Kiebitze 2006 - Fussball Kultur
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Ronaldinho Gaúcho" soll bis zu 3.500 Kinder aus ärmsten Verhältnissen<br />
beherbergen. Neben herkömmlichem Unterricht werden die Kinder in den<br />
Bereichen Sport, Computer, Theater, Musik und Sprachen gefördert.<br />
Kick it like Kafka<br />
29. Dezember <strong>2006</strong><br />
Das Nationaltheater Zagreb hat die 38. Europameisterschaft der<br />
Theatermannschaften in Berlin gewonnen. Der Titelverteidiger setzte sich im<br />
Endspiel gegen das slowenische Nationaltheater Malibur durch. Die<br />
Mannschaft des Veranstalters, der 1. FC Theater des Westens 05, belegte als<br />
bestes deutsches Team den 8. Platz unter den 27 teilnehmenden<br />
Mannschaften.<br />
Blickkontakt der Fußballkünstler<br />
28. Dezember <strong>2006</strong><br />
1.800 Bilder gingen beim bundesweiten Fotowettbewerb der deutschen<br />
Volkshochschulen ein. Wolfgang Zink aus Fürth belegte mit „Blickkontakt“ den<br />
ersten Platz vor David Hagemann („Fußballkünstler“) und der bestplatzierten<br />
Frau Gaby Kniep („Torblick“). Web<br />
Quotenkönig Sportschau<br />
27. Dezember <strong>2006</strong><br />
Im ersten Halbjahr mit geändertem Bundesliga-Spielplan und neuer<br />
Rechteverteilung ist die traditionsreiche Sportschau der große Gewinner. Die<br />
durchschnittliche Zuschauerzahl wuchs von 5,49 auf 5,64 Millionen.<br />
Spartensender DSF musste dagegen einen Rückgang von 2,56 Millionen<br />
Zuschauer auf durchschnittlich 980.000 hinnehmen. Der neue Bezahlsender<br />
Arena hat eine Million Pay-TV-Kunden gewonnen.<br />
Im Bann des Fußballs<br />
22. Dezember <strong>2006</strong><br />
<strong>Kultur</strong>sender ARTE präsentiert am 27.12. um 18 Uhr die einstündige<br />
Dokumentation „Kamerun - Im Bann des Fußballs“. Die Nationalmannschaft<br />
Kameruns genießt in der Bevölkerung Heldenstatus. Doch kaum ein<br />
Kameruner hat die Nationalkicker jemals gesehen, allenfalls batteriebetriebene<br />
Radios übertragen die Spiele, die dann als Geschichten weitererzählt werden.<br />
Die Dokumentation zeichnet ein umfassendes Bild aus Gehörtem, Gesehenem<br />
und Erzähltem und hinterfragt die westliche Art und Weise, die Dinge zu<br />
betrachten.<br />
Niedergang der Fan-<strong>Kultur</strong><br />
22. Dezember <strong>2006</strong><br />
Stefan Hermanns (Tagesspiegel) liest den Aachener Fans die Leviten:<br />
„Alemannia Aachen, bisher ein Art Lordsiegelbewahrer des wahren Fußballs,<br />
durchlebt eine Identitätskrise. Mit dem Aufstieg hat sich auf dem Tivoli das<br />
einfältige Event-Publikum breit gemacht, das nun mit seinen irrealen<br />
Ansprüchen die Stimmung vergiftet.<br />
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Schleudersitz<br />
21. Dezember <strong>2006</strong><br />
Ende Oktober 1963 wurde mit Herbert Widmayer beim 1. FC Nürnberg der<br />
erste Bundesliga-Trainer gefeuert. Die „kicker“-Statistik zeigt auf: Die meisten<br />
Rauswürfe gab es 2003/2004 (14) und 1991/92 (13), die wenigsten in<br />
verschiedenen Jahrgängen mit jeweils vier Entlassungen. 321 Entlassungen<br />
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waren es insgesamt bis heute.<br />
865 Millionen für Sportfive<br />
20. Dezember <strong>2006</strong><br />
Der französische Rüstungs- und Medienkonzern Lagardère übernimmt für ca.<br />
865 Mio. ! den größten europäischen Sportrechte-Vermarkter Sportfive.<br />
Sportfive macht 70% seines Umsatzes in Deutschland und hat für <strong>2006</strong> einen<br />
Umsatz von über 520 Mio. ! prognostiziert.<br />
Letzte Chance auf bessere Tage<br />
20. Dezember <strong>2006</strong><br />
Matthias Wolf (Frankfurter Allgemeine Zeitung) erörtert das Vorhaben Red<br />
Bulls, 50 Millionen Euro in Sachsen Leipzig zu investieren: „Allerdings müßten<br />
die Mitglieder die Zustimmung erteilen zu einem Vorgang, der mit Sponsoring<br />
nur unzureichend beschrieben ist.<br />
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Bagger-Party<br />
19. Dezember <strong>2006</strong><br />
Mit einer großen „Bagger-Party“ startet der FC St. Pauli heute um 18 Uhr den<br />
Beginn der Umbaumaßnahmen am Millerntor-Stadion. Die Ankunft der ersten<br />
Bagger für die Abrissarbeiten an der Südtribüne werden mit Musik und<br />
Videoclips begleitet. Neben besonderen T-Shirts und einmaligen<br />
Erinnerungsstücken können die Fans eine Sonderausgabe der Stadionzeitung<br />
erwerben. Der Erlös des Verkaufs der Stadionzeitung geht an die „Hamburger<br />
Tafel“.<br />
Eine Million für Bleistift-Notizen<br />
18. Dezember <strong>2006</strong><br />
Der „Elfmeter-Zettel“ aus dem WM-Viertelfinale Deutschland gegen<br />
Argentinien ist bei der Spendengala „Ein Herz für Kinder“ für eine Million Euro<br />
versteigert worden. Diese Summe bot der Energieversorger EnBW. Das<br />
Papier, auf dem Torwarttrainer Andreas Köpke die Namen potenzieller<br />
Schützen und Hinweise auf deren Schuss-Verhalten notiert hatte, soll nun als<br />
Dauerleihgabe im Haus der Geschichte in Bonn ausgestellt werden. Der von<br />
Köpke während der Sendung gezückte Original-Bleistift brachte noch weitere<br />
3.000 Euro ein.<br />
Klein-Italien<br />
18. Dezember <strong>2006</strong><br />
Klaus Hoeltzenbein (Süddeutsche Zeitung) erwidert zum Teil die landauf,<br />
landab übliche Kritik am Niveau der Bundesliga: „Sie ist gar nicht so doof,<br />
diese Liga, sie hat gemerkt, daß der Klinsmann'sche Jubelfußball nicht<br />
alltagstauglich ist – kein Verein hat immer nur Heimspiele wie ein Nationalteam<br />
bei einer Heim-WM.<br />
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Kündigung nach Pakistan<br />
15. Dezember <strong>2006</strong><br />
Sportkonzern Nike hat seinen Vertrag mit dem im pakistanischen Sialkot<br />
beheimateten Ballhersteller Saga Sports gekündigt. Auch wenn das Thema<br />
Kinderarbeit nicht explizit benannt wurde, für Nike (im Jahr <strong>2006</strong>: rund 10 Mio.<br />
verkaufte Bälle) ist die Transparenz bei den vereinbarten Arbeitsstandards<br />
nicht gewährt. Aus Sialkot stammen zwei Drittel aller weltweit verkauften<br />
Fußbälle, auch andere Fußball-Firmen prüfen erneut die Arbeitsbedingungen,<br />
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die wiederholt von Menschenrechts- und Hilfsorganisationen kritisch bewertet<br />
wurden.<br />
Vielleicht braucht es einen frischen Windstoß<br />
15. Dezember <strong>2006</strong><br />
Freiburg und Volker Finke werden sich am Saisonende trennen, und obwohl<br />
die Presse an Finkes Großtaten in der Vergangenheit erinnert, findet sich<br />
keine kritische Stimme zu dieser Entscheidung.<br />
Andreas Lesch (Berliner Zeitung) ehrt Volker Finke und will ihn daran messen,<br />
welches Erbe er hinterläßt: „Finke ist als Gesamtkunstwerk zu verstehen. Er<br />
hat die erstaunte Konkurrenz gelehrt, daß Geld ersetzbar ist – durch<br />
Kreativität.<br />
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Dominant: Der weibliche Blick<br />
14. Dezember <strong>2006</strong><br />
Beim WM-Halbfinale Deutschland – Italien saßen nach Informationen des<br />
Fachblatts „Media Perspektiven“ 14,73 Mio. Frauen gegenüber 13,2 Mio.<br />
Männer vor den Fernsehgeräten inkl. Public Viewing (Süddeutsche Zeitung:<br />
„So etwas gab es nie zuvor“). Generell war die TV-Verteilung zwischen Männer<br />
und Frauen bei deutschen WM-Spielen 50% zu 50%, bei Spielen ohne<br />
deutsche Beteiligung 59% zu 41%.<br />
Die wilde Kapitalisierung des Sports<br />
14. Dezember <strong>2006</strong><br />
Schalke bekommt ab 2007 von einem Unternehmen, Gasprom, Millionen, das<br />
dem politischen Willen Wladimir Putins unterstellt ist – einem Autokraten, dem<br />
der "Economist", wahrlich kein Blatt des Alarmismus, faschistische Tendenz<br />
nachsagt.<br />
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Abschied von gedruckter Stadionwelt<br />
13. Dezember <strong>2006</strong><br />
Nach 19 zweimonatlich gedruckten, äußerst materialreichen und aufwendig<br />
gestalteten Print-Ausgaben gibt es das „Stadionwelt“-Magazin nur noch im<br />
Internet. Ohne die Unterstützung eines Verlages war das Stadionwelt-Team<br />
vom Arbeits- und Finanzaufwand überfordert. Bestehende Abonnements<br />
werden in Internet-Abos umgewandelt, für alle anderen Interessierten fallen<br />
geringe Nutzungsgebühren an. Web<br />
Ein Traditionsverein wird zur Skandalnudel<br />
13. Dezember <strong>2006</strong><br />
Ausnahmslos werten es die Redaktionen als Zeichen von Chaos und<br />
Unseriosität, daß es den „HSV-Supporters“, einer großen Fan-Gruppierung,<br />
gelungen ist, die Journalisten von der Hamburger Mitgliederversammlung von<br />
der Sitzung ausschließt.<br />
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Der Riegel der Alten<br />
12. Dezember <strong>2006</strong><br />
Ende November trat der AC Mailand in der ersten italienischen Liga mit einer<br />
Seniorenabwehr an: Cafu, Costacurta, Maldini und Jankulovski zählen<br />
zusammen 143 Jahre, fast 36 Jahre im Durchschnitt.<br />
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Mischung aus maschineller Kraft und filigranem Flügelspiel<br />
12. Dezember <strong>2006</strong><br />
Die Journalisten bestaunen die Intensität des Matchs zwischen Chelsea und<br />
Arsenal. Christian Eichler (Frankfurter Allgemeine Zeitung) ringt nach Atem:<br />
„Die Zuschauer erlebten vor allem in den letzten zwanzig Minuten einen<br />
Schlagabtausch zweier Schwergewichte des Fußballs, wie man ihn in<br />
Schlußrunden der entsprechenden Box-Gewichtsklasse seit Ali gegen Frazier<br />
nicht mehr oft erlebt hat.“<br />
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Der ‚Betze’ unterm Hakenkreuz<br />
11. Dezember <strong>2006</strong><br />
Akademiemitglied Dr. Markwart Herzog hat seine Studie über den 1. FC<br />
Kaiserslautern in der Nazi-Zeit veröffentlicht: „Der ‚Betze’ unterm Hakenkreuz:<br />
Der 1. FC Kaiserslautern in der Zeit des Nationalsozialismus“ (Göttingen <strong>2006</strong>,<br />
Verlag Die Werkstatt, 336 Seiten, ! 24,90). Die Süddeutsche Zeitung würdigte<br />
in einer ausführlichen Besprechung das Werk als „ein packendes Stück<br />
Zeitgeschichte“. Es ist ein „irritierend widersprüchliches Bild“ über das<br />
Verhalten von Vereinsfunktionären und Spielern entstanden, so Markwart<br />
Herzog selbst.<br />
Millionen-Asterix<br />
9. Dezember <strong>2006</strong><br />
Mit einem Budget von 78 Mio. ! ist „Asterix bei den Olympischen Spielen“ die<br />
teuerste europäische Produktion der Film-Geschichte – ob es an den<br />
Gaststars Zinedine Zidane, David Beckham, Michael Schumacher und Amelie<br />
Mauresmo liegt?<br />
Hörbuch des Jahres<br />
8. Dezember <strong>2006</strong><br />
Aus der Hörbuch-Bestenliste des Hessischen Rundfunks hat die Jury die<br />
„Hörbücher des Jahres <strong>2006</strong>“ ausgezeichnet. Bei den Werken für Erwachsene<br />
ging der Preis an Ror Wolfs „Gesammelte Fußballhörspiele“ (4 CDs,<br />
intermedium records).<br />
Mittelfingerrechtssprechung<br />
8. Dezember <strong>2006</strong><br />
Ein neuer Fall von Rassismus in der Bundesliga/Champions League?<br />
allesaussersport entnehmen wir, „daß beim 'Stinkefingerskandal' die Aktion<br />
eben nicht nur von Atouba ausging, sondern massive, rassisistische<br />
Beschimpfungen vorausgingen.“ Belegt wird dies mit Zitaten aus der<br />
Hamburger Presse und durch Aussagen mit Fan-Vertretern.<br />
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Schutzengel Friedrich<br />
7. Dezember <strong>2006</strong><br />
Arne Friedrich wird heute mit dem „Schutzengel <strong>2006</strong>“ des Deutschen<br />
Kuratoriums Mukoviszidose ausgezeichnet. Friedrich hat sich angesichts der<br />
Erkrankung eines Freundes an der unheilbaren Erbkrankheit vorgenommen,<br />
seinen Erfolg als Fußballprofi für die Bekämpfung der Krankheit einzusetzen.<br />
Seine Freundin Linn Rödenbeck entwirft u.a. Benefiz-Postkarten für die<br />
Hilfsorganisation.<br />
Retter des deutschen Fußballs<br />
7. Dezember <strong>2006</strong><br />
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Steffen Hudemann (Tagesspiegel) kann der Bremer Niederlage etwas<br />
Vorteilhaftes abgewinnen, nämlich Bremens Aussicht, im Uefa-Cup für die<br />
deutsche Fünfjahreswertung zu punkten: „Dem deutschen Fußball konnte<br />
nichts besseres passieren. Denn die Bremer können ein Unheil abwenden,<br />
das der Bundesliga droht: der Verlust eines Startplatzes in der Champions<br />
League.<br />
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Preis für KiezKick<br />
6. Dezember <strong>2006</strong><br />
Das vom Fanladen St. Pauli ins Leben gerufene Projekt " KiezKick – Fußball<br />
der <strong>Kultur</strong>en" ist Träger des Integrationspreises <strong>2006</strong> der Stadt Hamburg.<br />
Mitarbeiter des Fanladens nehmen heute den Preis im Hamburger Rathaus<br />
entgegen. KiezKick bietet ein kostenloses Fußballtraining für Kinder und<br />
Jugendliche zwischen 7 und 17 Jahren aus dem Stadtteil St. Pauli an. Web<br />
Aller Anfang als Messias ist schwer<br />
6. Dezember <strong>2006</strong><br />
Daum verliert nach viel Tamtam die Premiere seines Köln-Comebacks gegen<br />
Duisburg mit 1:3; die Journalisten überrascht dieses Ergebnis wenig, auch der<br />
Hohn hält sich in Grenzen.<br />
Philipp Selldorf (Süddeutsche Zeitung) befaßt sich mit dem Schock für die<br />
Kölner und weist auf die sportliche Stärke des Siegers hin: „Das Wunder war<br />
ausgeblieben, und die Wirklichkeit war furchtbar.<br />
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Afrikanische Globalisierung<br />
5. Dezember <strong>2006</strong><br />
Von den fünf zum „Afrikas Fußballer des Jahres“ nominierten Spielern spielt<br />
nur einer in einer afrikanischen Mannschaft: Mohamed Aboutrika (Al Ahly<br />
Kairo). Die anderen Spieler Didier Drogba, Michael Essien (beide Chelsea<br />
London), Nwankwo Kanu (Portsmouth) und Samuel Eto’o (Barcelona)<br />
verdienen ihr Geld in Europa.<br />
Der Klaus Allofs des Rasens<br />
5. Dezember <strong>2006</strong><br />
Die Spekulationen um Miroslav Klose und die Aufmerksamkeit, die ihm, einem<br />
Deutschen, spanische Medien widmen, erachtet Boris Herrmann (Berliner<br />
Zeitung) als Außergewöhnlichkeit: „Daß ausgerechnet Klose diese<br />
Wertschätzung in Spanien genießt, darf man verwunderlich nennen.<br />
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Vorboten der TV-Zukunft?<br />
4. Dezember <strong>2006</strong><br />
Am vierten Champions League-Spieltag meldete Premiere, dass 8.000 Fans<br />
das „Pay per View“-Angebot im Internet nutzen. Die Einnahmen für den<br />
Sender beliefen sich auf 50.000 !. 99,5% der Nutzer waren keine Premiere<br />
Pay-TV-Abonennten.<br />
Unendliche Durchhaltetragödie<br />
4. Dezember <strong>2006</strong><br />
Viele Journalisten leiden mit Thomas Doll, der mit seinem HSV erneut verloren<br />
hat, diesmal 1:2 in Bochum. Oskar Beck (Welt) beschreibt ihn als jemanden,<br />
der gerade der Zentrifuge entstiegen ist: „Die Vereinsbosse bestrafen ihn auf<br />
die humanste aller Arten: Thomas Doll wird zum Bleiben verdammt.<br />
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Neues vom Kiebitz<br />
zurück weiter 1901 - 1950 von 2266<br />
Zeichen gegen Rassismus<br />
2. Dezember <strong>2006</strong><br />
Der 1. FC Nürnberg setzt ein Zeichen im Kampf gegen den Rassismus im<br />
Fußball. Die Franken haben mit sofortiger Wirkung ihre Stadionordnung<br />
geändert und drohen Fans, die "rassistische, fremdenfeindliche oder<br />
rechtsradikale Parolen äußern oder verbreiten", mit einem Stadionverbot. Auch<br />
die Geschäftsbedingungen für den Verkauf von Eintrittskarten werden<br />
entsprechend geändert, teilte der Verein mit.<br />
John Cleese about Football<br />
2. Dezember <strong>2006</strong><br />
Die englische TV-Show „The Art of Football“ mit Ex-Monty Python John Cleese<br />
ist jetzt auch auf dem deutschen Markt als DVD erhältlich. John Cleese führt<br />
den Zuschauer nicht nur in die Kunst des Fußballs ein. Anhand des Alphabets<br />
erläutert er auch manch fußballerischen Kniff, wobei ihm keine Assoziation zu<br />
abwegig erscheint.<br />
Anspruchsvoll<br />
1. Dezember <strong>2006</strong><br />
„Anspruchsvollere Fragen sind mit Sicherheit das Ziel“, sagt der neue<br />
DSF-Chefredakteur Ulf Ullrich über die Quiz- und Gewinnspiele des Senders.<br />
Niveauvollere Fragen und Präsentationen: Das dürfte nicht allzu schwer zu<br />
erreichen sein.<br />
Bambi für Bambino<br />
1. Dezember <strong>2006</strong><br />
Bei der diesjährigen Bambi-Verleihung wurde der 13-jährige blinde Schüler<br />
Kevin Barth für seine Berichte von der Fußball-Weltmeisterschaft mit einem<br />
Bambi ausgezeichnet. Über den gesamten Zeitraum der WM hatte der<br />
fußballbegeisterte Schüler der Blindenstudienanstalt Marburg mit viel<br />
Enthusiasmus Spielberichte für taubblinde Menschen verfasst.<br />
Fußballfans sollen Steuerschulden bezahlen<br />
30. November <strong>2006</strong><br />
Die brasilianischen Profivereine drückt seit Jahren eine immense<br />
Steuerschuld. Das Parlament beschloss nun eine völlig neue Methode, um an<br />
die Außenstände zu gelangen: Eine Extralotterie für Fußballfans. Der<br />
eingespielte Gewinn soll die Schulden der Vereine in den nächsten 18 Jahren<br />
tilgen. Die Idee, die Fans für die Schulden ihrer Klubs zahlen zu lassen, dürfte<br />
allerdings die Steuerzahlungsmoral der Vereine nicht gerade fördern.<br />
Die Show auf ihren lächerlichen Kern reduziert<br />
30. November <strong>2006</strong><br />
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Die Tageszeitungen würdigen heute Max Merkel, der vorgestern nacht<br />
gestorben ist.<br />
Das Streiflicht (Süddeutsche Zeitung) schätzte die Art, wie Merkel die Wahrheit<br />
bloßstellte und freilegte: „Seine Sprüche waren manchmal ziemlich gut.<br />
Warum? Weil das Showtalent Merkel sich die Freiheit nahm, einen Schritt<br />
weiterzugehen und die Show auf ihren lächerlichen Kern zu reduzieren.<br />
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Sozialarbeit und Interkultur<br />
29. November <strong>2006</strong><br />
Rainer Koch, der Präsident des Bayerischen Fußballverbands und<br />
Vorsitzender des DFB-Sportgerichts, schlägt angesichts der Aggressivität in<br />
den Amateurligen Sozialarbeiter für die unteren Spielklassen vor. Weiterhin<br />
regt er die Integration von Münchens interkultureller Straßenfußball-Liga „Bunt<br />
kickt gut“ in den Verband an.<br />
Nicht einleuchtend<br />
29. November <strong>2006</strong><br />
Der Bundesanwalt fordert einen Freispruch für Robert Hoyzer und die Sapinas,<br />
und die Presse glaubt, nicht richtig gehört zu haben.<br />
Peter Riesbeck (Berliner Zeitung) zeigt auf die logischen Schwachstellen des<br />
Gesetzes: „Die Bundesstaatsanwaltschaft fordert einen Freispruch für die<br />
Angeklagten. Das mag überraschen. Schließlich wird Insiderhandel an der<br />
Börse auch strafrechtlich verfolgt.<br />
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Brasilianischer Goalgetter<br />
28. November <strong>2006</strong><br />
Zum lustigsten Fußballvideo auf „youtube“ kürte Österreichs Fußballkultur-<br />
Zeitschrift „ballesterer“ einen Streifen aus Brasiliens dritter Liga. Die<br />
Schiedsrichterin Silvia Regina de Oliveira hatte ein vom Balljungen erzieltes<br />
Tor als rechtens gegeben. (Suchbegriff: „Silvia Regina“) Web<br />
Stimmungsaufheller<br />
28. November <strong>2006</strong><br />
Weiterhin gibt es viel Zirkus um Christoph Daum, der gestern sein erstes<br />
Training geleitet hat.<br />
Stefan Hermanns (Tagesspiegel) lenkt den Blick auf die sportliche Aufgabe:<br />
„Wo immer Daum angefangen hat, fand er Mannschaften vor, die besser<br />
waren als ihr Tabellenstand, und Spieler, die zu den stärksten ihrer Zeit<br />
gehörten: Klaus Allofs und Toni Schumacher in Köln, dazu die drei künftigen<br />
Weltmeister Bodo Illgner, Thomas Häßler und Uwe Bein;<br />
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Lokal-globale Bilanz<br />
27. November <strong>2006</strong><br />
Eine (Zwischen-)Bilanz des Projektes „Die lokal-globale Fußballkultur“ hat das<br />
„Akademische Fußballteam“ der Universität Münster um Akademiemitglied<br />
Dieter Jütting in einer hübschen Broschüre gezogen: „... denn die Wahrheit<br />
dieses Sports liegt eben keineswegs auf dem grünen Rasen allein.“ Web<br />
Tankstellenrandale<br />
27. November<br />
Ein Notruf nach der Regionalliga-Begegnung zwischen dem VfB Lübeck und<br />
Union Berlin beschäftigt die Polizei. Ein Kassierer einer Tankstelle in der Nähe<br />
von Lübeck fühlte sich von randalierenden Fußballfans bedroht. Der Bus der<br />
vermeintlichen Fans wurde daraufhin von der Polizei gestoppt. Es handelte<br />
sich um den Mannschaftsbus der „Eisernen“ aus Berlin.<br />
Die Auswertung der Videobänder der Tankstelle sollen jetzt Klarheit über den<br />
Vorfall bringen. Laut Union-Sprecher Töffling könne sich aber der Verein guten<br />
Gewissens vor seine Spieler stellen.<br />
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Longrunner<br />
24. November <strong>2006</strong><br />
Akademie-Mitglied Christian Eichler widmete in der Frankfurter Allgemeinen<br />
Zeitung dem Oldtimer Teddy Sheringham ein Porträt: 40 Jahre, 23 Profi-<br />
Spielzeiten, 928 Spiele, 356 Tore, von Jürgen Klinsmann als bester<br />
Sturmpartner seiner Karriere nach der Saison 94/95 gewürdigt – aufhören will<br />
er erst, wenn er gegen seinen Sohn Charlie (18 Jahre, bei Zweitligist Crystal<br />
Palace unter Vertrag) gespielt hat. Fit und agil (auch außerhalb des Spielfelds:<br />
Als Partner einer Miss Großbritannien), und für die Briten auch symbolisch<br />
wichtig: „Denn wenn er aufhört, dann gibt es in England keinen Profikicker<br />
mehr, der damals schon auf der Welt war – als England zum letzten Mal<br />
Weltmeister wurde“.<br />
Die Legende lebt<br />
24. November <strong>2006</strong><br />
Im Verlag Die Werkstatt gerade erschienen: " Die Legende vom Club. Die<br />
Geschichte des 1. FC Nürnberg." von Akademie-Mitglied Christoph<br />
Bausenwein, kicker-Redakteur Harald Kaiser und Bernd Siegler.<br />
Zur Buchpräsentation am 24. November im Nürnberger Hugendubel<br />
(Ludwigsplatz 1) um 17 Uhr werden neben den Autoren auch dabei sein: die<br />
Akademie-Mitglieder Bernd Beyer und Kultreporter Günther Koch. Mit Heiner<br />
Müller (Meistermannschaft 61) und Dieter Nüssing (Trainer 1. FCN Amateure)<br />
sind auch zwei verdiente Spieler des Clubs mit von der Partie.<br />
Rock & Fußball gegen Rechts<br />
23. November <strong>2006</strong><br />
Patrick Owomoyela ist für sein Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit mit<br />
dem Udo-Lindenberg-Preis geehrt worden. Bremens Bürgermeister Böhrnsen<br />
vertrat den erkrankten Preisstifter bei der Verleihung in der 9. Nacht der<br />
Jugend im Bremer Rathaus.<br />
Reiterloses Pferd<br />
23. November <strong>2006</strong><br />
Die Boulevardpresse läßt den Hamburger SV nicht zu seinem Trainer stehen.<br />
Frank Heike (Frankfurter Allgemeine Zeitung) stellt fest, daß die Leistung der<br />
Mannschaft bei der Niederlage in London im Schatten der großen Schlagzeilen<br />
verschwinde: „Nach dem Spiel und den halben Mittwoch lang mußte sich der<br />
Hamburger SV zum x-ten Mal in dieser Saison im Krisenmanagement<br />
versuchen.<br />
mehr...<br />
Homosexualität im Fußball<br />
22. November <strong>2006</strong><br />
