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1. Österreichischer Männerbericht Im Auftrag des - Vaterverbot

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Zusammenfassung und Diskussion<br />

Thesen<br />

Voraussetzung für positive Väterlichkeit ist eine gelungene männliche Identität.<br />

Die Veränderung der Rollenerwartung an den Mann und fehlende neue Bilder<br />

fordern den Mann vermehrt dazu auf, selbst individuelle Gestaltungsformen für<br />

Männlichkeit und Väterlichkeit zu finden.<br />

Aus den narrativen Interviews lässt sich häufig eine starke Abgrenzung der Väter<br />

gegenüber negativ bewerteten männlichen Rollenbildern erkennen. Diese<br />

Abgrenzung von „Macho“ und „Softie“ führt möglicherweise auch zur fehlenden<br />

Bereitschaft, Väterlichkeit mit Männerbildern in Zusammenhang zu bringen oder sich<br />

gar mit der Umsetzung dieser Bilder in väterliches Verhalten näher auseinander zu<br />

setzen.<br />

Ein hoher Prozentsatz der Väter kann zwar zwischen den Faktoren Männlichkeit und<br />

Väterlichkeit einen Zusammenhang erkennen, ist jedoch nicht imstande, zu erläutern,<br />

worin dieser besteht.<br />

Dadurch wird der Zusammenhang zwischen positiver Väterlichkeit und gelungener<br />

männlicher Identität zwar bestätigt, die Art der Auswirkung von Männlichkeit auf<br />

Väterlichkeit jedoch nicht verdeutlicht. In der direkten Befragungssituation stießen die<br />

Interviewer jedoch bei gezielten Rückfragen auf Wechselwirkungsprozesse zwischen<br />

Väterlichkeit und Männlichkeit, beispielsweise im Sinne einer erhöhten<br />

Verantwortungsbereitschaft.<br />

Seitens der Väter wird vermutlich der Zusammenhang zwischen Väterlichkeit und<br />

Männlichkeit wenig reflektiert. „Gute Väter“ 1 betonen vielfach die geringe Bedeutung<br />

einer Differenzierung in mütterliche und väterliche, männliche und weibliche<br />

Eigenschaften gegenüber einem individuellen und persönlichkeitskonformen Profil an<br />

Qualitäten. Allerdings heben sie häufig hervor, dass in einer Erziehungspartnerschaft<br />

zwei Pole vorhanden sein sollten, um die sich wiederum unterschiedliche<br />

Eigenschaften und Verhaltensweisen gruppieren.<br />

1 Von „guten Vätern“ wird hier geschrieben, wenn deren väterliche Qualität bei einem ihrer Kinder mit<br />

Hilfe von projektiven Verfahren überprüft wurde.<br />

106<br />

III-209 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument<br />

<strong>1.</strong> Österreichischer Männerbericht

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