt von<br />
diesem schönen<br />
Tag kamen wir<br />
in Meppen an<br />
als es bereits<br />
dunkel war.<br />
Ein gelungener<br />
Tag um DANKE<br />
zu sagen für alle<br />
fleißigen Helfer.<br />
Yvonne Schauf Joachim Hugenberg<br />
Gesamtleitung kfm. Geschäftsführer<br />
Der Alltag im Clearinghaus mit Kindern im Alter von 0-14 Jahren<br />
Das Clearinghaus der Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfe</strong> Backhaus<br />
bietet eine umfangreiche stationäre Diagnostik<br />
in der Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfe</strong> an. Diese wird innerhalb<br />
von drei Monaten erarbeitet, sodass in einem<br />
Hilfeplangespräch gemeinsam mit dem zuständigen<br />
Jugendamt <strong>und</strong> den Sorgeberechtigen des Kindes die<br />
Empfehlungen für die weiteren Lebensperspektiven<br />
besprochen <strong>und</strong> geplant werden.<br />
Die Perspektiven können sehr unterschiedlich sein.<br />
Möglich ist die Rückkehr in die Herkunftsfamilie,<br />
eine Unterbringung in eine Pflegefamilie, die Unterbringung<br />
in eine Erziehungsstelle eines anderen<br />
Trägers oder Profifamilie ® , der Einzug in eine unserer<br />
Gruppenpädagogischen Einrichtungen oder Gruppe<br />
anderer Träger.<br />
Es handelt sich im Clearinghaus dadurch nicht um<br />
eine feste Wohngruppe <strong>und</strong> die Gruppenkonstellation<br />
wird durch begleitete Neuaufnahmen <strong>und</strong> Auszüge<br />
geprägt.<br />
In dem letzten Jahr lag der Altersdurchschnitt der<br />
Kinder recht niedrig. Der Alltag wurde neu organisiert,<br />
um alleine dem pflegerischem Bedarf gerecht<br />
zu werden. Zurzeit bewohnen Kinder im Alter zwischen<br />
einem <strong>und</strong> vierzehn Jahren das Clearinghaus.<br />
Interessant ist auf Gr<strong>und</strong> der Altersunterschiede die<br />
Gestaltung des Alltags. Die äußeren Bedingungen<br />
des Clearinghauses bieten viele Möglichkeiten für<br />
alle Altersstufen um die Freizeit nach den Interessen<br />
zu planen. Es gibt ein sehr großes Außengelände,<br />
welches für jedes Kind eine Bereicherung darstellt.<br />
Sie haben die Möglichkeit mit verschiedenen Fahrzeugen<br />
(Mooncar, Roller, Bobbycar, Fahrrad, Inliner<br />
etc.) zu fahren, Ballspiele aller Art können spontan<br />
auf dem neuen Sportplatz stattfinden <strong>und</strong> vor allem<br />
das Reitangebot wird von den Kinder aller Altersstufen<br />
genutzt. Der Umgang mit Tieren wie den Hühnern,<br />
Schweinen, Pferden oder Gänsen ist für die<br />
Kinder eine Bereicherung <strong>und</strong> bringt die verschiedenen<br />
Alterstufen zusammen.<br />
In diesen Bereichen können die Kinder voreinander<br />
lernen.<br />
Neben dem Außengelände werden den Kindern<br />
großzügige Räume bereitgestellt. Die Schlaf- <strong>und</strong><br />
Wohnräume sind hell <strong>und</strong> großzugig ausgebaut <strong>und</strong><br />
durch die Spiel-, Freizeit- <strong>und</strong> Werkräume kann Kreativität<br />
entfaltet <strong>und</strong> ausgelebt werden.<br />
Viele verschiedene Wünsche <strong>und</strong> Interessen können<br />
durch die Altersspanne aufeinander prallen <strong>und</strong><br />
stellen damit die gr<strong>und</strong>sätzlichen Strukturen <strong>und</strong><br />
Handlungsweisen in Frage.<br />
Des Weiteren spielen die verschiedenen Entwicklungsphasen<br />
eines Kindes eine große Rolle. Welche<br />
Interessen, Eigenschaften sind bei den Kindern dem<br />
Alter entsprechend? In welchen Bereichen könnten<br />
Entwicklungsverzögerungen vorliegen? In welchen<br />
Gebieten ist das Kind schon sehr fortgeschritten?<br />
Bei diesen Fragen sind die Erfahrungen der einzelnen<br />
Kollegen von großer Bedeutung. Innerhalb der<br />
Supervision <strong>und</strong> der Teamsitzungen werden diese<br />
besprochen, Vergleiche können gezogen werden<br />
<strong>und</strong> Handlungsweisen entstehen. Zudem wirkt der<br />
hausinterne psychologische Dienst mit <strong>und</strong> unterstützt<br />
das Team in den wöchentlichen Teamsitzungen<br />
<strong>und</strong> im alltäglichen Ablauf. Die Sichtweisen<br />
erweitern die Perspektiven <strong>und</strong> können Verhaltensweisen<br />
erklären.<br />
Des Weiteren darf die Einbeziehung relevanter Literatur<br />
nicht fehlen. Das „Lehrbuch der Entwicklungspsychologie“<br />
von Mönks <strong>und</strong> Knoers stellt zum Beispiel<br />
die menschliche Entwicklung der gesamten<br />
Lebensspanne dar, angefangen bei der pränatalen<br />
Phase bis hin zum hohen Alter. Durch die Einbeziehung<br />
können Blickweisen <strong>und</strong> Handlungsweisen<br />
professionalisiert werden.<br />
Die Veränderungen in der Clearingstelle tragen immer<br />
wieder dazu bei, das Handeln <strong>und</strong> Denken zu<br />
reflektieren <strong>und</strong> professionell den Clearingprozess<br />
zu gestalten.<br />
Quellen: Mönks, Franz J. & Knoers,<br />
Alphons M. P. (1996) Lehrbuch<br />
der Entwicklungspsychologie,<br />
Herausgegeben Ernst Reinhardt,<br />
GmbH & Co, Verlag München<br />
Christin Rensmann<br />
Clearing<br />
GfS Emsland<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>82</strong> 17 KiM ®