Schwerpunkt im österreicherischen „ballesterer“-Heft (Oktober/November<br />
<strong>2006</strong>, ! 3.-, an deutschen Bahnhofskiosken erhältlich) ist das Thema<br />
„Homosexualität und Fußball“ mit vielen informierten und anregenden<br />
Beiträgen. Das Magazin bietet nicht nur einen Einblick in österreichische<br />
Fußballwelten, sondern durchleuchtet auch die internationalen Szenen (u.a.:<br />
Kicker aus Gambia in Slowenien). Web<br />
Einfach nur Fußball spielen<br />
22. November <strong>2006</strong><br />
Raphael Honigstein (Frankfurter Rundschau) veranschaulicht die<br />
Erleichterung, mit der Michael Ballack darauf reagiere, daß er in London neben<br />
dem Spielfeld seine Ruhe habe: „Ballack hat nur positive Erfahrungen mit den<br />
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Menschen gemacht. Er führt ein ausgesprochen ruhiges Leben. Wenn er mal<br />
in einem Restaurant auftaucht, wird schon mal seine Vorliebe für<br />
cremefarbene Ledersakkos zum Thema der Klatschseiten, doch auch die<br />
Medien lassen ihn weitgehend in Ruhe.<br />
mehr...<br />
Milliardenspiel<br />
21. November <strong>2006</strong><br />
Der spanische Fußball-Rekordmeister Real Madrid hat den lukrativsten<br />
TV-Vertrag aller Zeiten unter Dach und Fach gebracht. Der Vertrag mit der<br />
Produktionsfirma Mediapro bringt den „Königlichen“ bis 2013 für die<br />
Übertragungsrechte an den Liga- und Pokalspielen 1,1 Milliarden Euro. Dies<br />
entspricht rund 157 Millionen Euro pro Spielzeit.<br />
Eine Nase für den Fußball<br />
21. November <strong>2006</strong><br />
Im Tagesspiegel gibt’s heute Pro und Contra Christoph Daum. Friedhard<br />
Teuffel verweist auf Daums fachliche Qualität und verneint das Leitbild vom<br />
Trainer und Sportler als Vorbild: „Ein Trainer im Berufsfußball muß seine<br />
Spieler nicht zu besseren Menschen machen. Bis heute hält sich die<br />
Annahme, daß der Sport anständiger sein soll als der Rest der Welt. Doch<br />
warum sollte er?<br />
mehr...<br />
Ausschluss für Gästefans<br />
20. November <strong>2006</strong><br />
Mit einer ebenso drastischen wie ungewöhnlichen Maßnahme versucht der<br />
Argentinische Fußball-Verband AFA die Gewalt in den heimischen Ligen in den<br />
Griff zu bekommen. Vorerst bis zum Ende dieses Jahres dürfen nur noch<br />
heimische Anhänger ins Stadion, Fans der Gast-Mannschaften können die<br />
Liga-Spiele nicht mehr besuchen.<br />
Die Not in Köln ist groß<br />
20. November <strong>2006</strong><br />
Daum sagt jetzt doch Ja zu Köln; Frank Nägele (Kölner Stadt-Anzeiger)<br />
verbindet Hoffnung mit dieser Entscheidung, muß aber dreimal schlucken in<br />
Anbetracht der Macht, die der Klub seinem neuen Trainer einräumt: „Das<br />
Chaos dieser Hin-und-Her-Verpflichtung ändert nichts daran, daß sich alle<br />
Instanzen des Vereins in vier Buchstaben verwandelt haben: D A U M.<br />
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Der Sommer war groß – und lang, aber jetzt reicht es auch langsam<br />
17. November <strong>2006</strong><br />
Über das schwache 1:1 der Deutschen in Zypern sehen fast alle Redaktionen<br />
mit Milde hinweg; zu dankbar sind sie der Mannschaft und ihren Trainern für<br />
das schöne Jahr <strong>2006</strong>.<br />
Philipp Selldorf (Süddeutsche Zeitung) vermißt sie jetzt schon: „Fast drei<br />
Monate geht die Nationalelf jetzt in die Länderspielpause, und beinahe möchte<br />
man beim DFB nachfragen, ob der Verband nicht schnell noch eine kleine<br />
Südamerika- oder wenigstens Asien-Tournee einbauen möchte, damit die Zeit<br />
der Trennung nicht so lang ist.<br />
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ELF-Cup <strong>2006</strong><br />
17. November <strong>2006</strong><br />
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Am Sonntag startet im international nicht anerkannten Nord-Zypern der<br />
ELF-Cup <strong>2006</strong>. An ihr nehmen Mannschaften teil, die aus unterschiedlichen<br />
Gründen nicht in der FIFA organisiert sind, und damit nicht an der<br />
FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft teilnehmen können. Neben den Gastgebern<br />
treten u.a. Grönland und Tibet an.<br />
Ungewöhnliche Auktion<br />
16. November <strong>2006</strong><br />
Fußball-Zweitligist SpVgg Unterhaching hat für das Derby gegen 1860<br />
München am 3. Dezember eine ungewöhnliche Auktion ins Leben gerufen.<br />
Fans des Münchner Vorortklubs können noch bis zum 21. November die<br />
Abholung durch den Mannschaftsbus des Profi-Teams ersteigern. Im<br />
Aktionspaket sind kostenlose Getränke während der Busfahrt und ein<br />
Vorkaufsrecht für Tickets zu dem Spiel enthalten.<br />
Deutschland den Deutschen, Sachsen raus!<br />
16. November <strong>2006</strong><br />
Peter Richter (Frankfurter Allgemeine Zeitung/Feuilleton) reagiert auf die<br />
Empörung der Sport Bild, die in ihrer Ausgabe vom letzten Mittwoch die<br />
„Fan-Hölle“ von Dresden entdeckt haben will. Richter schreibt: „Das hätte man<br />
aber auch schon vor zwanzig Jahren schreiben können, denn das, liebe<br />
Sport-Bild, war nie anders.<br />
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Fußball und Alphabetisierung<br />
15. November <strong>2006</strong><br />
Fußball-Zweitligist Kickers Offenbach hat trotz der sportlichen Talfahrt den<br />
Blick für soziale Probleme nicht verloren. Zusammen mit dem Projekt "Fußball.<br />
Alphabetisierung. Netzwerk." engagieren sich die Kickers für das Thema<br />
"funktionaler Analphabetismus" und wollen die Öffentlichkeit damit auf das<br />
Thema aufmerksam machen. Web<br />
Grüßaugust<br />
15. November <strong>2006</strong><br />
Klaus Langhardt (Frankfurter Allgemeine Zeitung) berichtet von der<br />
Trainerentlassung und Vorstandsdegradierung bei Eintracht Braunschweig<br />
durch den Hauptsponsor Jochen Staake: „Geahnt hatten es viele nach einem<br />
schonungslosen Interview in der Lokalpresse, in dem er dem Präsidium<br />
Ahnungslosigkeit und Amateurverhalten vorwarf.<br />
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Schwarze Zahlen<br />
14. November <strong>2006</strong><br />
Borussia Dortmund schreibt wieder schwarze Zahlen. Der Bundesligist teilte<br />
mit, dass er im ersten Quartal des Geschäftsjahres <strong>2006</strong>/2007 einen Gewinn<br />
vor Steuern von acht Millionen Euro erzielt hat. Als einen wesentlichen Grund<br />
gab Borussia Dortmund die Erlöse aus dem Transfer von Nationalspieler David<br />
Odonkor an.<br />
Weg von den roten Zahlen ist Drittligist FC St. Pauli. Präsident Corny Littmann<br />
erklärte süffisant: „Wir verfügen über ein Kapital von 55.000 Euro und sind<br />
einer der wirtschaftlich gesündesten Vereine Deutschlands“.<br />
Falsche Signale<br />
14. November <strong>2006</strong><br />
Daß der Hallesche FC mit seiner Berufung gegen das Sportgerichtsurteil der<br />
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ersten Instanz, das ihm auferlegte, gegen Rassismus im Stadion aktiv<br />
vorzugehen, Recht erfährt, kommentiert Andreas Lesch (Berliner Zeitung) mit<br />
Wut: „Das Berufungsurteil ist ein Skandal. Es steht in einem eklatanten<br />
Widerspruch zu den Ankündigungen Theo Zwanzigers, den Rassismus im<br />
deutschen Fußball entschiedener bekämpfen zu wollen.<br />
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Wiedergutmachung im Sand<br />
13. November <strong>2006</strong><br />
Bei der Fußball-WM in Deutschland ist Brasiliens Nationalmannschaft im<br />
Viertelfinale gescheitert, im Beach Soccer gelang ihnen nun die<br />
Wiedergutmachung. Bei der zweiten offiziellen FIFA Beach Soccer-<br />
Weltmeisterschaft in Rio de Janeiro gab es im Finale einen deutlichen 4:1<br />
Erfolg gegen Uruguay. Dritter wurde Titelverteidiger Frankreich durch einen 6:4<br />
Sieg über Portugal.<br />
Entkölschung rückgängig gemacht<br />
13. November <strong>2006</strong><br />
Auf die Pressekonferenz des Boulevard-Lieblings Christoph Daum in einem<br />
Kölner Krankenhaus reagieren viele Journalisten allergisch und amüsiert.<br />
Oskar Beck (Welt) rezensiert die Burleske im Theater zu Köln: „Tatsächlich ist<br />
es einem frisch operierten und an heimtückischen Schluckbeschwerden<br />
leidenden Patienten einer Kölner Klinik gelungen, Scharen von Journalisten in<br />
die Cafeteria des Krankenhauses zu locken, um in einer Pressekonferenz<br />
bekannt zu geben, daß er nichts bekannt zu geben hat.<br />
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Neues Projekt von “Viva con agua”<br />
10. November <strong>2006</strong><br />
Benny Adrion, Ex-Profi des FC. St. Pauli, nimmt gemeinsam mit der<br />
Welthungerhilfe und seiner Initiative " Viva con agua de Sankt Pauli " neue<br />
Ziele in Angriff. Nach dem erfolgreichen Trinkwasserprojekt auf Kuba steht nun<br />
Hilfe für Äthiopien an. Die Zielsetzung des neuen Projektes ist, in der zentraläthiopischen<br />
Region Oromiyaa den Bau von 10-12 Tiefbrunnen zu<br />
ermöglichen. Web<br />
Schlüsselqualifiziert<br />
10. November <strong>2006</strong><br />
Zum ersten mal seit seit der Haarproben-Affäre vor sechs Jahren verhandelt<br />
ein deutscher Klub offiziell mit Christoph Daum: der FC Köln sucht einen<br />
neuen Trainer, nachdem er Hanspeter Latour entlassen hat.<br />
Philipp Selldorf (Süddeutsche Zeitung) hebt Daums Konversations- und<br />
Spekluationswert hervor: „Die FC-Fans verehren und verklären ihn<br />
leidenschaftlich.<br />
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Stadt und Fußball<br />
9. November <strong>2006</strong><br />
In der Schriftenreihe „Informationen zur modernen Stadtgeschichte“ des<br />
Deutschen Instituts für Urbanistik ist von Akademie-Mitglied Prof. Franz-Josef<br />
Brüggemeier das Heft „Stadt und Fußball“ herausgegeben worden. Der<br />
Schwerpunkt: Historische Betrachtungen zum Fußball im Kaiserreich, in<br />
Frankfurt, Gelsenkirchen, Kaiserslautern. Ein Forschungsbericht von Christian<br />
Koller gibt einen Überblick über historische Studien. (difu, Straße des 17. Juni<br />
112, 10593 Berlin, ! 10)<br />
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Kreative Spielvermarktung<br />
8. November <strong>2006</strong><br />
Mit einem Werbefilm setzte der schwedische Erstligist IFK Göteborg neue<br />
Standards der Spielvermarktung - und wie man den Gegner kreativ lächerlich<br />
macht. Vor dem Match gegen den Ortsrivalen Gais war extra eine Agentur mit<br />
dem Marketing für das Derby beauftragt worden. Deren Mitarbeiter tauchten<br />
dann mit einer Kamera beim Gais-Training auf und baten die Spieler, einige<br />
Kunststückchen mit dem Ball aus einem Werbefilm mit Henry, Ronaldinho und<br />
anderen Superstars nachzustellen. Der im Internet publizierte Streifen ist<br />
allerdings ein Dokument Gais'schen Versagens, da nur die besonders<br />
missglückten Versuche gezeigt werden.<br />
Entwicklung des Kaders<br />
8. November <strong>2006</strong><br />
Joachim Löw gibt in der Süddeutschen Zeitung Auskunft darüber, welche<br />
Erkenntnisse und Reifungen er als Co-Trainer der Nationalelf gewonnen und<br />
erfahren hat: „Es ist auf jeden Fall so, daß diese zwei Jahre für meine<br />
Entwicklung extrem wichtig waren. Als Vereinstrainer ist man sehr auf seinen<br />
Verein fixiert, und wenn man Spiele beobachtet, denkt man oft nur ans nächste<br />
Wochenende.<br />
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Millionenpoker<br />
7. November <strong>2006</strong><br />
Die TV-Übertragung der Fußball-Europameisterschaft 2008 droht erstmals<br />
zersplittert und teilweise im Bezahlfernsehen ausgestrahlt zu werden. Die<br />
öffentlich-rechtlichen Anstalten ARD und ZDF sind nicht bereit, die geforderten<br />
150 Millionen Euro für die 31 Spiele zu bezahlen.<br />
Der hungrige Jäger<br />
7. November <strong>2006</strong><br />
Drei Pressestimmen zum zwanzigjährigen Dienstjubiläum Alex Fergusons in<br />
Manchester.<br />
Hanspeter Künzler (Neue Zürcher Zeitung) bescheinigt Alex Ferguson, daß er<br />
im Jubiläumsjahr die Schwäche der letzten Jahre, in denen Manchester United<br />
von Chelsea distanziert wurde, überwinden könnte: „Bereits behaupten einige<br />
Experten, mit seiner neuen Mannschaft sei Alex Ferguson das vierte große<br />
Team seiner Manchester-Karriere gelungen.<br />
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Menschenwürde<br />
6. November <strong>2006</strong><br />
Fußball-Zweitligist Hansa Rostock hat im Kampf gegen rassistische<br />
Problemfans die Stadionordnung um entsprechende Verhaltensregeln ergänzt.<br />
So hält die Verordnung jetzt explizit fest, dass es Besuchern verboten ist, in<br />
irgendeiner Form die Menschenwürde einer anderen Person in Bezug auf<br />
Rasse, Hautfarbe, Sprache, Religion oder Herkunft zu verletzen oder sich auf<br />
eine andere Weise rassistisch oder menschenverletzend zu verhalten. Die<br />
Ergänzungen seien durch Anregungen aus der Fanszene entstanden, betonte<br />
Hansas Pressesprecher Axel Schulz.<br />
Gescheiterte Integration<br />
4. November <strong>2006</strong><br />
Michael Horeni (Frankfurter Allgemeine Zeitung) diskutiert das Gewaltproblem<br />
auf deutschen Fußballplätzen als Integrationsproblem und macht darauf<br />
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aufmerksam, daß zu wenige Migranten einen Funktionsposten innehätten: „Auf<br />
der anderen Seite der Fußball-Gesellschaft, in der kickenden Unterschicht,<br />
entladen sich die Integrationsdefizite immer wieder in Gewalt.<br />
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Violett statt Red Bull<br />
3. November <strong>2006</strong><br />
Im April 2005 übernimmt „Red Bull“ den traditionsreichen und<br />
krisengeschüttelten Sportverein Austria Salzburg. Neben der in Österreich<br />
durchaus gängigen Umbenennung des Vereinsnamens trifft der neue<br />
Eigentümer die eingefleischten Fans durch drastische Maßnahmen: Die<br />
Traditionsfarben violett-weiß verschwinden, die bisherige Stehplatztribüne der<br />
Fans wird in Sitzplätze umgebaut und als Gründungsjahr des Vereins wird<br />
2005 angegeben. Die treuen Fans gehen einen neuen Weg und gründen im<br />
Oktober 2005 die Austria neu. Seit dieser Saison spielt die neue Austria in der<br />
untersten Liga – vor durchschnittlich über 1.000 Zuschauern. Web<br />
Offizieller Weltrekord<br />
2. November <strong>2006</strong><br />
Bei der offiziellen FIFA-Hallenfußball-Disziplin Futsal gab es einen neuen<br />
Weltrekord: Bei einem Turnier in Macao schlug die brasilianische Mannschaft<br />
das Team aus Ost-Timor in der Spielzeit von 40 Minuten mit 76:0 und<br />
verbesserte ihren eigenen Rekord (38:3 gegen Uruguay). Ost-Timor half dabei<br />
auch ein Spieler namens Romario in den eigenen Reihen nichts.<br />
Mourinhos schwarze Reiter<br />
2. November <strong>2006</strong><br />
2:2 in Barcelona – Chelsea-Coach José Mourinho ist der Bad Guy des<br />
europäischen Fußballs. Matti Lieske (Berliner Zeitung) stellt seine Spieler als<br />
schwarze Reiter dar: „Erst in dieser Saison hat sich die dunkle Seite der<br />
schillernden Persönlichkeit Mourinhos in vollem Maß auf seine Mannschaft<br />
übertragen. Das Team hat einen schlechten Charakter, und selten trat dieser<br />
deutlicher zutage als beim FC Barcelona.<br />
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Polizeistrategien<br />
1. November <strong>2006</strong><br />
Durch die Installation von Überwachungskameras in allen griechischen<br />
Erstliga-Stadien sollen künftig Krawalle, die es zuletzt am vergangenen<br />
Wochenende gegeben hatte, verhindert werden. Eine entsprechende<br />
Ankündigung für das Anbringen der Kameras in den Arenen bis März 2007<br />
wurde von der griechischen Polizei veröffentlicht.<br />
Die deutsche Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert anlässlich der<br />
zunehmenden Gewalt in Stadien auch von den unterklassigen Vereinen<br />
stärkere Sicherheitsvorkehrungen. "Auch in den unteren Ligen sollte es so<br />
hohe Sicherheitsstandards geben wie in der Bundesliga", sagte der<br />
GdP-Vorsitzende Konrad Freiberg in der "Berliner Zeitung".<br />
Ohne Sachkenntnis<br />
1. November <strong>2006</strong><br />
DFB und DFL gründen eine Task Force gegen Gewalt und Rassismus im<br />
Stadion – Wolfgang Hettfleisch (Frankfurter Rundschau) wirft ihnen<br />
Weltfremdheit vor und empfiehlt ihnen, sich Rat bei den Praktikern zu holen:<br />
„Wenn die Fußballfunktionäre damit fertig sind, ein neues Gremium zu<br />
installieren und die Nummernspeicher ihrer Handys weiter zu füllen, sollten sie<br />
sich die Mühe machen, hinzuhören.<br />
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Die Blechbüchse vom Bökelberg<br />
31. Oktober <strong>2006</strong><br />
Vor 35 Jahren flog die berühmteste Blechdose der Fußballgeschichte: In der<br />
29. Minute des Spieles Borussia Mönchengladbach gegen Inter Mailand wurde<br />
Roberto Boninsegna von der leeren Dose getroffen und ließ sich anschließend<br />
vom Platz tragen. Gladbach besiegte Inter Mailand sensationell mit 7:1, der<br />
Sieg wurde aber am Grünen Tisch annulliert. Der inzwischen 81jährige<br />
Schiedsrichter Jef Dorpmans aus Holland stellt die vermeintlich originale<br />
Büchse im kleinen Fußballmuseum von Vitesse Arnheim aus.<br />
Eine schöne Hintergrundgeschichte zum Jubiläum gibt es in der<br />
„rund“-Novemberausgabe, dazu u.a. Geschichten aus Ecuador („Spiderman“<br />
Ivan Kaviedes), London (Michael Ballack), München (Wer legt die Oddset-<br />
Wettquoten fest?), Cottbus (rechtsextreme Fanszene) und Wattenheim (Mario<br />
Basler).<br />
Auslaufmodell<br />
31. Oktober <strong>2006</strong><br />
Unter dem Titel „Abstieg einer Pop-Ikone“ stellt Christian Eichler (Frankfurter<br />
Allgemeine Zeitung) den sportlichen und ökonomischen Marktwertverlust<br />
David Beckhams dar: „End it like Beckham: Schlußpfiff für den Glamour-<br />
Fußball. Moderne Klubs analysieren mit Datenbanken und Scoutingnetzen ihr<br />
Personal und Potential immer nüchterner und gründlicher.<br />
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Preiswürdig<br />
30. Oktober <strong>2006</strong><br />
Unter den 23 Preiskategorien für den Deutschen Fernsehpreis wurden für die<br />
beste Sportsendung Jürgen Klopp, Urs Meier und Johannes B. Kerner<br />
ausgezeichnet. Franz Beckenbauer wurde vom Verband der deutschen<br />
Zeitschriftenverleger (VDZ) für sein Engagement für das Deutschland-Bild in<br />
der Welt mit der „Goldenen Victoria“ ausgezeichnet. Und schon vor einigen<br />
Wochen erhielt der Sportteil der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ den<br />
„Sparkassenpreis für Sportjournalismus“.<br />
Prekariat der Fußballfans<br />
30. Oktober <strong>2006</strong><br />
Wolfgang Hettfleisch (Frankfurter Rundschau) betont aufrüttelnd auf die<br />
Diskrepanz zwischen dem Bild, was sich die Deutschen vom Fußball während<br />
der WM gemacht haben, und der gewaltvollen Realität in den Fan-Blöcken und<br />
S-Bahnen: „Es gibt gute Gründe, der allzu schlicht gestrickten Botschaft vom<br />
Blümchen-Patriotismus zu mißtrauen, der im Fußball ein perfektes Vehikel<br />
fand.<br />
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Neues vom Kiebitz<br />
zurück weiter 1951 - 2000 von 2266<br />
Genau nachgezählt<br />
27. Oktober <strong>2006</strong><br />
Unschlagbar, die Kicker-Statistiken: Der letzten Montagsausgabe können wir<br />
entnehmen, dass die Spieler in den Kadern der Bundesligavereinen seit<br />
1999/2000 kontinuierlich jünger werden (damals: 27,94 Jahre im Schnitt),<br />
heute 26,66 Jahre. Und dass 93 (von 192) UN-Ländern Fernseh-<br />
Live-Buchungen für das Bundesliga-Spitzenspiel Werder Bremen gegen<br />
Bayern München vorgenommen hatten.<br />
Der Werner Mauss des Weltfußballs<br />
27. Oktober <strong>2006</strong><br />
Erik Eggers geht in den "11 Freunden" der Frage nach, wer eigentlich hinter<br />
der IFFHS steckt, der „International Federation of Football History & Statistics“<br />
– die Organisation, die jährlich die besten Spieler, Torjäger, Trainer und<br />
Schiedsrichter kürt und lange Zahlen- und Anekdotensammlungen publiziert,<br />
die sie für Geschichtsforschung hält. Eggers' Antwort gleicht einer Enttarnung,<br />
die IFFHS scheint der Ein-Mann-Betrieb eines Sonderlings zu sein: Dr. Alfredo<br />
Pöge.<br />
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Zauber der Jugend<br />
26. Oktober <strong>2006</strong><br />
Hans Meyer ist in den letzten Jahren sicherlich der „kultigste“ der Fußball-<br />
Trainergilde geworden: Kompetenz und Erfolg, gepaart mit Humor und<br />
Selbstironie sind im Fußballgeschäft selten. Die „Metropolregion“ Nürnberg hat<br />
ihn für den Auftakt einer Anzeigenserie gewonnen, die unter dem schönen Titel<br />
steht: „Zauber der Jugend“: „Wo sonst gibt es unbefristete Arbeitsverträge für<br />
Menschen jenseits der 60, die unkonventionelle Konzepte verfolgen. Lassen<br />
auch Sie sich von der jüngsten deutschen Metropolregion verzaubern...“<br />
Web<br />
Die Mechanismen der Branche<br />
26. Oktober <strong>2006</strong><br />
Die Niederlagen Dortmunds und Schalkes im DFB-Pokal haben zur Folge, daß<br />
den Trainern Bert van Marwijk und Mirko Slomka das Wasser bis zum Hals zu<br />
stehen scheint. Was anderes sollte man von Fußballdeutschland erwarten?<br />
Können Fernsehjournalisten andere Fragen stellen, als die nach der Zukunft<br />
des Trainers?<br />
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Denk ich an Deutschland<br />
25. Oktober <strong>2006</strong><br />
Akademiemitglied Thomas Brussig formuliert in der Zeitungsserie<br />
„SchwarzRotGold“ (Nürnberger Nachrichten): „Ich war gegen die deutsche<br />
Einheit, weil ich fürchtete, dass Deutschland da weitermacht, wo es zuletzt<br />
aufhören musste. Schon das Wort ‚Wiedervereinigung’ fand ich verdächtig.<br />
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1 von 9 19.10.10 15:24
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Tatkraft und Entschlossenheit geheuchelt<br />
25. Oktober <strong>2006</strong><br />
Lizas Welt, ein Blog für Politik und Fußball, kritisiert das Urteil im Altglienicke-<br />
Prozeß: „Das Urteil des Berliner Sportgerichts macht deutlich, daß die ganzen<br />
Kampagnen des DFB und seiner Regional- und Landesverbände gegen die<br />
vor allem im Amateurfußball immer zahlreicher und schlimmer werdenden<br />
Ausschreitungen von Neonazis nicht mehr sind als hilf- und wirkungslose<br />
Appelle, die niemandem wehtun und deren Ernsthaftigkeit daher in Frage<br />
gestellt werden muß.<br />
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Störtebeker auf dem Fußballfeld<br />
24. Oktober <strong>2006</strong><br />
Bei der Präsentation von Hans Vinkes Buch „Freibeuter des Fußballfeldes“<br />
über Gert „Charly“ Dörfel (Agon-Verlag) bezeichnete sich der inzwischen<br />
67jährige Linksaußen als „legitimer Nachfolger des Piraten Störtebeker“ und<br />
balancierte das großformatige Werk auf der Kinnspitze.<br />
Der perfekte diplomatische Dienst<br />
24. Oktober <strong>2006</strong><br />
Andreas Lesch (Berliner Zeitung) verweist auf die Gefahr der Frankfurter und<br />
Nürnberger Eichhörnchentaktik: „Die zwei Remis-Könige verdienen Mitleid. Sie<br />
demonstrieren die Kontinuität, die andere sich wünschen – aber ihre Serien<br />
werden als Langweiler verschmäht.<br />
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Klarer Blick<br />
23. Oktober <strong>2006</strong><br />
Öffentlich-rechtliche Medienfrauen vergeben die „Saure Gurke“ des Jahres für<br />
frauenfeindliche Sendungen. Nicht Platz 1 ( das waren Frank Elstner und<br />
Ranga Yogeshwar), aber eine „lobende Erwähnung“ erhielt „Waldis WM-Club“<br />
in der ARD, der „durch Waldemar Hartmanns klaren Blick und sein Wissen um<br />
Aufgaben und Platz der Frauen“ bestach.<br />
Erhellendes zur Fußballkultur<br />
23. Oktober <strong>2006</strong><br />
Als erhellenden Beitrag zur Fußballkultur und mehr als nur das Buch zum Film<br />
sieht Akademie-Mitglied Jochen Hieber das WM-Tagebuch „Deutschland: Ein<br />
Sommermärchen“ von Sönke Wortmann und Christoph Biermann<br />
(Kiepenheuer & Witsch, Köln <strong>2006</strong>. ! 8,95).<br />
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Internationalisierung in Österreich<br />
20. Oktober <strong>2006</strong><br />
In vielen europäischen Ländern gab es schon vergleichbare Situationen, die<br />
Vorreiter waren Chelsea und Arsenal London, in der Bundesliga Energie<br />
Cottbus. Jetzt hat die Internationalisierung auch Österreich erreicht.<br />
Tabellenführer Red Bull Salzburg setzte beim Spiel gegen SCR Altach 14<br />
Spieler ein – keiner davon hat einen österreichischen Pass.<br />
Rechthaberei, Dünnhäutigkeit, Larmoyanz<br />
20. Oktober <strong>2006</strong><br />
Der Zweifel an Freiburgs Trainer Volker Finke in der Presse wuchert. Ist seine<br />
Idee von Fußball veraltet? Auch gibt es Kritik an Präsident Achim Stocker, der<br />
2 von 9 19.10.10 15:24
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sich des Vorwurfs erwehren muß, dem Trainer in den Rücken zu fallen.<br />
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Aktionswoche gegen Rassismus<br />
19. Oktober <strong>2006</strong><br />
Der deutsche Fußball wird sich aktiv an der internationalen Aktionswoche<br />
gegen Rassismus beteiligen. In Kooperation mit der Europäischen<br />
Fußball-Union UEFA starten der Deutsche Fußball-Bund und die Deutsche<br />
Fußball-Liga am 8. Spieltag umfangreiche Maßnahmen gegen<br />
Fremdenfeindlichkeit in den Stadien. Dabei erhalten die Zuschauer bei<br />
sämtlichen Spielen der Bundesligen und der Regionalligen Rote Karten mit der<br />
Aufschrift "Zeig dem Rassismus die Rote Karte" und werden aufgefordert,<br />
diese gemeinsam in die Höhe zu halten.<br />
Der Fußball-Standort Leverkusen verliert an Bedeutung<br />
19. Oktober <strong>2006</strong><br />
Gregor Derichs (Frankfurter Allgemeine Zeitung) ordnet die Unbeständigkeit<br />
Bayer Leverkusens, sichtbar geworden durch das 0:3 in Stuttgart, der<br />
Vereinsmentalität zu: „Aufrufe an die richtige Berufseinstellung der Profis<br />
haben in Leverkusen eine lange Tradition. Die Launenhaftigkeit hat sich als<br />
Markenzeichen von Bayer 04 etabliert.<br />
mehr...<br />
Finanzielle Aufwertung<br />
18. Oktober <strong>2006</strong><br />
Der Weltverband FIFA will den Frauenfußball aufwerten. Bei der<br />
Frauenfußball-Weltmeisterschaft in China 2007 erhalten die teilnehmenden<br />
Nationen erstmals Preisgelder. Das beschloss die Kommission für<br />
Frauenfußball der FIFA. Der neue Weltmeister bekommt nach der neuen<br />
Regelung 800.000 Euro überwiesen. Der Finalist erhält immerhin noch<br />
640.000 Euro. Platz drei wird mit 520.000 Euro, der vierte Rang mit 440.000<br />
Euro vergütet. Die Viertelfinalisten verdienen 280.000 Euro.<br />
Gewalttätiger Widerstand<br />
18. Oktober <strong>2006</strong><br />
Die deutsche Presse interpretiert die vermehrten Fouls gegen Torhüter als<br />
Festhalten an einer der letzten Bastionen englischer Fußballtradition; Jens<br />
Lehmann, der sehr schlechte Erfahrung mit Giovane Elber gemacht hat,<br />
fordert, die Torhüter zu schützen.<br />
mehr...<br />
Halbzeit-<strong>Kultur</strong><br />
17. Oktober <strong>2006</strong><br />
Ein 18-jähriges Zwillingspaar sollte in der Halbzeit der englischen Zweitliga-<br />
Begegnung Sheffield Wednesday gegen den FC Barnsley mit ihrer Debüt-<br />
Single für Unterhaltung sorgen. Nachdem ihr Auftritt von Pfiffen aus dem<br />
Gästeblock begleitet wurde, verabschiedeten sich die jungen Damen mit<br />
obszönen Gesten und Flüchen in Richtung der Barnsley-Anhänger. Die Polizei<br />
von Sheffield reagierte prompt und nahm die temperamentvollen Sängerinnen<br />
für zwei Stunden in Gewahrsam und verdonnerte sie zu 60 Pfund Geldstrafe.<br />
In der Verantwortung<br />
17. Oktober <strong>2006</strong><br />
Lars Spannagel (Tagesspiegel) kommentiert die lebenslange Sperre für den<br />
Schiedsrichter, der behauptet, er habe die antisemitischen Rufe im<br />
3 von 9 19.10.10 15:24
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Kreisligaspiel in Altglienicke nicht gehört: „Viel wichtiger wäre ein Zeichen von<br />
Altglienicke selbst: Klare Aussagen und eine Entschuldigung bei Makkabi.<br />
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Groundhopping<br />
16. Oktober <strong>2006</strong><br />
So dick wie nie zuvor präsentiert sich der Groundhopping-Informer zur<br />
Spielzeit <strong>2006</strong>/2007. Auf 280 Seiten - mit Karten der verschiedenen Länder -<br />
sind die Anschriften und Kontaktinformationen sowie die Stadion-Infos zu allen<br />
Vereinen der fünf höchsten deutschen Spielklassen, allen europäischen<br />
National-Ligen und den wichtigsten Ligen weltweit zu finden. (Agon<br />
Sportverlag, 12,90 !)<br />
Inhaltlich gibt es Nachholbedarf<br />
16. Oktober <strong>2006</strong><br />
DFB-Sportdirektor Matthias Sammer hat den Journalisten und dem<br />
DFB-Vorstand am Freitag sein neues Konzept vorgestellt und am Samstag im<br />
ZDF-Sportstudio ein paar angestrengt große und meist dunkle Worte<br />
aufgeblasen. Die Presse reagiert mit Kritik an der Qualität und großem Zweifel<br />
an der Umsetzbarkeit.<br />
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Wir sind Ade<br />
13. Oktober <strong>2006</strong><br />
In Leipzig gilt für alle Spieler des FC Sachsen: "Wir sind Ade". Das gesamte<br />
Team des Oberligisten unterstützt die gleichnamige Fan-Initiative, die nach den<br />
rassistischen Anfeindungen im März gegen Adebowale Ogungbure, gegründet<br />
wurde. In einem Fotoshooting zeigen die Fußballer dem Rassismus<br />
symbolisch die rote Karte. Mitmachen kann auf der Website jeder, der sein<br />
Gesicht gegen Rassismus zeigen will. Web<br />
Weltspitze<br />
13. Oktober <strong>2006</strong><br />
Glückseligkeit allerorten – die Sportpresse windet nach dem 4:1 in der<br />
Slowakei der deutschen Elf und ihrem Trainer Kränze. Nur die<br />
Ausschreitungen der deutschen Hooligans stimmt sie nachdenklich.<br />
Jörg Hanau (Frankfurter Rundschau) schwärmt: „Das Sommermärchen des<br />
deutschen Fußballs scheint sich zu einer unendlichen Geschichte<br />
auszuweiten.“<br />
mehr...<br />
Zuschauerverhalten<br />
12. Oktober <strong>2006</strong><br />
Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) stellt heute die Ergebnisse<br />
der Studie von Akademie-Mitglied Prof. Dr. Pilz "Wandlungen des<br />
Zuschauerverhaltens im Profifußball - Notwendigkeiten, Möglichkeiten und<br />
Grenzen gesellschaftlicher Reaktionen" vor. Im Mittelpunkt der Studie stehen<br />
Entwicklungen der Ultraszenen, Fragen der Schnittstellenarbeit zwischen<br />
Polizei und Fansozialarbeit sowie rassistisches, fremdenfeindliches und<br />
rechtsextremes Zuschauerverhalten.<br />
Vielleicht doch weitsichtig<br />
12. Oktober <strong>2006</strong><br />
Joachim Löw gerät bei der Presse und bei manchen Spielern der U21 in die<br />
Kritik, weil er Piotr Trochowski für die A-Elf nominiert hat, wodurch er der U21<br />
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in den entscheidenden Qualifikationsspielen fehlte. Klaus Hoeltzenbein<br />
(Süddeutsche Zeitung) mißbilligt Löws Verordnung und verurteilt Matthias<br />
Sammers Kopfnicken.<br />
mehr...<br />
Trix und Flix<br />
11. Oktober <strong>2006</strong><br />
Die Nachfolger von Goleo heißen Trix und Flix. Fußballfans aus Österreich und<br />
der Schweiz haben die Maskottchen der Europameisterschaft 2008 auf diese<br />
Namen getauft. Bei der Internetwahl entschieden sich 36 % für diese Variante.<br />
Die Versionen Flitz und Blitz (34 %) sowie Zagi und Zigi (30 %) landeten auf<br />
den Plätzen zwei und drei. Die Ähnlichkeit der Maskottchen mit den<br />
Comicfiguren Fix und Foxi wird möglicherweise noch für ein Nachspiel sorgen.<br />
Die Rechtehalter prüfen juristische Schritte.<br />
Mit wenig Kredit und auf Bewährung<br />
11. Oktober <strong>2006</strong><br />
Elisabeth Schlammerl (Frankfurter Allgemeine Zeitung) hört zwischen den<br />
Zeilen Hoeneß', Rummenigges und Beckenbauers und geht der Frage auf den<br />
Grund, warum Felix Magath in München so wenig Kredit zu haben scheint:<br />
„Die Diskussion, in deren Mittelpunkt Magath steht, werden nicht nur von<br />
außen geschürt, sondern auch intern angefacht, weil die geballte Fußball-<br />
Kompetenz an der Spitze des deutschen Rekordmeisters hier und da gerne<br />
ein paar Sätze fallenläßt, die viel Interpretationsspielraum erlauben.<br />
mehr...<br />
Fair ist mehr<br />
10. Oktober <strong>2006</strong><br />
Zum insgesamt zehnten Mal hat der Deutsche Fußball-Bund die Sieger des<br />
Wettbewerbs "Fair ist mehr" geehrt. Über 430 besonders sportliche Aktionen<br />
hatten die Landesverbände dem DFB gemeldet. Aus diesen Einsendungen<br />
ermittelte der DFB die sechs Bundessieger.<br />
Einen Sonderpreis erhielt zudem Ariane Hingst vom 1. FFC Turbine Potsdam.<br />
Die Nationalspielerin hatte im Spitzenspiel der Frauen-Bundesliga gegen den<br />
1. FFC Frankfurt in der Halbzeitpause über das Stadion-Mikrofon die<br />
Zuschauer zum Fairplay aufgefordert. Zuvor hatten einige Potsdamer Fans die<br />
Spielerinnen des 1. FFC Frankfurt lautstark ausgepfiffen. Web<br />
Am Tropf des Kremls<br />
10. Oktober <strong>2006</strong><br />
Die Russen kommen – wie oft und in wievielen Zeitungen haben wir in den<br />
letzten Tagen diese mahnende Schlagzeile gelesen? Das<br />
Erdgasförderunternehmen Gasprom, eine Aktiengesellschaft die mehrheitlich<br />
in Staatshand ist, steigt sehr wahrscheinlich als generöser Hauptsponsor bei<br />
Schalke 04 ein. Das Geschäft soll am Rande des Treffens zwischen Angela<br />
Merkel und Wladimir Putin in Dresden verkündet werden.<br />
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Materazzis Wahrheit<br />
9. Oktober <strong>2006</strong><br />
Fußball-Weltmeister Marco Materazzi hat ein Buch veröffentlicht, in dem er<br />
seine Wahrheit über den Kopfstoß von Zinedine Zidane im WM-Finale enthüllt.<br />
„Was ich Zidane wirklich gesagt habe“, heißt das Buch, das im Mailänder<br />
Verlag Mondadori von Milan-Besitzer Silvio Berlusconi erschienen ist. Zehn<br />
Euro kostet das 112-seitige Buch, dessen Einnahmen Materazzi dem<br />
UNO-Kinderhilfswerk UNICEF spenden will.<br />
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Quell der Freude<br />
9. Oktober <strong>2006</strong><br />
Die deutsche Presse saugt viel Optimismus aus dem 2:0 gegen Georgien:<br />
Philipp Selldorf (Süddeutsche Zeitung) stellt, den Vergleich mit anderen<br />
Ländern im Sinn, die Nationalmannschaft als Aushängeschild des deutschen<br />
Fußballs hin: „Daß Liga- und sonstige Quervergleiche in die Irre und die<br />
Nationalteams ein Eigenleben führen, sieht man nicht nur am Beispiel<br />
Spanien, sondern auch an der EM-Kampagne von Italien, Frankreich, England<br />
– und an Deutschland.<br />
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Nachholspiel<br />
6. Oktober <strong>2006</strong><br />
Mit 113-jähriger Verspätung wollen der BFC Viktoria 89 Berlin und der FC<br />
Hanau 93 im Sommer 2007 das Endspiel um die erste deutsche Fußball-<br />
Meisterschaft nachholen. Das Finale im Jahr 1894 war ausgefallen, weil den<br />
Hessen das Geld für die Reise nach Berlin fehlte. Der erste Titel im deutschen<br />
Fußball ging am Grünen Tisch an Viktoria 89. Die Geschichtsbücher wollen<br />
beide Vereine aber nicht umschreiben, die damalige Entscheidung wird nicht<br />
angezweifelt.<br />
Die Rückkehr des häßlichen Deutschen<br />
6. Oktober <strong>2006</strong><br />
Wolfgang Hettfleisch (Frankfurter Rundschau) nimmt betroffen Notiz von dem<br />
Gerücht, deutsche Hooligans hätten sich Zutritt verschaffen ins Stadion von<br />
Bratislava, wo am nächsten Mittwoch das EM-Qualifikationsspiel stattfinden<br />
wird: „Man hatte derlei ja als staunender Zeuge des schwarz-rot-goldenen<br />
WM-Rauschs fast vergessen.<br />
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Wiederholungstäter<br />
5. Oktober <strong>2006</strong><br />
Michael Kölmel (Berliner Zeitung) sagt deutschen Fußballfans Hang zu<br />
Rassismus und mangelnde Zivilcourage nach und fordert vom DFB eine harte<br />
Strafe für den FC Halle: „Die Bundesligisten Aachen und Mönchengladbach<br />
sowie der Zweitligist Rostock wurden mit Geldstrafen belegt, weil ein Teil ihrer<br />
Fans sich rassistisch gebärdeten.<br />
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Viele Engländer<br />
5. Oktober <strong>2006</strong><br />
Joseph Blatter will das Elfmeterschießen in WM-Finals abschaffen, und Peter<br />
Penders (Frankfurter Allgemeine Zeitung) klopft sich auf die Schenkel: „Ein<br />
Wiederholungsspiel bei einem Finale ohne Sieger – der Anstand verbietet es,<br />
darüber zu spekulieren, wie bunt die Abendgestaltung war, bei der eine solche<br />
Idee geboren wurde.<br />
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Wahre Treue<br />
4. Oktober <strong>2006</strong><br />
Der russische Erstligist Zenit St. Petersburg belohnt drei Fans für ihre Treue<br />
mit einem neuen Auto. Das Trio hatte sich in einem 21 Jahre alten Wagen auf<br />
den Weg zum östlichsten Ende Russlands gemacht, um das Auswärtsspiel im<br />
7.500 km entfernten Wladiwostok zu besuchen. Auf dem Rückweg gab das<br />
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Vehikel seinen Geist auf, die Vereinsführung beschloss daraufhin, den<br />
Fußballverrückten ein neues Auto zu schenken.<br />
Antidepressivum<br />
4. Oktober <strong>2006</strong><br />
Vier Filmkritiken über Sönke Wortmanns WM-Dokumentation:<br />
Daniel Kothenschulte (Frankfurter Rundschau) wischt sich eine Träne von der<br />
Wange: „Hier hat man es mit dem seltenen Fall zu tun, daß ein Film ein<br />
kollektives Gefühl einfängt, es für die Nachwelt erhält und dabei sogar noch<br />
auf sein Idealmaß filtert.<br />
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Marktwert<br />
2. Oktober <strong>2006</strong><br />
Geld schießt keine Tore – augenscheinlich zumindest im UEFA-Pokal. Laut<br />
transfermarkt.de hat die Mannschaft des AS Nancy einen Marktwert von<br />
33,15 Millionen Euro, Schalkes Kader dagegen ist 87,65 Millionen Euro wert.<br />
Die Spieler von Hertha BSC Berlin bringen es auf 56,55 Millionen Euro, das<br />
Team von Odense BK gerade einmal auf 7,38 Millionen Euro.<br />
Kompetenzverstärkung<br />
29. September <strong>2006</strong><br />
Der ehemalige Hockey-Bundestrainer Bernhard Peters soll beim Deutschen<br />
Fußball-Bund externer Berater des neuen DFB-Kompetenzteams werden. Das<br />
gab der Fußball-Verband nach der ersten Sitzung des so genannten Sport-<br />
Kompetenz-Gremiums bekannt. Form, Inhalte und Zeitaufwand der Tätigkeit<br />
sollen mit Peters bis zur nächsten Sitzung abgestimmt werden.<br />
Demonstratives Nichtverhältnis<br />
29. September <strong>2006</strong><br />
Das erste Treffen des DFB-Kompetenzteams hat zur Folge, daß die<br />
Redaktionen das Verhältnis der Beteiligten beäugen, in erster Linie das<br />
zwischen Oliver Bierhoff und Joachim Löw auf der einen und Matthias Sammer<br />
auf der anderen Seite.<br />
mehr...<br />
Werte und Normen<br />
28. September <strong>2006</strong><br />
Nach dem jüngsten Korruptionsskandal müssen sich die Schiedsrichter in<br />
Italien jetzt einem strengen Werte- und Normenkatalog unterwerfen. Ihr<br />
Verhalten wird sich in Zukunft an einem 13-seitigen Statut, bestehend aus 35<br />
Artikeln, orientieren. „Die Schiedsrichter haben die Pflicht, ihre Unabhängigkeit<br />
zu bewahren“, heißt es beispielsweise im ersten Artikel. Zur Unterzeichnung<br />
sind alle Schiedsrichter verpflichtet.<br />
Nachlese<br />
27. September <strong>2006</strong><br />
Die ARD hat die offizielle Nachlese zur WM veröffentlicht – auf vier einzeln<br />
erhältlichen DVDs. Inhaltlich haben sich die Macher für eine Unterteilung in<br />
vier Kategorien entschieden: „Die Highlights“, „Alle Tore“, „Große Momente“<br />
und „Die Stars“. Präsentiert werden die DVDs vom Moderatoren-Duo Gerhard<br />
Delling und Günter Netzer.<br />
Preis pro DVD: 9,95 !. Web<br />
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Sieben aus dem Steinbruch<br />
27. September <strong>2006</strong><br />
Paul Ingendaay (Frankfurter Allgemeine Zeitung) liebt den harmonischen<br />
Akkord des FC Barcelona: „Barcelonas Erfolg ruht auf drei Säulen: dem<br />
jungen, ehrgeizigen Präsidenten Joan Laporta, der 2003 nach einer langen<br />
Vereinskrise das Ruder übernahm, dem jungen, ehrgeizigen Trainer Frank<br />
Rijkaard, der bis dahin noch keinen Titel errungen hatte, und einem organisch<br />
gewachsenen Kader von Klassespielern.<br />
mehr...<br />
Aufbau<br />
26. September <strong>2006</strong><br />
Der FC Barcelona will sein Stadion, das schon jetzt das größte in Europa ist,<br />
noch weiter ausbauen. Die 1957 entstandene Arena bietet derzeit 98.771<br />
Zuschauern Platz. Zum 50-jährigen Jubiläum des Stadions sollen durch eine<br />
Aufstockung der Haupttribüne 15.000 weitere Plätze geschaffen werden.<br />
Heiliger Kämpfer<br />
26. September <strong>2006</strong><br />
Zwei Feuilleton-Artikel befassen sich nochmals mit der Legende Zinedine<br />
Zidane, seiner Unantastbarkeit in Frankreich und seiner Stilisierung als Rächer<br />
der Muslime in Saudi-Arabien.<br />
Pelé<br />
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25. September <strong>2006</strong><br />
Schlicht und einfach "Pelé" heißt die offizielle Biografie des besten Fußballers<br />
aller Zeiten. Die 300.000 Wörter und 1.700 Bilder haben allerdings ihren Preis:<br />
Stolze 2.500 Euro kostet eines der 2.350 handsignierten Exemplare. Die 150<br />
Stück starke Special Edition mit den Autogrammen aller Weltmeister von 1970<br />
kostet sogar über das Doppelte.<br />
Verschlungene Laufwege des schmutzigen Geldes<br />
25. September <strong>2006</strong><br />
Wird das Fußball-Business immer finsterer? Die BBC-Dokumentation über<br />
fragwürdige Praktiken in England bringt eine eher unbekannte Form der<br />
Mißwirtschaft ans Tageslicht: Trainer, Manager und andere Vereinsmitarbeiter<br />
verdienen an Spielertransfers, denen sie sonst nie zustimmen würden.<br />
mehr...<br />
Magalog<br />
22. September <strong>2006</strong><br />
Seit vorgestern ist der erste „Magalog“, die Verbindung von Magazin und<br />
Katalog, erhältlich. Das Magazin „RUND“ kooperiert diese Saison mit der<br />
Merchandising GmbH des FC St. Pauli. Der Klub vom Millerntor bewarb bisher<br />
seine Fanartikel in kreativ gestalteten und preisgekrönten Fankatalogen und<br />
geht jetzt neue Wege, um seine Totenkopfdevotionalien zu präsentieren. Das<br />
aktuelle Heft von „RUND“ enthält 112 Seiten Magazin und 20 Seiten Katalog.<br />
Reflexe von Schildkröten<br />
22. September <strong>2006</strong><br />
Sich auf eine Studie des Fan-Forschers Gunter Pilz berufend, will Ronny<br />
Blaschke (Berliner Zeitung) mit dem Irrtum aufräumen, Gewalt und Rassismus<br />
seien Marginalien im deutschen Fußball. Zu den Geschehnissen in Aachen<br />
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und Rostock schreibt er: „Der Eindruck, ein längst besiegtes Problem sei<br />
wieder aufgebrochen, ist falsch.<br />
mehr...<br />
Literatenspiel<br />
21. September <strong>2006</strong><br />
Zum Länderspiel treten heute die österreichische und die schweizerische<br />
Literaten-Nationalmannschaft in Wien an. Während die österreichischen<br />
Autoren ihr Testspiel gegen die Kicker vom Magazin „ballesterer“ mit 1:3<br />
verloren, ist über die Vorbereitung der Schweizer leider nichts bekannt.<br />
„Pflanzen sind Tiere, die immer schlafen - und die österreichische<br />
Literaturnationalmannschaft ist so ein Gewächs, das zwar lange noch nicht<br />
blüht, aber schon erste Knospen zeigt.“ (Literat Franzobel über sein<br />
österreichisches Team)<br />
Sportliche und finanzielle Argumente<br />
21. September <strong>2006</strong><br />
Die BBC hat mit verdeckter Kamera und der Hilfe des Deutschen Knut auf dem<br />
Berge (das kann kein Pseudonym sein) eine Dokumentation gedreht, in der<br />
große Teile der Premier League der illegalen Geschäfte bezichtigt werden. Jan<br />
Christian Müller (Frankfurter Rundschau) gibt Einblick in die Machenschaften<br />
der deutschen Szene, im konkreten, wie Transfers verhandelt werden können:<br />
mehr...<br />
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Neues vom Kiebitz<br />
zurück weiter 2001 - 2050 von 2266<br />
Neuaufbau<br />
20. September <strong>2006</strong><br />
Drei Jahre nach der Pleite der amerikanischen Frauenfußball-Liga sollen die<br />
Top-Spielerinnen wieder in den USA kicken. Der Geschäftsmann Ron Clark<br />
plant für das nächste Jahr den Aufbau einer neuen Profiliga. Die Eckdaten sind<br />
bereits festgelegt: Die Meisterschaftsprämie soll bei 250.000 Dollar liegen,<br />
jeder Klub soll 20 bis 30 Spielerinnen unter Vertrag nehmen und dafür nicht<br />
mehr als insgesamt 600.000 Dollar Jahresgehalt ausgegeben.<br />
Wenn nur diese verdammte Organisation nicht wäre<br />
20. September <strong>2006</strong><br />
Die Presse verfolgt mit Spannung, ob die WM 2010 tatsächlich in Südafrika<br />
stattfinden wird; zu deutlich sind die Organisationsmängel. Die Süddeutsche<br />
Zeitung meldet heute, daß Deutschland eine Art Kolonialhilfe senden werde,<br />
Horst Schmidt, und lacht sich leise ins Fäustchen, liegt Afrika schließlich dem<br />
geliebten Fifa-Präsidenten so sehr am Herzen. Spekulationen sehen die USA<br />
als Ausweichort vorne.<br />
mehr...<br />
Söldnertum<br />
19. September <strong>2006</strong><br />
Kardinal Lehmann macht sich große Sorgen um die Entwicklung des Fußballs:<br />
„Ich sehe die Entwicklung zum Söldnertum mit Traurigkeit und auch manchmal<br />
mit Entsetzen. Es ist für alle Beteiligten ein Stück Verführung zur<br />
Unmenschlichkeit. Und auch die Verführung, sich selbst und diese Werte zu<br />
überschätzen. Irgendwo gibt es doch eine Form von Menschenhandel, auch<br />
wenn man das so nicht sagen wird. Man kauft Leute, verkauft sie wieder, wie<br />
man es gerade braucht.“<br />
Nordkoreanische Jubelmeldung<br />
19. September <strong>2006</strong><br />
Theo Zwanziger, dem neuen ganzen DFB-Präsidenten, wirft Jens Weinreich<br />
(Berliner Zeitung) „ein sinistres PR-Manöver“ vor: von wegen, die WM<br />
schreibe schwarze Zahlen, wie Zwanziger behauptet, der mit 135 Millionen<br />
Euro Überschuß angibt.<br />
mehr...<br />
Der Referee ist ein W...<br />
18. September <strong>2006</strong><br />
Nicht nur in Deutschland haben Vereine Probleme mit ihrer Trikotwerbung. Die<br />
Kicker des englischen Elftligisten Stambridge United warben zwar nicht für<br />
einen Wettanbieter, sondern für Chris Turner, einen englischen Schriftsteller.<br />
Allerdings mit der ebenso landestypischen wie umstrittenen Fanparole: „Der<br />
Referee ist ein W...“. Die Verantwortlichen der Liga wollten nicht zulassen,<br />
dass ihre Schiedsrichter dermaßen verunglimpft werden, und zogen die Trikots<br />
aus dem Verkehr.<br />
Ende des langjährigen Selbstbetrugs<br />
18. September <strong>2006</strong><br />
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Die Presse ist angewidert von den rassistischen Schmähungen im Aachener<br />
Stadion. Der traurige Schluß der Stuttgarter Zeitung lautet: „Der Rassismus<br />
lebt, leider, er ist existent in deutschen Stadien.“<br />
mehr...<br />
Fananleihe<br />
15. September <strong>2006</strong><br />
Neue Wege geht Arminia Bielefeld, um die Finanzen des Klubs zu stärken. Die<br />
Ostwestfalen wollen sich ab heute Geld bei ihren Fans leihen, dass verzinst in<br />
fünf Jahren zurückgezahlt werden soll. Rund drei Millionen Euro versprechen<br />
sich die Verantwortlichen von der Fananleihe. Mit Hilfe der Einnahmen sollen<br />
vor allem Bauvorhaben realisiert werden, die die Wettbewerbsfähigkeit des<br />
Vereins sichern sollen. Die Aktion steht deshalb unter dem Motto: „Bau auf<br />
Blau“.<br />
Die Zeitstrafe, eine sinnvolle Abstufung zum Feldverweis<br />
15. September <strong>2006</strong><br />
Ein Kommentar von Oliver Fritsch: "Die Rote Karte gegen HSV-Keeper<br />
Kirschstein hat eine Diskussion über die harte Notbremse-Regel zur Folge.<br />
Warum nicht noch einen Schritt weiter gehen? Man sollte mal überlegen, ob<br />
man den Platzverweis im Fußball in der jetzigen Form beläßt.<br />
mehr...<br />
Könnt ihr mich hören?<br />
14. September <strong>2006</strong><br />
Vollkommen außer Rand und Band feierte vor 25 Jahren der norwegische<br />
Radioreporter Bjørge Lillelien den ersten Sieg seiner Norweger über England.<br />
Im Siegesrausch zählte er dabei alle großen Engländer auf, die ihm gerade in<br />
den Sinn kamen: von Lord Nelson, über Winston Churchill und Lady Diana bis<br />
zu Margaret Thatcher. "Könnt ihr mich hören? Wir haben euch geschlagen!",<br />
schickte Lillelien freudetrunken hinterher. Der "Observer" wählte das Stück zur<br />
größten Sportreportage aller Zeiten.<br />
Verantwortung<br />
13. September <strong>2006</strong><br />
„Wer fünf Kinder in die Welt setzt, ist heute unter gesellschaftspolitischem<br />
Aspekt ein Vorbild. Wer sich redlich müht, diesen Kindern eine intakte Familie<br />
zu bieten, umso mehr. Dass sich die Großfamilie nicht Hunderte von<br />
Kilometern in eine Stadt verpflanzen lässt, in der ihr Vater nur bis zur nächsten<br />
Niederlagenserie berufliche Sicherheit besitzt, liegt auf der Hand. Sicher: Auch<br />
viel schlechter bezahlte Arbeitnehmer müssen für den Job Gleiches in Kauf<br />
nehmen. Doch Hecking hatte jetzt - und eben nur jetzt - die Chance, das zu<br />
ändern. Seine Verantwortung als Familienvater über die als Trainer zu stellen,<br />
ist mehr als legitim.“<br />
(Auszug aus einem Kommentar des kicker-Redakteurs Thiemo Müller zum<br />
Wechsel von Dieter Hecking nach Hannover)<br />
Moral- und Anständigkeitspredigten<br />
13. September <strong>2006</strong><br />
Ein Thema für Thomas Kistner (Süddeutsche Zeitung) und Jens Weinreich<br />
(Berliner Zeitung), Deutschlands führende Fifa-Kritiker: Ein geheimer Bericht<br />
der Prüfungsgesellschaft Ernst & Young legt erneut den Verdacht nahe, daß<br />
sich Fifa-Vizepräsident Jack Warner, auch unter Hilfe seines Sohns, durch den<br />
Verkauf von WM-Tickets über den „Sekundärmarkt“ und durch fragwürdige<br />
Kupplungsgeschäfte bereichert habe.<br />
mehr...<br />
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Hirnlosigkeit<br />
12. September <strong>2006</strong><br />
Im Pokalspiel des FC Schalke 04 bei Hansa Rostock II gab es über weite<br />
Strecken der ersten Halbzeit bei jedem Ballkontakt von Gerald Asamoah<br />
Affengeräusche der „Fans“ des Ostsee-Klubs. Der Verein wird jetzt für diese<br />
Hirnlosigkeit zahlen müssen: der Kontrollausschuss des DFB ermittelt,<br />
Schiedsrichter Anklam vermerkte die Vorfälle im Spielbericht. Gerald Asamoah<br />
indes antwortete auf sportliche Art: Er war an sieben der neun Schalker Treffer<br />
beteiligt.<br />
Kommunismus mit Geld<br />
12. September <strong>2006</strong><br />
Chelsea, das luxuriöse Spielzeug des russischen Oilgarchen Roman<br />
Abramowitsch, wird von Fans gehaßt und von der Konkurrenz kritisiert. Klaus<br />
Brinkbäumer und Thomas Hüetlin (Spiegel) jedoch schälen eine andere<br />
Identität der vermeintlichen Fußballkapitalisten heraus: „Es ist nicht unbedingt<br />
das schöne Spiel, das in Chelsea gepflegt wird.<br />
mehr...<br />
Zurück zur Natur<br />
11. September <strong>2006</strong><br />
Nach nur einer Saison auf Kunstrasen wird das Berner Stade de Suisse<br />
Wankdorf wieder auf Naturrasen umgerüstet. Der Naturrasen, der für die Euro<br />
2008 ohnehin wieder hätte installiert werden müssen, soll es ermöglichen,<br />
wieder Länderspiele in Bern auszutragen. Der Schweizer <strong>Fussball</strong> Verband<br />
lässt keine internationalen Spiele auf Kunstrasen zu.<br />
Familie hin, Familie her<br />
11. September <strong>2006</strong><br />
Gerd Schneider (Frankfurter Allgemeine Zeitung) empört sich über den<br />
Vertragsbruch Dieter Heckings und das Werben Hannovers und nimmt den<br />
Fall als Anstoß, über die Sitten der Branche zu sinnieren: „Selbst in der an<br />
kuriosen Personalien nicht armen Bundesliga dürfte Heckings fliegender<br />
Wechsel zu diesem Zeitpunkt und unter diesen Umständen beispiellos sein.<br />
mehr...<br />
Großes Preisschießen von San Marino<br />
8. September <strong>2006</strong><br />
Aus „dem großen Preisschießen von San Marino“ (Frankfurter Allgemeine<br />
Zeitung) zieht die deutsche Presse zum Teil ernstere Schlüsse als erwartet.<br />
Ludger Schulze (Süddeutsche Zeitung) hat „selten eine so talentierte und<br />
charakterlich intakte Mannschaft“ erlebt. „Diese Nationalmannschaft bereitet<br />
reine Freude.“<br />
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Schleudersitz<br />
8. September <strong>2006</strong><br />
Bereits zwei Tage vor Beginn der italienischen Fußball-Meisterschaft ist der<br />
erste Trainer eines Serie-A-Clubs ausgewechselt worden. Der Coach von<br />
Aufsteiger AC Turin, Gianni De Biasi, wurde entlassen, teilte der Verein mit.<br />
Trotz der Verpflichtung von elf neuen Spielern für insgesamt zwölf Millionen<br />
Euro hatte der Aufsteiger in der Vorbereitung schwache Leistungen gezeigt.<br />
Deutschland – ein Sommermärchen<br />
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7. September <strong>2006</strong><br />
Am 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit, ist es soweit: Sönke<br />
Wortmanns Film "Deutschland – ein Sommermärchen" kommt in die Kinos. Die<br />
Premiere des Films über die deutschen Protagonisten der WM <strong>2006</strong> findet in<br />
Berlin statt. Sämtliche Erlöse des Films kommen den SOS-Kinderdörfern<br />
zugute.<br />
Eifersüchteleien und Machtspielchen<br />
7. September <strong>2006</strong><br />
Der halbe DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder scheidet morgen aus dem<br />
Amt; Blumen bekommt er von den deutschen Sportjournalisten nicht<br />
überreicht. Doch auch seitens des DFB hält sich der Beifall bisher in Grenzen,<br />
die Frankfurter Allgemeine Zeitung vermutet, daß Mayer-Vorfelder mit der<br />
Ehrenpräsidentschaft geliebäugelt habe, die ihm weiter Stimmrecht im<br />
Präsidium sichern würde, ihm jedoch nur die Ehrenmitgliedschaft zugestanden<br />
werde.<br />
mehr...<br />
Künstliches Grün<br />
6. September <strong>2006</strong><br />
Falls die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika stattfindet, könnte<br />
erstmals in der Geschichte der Welt-Titelkämpfe ausschließlich auf Kunstrasen<br />
gespielt werden. Wie die Sunday Times in Johannesburg berichtet, könnten so<br />
Kosten und Zeitaufwand für die Anlegung der Spielfelder reduziert werden. Bei<br />
der Fifa stößt der Vorschlag aus Südafrika auf offenen Ohren, so hatte<br />
Präsident Joseph Blatter die Verwendung von Kunstrasen bereits während der<br />
WM in Deutschland als mögliche Option für die Zukunft bezeichnet.<br />
Botschafter aus dem Nationalteam<br />
6. September <strong>2006</strong><br />
Die Süddeutsche Zeitung entlockt heute Theo Zwanziger in einem Interview<br />
einige direkte Aussagen über verschiedene Themen. Den Streit zwischen<br />
Matthias Sammer und Oliver Bierhoff leugnet er erst gar nicht, will ihm<br />
stattdessen die Schwere nehmen: „Mir ist ein kleines Spannungspotenzial<br />
lieber als wenn Friedhofsruhe herrscht.<br />
mehr...<br />
Organisierte Fan-<strong>Kultur</strong><br />
5. September <strong>2006</strong><br />
Bayern München ist 2.300 eingetragenen Fanclubs Spitzenreiter in der 1.<br />
Bundesliga, gefolgt von Schalke mit 1.329. Schlusslicht in dieser Rangliste ist<br />
Alemannia Aachen mit 48. In der 2. Liga dominiert der 1.FC Köln mit 1.023<br />
Fanclubs, gefolgt von 1860 München mit 496. Die rote Laterne teilen sich TuS<br />
Koblenz und der SC Paderborn mit jeweils 19.<br />
Behäbigkeit und Selbstzufriedenheit<br />
5. September <strong>2006</strong><br />
In Mönchengladbach findet ab morgen die Hockey-WM statt. Die Süddeutsche<br />
Zeitung interviewt Bundestrainer Bernhard Peters, dabei geht es natürlich auch<br />
um seine gescheiterte „Bewerbung“ beim DFB. Er sei enttäuscht gewesen, als<br />
der DFB sich gegen ihn und für Matthias Sammer als Sportdirektor<br />
entschieden hat, gesteht Peters.<br />
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2010 in "Down under”?<br />
4 von 9 19.10.10 15:24
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4. September <strong>2006</strong><br />
Der Generalsekretär des Australischen Fußballbundes John O’Neill erklärte,<br />
dass Australien für die Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 bereit<br />
sei. Für den Fall, dass der eigentliche Ausrichter Südafrika die Organisation<br />
zurückgeben müsse, stünde „Down under“ als WM-Gastgeber bereit. Trotz der<br />
Dementis des Weltfußballverbandes Fifa halten sich Gerüchte, wonach<br />
Australien erster Ersatzkandidat sei, sollte Südafrika zurückziehen müssen.<br />
Es ramelowt und wörnst nicht mehr<br />
4. September <strong>2006</strong><br />
Die deutschen Fußballjournalisten erleben den Sieg mit einem Lächeln, wenn<br />
auch bei manch einem die Freude dahinter stecken mag, wieder ein wenig an<br />
der deutschen Nationalmannschaft mosern zu dürfen; die WM hat einen in<br />
dieser Hinsicht ja darben lassen.<br />
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Die elf Teufel & König der Mittelstürmer<br />
1. September <strong>2006</strong><br />
Zwei lange Zeit verschollene deutsche Stummfilm-Raritäten gibt es jetzt auf<br />
einer Doppel-DVD. Die ersten beiden Spielfilme, die sich mit Fußball<br />
beschäftigen und beide 1927 in Berlin Premiere hatten: „Die elf Teufel“ und<br />
„König der Mittelstürmer“. Abgerundet wird die DVD mit einem kleinen<br />
Dokument des Fußball-Länderspiels Deutschland gegen Italien von 1924 mit<br />
Sepp Herberger als Mittelstürmer. (Edition Filmmuseum, 202 Minuten, ca. 28,-<br />
!)<br />
Was mich gequält hat, ist nun weg<br />
1. September <strong>2006</strong><br />
Am Sonntag hat Schiedsrichter Markus Merk dem Tagesspiegel ein beachtetes<br />
Interview gegeben, in dem er die Fifa am Schlafittchen packt; heute vertieft er<br />
seine Kritik über seine Nichtnominierung in der K.o.-Phase der WM in der<br />
Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Was in den letzten 14 Tagen der WM<br />
passiert ist, zeigt, daß der Respekt fehlt.<br />
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Rekordhalter<br />
31. August <strong>2006</strong><br />
Seit dem letzten Wochenende hält der TSV Stahl Riesa den Rekord der<br />
längsten Serie von Pflichtspielen ohne Niederlage. Auch im 76. Punktspiel seit<br />
der Vereinsgründung im Jahre 2003 blieb der TSV (Nachfolgeverein des<br />
insolventen FC Stahl Riesa) ungeschlagen. Die Sachsen haben damit den<br />
bayerischen Landesligisten TSV Buchbach überholt, der von 1995 bis 1998 75<br />
Spiele in Folge nicht verloren hatte.<br />
Die Trainerbank mit dem Speaker's Corner verwechselt<br />
31. August <strong>2006</strong><br />
„Hannover läßt seinen Trainer von der Leine“ – höhnische Schlagzeilen über<br />
den Rauswurf Peter Neururers, wie diese in der Financial Times Deutschland,<br />
liest man häufig. „Spötter mutmaßen, Neururer habe in seiner Karriere mehr<br />
Geld mit Abfindungen verdient als mit Erfolgsprämien. Das ist zumindest nicht<br />
sehr übertrieben“, schreibt die Süddeutsche Zeitung.<br />
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Auf Wiederhören Fußball-WM <strong>2006</strong><br />
30. August <strong>2006</strong><br />
5 von 9 19.10.10 15:24
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Am 1. September erscheint die CD „Auf Wiederhören Fußball-WM <strong>2006</strong>“ mit<br />
Auszügen der spannendsten Radioreportagen der bekannten Moderatoren<br />
Edgar Endress und Manni Breuckmann. Der Tonträger erzählt von Franz<br />
Beckenbauers ersten gewonnenen Spielzug, als er die WM ins Land holte,<br />
über die Spiele der deutschen Mannschaft bis hin zum Finalsieg der Italiener.<br />
(Feez/Sony BMG, 12,99 !)<br />
Leerer Gästeblock<br />
29. August <strong>2006</strong><br />
Mit einem Boykott unterliefen die Schweizer Fans einen Beschluss der Swiss<br />
Football League, wonach für die Gästekurve nur noch personalisierte Tickets<br />
verkauft werden dürfen. Der Boykott wurde quer durch alle Fan-Lager befolgt.<br />
In sämtlichen Stadien blieb der Gästesektor praktisch leer, die Anhänger<br />
beider Mannschaften drängten sich dafür in den gemischten Sektoren - ohne<br />
dass es Probleme gab. Die Liga hat ihren Beschluss inzwischen<br />
zurückgenommen.<br />
Ist es nicht edler, mit fliegenden Fahnen unterzugehen?<br />
29. August <strong>2006</strong><br />
Mit großer Spannung und wachen Augen verfolgen die deutschen Zeitungen<br />
die Entwicklung bei Real Madrid. Das Modell des Ex-Präsidenten Florentino<br />
Pérez, die prominentesten Fußballer der Welt zu versammeln, galt seit<br />
längerer Zeit als gescheitert, auch Korrekturen in Details konnten es nicht<br />
mehr retten; der vermehrte, aber oft lustlose Kauf von Verteidigern hat die<br />
Defensive nicht wesentlich verstärkt.<br />
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Helden der Kreisklasse<br />
28. August <strong>2006</strong><br />
Die Jungs sind fast Kult - blutige Knie auf staubigen Hartplätzen und Manni<br />
Burgsmüller als großer Motivator. Der SSV Hacheney hat den Aufstieg in die<br />
Kreisliga B geschafft. Pünktlich zur neuen Saison kann man den Weg des<br />
Ruhrpottteams aus der untersten Liga in einer „Best of“-DVD beider Staffeln<br />
noch einmal genießen. (Edel, 180 Minuten, 13,99 !)<br />
Scheinheilige, Heuchler<br />
28. August <strong>2006</strong><br />
Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge sind durch eine äußerst<br />
unangenehme Charaktereigenschaft vereint: alles, was sie tun und lassen, mit<br />
höchster Moral zu begründen. Daß Bayern München keine Spieler von<br />
Juventus Turin verpflichtet hat, liegt nicht etwa daran, daß es sich schlicht<br />
keine leisten kann und auch nicht an der Mutlosigkeit, die Personalplanung –<br />
trotz WM – bereits lange vor Saisonende abzuschließen.<br />
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Torfabrik Luxemburg<br />
25. August <strong>2006</strong><br />
Wer in europäischen Erstligabegegnungen viele Tore sehen will, muss nach<br />
Luxemburg fahren. Dort haben Statistiker 4,35 Tore pro Spiel im<br />
Jahresdurchschnitt errechnet. Die Bundesliga rangiert mit einem Wert von 2,81<br />
Toren im oberen Mittelfeld. Am seltensten dürfen die Fans in Moldawien jubeln:<br />
Im Durchschnitt gerade 2,12 Mal pro Begegnung.<br />
Die schleichende Chelseasierung des Fußballs<br />
25. August <strong>2006</strong><br />
6 von 9 19.10.10 15:24
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Christof Kneer (Süddeutsche Zeitung) denkt noch mal über den Boulahrouz-<br />
Transfer nach: „Der Fall Boulahrouz ist sicher der kurioseste Transferfall<br />
gewesen im Sommer, und man muß kein Mediziner sein, um eine Stauchung<br />
am Taktikgelenk zu diagnostizieren. Niemand bestätigt beim HSV, daß hier ein<br />
Profi eine Verletzung simuliert hat, aber sie dementieren es auch nicht.“<br />
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Viva con agua de Sankt Pauli<br />
24. August <strong>2006</strong><br />
"Viva con agua de Sankt Pauli" ist ein gemeinsames Projekt von Benjamin<br />
Adrion, Ex-Mittelfeldspieler des FC St. Pauli, vom FC St. Pauli und der<br />
Deutschen Welthungerhilfe. Die Idee zu dem Projekt entstand beim<br />
Trainingslager des Drittligisten 2005 in Kuba. Ziel des Projektes ist die<br />
Unterstützung von Trinkwasserprojekten in Havanna. Mit Hilfe von "Viva con<br />
agua de Sankt Pauli" sollen 120 Kindergärten und Schulen mit sauberem<br />
Trinkwasser versorgt werden. Web<br />
Erlösung<br />
24. August <strong>2006</strong><br />
Gut gegangen – Ronald Reng (Frankfurter Rundschau) prüft die Strategie der<br />
Hamburger Vereinsführung, dem Sparen und Geldeinnehmen Vorrang zu<br />
gewähren, und empfiehlt einen Kurswechsel: „Die Qualifikation für die<br />
Champions League ist Dietmar Beiersdorfers bestes Argument für das<br />
HSV-Modell, Spieler jung zu kaufen, emotionslos mit Gewinn<br />
weiterzuverkaufen und trotzdem vorwärtszukommen.<br />
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Neuer Markt<br />
23. August <strong>2006</strong><br />
Die Popularität des Frauenfußballs wächst stetig in der arabischen Welt. Die<br />
iranische Frauennationalmannschaft hatte bereits ihren ersten offiziellen<br />
Auftritt gegen eine türkische Frauenmannschaft aus Berlin. Beide Teams liefen<br />
in langen Hosen, langen T-Shirts und Schleiern auf. Infolge der wachsenden<br />
Popularität wollen die Sportartikelfirmen Adidas und Nike jetzt in das<br />
Sportschleiergeschäft einsteigen.<br />
Große Rechtsunsicherheit<br />
23. August <strong>2006</strong><br />
Christian Tretbar (Tagesspiegel) kommentiert die Bemühung des DFB und der<br />
DFL auf der einen Seite und des DOSB auf der anderen, eine gemeinsame<br />
Position in Sachen Sportwetten zu finden: „Eine endgültige Lockerung des<br />
Wettmarktes wäre für den Breitensport existenzgefährdend, weil die<br />
Haupteinnahmequelle wegfiele – und das in einer Zeit, in der der Sport als<br />
gesellschaftliche Integrationskraft immer wichtiger wird."<br />
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Spielabsage<br />
22. August <strong>2006</strong><br />
Ein Fußballspiel, das Amnesty International in Bahrain veranstalten wollte,<br />
wurde verboten. Mit dem Spiel wollte Amnesty International gegen die<br />
Inhaftierung dreier bahrainischer Staatsbürger in Guantanamo protestieren.<br />
Die Regierung begründete das Verbot damit, dass Amnesty International kein<br />
eingetragener Verein sei.<br />
Unterwegs<br />
7 von 9 19.10.10 15:24
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21. August <strong>2006</strong><br />
Die weitesten Wege in der 1. Bundesliga legt der FC Bayern München zurück.<br />
Die Bayern sind durchschnittlich 540 km zu jedem Auswärtsspiel unterwegs,<br />
gefolgt von Energie Cottbus mit 519 km. Die kürzesten Distanzen haben<br />
Borussia Dortmund und Arminia Bielefeld. Sie benötigen im Durchschnitt nur<br />
261 bzw. 268 km.<br />
Vergifteter Preis<br />
21. August <strong>2006</strong><br />
Zwei Fundstücke in den Medien, die Oliver Kahns Entschluß im April, an der<br />
WM auch als Nummer 2 teilzunehmen, nicht als Zeichen der Bescheidenheit<br />
verstanden wissen wollen: Erstens, Joachim Mölter (Süddeutsche Zeitung)<br />
erinnert sich in einem Seite-3-Portrait Dirk Nowitzkis in Anbetracht der<br />
wortlosen Selbstverständlichkeit, mit der der NBA-Star für die deutsche<br />
Basketballnationalmannschaft Dienst tut, mit Widerwillen an die große Bühne,<br />
die Kahn für sein staatstragendes Bekenntnis gewählt hat.<br />
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Der Kiebitz macht Urlaub<br />
31. Juli <strong>2006</strong><br />
Auch der Kiebitz braucht einmal Ruhe und Entspannung. Pünktlich zum<br />
zweiten Spieltag der Bundesliga ist er aber aus seinen Urlaubsgefilden wieder<br />
zurück.<br />
Wilde Comic-Kerle<br />
28. Juli <strong>2006</strong><br />
Nach den großen Erfolgen auf dem Buchmarkt und im Kino sind die „Wilden<br />
Kerle“ nun auch als Comic erschienen. Band 1 entführt den Leser in ein<br />
rasantes Fahrrad-Rennen. In Band 2 wird es noch dramatischer für die „Wilden<br />
Kerle“, ihr Bolzplatz ist in ernster Gefahr.<br />
Die Fans sind die Verlierer<br />
28. Juli <strong>2006</strong><br />
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung staunt über die Einigung zwischen Arena<br />
und Premiere: „Eine faustdicke Überraschung – die Flucht von Arena in die<br />
Arme von Premiere kommt einem Offenbarungseid gleich. Wäre der<br />
Fernsehneuling nicht in höchster Not, hätte er sich niemals auf diesen Pakt<br />
eingelassen. Für Premiere ist der Bundesliga-Coup zwar ein Triumph, doch<br />
sollten sich die Anleger davon nicht blenden lassen.<br />
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Ein zweiter Betrug<br />
27. Juli <strong>2006</strong><br />
Kritik, Ärger, Kopfschütteln und das Gefühl, es doch geahnt zu haben – die<br />
deutschen Zeitungen können die Revisionen im italienischen Fußball-Prozeß<br />
nicht fassen. Eine Auswahl an Schlagzeilen und -worten: „Skandal nach dem<br />
Skandal“ (sueddeutsche.de) „Justizposse“ (Spiegel Online) „Reinigendes<br />
Gewitter verkommt zur Commedia“ (die tageszeitung) „Fegefeuerchen<br />
all'italiana“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) „Italien, Heimat der fortgesetzten<br />
Korruption“ (Welt).<br />
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Bundesliga senkt Personalkosten<br />
27. Juli <strong>2006</strong><br />
8 von 9 19.10.10 15:24
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Die Vereine der 1. Bundesliga setzen den Weg der gemäßigten<br />
Haushaltsführung fort und drücken weiter auf die Ausgabenbremse. Mit knapp<br />
423 Millionen Euro an Personalkosten für die Lizenzspieler-Abteilungen<br />
kalkulieren die 18 Eliteclubs für die Saison <strong>2006</strong>/2007. Das ergab eine<br />
dpa-Umfrage unter den 18 Vereinen.<br />
Künstliche Barriere<br />
26. Juli <strong>2006</strong><br />
Eine Kommission des britischen Unterhauses regt an, dass Mädchen nach der<br />
Vollendung ihres elften Lebensjahres nicht mehr länger unter sich bleiben,<br />
sondern dass sie auch in gemischten Mannschaften eine Chance erhalten<br />
sollten. Die bisherige „künstliche Barriere“, die den Frauenfußball in England<br />
behindert, müsse möglichst bald abgeschafft werden.<br />
Die Brisanz der neuen Initiative liegt aber woanders: Nach Ansicht der<br />
Parlamentarier sei es desweiteren wünschenswert, den nationalen<br />
Fußballverband (FA) für die Frauen zu öffnen. Unter den 90 Mitgliedern des<br />
FA-Rates befinde sich aktuell nur eine einzige Frau.<br />
Illegale Beflaggung<br />
25. Juli <strong>2006</strong><br />
In Bangladesch müssen auf Anordnung der Polizei alle ausländischen Fahnen<br />
aus dem Straßenbild entfernt werden. Schließlich liegt die WM schon über<br />
zwei Wochen zurück. „Fahnen anderer Länder zu hissen ist illegal, während<br />
der WM wurde es nur ausnahmsweise erlaubt,“ so der Grundtenor einer<br />
polizeilichen Presseerklärung. Welche Strafen eine Zuwiderhandlung nach sich<br />
zieht, ist nicht bekannt.<br />
Am 16. August können die Menschen wieder die eigenen Landesfarben<br />
hissen, wenn ihre Nationalmannschaft zum nächsten Qualifikationsspiel im<br />
Asian Cup antritt. Gestraft sind die Fans aber ohnehin schon: Die ersten<br />
Gruppenspiele gingen mit 0:1 gegen Hongkong und 0:5 gegen Usbekistan<br />
verloren.<br />
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9 von 9 19.10.10 15:24
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Neues vom Kiebitz<br />
zurück weiter 2051 - 2100 von 2266<br />
Kickende Staatspräsidenten<br />
24. Juli <strong>2006</strong><br />
Am 6. August wird in Bolivien ein denkwürdiges Fußballspiel mit sechs<br />
südamerikanischen Staatspräsidenten ausgetragen. Lula da Silva (Brasilien),<br />
Hugo Chavez (Venezuela), Nestor Kirchner (Argentinien), Nicolas Duarte<br />
(Paraguay) und Tabare Vazquez (Uruguay) haben Gastgeber Evo Morales die<br />
Zusage gegeben, an dem Freundschaftsspiel in der Anden-Stadt Sucre<br />
teilzunehmen. In Sucre trifft sich am 6. August die Polit-Prominenz, um eine<br />
neue Verfassung für Bolivien auf den Weg zu bringen.<br />
Strafsingen<br />
21. Juli <strong>2006</strong><br />
Trainer Klaus Augenthaler hat beim VfL Wolfsburg den Strafenkatalog um<br />
ungewöhnliche Bußen erweitert. Sünder müssen nunmehr unter Umständen<br />
nicht zahlen, sondern können auch mit Singen oder Witze erzählen ihr<br />
Vergehen sühnen. „Das hat einigen schon schlaflose Nächte bereitet. Wenn<br />
sie vor allen anderen stehen, beginnt das große Zittern", sagte der Weltmeister<br />
von 1990.<br />
Falscher Sponsor<br />
20. Juli <strong>2006</strong><br />
Die Stadt München hat nach einer Weisung der Bezirksregierung Oberbayern<br />
eine Unterlassungsverfügung gegen die TSV 1860 München erlassen. Der<br />
Verein muss die Werbung für einen privaten Sportwettenanbieter vom Trikot<br />
entfernen. Die Verfügung wird damit begründet, dass private Wettbüros und<br />
auch das Werben dafür verboten sind. Die „Löwen“ wollen dagegen unbedingt<br />
am Millionenvertrag mit dem Wettanbieter festhalten. Die Finanzspritze hat<br />
maßgeblich dazu beigetragen, dass die Münchner die Lizenz für die neue<br />
Saison erhalten haben.<br />
Stunde Null<br />
20. Juli <strong>2006</strong><br />
Kein mildes Urteil, mit Ausnahme für den AC Mailand, lautet der Tenor der<br />
deutschen Presse über den Spruch im Moggi-Skandal. Die Frankfurter<br />
Allgemeine Zeitung staunt über „eine Strafe, die wie das Delikt wenig<br />
Vergleichbares in der Fußballhistorie kennt“.<br />
mehr...<br />
Stehplatzkultur<br />
19. Juli <strong>2006</strong><br />
Eigene Wege geht der FC St. Pauli beim Umbau des Millerntor-Stadions. In<br />
den meisten der neu gebauten Stadien sind die Stehplatzkapazitäten auf ein<br />
Minimum eingeschränkt, dagegen wird es im neuen Millerntor nach wie vor<br />
mehr Steh- als Sitzplätze geben. Insgesamt wird das Stadion nach<br />
Fertigstellung 27.000 Fans Platz bieten, davon 15.000 im Steh- und 12.000 im<br />
Sitzplatz-Bereich. Außerdem sind die Fans aufgerufen, sich mit ihren Ideen an<br />
der Neugestaltung des Stadions zu beteiligen.<br />
Online-Renner<br />
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1 von 9 19.10.10 15:25
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18. Juli <strong>2006</strong><br />
Der Kopfstoß von Zinedine Zidane gegen Marco Materazzi im WM-Finale<br />
gehört immer noch zu den Rennern im Internet. Unzählige Anbieter zeigen die<br />
Attacke aus unterschiedlichsten Perspektiven. Besonders beliebt sind Spiele,<br />
in denen man den Kopfstoß per Mausklick auslösen kann. Auffallend ist, dass<br />
Zidane viel mehr Sympathie genießt als Materazzi, von dem eine ganze Serie<br />
brutaler Fouls im Internet gezeigt wird.<br />
Global Football<br />
17. Juli <strong>2006</strong><br />
Das Wort „soccer“ gehört nicht mehr zum Vokabular der neuseeländischen<br />
Fußball-Nationalmannschaft. „Wir ändern den Namen in New Zealand<br />
Football,“ sagte Nationaltrainer Herbert, „das ist eine globale Entscheidung“.<br />
Weitsicht<br />
14. Juli <strong>2006</strong><br />
„Es ist ein Unding und eine Unverschämtheit, dass es Jürgen Klinsmann auch<br />
94 Tage vor der WM immer noch nicht für nötig hält, seinen Arbeitsplatz<br />
endlich nach Deutschland zu verlegen. Der verantwortliche DFB-Präsident<br />
Theo Zwanziger muss jetzt sogar darüber nachdenken, ob die Krise des<br />
deutschen Fußballs nur noch mit einem Auswechseln des Bundestrainers zu<br />
beheben ist.<br />
Klinsmann hat mit seinem unprofessionellen Verhalten inzwischen für so viel<br />
Unruhe gesorgt, dass eine erfolgreiche WM mit ihm als Bundestrainer kaum<br />
möglich sein dürfte." („BILD“, März <strong>2006</strong>)<br />
Vorbildfunktion<br />
13. Juli <strong>2006</strong><br />
„Ich bitte um Verzeihung bei allen Kindern, die das gesehen haben. Ich<br />
entschuldige mich außer bei den Millionen Kindern auch bei den Menschen<br />
und Erziehern, die versuchen, den Kindern zu lehren, was gut ist und was<br />
schlecht ist.“ Mit diesen Worten entschuldigte sich Zinedane Zidane im<br />
französischen Fernsehen, nachdem ihn „sehr persönliche und harte Worte<br />
über meine Mutter und Schwester“ zu seinem Kopfstoß gegen Marco<br />
Materazzi hingerissen haben.<br />
Klinsmanns letzte Großtat<br />
13. Juli <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Gestern ist ein sehr schlechter und ein sehr trauriger Tag für den deutschen<br />
Fußball gewesen. Für seinen Verdienst am deutschen Fußball und seinen Mut<br />
werden die Chronisten der Nachwelt dem zurückgetretenen Jürgen Klinsmann<br />
Kränze winden müssen: Klinsmann ist für das außerordentlich gute<br />
WM-Turnier <strong>2006</strong> verantwortlich.<br />
mehr...<br />
Volkes Stimme nicht erhört<br />
12. Juli <strong>2006</strong><br />
Traumhafte Umfragewerte halfen nichts. Obwohl sich bei verschiedenen<br />
Onlineumfragen über 90 % der Fans für einen Verbleib von Jürgen Klinsmann<br />
ausgesprochen haben, verlängert er seinen Vertrag nicht.<br />
Weitere Informationen beim DFB.<br />
Haarige Angelegenheit<br />
11. Juli <strong>2006</strong><br />
Fußball fördert die Glatzenbildung. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung<br />
2 von 9 19.10.10 15:25
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amerikanischer und englischer Wissenschaftler. Während eines Fußballspiels<br />
findet eine signifikante Erhöhung des männlichen Testosteronspiegels statt,<br />
der den Haarausfall forciert. Den Untersuchungen zufolge seien die<br />
Heimmannschaften viel stärker betroffen. Über Haarprobleme deutscher<br />
Nationalspieler ist allerdings nichts bekannt.<br />
Sünde<br />
11. Juli <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Die Rote Karte für Zinédine Zidane ist durch einen unzulässigen Videobeweis<br />
zustande gekommen, was die Fifa zwar dementiert, für den Rest der Welt aber<br />
offensichtlich ist. Javier Cáceres (SZ) beschreibt das Verhalten des vierten<br />
Offiziellen, der den Schiedsrichter auf die Tätlichkeit Zidanes hingewiesen hat:<br />
„Luis Medina brachte den Fernsehbeweis zur Anwendung und schrieb damit<br />
Geschichte."<br />
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Nachhaltigkeit<br />
10. Juli <strong>2006</strong><br />
„Wildfremde Menschen haben in der Fanmeile zusammen gefeiert. Was dabei<br />
herauskommt, werden wir in einigen Fällen in neun Monaten erfahren.“ (Franz<br />
Beckenbauer zu den Auswirkungen der ausgelassenen Stimmung)<br />
Intellektueller Problembär<br />
10. Juli <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Kurt Kister (SZ) reduziert die schwarz-rot-goldene Unterstützung für die<br />
deutsche Mannschaft auf das Wesentliche: „Seit Anfang Juni hat die Laberund<br />
Interpretationsindustrie in den Medien Sonderschichten gefahren. Kein<br />
Schluss war zu abseitig, als dass er nicht gezogen worden wäre."<br />
mehr...<br />
’54, ’74, ’90 – 2010<br />
8. Juli <strong>2006</strong><br />
Die Sportfreunde Stiller haben ihren Mega-Hit „’54, ’74, ’90, <strong>2006</strong>“ aktualisiert.<br />
„Wir als Gast in Südafrika, wird unser Traum dann endlich wahr - ’54, ’74, ’90,<br />
2010 ...“, heißt es u. a. im geänderten Liedtext. Einen kostenlosen Download<br />
der neuen Version gibt es noch bis 12. Juli auf der Homepage der<br />
Sportfreunde Stiller.<br />
Chancenloser Diego<br />
7. Juli <strong>2006</strong><br />
Argentiniens Anhänger wollen Edel-Fan Diego Maradona nicht als neuen<br />
Nationaltrainer. In mehreren Umfragen südamerikanischer Medien erreicht er<br />
nicht einmal fünf Prozent der Stimmen. Großes Votum dagegen für José<br />
Pekerman: Fast die Hälfte der Fans will den zurückgetretenen Coach trotz des<br />
Ausscheidens im Viertelfinale behalten.<br />
Ein Waldi wäscht den anderen<br />
7. Juli <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Oskar Beck (StZ) ärgert sich über Fußballfernsehen: „Kerner hat neulich<br />
brühwarm darauf hingewiesen, dass man die Geschichte mit Lehmanns<br />
Elfmeterspickzettel nachlesen kann, 'die BamS macht das auch'. So wird eine<br />
ZDF-Fußballsendung zur Verkaufsveranstaltung für die Bild am Sonntag."<br />
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3 von 9 19.10.10 15:25
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Bockwurst in Stuttgart<br />
6. Juli <strong>2006</strong><br />
Zumindest ein Teil der deutschen Fans ließ sich nach dem Halbfinale den<br />
Humor nicht nehmen. "Wir sind nur ein Bockwurstlieferant", so wurde die<br />
Beatles-Melodie "Yellow Submarine" selbstironisch gewendet. Mit der Melodie<br />
waren zuvor die Schweden als "Möbellieferant", die Argentinier als<br />
"Rindfleischlieferant" und die Italiener als "Pizzalieferant" bespöttelt worden.<br />
Gesanglich gescheitert ist allerdings der Versuch, die „Berlin-Hymne“<br />
umzudichten in "Stuttgart, Stuttgart, wir fahren nach Stuttgart".<br />
Sprache des Fußballs<br />
6. Juli <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Christof Siemes (Zeit) schreibt zufrieden über die Selbstdarstellung der<br />
Deutschen während der letzten Wochen: „Mitunter gab es ja im Vorfeld die<br />
Befürchtung, die Fifa-Fußballweltmeisterschaft sei nur noch eine seelenlose<br />
Geldmaschine, in der große Gefühle allein als Schmierstoffe des Kommerzes<br />
noch gefragt seien."<br />
mehr...<br />
Onkel Rooney<br />
5. Juli <strong>2006</strong><br />
Nicht nur für Englands Star Wayne Rooney ist die WM mit seinem<br />
Platzverweis und dem englischen WM-Aus unrühmlich gelaufen. Auch Martin<br />
Rooney, der als Waynes Onkel in Bremen deutsche Medien mit<br />
WM-Kommentaren versorgte, traf das persönliche WM-Aus: Er wurde von<br />
seiner angeblichen Verwandtschaft als Lügner entlarvt.<br />
Das System muss bleiben<br />
5. Juli <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Nach der Niederlage gegen Italien – Michael Horeni (FAZ) unterstreicht die<br />
Leistung Jürgen Klinsmanns: „Daß offensiver und leidenschaftlicher Fußball in<br />
diesen Wochen den Deutschen so viel Freude gebracht und die<br />
professionellen Bedenkenträger in die Defensive gedrängt hat, ist ein Gewinn,<br />
der Jürgen Klinsmann auch durch die Niederlage so leicht nicht mehr zu<br />
nehmen sein wird."<br />
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Sammelobjekte<br />
4. Juli <strong>2006</strong><br />
Nach dem Eröffnungsspiel konnte man bei ebay einen ausgelutschten<br />
Kaugummi ersteigern, den angeblich Jens Lehmann auf den Münchner Rasen<br />
gespuckt hat. Aktuell bietet ein Verkäufer den „Original-Spickzettel“ an, den<br />
Jens Lehmann vor dem Elfmeterschießen gegen Argentinien von Andreas<br />
Köpke erhalten hat. Der Kaugummi brachte dem Verkäufer 608 Euro ein, das<br />
Höchstgebot für den angeblichen Originalzettel liegt derzeit bei 153 Euro.<br />
Verzwickte Zweierbeziehung<br />
4. Juli <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Akademie-Mitglied Dirk Schümer (FAZ/Feuilleton) beschreibt die Haßliebe und<br />
den Liebhaß zwischen Deutschen und Italienern: „Es gibt in Europa keine zwei<br />
Völker, die sich ähnlich gern haben und trotzdem gerne mißverstehen."<br />
mehr...<br />
Fankultur hinter Gittern<br />
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3. Juli <strong>2006</strong><br />
Kreativität bewiesen die Insassinnen der Strafanstalt in Gelsenkirchen. Da es<br />
im Knast keine Fan-Artikel zu kaufen gibt, kombinierten sie schwarze, rote und<br />
gelbe Kleidungsstücke und hängten die „Kleiderflaggen“ aus dem Fenster.<br />
Wandlungsfähig und weltoffen<br />
3. Juli <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Daniel Bax (taz) kann sich mit den Identifikationsbekundungen von<br />
Einwanderern anfreunden: „Dieser Patriotismus bedeutet keine Relativierung<br />
der Vergangenheit, im Gegenteil: Die Erinnerung an den Holocaust und die<br />
Verantwortung, die daraus erwächst, ist unverrückbarer Bestandteil deutscher<br />
Identität geworden."<br />
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Weltmeister-Theorie<br />
2. Juli <strong>2006</strong><br />
Deutschland wird Weltmeister! Die folgenden Fakten beweisen es.<br />
Die mathematische Theorie:<br />
Deutschland wurde bereits dreimal Weltmeister: 1954, 1974 und 1990! Die<br />
Deutschland-WM-Formel lautet 54 x 74 – 1990 = <strong>2006</strong>! Eindeutig!<br />
mehr...<br />
Neues Liedgut<br />
1. Juli <strong>2006</strong><br />
Der Erfolg der deutschen Nationalmannschaft animiert augenscheinlich<br />
kreative Menschen, englischsprachiges Liedgut WM-gerecht zu übersetzen.<br />
Nach „Tschüss, machts gut ihr Schweden“ lautet der neue Hit „Heul doch nicht<br />
Argentinien“.<br />
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Das andere Finale<br />
30. Juni <strong>2006</strong><br />
Nicht nur das WM-Endspiel Brasilien - Deutschland fand am 30.6.2002 statt,<br />
sondern auch „The other final“ zwischen Bhutan und der Karibik-Insel<br />
Montserrat. Der (<strong>Kultur</strong>-) Film gleichen Namens rund um das Spiel der beiden<br />
Schlusslichter der FIFA-Weltrangliste ist als DVD erhältlich bei Arsenal<br />
Filmverleih.<br />
Der erste Gang<br />
30. Juni <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Bemerkenswerte Sätze von Chefscout Urs Siegenthaler (FAZ) über seine<br />
Arbeit (um nicht zusagen: über seine Ästhetik): „Um ein Team wirklich<br />
beurteilen zu können, muß man auch kulturelle und politische Gegebenheiten<br />
eines Landes, eines Volkes und eines Menschen kennen."<br />
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Zivilcourage<br />
29. Juni <strong>2006</strong><br />
Zivilcourage bewies 1978 Argentiniens damaliger WM-Trainer Menotti,<br />
erklärter Gegner der Militärdiktatur in seinem Land. Nach dem Titelgewinn im<br />
eigenen Land weigerte er sich, Junta-Chef General Videla öffentlich die Hand<br />
zu geben und den Pokal anzunehmen. Stattdessen verpasste er dem Diktator<br />
verbal eine Ohrfeige: "Meine talentierten, klugen Spieler haben die Diktatur der<br />
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Taktik und den Terror der Systeme besiegt."<br />
Kritiker blamiert<br />
29. Juni <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Jürgen Klinsmann hat durch seinen Fleiß, seine Strategie, den Erfolg an dieser<br />
WM, kurz: seine glänzende Arbeit seine Kritiker blamiert. Besser: nicht seine<br />
Kritiker, sondern die, die gegen ihn noch vor wenigen Wochen eine Kampagne<br />
geführt haben. Natürlich haben sie das längst gemerkt, und sie haben fünf<br />
verschiedene Weisen entwickelt, damit umzugehen.<br />
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Neue Sündenböcke<br />
28. Juni <strong>2006</strong><br />
Meistens sind im Fußball bei Niederlagen die Trainer die Sündenböcke. Aber<br />
es gibt auch Ausnahmen. Für die niederländische Fußball-Ikone Johan Cruyff<br />
trägt Einwanderungsministerin Verdonk die Schuld am vorzeitigen WM-Aus der<br />
Elftal. Verdonk hatte die Einbürgerung des Ivorers Salomon Kalou von<br />
Feyenoord Rotterdam verhindert, den Bondscoach Marco van Basten<br />
unbedingt für die WM nominieren wollte.<br />
Für den Schweizer Stürmer Marco Streller liegt die Schuld am WM-Aus der<br />
Eidgenossen bei der Fifa, die zu viele Karten an deutsche Fans verkauft hat.<br />
Die Sprechchöre für Lukas Podolski und die Spottgesänge über das Aus der<br />
Holländer haben ihn am erfolgreichen Torschuss gehindert.<br />
Im Kaninchenbau<br />
28. Juni <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Gunter Gebauer (BLZ) zieht die Experten wegen ihrer Voraussage über das<br />
Achtelfinale auf: „Von den Experten ist uns versprochen worden, dass mit den<br />
K.o.-Runden der spannende, schöne Teil der WM beginnen würde. Der<br />
Austragungsmodus verlange von den Mannschaften ein couragiertes<br />
Auftreten, um die nächste Runde erreichen zu können."<br />
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Frauensache<br />
27. Juni <strong>2006</strong><br />
Bei der WM sind deutlich mehr Frauen in den Stadien als bei<br />
Bundesligaspielen. Als „männliche Unterstellung“ wertet es die renommierte<br />
Frauenforscherin Almut Sülzle allerdings, „dass Frauen nur zu Fußballspielen<br />
gehen, um sich Waden und Hintern anzuschauen“. Das Interesse ist<br />
hauptsächlich auf den Eventcharakter der WM zurückzuführen.<br />
Regulierungssucht<br />
27. Juni <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Roland Zorn (FAZ) kritisiert die Schiedsrichterpolitik der Fifa: „Wer seine<br />
Schiedsrichter derart intensiv unter Druck setzt wie die Fifa, darf sich über die<br />
aus Versagensängsten rührenden Ergebnisse nicht wundern. So wie Iwanow<br />
seinen Pflichten im Zweifel autoritär nachzukommen versuchte und dann doch<br />
die schlimmsten Grobheiten nicht mit Roten, sondern nur Gelben Karten<br />
sanktionierte, hatte der Engländer Graham Poll, der es zunächst auf die nette<br />
Tour versuchte, den Überblick beim Spiel Australien gegen Kroatien verloren.<br />
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Kulttür<br />
26. Juni <strong>2006</strong><br />
Eine von Zinedine Zidane per Fußtritt verbeulte Blechtür wird in Zukunft als<br />
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Sehenswürdigkeit das Leipziger Zentralstadion zieren. Zidane hatte nach dem<br />
Spiel gegen Südkorea aus Wut mit den Stollen seiner Fußballschuhe gegen<br />
die Tür getreten. "Ich wollte zunächst beim Weltverband einen Antrag auf<br />
Schadenersatz stellen, habe mir dann aber überlegt, die Tür so zu lassen und<br />
die Löcher als Andenken an einen der größten Fußballer aller Zeiten zu<br />
nehmen", berichtete Stadion-Manager Winfried Lonzen.<br />
Deutschland Hotspurs<br />
26. Juni <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Christof Kneer (SZ) beschreibt die Prägung, die Jürgen Klinsmann auf der<br />
Mannschaft hinterläßt: „Klinsmann hat bei vielen Vereinen gespielt, die ihn<br />
glücklich machten, weil sie ihn gut entlohnten. Glücklich wegen Fußball wurde<br />
er im Grunde aber nur in Tottenham, bei einem Verein, der sich Hotspurs<br />
nennt. Hotspur heißt übersetzt Heißsporn, man könnte auch sagen:<br />
Klinsmann."<br />
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Pelé in der S-Bahn<br />
24. Juni <strong>2006</strong><br />
Dem Fußball-Idol Pelé ist erstmals außerhalb von Brasilien eine eigene<br />
Ausstellung gewidmet. Als Schauplatz dient die Berliner S-Bahn-Station am<br />
Potsdamer Platz. "Ich möchte alle Menschen in Deutschland einladen, diese<br />
Ausstellung zu besuchen. Die ganze Welt spricht über Pelé, aber niemand<br />
weiß, was für ein Leben ich geführt habe“, sagt Pelé zu der Ausstellung.<br />
Abschiedsbrief und neue Jobs<br />
23. Juni <strong>2006</strong><br />
OK-Präsident Franz Beckenbauer hat allen bei der WM in der Vorrunde<br />
gescheiterten Mannschaften zum Abschied einen persönlichen Brief<br />
geschrieben. Darin geht es um Erfahrungen, Orte, Fans, Begegnungen und<br />
individuelle Beobachtungen.<br />
Erfahrungen der anderen Art machen allerdings manche der gescheiterten<br />
Kicker in ihrer Heimat. So haben beispielsweise die Nationalspieler Costa<br />
Ricas ein neues Jobangebot erhalten: „Kaffeepflücker gesucht! Einzige<br />
Voraussetzung: Ein Mangel an Schamgefühl.“<br />
Fesselndes Erlebnis<br />
23. Juni <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Der Economist ergründet die Faszination von Fußballweltmeisterschaften im<br />
Vergleich mit Olympischen Spielen: „Trotz dem unbezweifelbaren Prestige, das<br />
man erhält, wenn man Weltmeister wird, ist es für eine Regierung extrem<br />
schwer – falls nicht unmöglich –, einen Weltmeister zu kreieren."<br />
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Keine Revolver<br />
22. Juni <strong>2006</strong><br />
Heutzutage drängt sich bei den Einlasskontrollen zu den Spielen immer mehr<br />
die Frage in den Vordergrund, ob das Outfit der Fans Fifa-konform ist. Bei<br />
früheren Weltmeisterschaften gab es andere Probleme.<br />
Beim WM-Finale 1930 Uruguay gegen Argentinien standen sich auch die<br />
heißblütigen Fans beider Lager gegenüber. Dem belgischen Schiedsrichter<br />
John Langenus wurde die Sache zu heiß. Er bestand auf Leibwachen für sich<br />
hinter jedem Tor. Und forderte: "Keine Revolver im Stadion!" Die Polizei<br />
konfiszierte daraufhin rund 1.600 Schießeisen.<br />
Mainstream<br />
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22. Juni <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Axel Kintzinger (FTD) stöhnt über Deutsche in Brasilien-Trikots: „Die Liebe<br />
zum größten südamerikanischen Land basiert nicht auf einer humboldtschen<br />
Suche nach Erkenntnisgewinn, nicht einmal auf Sympathie für die den<br />
Brasilianern unterstellte Lebenslust, sondern viel mehr auf dem Wunsch nach<br />
Teilhabe an einem Image, das selbst durch die mittelmäßigen Auftritte der<br />
Mannschaft nicht zu erschüttern ist."<br />
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Zurück in die Fußballprovinz<br />
21. Juni <strong>2006</strong><br />
Sie haben ihr Ziel erreicht, obwohl sie kein Tor geschossen haben. Die<br />
Nationalmannschaft von Trinidad und Tobago hat die Fans trotzdem begeistert<br />
und fährt stolz nach Hause. Nach dem Urlaub geht die Arbeit der Spieler<br />
weiter, z. B. beim englischen Drittligisten FC Gillingham oder in der Oberliga<br />
Baden-Württemberg bei Waldhof Mannheim.<br />
Ohnmacht für alle<br />
21. Juni <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Thomas Kistner (SZ) läßt sich die Kritik am Ticketing nicht versagen: „Die Kraft<br />
des Fußballs wirkt berauschender denn je und legt weiter die Versuchung<br />
nahe, Unpopuläres durchzuboxen, wenn die Masse feiert. Es wird nach der<br />
WM beißende Rückblicke geben auf diese Zeit, als die größte Steuererhöhung<br />
aller Zeiten verfügt wurde, während glückstrunkene Menschen<br />
schwarzrotgoldene Fähnlein durchs Land schwenkten."<br />
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Costa Cordalis<br />
20. Juni <strong>2006</strong><br />
Wie wird ein böses Foul im Strafraum geahndet: Elfmeter oder Eckball? Wo<br />
findet das WM-Finale statt: Berlin oder Castrop-Rauxel?<br />
Die Gewinnspiel-Redaktionen der TV-Sender überbieten sich in diesen Tagen<br />
mit dummen Quizfragen und schwachsinnigen Antwortalternativen. Platz 1 in<br />
der Dummheits-Skala geht eindeutig an Pro Sieben mit der Quizfrage: „Gegen<br />
welche Mannschaft bestritt Deutschland das Eröffnungsspiel: Costa Rica oder<br />
Costa Cordalis?“<br />
Machbarkeitsadvokat<br />
20. Juni <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Roland Zorn (FAZ) porträtiert den pragmatischen Marco van Basten und nimmt<br />
uns ein Feindbild, den hochnäsigen Holländer: "Die Zeiten, da holländische<br />
Fußball-Lehrer der Welt glaubten verkünden zu müssen, wie dieser Sport im<br />
Idealfall auszusehen habe, scheinen fürs erste vorbei."<br />
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Verständnis für die Fans<br />
19. Juni <strong>2006</strong><br />
Nach den starken Auftritten der australischen Nationalmannschaft ist die<br />
WM-Euphorie auf dem fünften Kontinent auf dem Siedepunkt. Australiens<br />
Oppositionsführer Beazley ruft deshalb die Arbeitgeber zu Verständnis auf:<br />
"Wer seine Leute feuert, weil sie wegen der australischen Spiele nachts zu<br />
lange wach waren und nicht zur Arbeit kommen, ist ein Arsch."<br />
Maßstäbe gesetzt<br />
19. Juni <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
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Christian Zaschke (SZ) lobt die Schiedsrichter, insbesondere den Uruguayaner<br />
Jorge Larrionda, der einen Italiener und zwei Amerikaner vom Platz stellt: „So<br />
hart, so konsequent und doch immer richtig in einem WM-Spiel zu<br />
entscheiden, unter gewaltigem Druck und vor den Augen eines weltweit<br />
zuschauenden Fernsehpublikums – das ist ebenso beachtlich wie der große<br />
Auftritt eines Spielers, der seine Mannschaft zu einem Sieg führt."<br />
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Indische Schuhe und holländische Hosen<br />
18. Juni <strong>2006</strong><br />
1950 war das einzige Mal, dass sich Indien für eine WM qualifiziert hatte. Der<br />
indische Verband sagte allerdings ab, nachdem laut Reglement die<br />
Mannschaften nur mit geeignetem Schuhwerk antreten durften. Die indischen<br />
Spieler wollten aber barfuß spielen, wie sie es gewohnt waren.<br />
Ein anderes Problem hatten rund 1.000 holländische Fans in Stuttgart. Eine<br />
niederländische Brauerei hatte orangefarbene Lederhosen mit Firmenaufdruck<br />
verteilt. Die Ordner verweigerten den Fans in den Lederhosen den Eintritt und<br />
die Hosen mussten ausgezogen werden. Offizieller FIFA-Sponsor ist<br />
schließlich eine US-Brauerei.<br />
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9 von 9 19.10.10 15:25
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Neues vom Kiebitz<br />
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Ramstein-Inspiration<br />
17. Juni <strong>2006</strong><br />
Eigentümlich inspiriert vom Quartier der amerikanischen Mannschaft auf der<br />
Luftwaffenbasis Ramstein zeigt sich Stürmer Eddie Johnson: „Die WM ist wie<br />
Krieg. Wenn wir das US-Trikot anziehen, ziehen wir für unser Land in die<br />
Schlacht“, erklärt er allen Ernstes und meint: „Es geht um Leben und Tod.“<br />
Ärger mit der Fifa<br />
16. Juni <strong>2006</strong><br />
Das Klima zwischen der Stadt Nürnberg und der Fifa ist gespannt. Kontrolleure<br />
des Weltverbandes habe es der Stadt Nürnberg untersagt, an ihrem Info-Stand<br />
im Internationalen Medienzentrum u. a. Infobroschüren über die Stadt und<br />
kostenlose Stadtpläne zu verteilen. Der Grund: Die Druckerzeugnisse<br />
stammen nicht von einem der offiziellen Fifa-Sponsoren.<br />
Auch mehrere Ordner im Nürnberger Fandorf bekamen die Allmacht der Fifa<br />
zu spüren: Sie mussten sich umziehen, da sie eine schwarze Hose trugen.<br />
Erlaubt sind aber laut Fifa-Kleiderordnung für die Ordner nur blaue Jeans.<br />
Hilfstrapattoni<br />
16. Juni <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Oskar Beck (Stuttgarter Zeitung) lacht Lothar Matthäus aus, der an Klinsmann<br />
nach wie vor kein gutes Haar läßt: „Falls auch Sie zu uns entfesselten<br />
Deutschen gehören, die seit dem Polenspiel vor dem Fernseher vierfache Salti<br />
schlagen, halsbrecherisch auf dem Sofa tanzen und mit dem hohen Risiko des<br />
blutigen Genickbruchs an die Decke springen, geben wir Ihnen einen guten<br />
Rat: Buchen Sie ein Premiere-Abo! Dort spricht Lothar Matthäus."<br />
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Hotline für Rassismusopfer<br />
15. Juni <strong>2006</strong><br />
Das Projekt World Cup Racism Help Line wird während der gesamten Fußball-<br />
Weltmeisterschaft im Raum Berlin/Brandenburg eine 24-Stunden-Notruf-<br />
Hotline einrichten. Opfer von rassistischer und rechtsextremer Gewalt erhalten<br />
hier eine erste telefonische Beratung in sechs verschiedenen Sprachen.<br />
Zeugen rassistischer Gewalt haben die Möglichkeit, ihre Beobachtungen an<br />
eine zentrale Stelle weiter zu geben.<br />
Web<br />
Der Patriarch in der Mitte<br />
15. Juni <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Tobias Moorstedt und Jakob Schenk (SZ) deklinieren das<br />
Fortpflanzungssystem Fußballwelt: „Der Fußball ist nicht, wie manchmal<br />
behauptet wird, der Spiegel seines Landes. Die Fußballer zeigen ein Bild, das<br />
eher einem Familiengemälde aus dem 19. Jahrhundert gleicht: kleine Kinder,<br />
schöne Gattin und in der Mitte der Patriarch."<br />
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Fußball und Damokles<br />
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1 von 9 19.10.10 15:26
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14. Juni <strong>2006</strong><br />
Die Welt ist zu Gast bei Freunden - so lange jedenfalls, solange sich kein<br />
dunkelhäutiger WM-Besucher in eine No-go-Area verirrt. Das war und bleibt<br />
pervers, dass gegeißelt wurde, wer Offensichtliches öffentlich ansprach. Als<br />
wäre es besser gewesen, stillschweigend das eine oder andere rechtsradikale<br />
Übergrifferl in Kauf zu nehmen, bloß um dem deutschen Image nicht zu<br />
schaden.<br />
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Verstärkung<br />
14. Juni <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Der Hintergrund des Spiels Deutschlands gegen Polen ist die – polnische –<br />
Herkunft der deutschen Stürmer Lukas Podolski und Miroslav Klose. Christoph<br />
Biermann (SZ) erhellt diese deutsche „Tradition“ mit einem Exkurs: „Neu ist<br />
dieses Phänomen von deutschen Nationalspielern mit polnischen Wurzeln<br />
nicht, und auch ihr aktuelles, sehr lebendiges Kapitel hat mit der langen<br />
Geschichte polnischer Migration nach Deutschland zu tun."<br />
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Halbzeitpolitik<br />
13. Juni <strong>2006</strong><br />
Die Bundesregierung wird bei jedem WM-Spiel mit mindestens einem<br />
Kabinettsmitglied vertreten sein. Die Damen und Herren sind aber nicht<br />
ausschließlich zum Spaß unterwegs, sondern müssen als gute Gastgeber ihre<br />
ausländischen Kollegen begrüßen – und ganz nebenbei in der Halbzeitpause<br />
ein wenig die Weltlage erörtern.<br />
Sklavenhalter-Mentalität<br />
13. Juni <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Der Brasilianer Dida hat die Chance, als erster schwarzer Torhüter den<br />
Weltmeistertitel zu erringen. Der brasilianische Bestseller-Autor („Futebol“)<br />
Alex Bellos (taz) knüpft daran seine Hoffnung, daß Brasilien ein Stück freier<br />
werden könnte könnte: „1958 war Brasilien das erste multirassische Team, das<br />
die WM gewann."<br />
mehr...<br />
Straßenbahn-Exotik<br />
12. Juni <strong>2006</strong><br />
Zahlreiche Fans aus der Anden-Republik Ecuador konnten vor dem WM-Spiel<br />
in Gelsenkirchen nicht genug vom Straßenbahnfahren bekommen – in<br />
Ecuador gibt es keine Straßenbahnen.<br />
Berechtigter Streik<br />
12. Juni <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Christoph Biermann (SZ) billigt den Prämienstreik der togoischen Spieler: „Der<br />
Fall hat nichts mit der latent rassistischen Wahrnehmung zu tun, dass die<br />
Afrikaner halt so seien und immer so ein lustiges Durcheinander produzieren.<br />
Die größte Behinderung beim Fortschritt des Fußballs in Schwarzafrika ist<br />
vielmehr genau jene, die auch den sozialen oder wirtschaftlichen<br />
Entwicklungen im Weg steht."<br />
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Arme Hooligans<br />
10. Juni <strong>2006</strong><br />
2 von 9 19.10.10 15:26
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Die polnische Polizei rechnet nicht mit einem gewaltsamen Auftritt polnischer<br />
Hooligans während der WM in Deutschland. Die meisten von ihnen hätten<br />
nicht das nötige Geld, um nach Deutschland zu reisen und ein Quartier zu<br />
bezahlen.<br />
Nieder mit dem Querpass<br />
9. Juni <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Axel Kintzinger (FTD) erwartet ein entspanntes, fröhliches Fest: "Bei den<br />
Vorbereitungen haben sich die Deutschen nicht lumpen lassen. Klar, wir<br />
können nicht von unseren Wurzeln lassen und umrahmen - Land der Dichter<br />
und Denker, das wir gerne sein wollen - das Sportereignis mit einem<br />
aufwändigen <strong>Kultur</strong>programm. So groß und auch so unberechenbar, dass die<br />
grauen Herren der Fifa die Reißleine zogen."<br />
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Möchte wer tauschen?<br />
8. Juni <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Das Feuilleton der FAZ irrt durch die Stadt auf der Suche nach einem Panini-<br />
Album: „Wahrscheinlich haben sich auch bei den Alben skrupellose<br />
Fifa-Pfeffersäcke ihre Pfründe gesichert und so der Basis den Nachschub<br />
abgeschnitten. Für die Korruptionsthese spricht, neben Sepp Blatter, daß man<br />
in Frankfurter Broker-Bars schon Anzugträger beim Bildertausch im großen<br />
Maßstab beobachten konnte, als handelte es sich um Aktienoptionen."<br />
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Brücke in die Weltöffentlichkeit<br />
7. Juni <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Fußball, ein Dorn im Auge der Mächtigen Irans – der Grünen-Politiker Omid<br />
Nouripour (SZ), Inhaber eines deutschen und eines iranischen Passes,<br />
beschreibt die Modernisierungswirkung des Fußballs im Iran: „Es heißt, in<br />
Brasilien sei Fußball eine Religion. Die Intensität der kollektiven Gefühle, die<br />
der Fußball auslösen kann, ist in Iran sicher nicht geringer."<br />
mehr...<br />
Willkommen im Holodrom<br />
6. Juni <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Berlin ändert zur WM sein Gesicht, und das Feuilleton der FAZ ballt die<br />
Fäuste: "Lissabon hat sich zur Expo 1998 eine komplett modernisierte, auch<br />
ästhetisch faszinierende Infrastruktur gegönnt, und Barcelona wurde seinerzeit<br />
für die Olympischen Spiele regelrecht neu erfunden. In Berlin hingegen scheint<br />
die drohende WM das Gegenteil hervorzutreiben."<br />
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Hochstilisierung<br />
2. Juni <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Sportsoziologe, Fan-Forscher und Akademie-Mitglied Gunter Pilz warnt in<br />
einem Interview mit der NZZ vor zu lauten Warnungen vor Hooligans und<br />
Gewalt: „Ich habe ein ungutes Gefühl, weniger wegen der Hooligans als<br />
vielmehr wegen der Äusserungen in Politik und Presse. Es findet eine<br />
permanente Hochstilisierung statt."<br />
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Theaterbühne und Tanzparkett<br />
1. Juni <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
3 von 9 19.10.10 15:26
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Andrzey Rybak (FTD) wiegt die Bedeutung der WM-Teilnahme für Angola: „Für<br />
Angola ist die erste WM-Teilnahme in der Geschichte eine Sensation – das<br />
Land hofft auf etwas wie das 'Wunder von Bern', das 1954 für Deutschland den<br />
Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg markierte. Das afrikanische Land<br />
wurde von einem fast drei Jahrzehnte währenden brutalen Bürgerkrieg<br />
erschüttert, eine Million Menschen fielen ihm zum Opfer."<br />
mehr...<br />
Optimismus und Übermut<br />
31. Mai <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Thomas Hüetlin (Spiegel) schildert den wiedererlangten Übermut der<br />
Engländer: "Wer die Champagnerlaune des englischen Teams dieser Tage<br />
erlebt, bekommt den Eindruck, die Mannschaft hätte den WM-Pokal bereits<br />
sicher in der Sporttasche und die vier Wochen in Deutschland seien nur noch<br />
eine Art Ehrenrunde, welche die Jungs absolvieren müssen, bevor sie das<br />
Ding endlich auspacken dürfen."<br />
mehr...<br />
Herzstücke<br />
30. Mai <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Von wegen, Bayern München leiste viel für den deutschen Fußball – der<br />
<strong>Kultur</strong>theoretiker und renommierte Fußball-Autor Klaus Theweleit (NZZ) wirft<br />
den Bayern vor, die deutsche Konkurrenz ohne Rücksicht auf das Gesamte<br />
kleinzuhalten: „Den Zustand des deutschen <strong>Fussball</strong>s erfasst man am besten<br />
mit Blick auf seine selbst ernannten Herzstücke, die Bild-Zeitung und den FC<br />
Bayern."<br />
mehr...<br />
Soccer-Hallen-Charts<br />
29. Mai <strong>2006</strong><br />
Die Leser von „bolzen“ haben die Soccer-Hallen-Angebote in Deutschland - es<br />
gibt 150 davon - bewertet und kommen zu folgendem Ergebnis:<br />
1. SoccerHalle Rummenigge (Münster)<br />
2. Cosmo Soccer (Düsseldorf)<br />
3. Soccerworld (Köln)<br />
4. Fußball Center Pagelsdorf (Norderstedt)<br />
5. TSF Berlin-Marienfelde<br />
6. Olympiapark (München)<br />
7. City Soccer (Mülheim)<br />
8. Kick-Inn (Bochum)<br />
9. Goalfever (Essen)<br />
10. Planet Soccer (Duisburg)<br />
Schweigen verlernt<br />
29. Mai <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Gerhard Mayer-Vorfelder, Matthias Sammer und Oliver Bierhoff sind in den<br />
letzten Tagen durch Äußerungen auffällig geworden, wer den möglichen<br />
Nachfolger für Jürgen Klinsmann bestimmen dürfe und wer das sein werde.<br />
Roland Zorn (FAZ) erachtet diese Diskussion für überflüssig: "Bis heute gehört<br />
der DFB-Präsident zu den großen Befürwortern dieses Bundestrainers, der es<br />
verdient hätte, seine Mannschaft ohne störende Diskussionen am Rande auf<br />
die WM einzustimmen."<br />
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Spieler-Charts<br />
28. Mai <strong>2006</strong><br />
4 von 9 19.10.10 15:26
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Die beste deutsche Elf aller Zeiten wird immer wieder mal aufgestellt.<br />
Karl-Walter Reinhardt und Reiner Brückner tun es in Buchform („Deutschlands<br />
Traumelf“, Fackelträger Verlag <strong>2006</strong>).<br />
Sie lautet hier: Maier - Dörner, Beckenbauer, Schnellinger - Breitner, Matthäus,<br />
Walter, Overath - Seeler, Müller, Rummenigge.<br />
Fußball-Buch-Charts<br />
27. Mai <strong>2006</strong><br />
Die Redaktion der 3sat-<strong>Kultur</strong>zeit, der regelmäßigsten und besten Fernseh-<br />
<strong>Kultur</strong>sendung, hat unter dem Motto „Das nächste Buch ist immer das<br />
Schwerste“ ihre WM-Startelf der Fußball-Bücher aufgestellt:<br />
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Fußball-Musik-Charts<br />
26. Mai <strong>2006</strong><br />
Persönliche Fußball-Hit-Rangliste von Musiker, Moderator und Journalist Tobi<br />
Schlegl (SportBild Fanreport, April <strong>2006</strong>):<br />
1. Lightning Seeds: Three Lions (1996)<br />
2. Gerry & the Pacemakers: You’ll never walk alone (1963)<br />
3. Franz Beckenbauer: Gute Freunde... (1966)<br />
4. Sportfreunde Stiller: Ich Roque (2004)<br />
5. Village People & DFB-Team: Far away in America (1994)<br />
6. Queen: We are the Champions (1977)<br />
7. Die Toten Hosen: Bayern (1999)<br />
8. Deutsche Nationalmannschaft. Fußball ist unser Leben (1974)<br />
9. Blur: Song 2 (1997)<br />
10. Klaus und Klaus: Es gibt nur ein’ Rudi Völler (2002)<br />
Gegen die Macht im Lande<br />
26. Mai <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
So lange Michael Ballack für Bayern München spielte, hat er die vielen<br />
Attacken seiner Vorgesetzten Rummenigge, Beckenbauer und Hoeneß gegen<br />
ihn zwar zunehmend genervt, aber loyal ertragen und kommentiert.<br />
"Introvertiert und mißtrauisch" sei er, "kein Stratege" und ein ganz guter<br />
Kopfballspieler, der nur dem Geld hinterherlaufe, hieß es.<br />
mehr...<br />
Abpfiff - Kein Foul an Frauen!<br />
Männer gegen Zwangsprostitution während der WM<br />
25. Mai <strong>2006</strong><br />
Das Männerforum Nürnberg informiert am 31. Mai <strong>2006</strong> um 19.30 Uhr im<br />
Loni-Übler-Haus über ein mieses Spiel neben der WM: Zwangsprostitution.<br />
Bernd Hofmann vom Unterstützerkreis „Netzwerk Karo“ ( KARO e.V. - Verein<br />
zur grenzüberschreitenden Sozialarbeit in Prostitutions- und Drogenszenen)<br />
berichtet über die Hintergründe, über den leidvollen Alltag der Frauen und über<br />
mögliche Strategien bei der Bekämpfung dieses üblen Geschäfts.<br />
Eine Veranstaltung nur für Männer!<br />
La Ola - genau betrachtet<br />
25. Mai <strong>2006</strong><br />
Wenn sie durchs Stadion rollt, dann mit einer Geschwindigkeit von ca. 12<br />
Metern und 20 Sitze weit pro Sekunde. Übrigens: Im Fernsehen wird oft von<br />
der „die La-Ola-Welle“ gesprochen - übersetzt: „Die die Welle Welle“.<br />
Forum Wissenschaft<br />
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25. Mai <strong>2006</strong><br />
gerade erscheint "Forum Wissenschaft" 2/<strong>2006</strong>, das kritische<br />
Wissenschaftsmagazin. Der Themenschwerpunkt ist "WM, <strong>Fussball</strong>, Sport".<br />
Wie immer und bei allen Beiträgen in "Forum Wissenschaft" werfen die<br />
Autorinnen und Autoren kritische Blicke auf ihr Thema. Die Hälfte der Beiträge<br />
im Schwerpunkt stammen von Frauen. Einer davon behandelt "die andere<br />
Hälfte": Frauenfußball.<br />
Im Internet sind das Inhaltsverzeichnis und einige der Beiträge des<br />
Schwerpunkts nachzulesen. Web<br />
Wachsendes weibliches Interesse<br />
24. Mai <strong>2006</strong><br />
Ergebnisse von Emnid: Das Interesse an Fußball-Länderspielen ist bei Frauen<br />
fast ebenso hoch wie bei Männern (51% zu 52%), Bundesliga interessiert 50%<br />
der Männer, 18% der Frauen. Bei Spielen von Borussia Dortmund, FC St.<br />
Pauli und Mainz 05 geht man von über 25% weiblichen Fans im Stadion aus.<br />
1990 spielten rund 60.000 Mädchen zwischen sieben und 14 Jahren Fußball in<br />
Vereinen, die dem DFB angeschlossen sind; im Jahr 2000 waren es schon<br />
210.000. Heute sind 860.000 der 6,2 Mio. DFB-Mitglieder Frauen.<br />
Schneeweiße Trikots<br />
24. Mai <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Holger Gertz macht im Monatsmagazin Player seine Hoffnung auf ein gutes<br />
deutsches Turnier an Miroslav Klose fest: „Der Stürmer Klose scheint<br />
charakterlich aus einer Zeit zu stammen, als die Nationaltrikots noch<br />
schneeweiß waren und nicht verziert mit schwarz-rot-goldenen Farbklecksen.<br />
Er ist kein Showmann. Seine Fairness ist das Ergebnis seines Willens, sich<br />
nicht zu verstellen."<br />
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Born to be a Star<br />
23. Mai <strong>2006</strong><br />
Biographien: Die Schicksale der Männer auf dem grünen Rasen sind den<br />
Bücher-Machern lieb und teuer. Spätestens seit Franz Beckenbauer in<br />
Deutschland verbreitet: Die Fußballer-Autobiographie. Auch Michael Ballack<br />
und Jürgen Klinsmann beschreiben ihren Weg zur WM, Akademie-Mitglied<br />
Markus Merk schrieb „BeWEGEnd“ im Bombus-Verlag.<br />
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Grotesk<br />
23. Mai <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Unter dem Titel "Die Welt zu Gast bei Nazis" kommentiert Dietmar Bartz<br />
(taz/Seite 1) das Vorhaben von Rechtsextremen, beim Spiel Angola gegen Iran<br />
in Leipzig ihre Solidarität mit dem Holocaust-Leugner Ahmadinedschad zu<br />
demonstrieren: "Vielleicht haben die Neonazis einen Fehler begangen.<br />
Ausgerechnet Leipzig!"<br />
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Kaiser Franz und Franz Kaiser<br />
22. Mai <strong>2006</strong><br />
Nicht nur Wilde Kerle gibt es auf dem Kinder- und Jugendbuchmarkt.<br />
Empfehlungen von Journalisten und Kindern: Christine Nöstlinger: Neue<br />
Fußballgeschichten vom Franz (Oetinger <strong>2006</strong>, ! 6,50; auch als Hörbuch).<br />
Erhard Dietl: Die Olchis werden Fußballmeister (Oetinger <strong>2006</strong>, ! 6,50).<br />
mehr...<br />
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Tiefe des Raumes<br />
21. Mai <strong>2006</strong><br />
Mit „Die Tiefe des Raumes“ überschrieb „Der Spiegel“ seine Empfehlung für<br />
den neuen Bildband des niederländischen Fotografen Hans van der Meer<br />
(„Spielfeld Europa: Landschaften der Fußball-Amateure“, Göttingen [Steidl]<br />
<strong>2006</strong>, ! 25.-).<br />
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„When Saturday comes“ ...<br />
20. Mai <strong>2006</strong><br />
... ist der Geldbeutel leer: Das billigste Chelsea-Ticket kostet derzeit 45 Pfund<br />
(ca. ! 65), die preiswerteste Dauerkarte in Arsenals neuem Stadion im<br />
nächsten Jahr 895 Pfund (ca. ! 1.300). Selbst in der 4. Liga („Coca Cola<br />
League“) liegen die günstigen Tickets in der ! 20-Kategorie.<br />
Ballkult<br />
19. Mai <strong>2006</strong><br />
Seit acht Jahren gibt es im Fan-Umfeld von St. Pauli den rund 120 Mitglieder<br />
starken <strong>Kultur</strong>verein „Ballkult e. V.“. Er organisiert Veranstaltungen, baut sein<br />
Vereinslokal weiter aus („Jolly Roger“) und sorgt dabei für<br />
Übernachtungsmöglichkeiten („Jollyday Inn“).<br />
Arroganz der Macht<br />
19. Mai <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Peter von Becker (Tsp/Seite 3) spricht mit André Heller über die Absage seiner<br />
WM-Gala und schildert weitere Details über die Rigorosität der Fifa: "Hellers<br />
Werk ist durch die Gala-Absage zum Torso geworden. Aber er möchte nicht<br />
als Opferlamm der Fifa dastehen. Dazu ist er zu stolz, zu erfolgreich, selbst als<br />
manchmal einsamer, empfindsamer Wolf. Heller ärgert nur die Arroganz der<br />
Macht."<br />
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Krimi-Nostalgie<br />
18. Mai <strong>2006</strong><br />
Nach Auffassung der „Rund“-Redaktion ist Leonard Gribbles „The Arsenal<br />
Stadium Mystery“ von 1939 der älteste Fußball-Krimi (1953 auf deutsch: "FC<br />
Arsenal ruft Scotland Yard“, die Übersetzung einer aktualisierten Fassung von<br />
1950). Das Arsenal-Stadium übrigens wird es ab der kommenden Saison nicht<br />
mehr geben: Dann spielt der FC Arsenal im neuen „Emirates-Stadion“.<br />
Der letzte Prolet<br />
18. Mai <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Friedhard Teuffel (Tsp) kommentiert das Ausscheiden Rudi Assauers als<br />
Abschied eines Helden von gestern: „Die Sehnsucht der Fans nach einem<br />
Typen wie ihm ist immer geringer geworden und die nach Events und vielleicht<br />
auch nach Spießigkeit immer größer."<br />
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Reiner Fußball<br />
17. Mai <strong>2006</strong><br />
„Fußball wie noch nie“ heißt ein Film des Experimental- und<br />
Dokumentarfilmers Helmut Costard von 1970: George Best, mit vier Kameras<br />
gefilmt, ohne Kommentar. Selbst in der Halbzeitpause schaut Best nur tonlos<br />
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in die Kamera. „Reiner Fußball“ (Rund) – vom Goethe-Institut wurde der Film<br />
wieder ausgegraben und auf Welttournee geschickt, im April bei<br />
Zweitausendeins auf DVD veröffentlicht.<br />
Ablenkungsmanöver<br />
17. Mai <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Ablenkungsmanöver für die Journalisten? Das Feuilleton der FAZ wirft Jürgen<br />
Klinsmann vor, mit dem jungen Stürmer David Odonkor seine restaturative<br />
Spielerauswahl zu schminken: "Mit der Einwechslung der Offensivkraft David<br />
Odonkor hat Klinsmann bewiesen, daß er den Gegner im Griff hat."<br />
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Charts der Fußballstädte<br />
16. Mai <strong>2006</strong><br />
Die „Stadionwelt“ listet die europäischen Städte auf, die die meisten aktuellen<br />
Erstligisten haben: Es führt Athen mit 7 Vereinen, vor Belgrad, Budapest,<br />
London und Moskau mit je 6 Vereinen, Bukarest 5 Vereine, Sofia 4 Vereine,<br />
Ankara, Istanbul, Lissabon, Wien und Thessaloniki mit je 3 Vereinen.<br />
Unberechenbarer Zeitgenosse<br />
16. Mai <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Michael Rosentritt (Tsp) geht bei Klinsmanns WM-Kader das Herz auf: „Jürgen<br />
Klinsmann ist eine Überraschung gelungen. Aber die heißt nicht David<br />
Odonkor, sondern – Jürgen Klinsmann. Der Bundestrainer ist wieder der, der<br />
er war, als er vor 22 Monaten die Verantwortung über die wichtigste<br />
Mannschaft des Landes übernahm: der ausländische Kandidat."<br />
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Proletarierschweiß<br />
15. Mai <strong>2006</strong><br />
„Für einen Menschen, der etwas auf sich hält, war es früher undenkbar, in ein<br />
Fußballstadion zu gehen. Abgesehen davon, dass man Gefahr lief, mit<br />
Schichtarbeitern und Bierdimpfln in einer Reihe zu stehen, stellte es eine<br />
Zumutung dar, Gebäude mit Namen wie Glückauf-Kampfbahn oder Stadion<br />
Rote Erde zu betreten. Das roch nach Proletarierschweiß und Abraumhalde,<br />
da hätte man ja gleich ein Gewerkschaftsheim aufsuchen können. Gottlob, die<br />
Zeiten sind vorbei.“ („Streiflicht“ der Süddeutschen Zeitung, 15.3.<strong>2006</strong>)<br />
Nie mehr zehnte Liga<br />
15. Mai <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Fußball im Fernsehen, und Marcus Bäcker (BLZ/Media) stampft mit dem Fuß:<br />
„Es ist ja unbestritten, dass der Fußball nicht zuletzt von Emotionen lebt. Die<br />
Sportberichterstattung im Fernsehen vergisst darüber aber häufig die andere<br />
Seite des Spiels, bei der es um Strategie und Taktik geht – Dinge, die dem<br />
Publikum offenbar niemand zumuten will am Samstagabend, dem<br />
traditionellen Unterhaltungsplatz.<br />
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Phrasen-Charts<br />
14. Mai<br />
Von der SZ-Redaktion zusammengestellt: 15 Kernsätze, zum besonderen<br />
Gebrauch am Saisonende: „Der Spieler X hat gut trainiert“ –<br />
„Damüssensentrainerfragn.“ – „Müssen die Zweikämpfe annehmen.“ – „Die<br />
anderen können auch Fußball spielen.“ – „Es ist nicht wichtig, wer getroffen<br />
hat. Hauptsache, die Mannschaft hat gewonnen.“ – „Das Team muss<br />
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Charakter zeigen.“ – „Wir müssen ne Schippe drauflegen.“ – „Das ist ein Spiel<br />
wie jedes andere.“ – „Wir müssen kompakt stehen.“ – „Wir müssen den<br />
Schalter umlegen.“ – „Ich habe Vertrag.“ – „Wie gesagt...“ – „Wir dürfen uns<br />
vom Gegner nicht einschläfern lassen.“ – „Mund abputzen, weiter machen.“ –<br />
„Wir müssen von Spiel zu Spiel denken.“.<br />
Der wahre Zwerg<br />
13. Mai <strong>2006</strong><br />
Trinidad und Tobago ist mit 5.128 Quadratkilometern das kleinste Land, das<br />
sich jemals für eine WM qualifiziert hat (Zum Vergleich die Schweiz: 41.285<br />
Quadratkilometer). Aber: „In unserem Land ist jeder andere Sport das<br />
uneheliche Kind des Fußballs.“ (Ato Boldon, Leichtathletik-Weltmeister von<br />
1997, im „Kicker“)<br />
Herrsche und teile<br />
13. Mai <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Birgit Schönau (SZ) mißt die Tiefe des Moggi-Skandals: „Dass Moggi sich<br />
seinen journalistischen Hofstaat hielt, die Spieler zum Schweigen zwang, wann<br />
immer es ihn beliebte, und aufsässige Journalisten aus dem Stadion trieb –<br />
geschenkt. Es gab so viele andere Kollegen, für die es einer Beförderung<br />
gleichkam, wenn der Juve-Generaldirektor sie duzte. Die Schiedsrichter?<br />
Haben auch Familie."<br />
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Gastgeber<br />
12. Mai <strong>2006</strong><br />
Gegen einen WM-Gastgeber gewann Deutschland erstmals 1962 (2:0 gegen<br />
Chile), es folgten Siege gegen Spanien 1982, gegen Mexiko 1986 und gegen<br />
Südkorea 2002. Was bedeutet das für die WM <strong>2006</strong>? Das Team wird sich<br />
selbst schlagen müssen - die Chancen stehen gut.<br />
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Neues vom Kiebitz<br />
zurück weiter 2151 - 2200 von 2266<br />
Sprachkritik<br />
11. Mai <strong>2006</strong><br />
Sprachwissenschaftler und Sporthistoriker Heiner Gillmeister (Universität<br />
Bonn) beschäftigt sich seit langem mit der Sprache des Fußballs. Einige<br />
Kernsätze, gegenüber der Süddeutschen Zeitung formuliert: „Im Fußball-<br />
Betrieb kommt man mit einer minimalen Anzahl an Vokabeln und<br />
Satz-Modulen aus“.<br />
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Neunter Monat<br />
11. Mai <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Akademie-Mitglied Christian Eichler (FAZ) hofft darauf, daß die WM auch<br />
ein Straßenereignis wird und die Wehen Deutschlands bald enden werden: „Im<br />
Idealfall kann es eine Verbrüderung zwischen deutschen und ausländischen<br />
Besuchern geben. Denn sie haben etwas, das sie verbindet: keine Tickets."<br />
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Kurze WM-Geschichte<br />
10. Mai <strong>2006</strong><br />
Eine kurze Geschichte der Weltmeisterschaften von Akademie-Mitglied<br />
Christian Eichler: „Rahn, der Regen und das Wunder von Bern 1954. Pelés<br />
Traumdebüt 1958. Garrinchas Dribblings 1962. Das Wembley-Tor 1966. Das<br />
Spiel des Jahrhunderts 1970. Der totale Fußball von Cruyff & Co 1974. Die<br />
Schmach von Cordoba 1978. Das schöne Scheitern der Brasilianer 1982.<br />
Halbgott Maradona mit Hand und Fuß 1986. Das deutsche Einheitsglück von<br />
1990. Italiens Elfmeterdrama von 1994. Die zweite französische Revolution<br />
1998. Ronaldos große Show 2002.“<br />
(Christian Eichler: Fußball-Weltmeisterschaften Tag für Tag. München<br />
(Knesebeck) 2005)<br />
Reispampe<br />
10. Mai <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Der Bierdurst der Stadionbesucher – ein Politikum, im Detail reglementiert.<br />
Immerhin ist nun alkoholhaltiges Bier zugelassen, wenn auch erst mal nur in<br />
den Gruppenspielen. Und nur ein Liter pro Kopf. Jan Christian Müller (FR) haut<br />
nachdenklich auf die Theke: „Es nennt sich 'Bud', kommt aus den USA und<br />
wird aus Reispampe zubereitet – igitt!"<br />
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Fair Play for Fair Life<br />
9. Mai <strong>2006</strong><br />
„Brot für die Welt“ nutzt die Aufmerksamkeit rund um die Fußball-WM für<br />
soziale und Eine-Welt-Anliegen. Zum Beispiel mit einer Aktionszeitung, wie sie<br />
auch bei der WM 1998 und bei den Olympischen Spielen 2000 und 2004<br />
erschienen ist.<br />
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Besatzungsmacht<br />
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1 von 9 19.10.10 15:26
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9. Mai <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Christian Kortmann (taz/<strong>Kultur</strong>) moniert die Geldfixiertheit der Fifa und die<br />
Praxis des „Volunteerings“: „Erlebt man das Großereignis als Einwohner des<br />
Gastgeberlandes, so schrumpft die Substanz hinter dem schönen Schein auf<br />
fragwürdige Geschäftemacherei unter dem Deckmantel des Weltvolkssports<br />
Fußball zusammen."<br />
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Klebrige Millionen<br />
8. Mai <strong>2006</strong><br />
50 Cent das Tütchen, 49 x 65 mm Bildgröße, 596 verschiedene Motive: Das<br />
Panini-WM-Heft <strong>2006</strong> ist seit Ende April auf dem Markt.<br />
EineSammelheft-Tradition seit 1970 - komplett bei ebay derzeit über ! 300<br />
wert. 2002 wurden weltweit rund 400 Millionen Stickertütchen mit je 5 Bildern<br />
verkauft, davon allein 30 Mio. in Deutschland. <strong>2006</strong> sollen es über 100 Mio.<br />
werden, und alle Motive sind angeblich gleich oft vertreten. „Klebrige<br />
Konterfeis – Panini will aus Klingelton-Kindern wieder Sammler machen“. (Der<br />
Spiegel).<br />
Nackter König<br />
8. Mai <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Erst Mafia-Boß Provenzano, nun ist Juventus-Generaldirektor Luciano Moggi<br />
aufgeflogen – Silvio Berlusconis Wahlniederlage scheint Italiens Großgaunern<br />
den Schutz zu nehmen. Birgit Schönau (SZ) berichtet von den Manipulationen<br />
Moggis, dessen Telefonate der Öffentlichkeit bekannt geworden sind.<br />
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Brickfilms<br />
7. Mai <strong>2006</strong><br />
„Brickfilms“ hießen Legomännchen auf erotischen Abwegen in den 80ern - den<br />
fast schon legendären Lego-Film „Die Helden von Bern“ gibt es jetzt auch auf<br />
DVD (ca. ! 8.-). Und die Nachfolge-Produktion von Martin Seibert ist schon in<br />
Arbeit: „Helden <strong>2006</strong>“.<br />
Singen für den Titel<br />
6. Mai <strong>2006</strong><br />
Nach Aussage des Produzenten Jack White (1973: „Fußball ist unser Leben“)<br />
ist Jürgen Klinsmann daran schuld, dass es <strong>2006</strong> keinen Song mit der<br />
deutschen Fußball-Nationalmannschaft gibt: „Fußballer sind in der Regel sehr<br />
abergläubisch. Damals hatten wir die WM bei uns im Land, wir sind<br />
Weltmeister geworden und die Nationalelf hat gesungen. Hätten wir wieder<br />
machen können, Franz Beckenbauer fand die Idee auch gut. Der Herr<br />
Klinsmann hat ja nun leider entschieden, dass man diesmal nicht singen wird,<br />
was ich völlig bescheuert finde.“ (April-Heft „11 Freunde“).<br />
Suspension<br />
5. Mai <strong>2006</strong><br />
Nach rassistischen Ausfällen gegen einen nigerianischen Verteidiger sprach<br />
der Wiener Fußballverband eine Suspension und eine Anklage aus: Gegen<br />
den Verbands-Vize und Vertreter des IC Favoriten, Günter Trimmel.<br />
Magischer Realismus<br />
5. Mai <strong>2006</strong><br />
Magischer Realismus des Fußballs ist vielleicht eine angemessene<br />
Beschreibung für die Art, wie Jorge Valdano über Fußball schreibt. Seine Texte<br />
2 von 9 19.10.10 15:26
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sind jetzt in deutscher Übersetzung erschienen - vielleicht am besten im<br />
Abstand von einigen Tagen in kleinen Häppchen zu lesen; als Kolumnen, auf<br />
die man sich als kleinteilige Vignetten freuen kann.<br />
mehr...<br />
Auch musikalisch wird gebolzt<br />
4. Mai <strong>2006</strong><br />
Das Fachblatt „bolzen“ schreibt über die Debüt-CD der „Bolzplatz Heroes“:<br />
„Irgendwo zwischen dem Hardcore der späten 80er und dem Alternative Rock<br />
der frühen 90er“ steht das Projekt der Musiker Flo (Sportfreunde Stiller), Mecki<br />
(The Notwist) und Markus (Cosmic Casino).<br />
Flo kündigt zudem mit den Sportfreunden Stiller auch ein Fußball-Album („You<br />
have to win Zweikampf“) und einen Fußball-Musik-Roman („You’ll never walk<br />
alone“) an.<br />
Aktivisten-Magazin<br />
4. Mai <strong>2006</strong><br />
Die April/Mai-Ausgabe von „Fußballer - Magazin für aktive Spieler, Trainer und<br />
Betreuer“ (! 4,50) bietet u.a. die Themen: Trainingsbesuche bei Klinsmann<br />
und van Basten (in Holland ist übrigens der ehemalige Hockey-<br />
Weltmeistertrainer Hans Jorritsma sportlicher Direktor des Fußballverbands!),<br />
Schmuck auf dem Feld, Doping & Fußball u. v. a. m.<br />
Web<br />
Wurstschnappen<br />
4. Mai <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Mathias Schneider (StZ), der arme Tropf, mußte die Bundesliga im DSF<br />
schauen: „Wer nicht eingeschaltet hat, hat etwas verpasst. Das DSF hat<br />
Fußball aus Liga eins übertragen. Knapp zwei Stunden, wie der Moderator<br />
Gronewald verkündete, was nicht falsch war. Es sind in dieser Zeit vier Spiele<br />
vorgekommen."<br />
mehr...<br />
Öfters bolzen<br />
3. Mai <strong>2006</strong><br />
Die Nummer 5 von „bolzen - Das Zentralorgan für Freizeitfußball“ (Frühjahr<br />
<strong>2006</strong>) ist erschienen, und kündigt zukünftig eine vierteljährliche<br />
Erscheinungsweise im 11-Freunde-Verlag an (statt zweimal im Jahr). Der<br />
Inhalt: Futsal in Tokio, Interview mit Frank Goosen, Tischkicker-Fotostrecke, u.<br />
v. a. m.<br />
Web<br />
Wahnsinn aus Österreich<br />
3. Mai <strong>2006</strong><br />
Jetzt auch für ! 3.- in deutschen Bahnhofs-Buchhandlungen erhältlich:<br />
Österreichs Fußball-Monatsmagazin „Ballesterer“. Die Ausgabe April/Mai <strong>2006</strong><br />
enthält u. a. das Schwerpunktthema „Wahnsinn: Egomanen, Rebellen,<br />
Choleriker“ und viele internationale Berichte.<br />
Web<br />
Mangel an Spielkultur<br />
3. Mai <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Ein Theaterprojekt vieler Autoren des Kunst- und <strong>Kultur</strong>programms der<br />
Bundesregierung - Andreas Rossmann (FAZ/Feuilleton) faßt sich an den Kopf<br />
und erkennt ein Symptom der Theaterkrise Deutschlands: "Die Regie läßt<br />
3 von 9 19.10.10 15:26
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keine kabarettistische Standardsituation aus."<br />
mehr...<br />
Einfach plausibel<br />
2. Mai <strong>2006</strong><br />
Akademie-Mitglied Arnd Zeigler untersucht in der April-Ausgabe von "11<br />
Freunde" die "Stärke" der Nationalmannschaft und macht dabei eine einfache<br />
wie plausible Rechnung auf: In den 70er und 80er Jahren habe es in der<br />
Bundesliga noch rund 250 deutsche Spieler gegeben, die praktisch Woche für<br />
Woche spielten. Heute sind es an einem durchschnittlichen Wochenende noch<br />
ca. 85, von denen etwa 30 aus Alters- und sonstigen Gründen für die<br />
Nationalelf nicht in Frage kommen. Es bleiben ca. 55 Spieler zur Auswahl für<br />
den Nationaltrainer übrig. Der WM-Kader umfasst 23 Spieler.<br />
Kriegssprache<br />
2. Mai <strong>2006</strong><br />
„Jemand, der Kriegssprache verwendet, um seine Kritiker mundtot zu reden,<br />
verdient keinen Respekt“, schreibt uns ausgerechnet die SportBild ins<br />
Stammbuch (Vorwort der Ausgabe 13/<strong>2006</strong>). Nachdem Bild und SportBild<br />
schon seit Monaten eine Kampagne gegen Jürgen Klinsmann fahren, hatte er<br />
Kritiker als „Feinde“ bezeichnet.<br />
„Bild“-Sportchef Alfred Draxler im „Spiegel“: „Der Vorwurf einer Kampagne<br />
gegen Klinsmann ist völlig absurd.. Wir berichten sachlich... Wir wollen<br />
Stimmungen darstellen, nicht Stimmungen beeinflussen... Ich habe den<br />
Fußball sehr lieb.“<br />
Missionarischer Eifer<br />
2. Mai <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Harald Staun (FAS/Medien) stöhnt über die Allgegenwart des Fußballs und der<br />
Fußballer im Fernsehen: „Mit missionarischem Eifer arbeiten fast alle Sender<br />
daran, die Zielgruppen des Landes zu einem einzigen Fanblock<br />
zusammenzuschweißen. Das Aufwärmprogramm zur WM ist eine gigantische<br />
Nachhilfestunde."<br />
mehr...<br />
Hörbuch des Monats<br />
1. Mai <strong>2006</strong><br />
Das Hörbuch des Monats ist für die FAZ die auch andernorts vielgelobte<br />
Zusammenstellung der Hörstücke von Ror Wolf: „Gesammelte<br />
Fußballhörspiele“, hg. von Jürgen Roth (intermedium records, 4 CDs, 240<br />
Minuten, ! 39,90).<br />
mehr...<br />
Der Tödliche Paß<br />
1. Mai <strong>2006</strong><br />
„Der Tödliche Pass“ kommt wieder aus München: Das April-Juni-Heft des<br />
Intellektuellen-Fanzines ist für ! 3.- u.a. im Bahnhofsbuchhandel erhältlich. Der<br />
Inhalt: Ballkritische Kommentare, Gedichte, Buchbesprechungen, Ror-Wolf-<br />
Interview, ein Gespräch mit Fußball-Autor Jürgen Roth, das es in sich hat („Ein<br />
großer Scheißhaufen“). Außerdem versucht die Redaktion, in der Flut an<br />
neuerscheinenden Büchern einige Perlen zu finden.<br />
Web<br />
Stadionbesucher<br />
30. April <strong>2006</strong><br />
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Die Zuschauer-Rangliste von „Stadionwelt“ mit den höchsten<br />
Durchschnittszahlen listet Borussia Dortmund vor Bayern München, FC<br />
Schalke 04, Hamburger SV und 1. FC Köln auf. Der erste Zweitligist (1860<br />
München) liegt auf Platz 8, der erste Drittligist (FC St. Pauli) auf Platz 23, der<br />
beste Eishockey-Verein (Kölner Haie) auf Platz 28, der erste Handball-Verein<br />
(THW Kiel) auf Platz 34 und der erste Viertligist (Union Berlin) auf Platz 47.<br />
Fest für Nostalgiker<br />
30. April <strong>2006</strong><br />
Bundesweit an Bahnhofskiosken für ! 6.- erhältlich: Das superschöne<br />
„Dummy“-Fußballheft. Mit wunderbaren Rückblenden in die Fußballgeschichte,<br />
vor allem auch für Babyboomer, die das meiste schon miterlebt haben. Mit<br />
kurzen Texten und Bildern, die für jede Minute des Spiels (von der 1. bis zur<br />
120., inkl. Elfmeterschießen) mindestens einen Beitrag bieten.<br />
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ARTE: Ballsaison<br />
29. April <strong>2006</strong><br />
Vom 1. bis 5. Mai auf ARTE (jeweils 20.15 - 20.45 Uhr): Der Dokumentarfilmer<br />
Reiner Holzemer hat die Zweitliga-Fußballfrauen von Wacker München über<br />
eine Saison begleitet und stellt ihren Weg in „Ballsaison“ vor.<br />
Ein sensibles Porträt, der <strong>Kultur</strong>sender setzt wieder einmal Maßstäbe.<br />
Fußballgöttinnen<br />
29. April <strong>2006</strong><br />
Im Rahmen der Spezialfilm-Reihe „delicatessen“ tourt die Film-Dokumentation<br />
„Fußballgöttinnen“ durch die Filmkunstkinos der Republik. Eine ehemalige<br />
Platzwartin, eine Jungschiedsrichterin, eine Nationalspielerin und ein<br />
fanatischer Fan stehen im Mittelpunkt des Films von Nina Erfle und Frédérique<br />
Veith.<br />
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Sönke Wortmanns Fußball-Trilogie<br />
28. April <strong>2006</strong><br />
Nach dem „Wunder von Bern“ und vor der Fertigstellung seiner<br />
Nationalmannschafts-WM-Begleitdokumentation kommt Sönke Wortmanns<br />
Sechsteiler „Freunde für immer“ ins Fernsehen:<br />
Start Dienstag, 2. Mai, 22.15 Uhr in SAT 1.<br />
Mythos Stadionwelten<br />
28. April <strong>2006</strong><br />
„Stadionwelt“, das „Fan- und Stadionmagazin“ bietet in der April/Mai-Ausgabe<br />
(Nr. 17, ! 3,50) auf über 120 Seiten u.a. einen Schwerpunkt über St. Pauli und<br />
die AWD-Arena. Internationale Themen sind beispielweise Berichte über<br />
Panathinaikos Athen, Polen, Stadien des Afrika-Cup <strong>2006</strong> und als Titelthema<br />
die englische Fan-Szene („Ende eines Mythos“).<br />
Web<br />
Schwerer Schlag für die Fifa<br />
28. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Die Online-Ausgabe der Zeit stimmt dem Urteil des Bundesgerichtshofs zu, der<br />
Fifa die Namensrechte an dem Begriff „Fußball-WM <strong>2006</strong>“ zu verweigern:<br />
„Dass die Karlsruher Richter den Weltverband in die Schranken weisen, ist<br />
richtig. 'Fußball WM <strong>2006</strong>' ist eine ganz normale sprachliche Bezeichnung für<br />
dieses Ereignis.<br />
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Hellers Hellsicht<br />
27. April <strong>2006</strong><br />
Aktionskünstler, Liedermacher, Schriftsteller oder Selbstdarsteller, so führt<br />
„Cicero“ (April <strong>2006</strong>) in sein Interview mit André Heller ein. Dabei sagt der<br />
Meister schöne Sätze wie: „Wir leben vielerorts in Geiselhaft eines<br />
Grundmusters, in dem uns ein gigantischer Werbeterror ununterbrochen<br />
erklärt, dass wir nicht sein dürfen, wie wir tatsächlich sind“ , „Gott ist in keinem<br />
Verein, nicht im FC Buddha, nicht im FC Mohammed oder FC Luther“, und:<br />
„Die Fifa ist ein faszinierendes Aquarium mit bizarren Fischen“.<br />
Undurchsichtige Organisation<br />
27. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Peter Ehrlich (FTD) beklagt die nicht-legitimierte Macht der Fifa in Deutschland<br />
im Jahr <strong>2006</strong>: „Die Politik kuscht auf allen Ebenen seit vielen Jahren vor der<br />
Fifa und macht sich angesichts der Macht des Verbands und der Popularität<br />
der WM nur wenig Gedanken, ob Grundprinzipien des Staates in Frage gestellt<br />
werden."<br />
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Enttäuschung vorprogrammiert?<br />
26. April <strong>2006</strong><br />
Reinhard Wieczorek, WM-Beauftragter und Wirtschaftsreferent der Stadt<br />
München: „Im Vorfeld wird das Ereignis mit Erwartungen überfrachtet, die gar<br />
nichts mit Fußball zu tun haben... Wer erwartet, dass die WM Dukaten über<br />
Deutschland regnen lassen wird, dürfte enttäuscht werden. Die wenigsten<br />
werden aus der Weltmeisterschaft einen unmittelbaren Nutzen ableiten<br />
können.“ (Süddeutsche Zeitung)<br />
WM mit Fifa-Behinderung<br />
26. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Thomas Kistner (SZ) leitet das belastete Verhältnis zwischen dem<br />
Fifa-Präsidenten Joseph Blatter und Deutschland her: „Vorm WM-Anpfiff bahnt<br />
sich eine Zerreißprobe an. Beckenbauer und Blatter sind einander so zugetan<br />
wie Platzhirsche mit verkeilten Geweihen, es geht um alles: Wer kriegt ihn<br />
denn, den schönsten Platz an der Sonne?"<br />
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Beeindruckende Sinnlosigkeit<br />
25. April <strong>2006</strong><br />
Die Politik dreht am Rad, meint Akademie-Mitglied Philipp Köster: „Soll die<br />
Bundeswehr randalierende Anhänger niederschießen? Müssen die Stadien<br />
nach der Begehung durch die Stiftung Warentest sofort abgerissen werden?<br />
Darf während der WM heimlich geraucht werden? Und sollte wegen der<br />
grassierenden Vogelgrippe nicht gleich die ganze WM abgesagt werden?“ Und<br />
zum Fußballgipfel im Kanzleramt: „Es wurde ein Treffen von beeindruckender<br />
Sinnlosigkeit“ (April-Heft „11Freunde“)<br />
Reiserücktrittsversicherung<br />
25. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Ob der DFB eine Reiserücktrittsversicherung für Jens Nowotny abgeschlossen<br />
hat? Stefan Hermanns (Tsp) höhnt: "Wahrscheinlich weiß der DFB noch gar<br />
nicht, was Jürgen Klinsmann ihm da schon wieder eingebrockt hat. Es ist gut<br />
möglich, dass bald außerplanmäßige Kosten auf den DFB zukommen."<br />
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Ende der Kicker-Folklore<br />
24. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Der Schriftsteller Burkhard Spinnen (FAS/Politik) anerkennt die Rationalität<br />
Jürgen Klinsmanns und empfindet den Schmerz nach, den sein Handeln<br />
einem Mitglied der deutschen Fußballfamilie zufügt: „Klinsmann hat dem<br />
deutschen Fußball die altertümliche Kicker-Folklore ausgetrieben und ihn<br />
endlich globalisierungstauglich gemacht."<br />
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WM-Kunst provoziert<br />
24. April <strong>2006</strong><br />
Schon bevor das Werk des Münchner Kunstprofessors Olaf Metzel steht, gibt<br />
es große Kontroversen. Denn im Rahmen der WM-Kunstausstellung „Das<br />
große Rasenstück“ wird der historische „Schöne Brunnen“ auf dem Nürnberger<br />
Hauptmarkt mit einer 16 Meter hohen Stuhl-Skulptur umhüllt.<br />
Die Zeitungsschlagzeilen vom Wochenende: „Am Hauptmarkt kocht der Zorn“,<br />
„Kunstprotest provoziert Polizeieinsatz“, „Stimmung ist explosiv“ - und<br />
zusammenfassend: „Angriff aufs Nürnberger Gemüt“.<br />
Münchner Politikum<br />
22. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Die SZ spekuliert über eine Insolvenz 1860 Münchens und einen<br />
Lizenzentzug; zudem könnte der Klub sportlich absteigen. Was folgte daraus<br />
für den Stadion-Partner Bayern München, Klaus Ott? „Die Bayern müssten bei<br />
einem Abstieg des TSV in die Regionalliga oder gar in die Bayernliga bei der<br />
Finanzierung der Arena für die Sechziger einspringen.<br />
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Anstoß<br />
21. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Das Frankfurter Amtsgericht erlaubt einem Kläger, sein Ebay-Ticket zu<br />
gebrauchen – aber nur in diesem Einzelfall. Die Financial Times Deutschland<br />
hingegen fordert, den Privatmarkt zu erlauben und betont das Unbedenkliche<br />
des verteufelten Schwarzmarkts: „Wer Geld gegen Karten tauschen will, der<br />
sollte das möglichst ungehindert tun können."<br />
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Fatale Außenwirkung<br />
20. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Christian Hönicke (Tsp) beklagt die Tatenlosigkeit des Nordostdeutschen<br />
Fußballverbandes nach den rassistischen Ausfällen gegen Adebowale<br />
Ogungbure: „Der NOFV will in dieser heiklen Frage wohl keinen Fehler<br />
machen. Und hat es doch schon getan."<br />
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Bonzen-WM?<br />
20. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Birgit Dengel (FTD/Agenda) schildert die Probleme mancher Sponsoren, ihre<br />
Tickets loszuwerden: "Tickets sind nach wie vor zu haben - nur nicht für alle<br />
und nicht zu jedem Preis. Und nicht jeder, der eine WM-Karte bekommen<br />
könnte, will sie auch tatsächlich haben."<br />
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Arsenal-<strong>Kultur</strong><br />
19. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Akademie-Mitglied Christian Eichler (FAZ) bewundert die<br />
Nachwuchsförderung Arsene Wengers: "Letzten Herbst galt Arsenal London<br />
als Auslaufmodell und Arsene Wenger als ehrenwerter, aber vom Trend etwas<br />
überholter Tüftler. Wenige Monate und vier Spiele später gilt Arsenal als<br />
europäischer Hit und sein Trainer als Retter des schönen Fußballs im Kampf<br />
gegen das große Geld."<br />
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Charakterfußball<br />
19. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Andreas Platthaus (FAZ/Medien) stinkt bei der TV-Übertragung die selektive<br />
Wahrnehmung des Kommentators in Bezug auf den Gesang der Aachener<br />
Fans: "Markus Höhner bewunderte ausgiebig: 'So macht die<br />
Riesenaufstiegsparty wirklich Spaß.' Doch plötzlich - etwas mehr als eine<br />
Stunde des Spiels war vorbei - verschloß Höhner seine Ohren."<br />
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Da sollten Sie mal ein Auge drüber werfen<br />
18. April <strong>2006</strong><br />
Die Fußballersprüche - von „hochsterilisieren“ bis „alles andere ist primär“ -<br />
sind eine eigene kleine Industrie geworden, mit Büchern, Kalendern und<br />
Internetseiten. Der Verlag Kiepenheuer & Witsch, verdienstvoll auch im<br />
Fußballbuch-Bereich, bewirbt jetzt auch seine KiWi-Paperbacks mit einer Art<br />
Kicker-Lyrik.<br />
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Lifestyle<br />
18. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Julia Schaaf (FAS/Gesellschaft) erklärt die zunehmende Beliebtheit des<br />
Fußballs bei Frauen: "Es muß heutzutage niemand mehr echter Fan sein, um<br />
an Fußball Gefallen zu finden. Das Schlüsselwort heißt Event."<br />
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Zensur<br />
18. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Die DFL wird ab der nächsten Saison die TV-Bilder der Bundesliga in<br />
Eigenregie produzieren (Stichwort Basissignal); Jörg Krause und Berries<br />
Boßmann (Sport Bild) warnen: "Droht eine Zensur in der Bildauswahl?"<br />
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Aktualisierter Klassiker<br />
15. April <strong>2006</strong><br />
Seit langer Zeit als Kinder-Sachbuch ein Bestseller, zur WM neu aufgelegt: Der<br />
„Was ist Was“-Band zum Thema Fußball (! 14,95, 136 Seiten, mit einem<br />
WM-Sonderteil) von Akademie-Mitglied Christoph Bausenwein.<br />
Übrigens: Der Tessloff Verlag, ein Förderer der Akademie, hat mit Fußball-,<br />
Mal- und Quizbüchern eine Reihe anderer "runder Sachen" für Kinder auf<br />
Lager.<br />
Nahe Vergangenheit<br />
15. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
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Florian Huber (StZ) gedenkt der Toten von Hillsborough: "Heute weiß man: Die<br />
Polizei vor Ort war nie Herr der Lage. Die Liverpool-Fans wurden durch ein<br />
einziges enges Tor über einen Tunnel in einen der bereits überfüllten Blöcke<br />
geschoben. Das Öffnen eines weiteren Gitters hätte das Unglück verhindern<br />
können."<br />
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Fußball Agora<br />
13. April <strong>2006</strong><br />
Als „weltgrößtes Fußballbild“ entsteht in Buchtal in der Oberpfalz ein Ensemble<br />
von acht jeweils fünf Meter hohen Monolithen. Sie werden ab Ende April in<br />
Berlin, unweit des Alexanderplatzes, aufgestellt: „Fußball Agora“.<br />
Der Berliner Künstler Martin Keck hat 3.000 Fußball-Fotos gesichtet. 80 davon<br />
werden verfremdet auf großen Kacheln in Airbrush-Technik aufgebracht, die<br />
wiederum zu den Säulen zusammengesetzt werden.<br />
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Neues vom Kiebitz<br />
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Solidarität<br />
13. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Nina Klöckner (FTD) kommen in den aktuellen Kommentaren die guten Taten<br />
der Fifa zu kurz: „Die Fifa gilt vielen als geldgieriges Monster, das alle Macht<br />
der Welt für sich beansprucht. (...) Bei aller Großmannssucht der<br />
Führungsriege – sogar Experten bescheinigen der Fifa, dass sie dem<br />
Weltfußball gute Dienste erweist."<br />
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1,5 Milliarden sehen nichts<br />
12. April <strong>2006</strong><br />
André Heller im Interview mit Jürgen Serke in der „Abendzeitung“ zu der<br />
abgesagten WM-Gala im Berliner Olympiastadion: „Ich habe die Arbeit mit<br />
Peter Gabriel, Brian Eno und dem Choreographen Philippe Decouflé ja<br />
geleistet.“<br />
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Schmus von der heilsamen Rolle des Fußballs<br />
12. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Der Titel der Wirtschaftswoche vom 3. April widmet sich „der Geldmaschine<br />
Fifa“ und den Methoden ihres Präsidenten Joseph Blatter: „Viel Geld – viel zu<br />
viel, wie Kritiker sagen – hat mit der Förderung des Fußballs nur wenig zu tun.<br />
Es fließt in Prachtbauten für Funktionäre wie das neue Vereinsheim in Zürich.<br />
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„Paule“ als Symbol<br />
11. April <strong>2006</strong><br />
„Nichts könnte die derzeitige Lage des DFB und seiner Nationalelf besser<br />
beschreiben als das neue Maskottchen ‚Paule’: Statt des einst stolzen<br />
deutschen Adlers, der drahtig und mit ernstem Blick die Gegner das Fürchten<br />
lehrte, gönnt sich der weltgrößte Sportverband ein aufgedunsenes,<br />
zerfleddertes Federvieh...“<br />
(Kabarettist und Akademie-Mitglied Django Asül)<br />
Fußball unterm Hakenkreuz<br />
11. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Auf der DFB-Tagung über Fußball unterm Hakenkreuz in Bad Boll – Andreas<br />
Rosenfelder (FAZ/Feuilleton) läßt beide gegensätzlichen Versuche ins Leere<br />
laufen, Fußball mit Moral zu laden: „Erstaunlicherweise sprach ausgerechnet<br />
Stephan Kramer, der junge Generalsekretär des Zentralrats der Juden, am<br />
heftigsten gegen die auf solchen Veranstaltungen übliche<br />
Weihrauchsemantik."<br />
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T-Frage<br />
10. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
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Thomas Pany (Telepolis) imponiert der Mut Jürgen Klinsmanns: „Kalifornien-<br />
1 von 9 19.10.10 15:27
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Jürgen hat sich zum kühnen Helden gemacht, weil er gewagt hat, was sich<br />
deutsche Führungspolitiker nicht trauen: Der Bildzeitung einen Handschuh<br />
hinwerfen – und gleich ein ganzes Paar, lässig."<br />
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Wissenschaftler des Torwarttrainings<br />
10. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Armin Lehmann (TspaS/Seite 3) verweist auf die alte, gute Torwartschule<br />
Deutschlands und beklagt mit Blick auf Oliver Kahn die Entwurzelung der auf<br />
Sepp Herberger folgenden Torwart- und Torwarttrainergenerationen.<br />
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(Stadion-)Ästhetik des Fußballs<br />
10. April <strong>2006</strong><br />
Zur Fußball-Ästhetik im Allgemeinen und den Stadien insbesondere schreibt<br />
uns Gerhard Matzig in der Süddeutschen Zeitung ins Stammbuch: „Warum<br />
werden Arenen als multifunktionale, extrem teure Behältnisse geplant, die<br />
„Aida“-Aufführungen oder Biathlon aufbieten, um den ökonomischen Mehrwert<br />
des Universalcodes noch besser abzuschöpfen?"<br />
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Lesezeit<br />
8. April <strong>2006</strong><br />
Der monatsanfängliche Fußball-Vitaminschock an Lesestoff ist da: Die April-<br />
Ausgaben von „RUND“, „11 Freunde“ und „Player“ - im April aufs<br />
Lesenswerteste ergänzt vom Spiegel-Special „Planet Fußball“.<br />
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Undeutsch<br />
8. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Jürgen Ahäuser (FR) bejaht das rechtliche Vorgehen Patrick Owomoyelas<br />
gegen die Rassisten der NPD: „Gut möglich, dass sich einige der so<br />
genannten nationalen Demokraten klammheimlich die Hände über so viel<br />
Beachtung in den Medien reiben. Dennoch war es richtig, den unsäglichen<br />
WM-Planer mit Hilfe der Justiz einer geregelten Entsorgung im<br />
Altpapiercontainer zuzuführen."<br />
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Geldmaschine FIFA<br />
7. April <strong>2006</strong><br />
„Die Geldmaschine FIFA“, so hieß die Titelgeschichte der Wirtschaftswoche<br />
vom 3.4.<strong>2006</strong>. Ein substantieller Überblick über den Wirtschaftsfaktor FIFA und<br />
seine Hauptakteure, mit durchaus kritischem Unterton. U.a. kann man vom<br />
Plan der FIFA lesen, seine Wirtschaftskraft, die sich zu 90% aus den<br />
WM-Einnahmen speist, durch eigene FIFA-Kaufhäuser mit Lizenzprodukten zu<br />
steigern.<br />
Die längste Aufwärmphase der Sportgeschichte<br />
6. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
ARD und ZDF stellen öffentlich ihr WM-Programm vor - Jörn Lauterbach<br />
(Welt/Medien) wirft ein: „Das Schwierigste an der Fußball-WM 'im eigenen<br />
Land' ist mittlerweile die Stabilisierung der Vorfreude."<br />
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2 von 9 19.10.10 15:27
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Fairer Fußball<br />
5. April <strong>2006</strong><br />
Einen Fußball, garantiert ohne Kinderarbeit und Kinderhandel hergestellt,<br />
bietet die Kinderhilfsorganisation „terre des hommes“ an:<br />
Er entspricht den DFB- und FIFA-Richtlinien, ist aus Synthetikmaterial und<br />
kostet nur ! 9,90.<br />
terre des hommes<br />
Tiefer Fall<br />
5. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Frank Neumann (FAZ) bedauert das Ende des FSV Frankfurt: „Die Geschichte<br />
der Fußballfrauen des FSV Frankfurt liest sich wie ein Klassiker von hohem<br />
Aufstieg und tiefem Fall eines einst übermächtigen Teams. In den achtziger<br />
und neunziger Jahren war der FSV im Frauenfußball Vorreiter und Maß aller<br />
Dinge."<br />
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Mahlstrom der Geldvernichtung<br />
4. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Matti Lieske (BLZ) unterstützt, ausnahmsweise, die Fifa in ihrer Ablehnung der<br />
„G14“-Forderung nach mehr Geld: „Wofür die Vereine das ganze Geld, wenn<br />
sie es denn erhalten, ausgeben, lässt sich sehr schön am Beispiel Leverkusen<br />
ablesen."<br />
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Tauchen verboten<br />
4. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Mangelhafte Integration? Raphael Honigstein (SZ) berichtet von einer<br />
Anti-Schwalben-Kampagne in England, provoziert durch Täuschungen und<br />
Täuschungsversuche vieler ausländischer Spieler: „In Deutschland herrschen<br />
zwar noch nicht Verhältnisse wie in südeuropäischen Ländern, wo<br />
Schwalbenspezialisten vom Schlage Inzaghi als Schlingel bewundert werden,<br />
doch das Verhältnis zu Schummlern ist recht ambivalent."<br />
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Fußball : Kunst : Karten<br />
3. April <strong>2006</strong><br />
Der Kalender „Fußball : Kunst“, eine Co-Produktion des Verlags für moderne<br />
Kunst und der Deutschen Akademie für Fußball-<strong>Kultur</strong>, hat sein Verfallsdatum<br />
erreicht. Aber 10 schöne Kunst-Postkarten mit Motiven u.a. von Ingeborg<br />
Lüscher, Herbert Liedel („Betende Hände“), SAM & BEN und Raymond<br />
Cuijpers sind für ! 1.- pro Stück noch erhältlich.<br />
Verlag für moderne Kunst<br />
Seifenoper<br />
3. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Oliver Kahn gibt seinen starken Freunden und großen Brüdern sehr viele, sehr<br />
schwierige, wohl unlösbare Hausaufgaben. Uli Hoeneß, der seinen eigenen<br />
Fehler kaschieren muß, Kahns Vertrag um zwei Jahre verlängert zu haben und<br />
seinen hochtalentierten Jungtorwart Michael Rensing verwelken zu lassen,<br />
Hoeneß also scheut nicht die Niedertracht, Jürgen Klinsmann für Kahns Fehler<br />
verantwortlich zu machen. Das ist so durchschaubar wie lächerlich.<br />
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Wenn der WM Gefahr droht, dann aus dem Osten<br />
2. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Matthias Wolf (FAS) resümiert eine Studie, die vor der Gewalt in den neuen<br />
Bundesländern warnt: „Fast wöchentlich gibt es Spielunterbrechungen, weil<br />
Krawallmacher mit Leuchtraketen um sich schießen. In der Oberliga Nordost,<br />
vor allem in der Südstaffel, wimmelt es nur so vor brisanten Duellen schon zu<br />
DDR-Zeiten verfeindeter Gruppen."<br />
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Vom Knüpfen und Kräftigen<br />
1. April <strong>2006</strong><br />
Im Vorwort beschreibt André Heller das Ziel, „die Bande zwischen Fußball und<br />
<strong>Kultur</strong> immer wieder aufs Neue zu knüpfen und zu kräftigen, ohne dabei ihre<br />
Zartheit zu beschädigen ...“<br />
Die Rede ist vom „ Anstoss“, der Zeitschrift des Kunst- und<br />
<strong>Kultur</strong>programms der Bundesregierung zur FIFA WM <strong>2006</strong> .<br />
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Bayer-Blues<br />
1. April <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Roland Zorn (FAZ) beschreibt den Sog, den der Fall Reiner Calmunds in<br />
Leverkusen nach sich zieht: „Der schmerzliche Abnabelungsprozeß von einem<br />
vermeintlich jovialen Netzwerker, der so gut wie jeden zu duzen pflegte, den er<br />
vielleicht mal gebrauchen konnte, ist noch lange nicht abgeschlossen.<br />
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Poetik des Fußballs<br />
31. März <strong>2006</strong><br />
Akademie-Mitglied Gunter Gebauer, Professor für Philosophie und<br />
Sportsoziologe an der Freien Universität Berlin hat seine „Poetik des Fußballs“<br />
veröffentlicht (Campus, Frankfurt/New York, 180 Seiten, ! 14,90).<br />
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Anfassbarer Klömpchensklup<br />
31. März <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Mathias Klappenbach (Tsp) übt schon mal das Vereinslied Alemannia<br />
Aachens: „Wie viele andere Traditionsklubs drohte die Alemannia in den<br />
Neunzigerjahren in den unteren Ligen zu verschwinden. Doch sie kam zurück.<br />
Und überstand in der Zweiten Liga vor ein paar Jahren die drohende Pleite, als<br />
in der Fußgängerzone Geld für das Überleben gesammelt werden musste. Die<br />
Leute gaben gerne, auch der Trainer und die Spieler spendeten damals Geld<br />
für ihren immer noch echten, anfassbaren 'Klömpchensklup'.<br />
Es gibt wohl niemanden, der sich in Zeiten am Reißbrett entworfener<br />
Bundesliga-Projekte wie derzeit in Hoffenheim nicht über die Rückkehr der<br />
Alemannia in die Bundesliga freuen würde.“<br />
Sehnsuchtsseufzer<br />
30. März <strong>2006</strong><br />
Sehnsuchtsseufzer stößt die Süddeutsche Zeitung in ihrem Fernseh-<br />
Wochenprogramm angesichts der angedrohten Sendung „Die WM-Show mit<br />
Jörg Pilawa“ (30.3.<strong>2006</strong>, 20.15 Uhr, ARD) aus: „Herr, lass’ endlich den 9. Juni<br />
kommen. Dann hat das ewige Gerede rund um den Fußball ebenso ein Ende<br />
wie diese Form des Trittbrett-Entertainments. Die Wahrheit ist auf dem Platz.<br />
Und die Unterhaltung auch.“<br />
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Kollektives Aufatmen<br />
29. März <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Roland Zorn (FAZ) kommentiert das Urteil des Bundesverfassungsgerichts<br />
über Sportwetten: „Das Urteil ist gesprochen und hebt sich wohltuend ab von<br />
den vielen kommerziellen Erwägungen, die vorher laut oder halblaut wurden,<br />
wenn über die mögliche Aufhebung des staatlichen Glücksspielmonopols<br />
diskutiert wurde.<br />
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Risiko übersehen<br />
28. März <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Nachdem der Nigerianer Ogungbure in einem Spiel der NOFV-Oberliga<br />
rassistisch beschimpft worden ist, zeigt er dem Mob abschätzig den Hitlergruß;<br />
die Polizei wird aus einem Opfer einen Täter machen.<br />
Frank Jansen (Tsp) erschaudert: „Jetzt ermittelt die Polizei – gegen<br />
Ogungbure."<br />
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Kein Ort, in dem Fußball alles ist<br />
28. März <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Akademie-Mitglied Christian Eichler (FAZ) stellt uns Reading, Aufsteiger in<br />
die Premier League, als Stadt der <strong>Kultur</strong> vor: „So früh im Jahr war noch keinem<br />
Klub in der englischen Fußballgeschichte der Aufstieg in die Premier League<br />
gelungen. Letztes Jahr Wigan, die graue Industriesiedlung im Nordwesten;<br />
dieses Jahr Reading, das propere Bürgerstädtchen an der Themse.<br />
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Wilde Kerle boomen<br />
27. März <strong>2006</strong><br />
Nach den ersten zwei Wochen hat sie schon die 1-Million-Zuschauer-Grenze<br />
in Deutschland übersprungen und damit den besten Start eines Kinderfilms in<br />
der deutschen Kino-Geschichte hingelegt: Die dritte Folge der „Wilden Kerle“<br />
im Kino, eine Mischung aus Mad Max, Bullerbü und deutscher Kino-Komödie<br />
(personalisiert durch die Auftritte von Uwe Ochsenknecht).<br />
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Fußballfreie Zone<br />
25. März <strong>2006</strong><br />
Angeblich soll es ja wirklich Menschen geben, die sich für die WM nicht<br />
interessieren. Daher haben in der WM-Stadt München zwei kreative Köpfe<br />
(<strong>Kultur</strong>profi Stephan Barbarino und Werbeprofi Karl-Heinz Schwaiger) die<br />
Initiative „Fußballfreie Zone“ ins Leben gerufen. Auf ihrer Internetplattform<br />
sollen ab 1. Mai <strong>2006</strong> Hinweise auf Veranstaltungen und Angebote zu finden<br />
sein, die garantiert nichts mit Fußball zu tun haben.<br />
Web<br />
Streichkandidat Franz<br />
25. März <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Die Abwesenheit Franz Beckenbauers beim wichtigen Uefa-Kongreß in<br />
Budapest deuten die großen Zeitungen als Verzicht auf seine<br />
Präsidentschaftskandidatur. Thomas Kistner (SZ) rätselt nicht lange über<br />
Beckenbauers Grund: „Lennart Johansson ist verstimmt über Beckenbauers<br />
Verhalten.<br />
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Der Duft des großen, weiten Spiels<br />
24. März <strong>2006</strong><br />
Aus dem FIFA-Magazin (April <strong>2006</strong>): „Erstmals in der 76jährigen Geschichte<br />
der FIFA <strong>Fussball</strong>-Weltmeisterschaft TM ist im Zusammenhang mit diesem<br />
Wettbewerb ein Parfüm auf dem Markt - rechtzeitig zur WM in Deutschland.<br />
Der Lizenznehmer ars parfum bietet (...) für alle Fußballfans ein faszinierendes<br />
Herrenparfüm an. Der Duft zur FIFA-WM (...) wird als 100ml-Eau-de-<br />
Toilette-Spray zum Preis von ! 29,95 angeboten ...“.<br />
Bilder und Ton<br />
24. März <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Fußball-Länderspiel im ZDF – Marcus Bäcker (BLZ/Media) dreht den Ton aus:<br />
„Ein nichts Gutes versprechender Einstieg ist zum Beispiel ein Satz wie: 'Die<br />
deutsche Mannschaft möchte sich mit Leistung an die Anhänger ankuscheln.'<br />
Macht niemand, glauben Sie? Da kennen Sie aber Johannes B. Kerner nicht.<br />
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Männerbilder - Frauenbilder<br />
23. März <strong>2006</strong><br />
„Als Metapher für das Runde im Mann und das Eckige in der Liebe“ versteht<br />
Constanze Kleis ihr Buch „BallGefühle - Wie Fußball uns den Mann erklärt“<br />
(Krüger Verlag, Frankfurt <strong>2006</strong>, ! 13,90). Und die routinierte Journalistin und<br />
Autorin (u.a. „Jeder Fisch ist schön - wenn er an der Angel hängt“) tut dies mit<br />
viel Verve, viel Kenntnis und vielen schönen Formulierungen:<br />
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Grenzenlose Gier<br />
23. März <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Thomas Kistner (SZ) kritisiert die zwei Forderungen der „G14“, die Champions<br />
League nach ihrem Sinne zu modellieren und von der Fifa Gebühren für die<br />
Abstellung von Nationalspielern zu erhalten: „Die G14 wird zur Bedrohung für<br />
die bräsigen Verbände. Sie will bei allen Entscheidungen mitreden,<br />
Spielplangestaltung, Transferrecht – und mitkassieren.<br />
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Politik: Bitte draußen bleiben!<br />
22. März <strong>2006</strong><br />
„Der Spiegel“ hat die Bevölkerung befragt: „ Die Krise der deutschen Fußball-<br />
Nationalmannschaft beschäftigt inzwischen auch die Politik. Halten Sie es eher<br />
für hilfreich oder eher für nicht hilfreich, dass sich Politiker in diese Diskussion<br />
einschalten?“. Nicht überraschend: 10% halten es für hilfreich, 75% für nicht<br />
hilfreich.<br />
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Drei deutsche Sorgen: Fußball, Amerika, Wetter<br />
22. März <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Die Sport Bild hat Jürgen Klinsmann letzte Woche vorgehalten, das Ausland<br />
würde über den deutschen Fußball schon lachen. Stimmt! Nur: über wen und<br />
was denn, bitte schön? Über die Torwartfrage, Fitness-Training oder den<br />
Sportpsychologen? Nein, es ist die Hysterie über Klinsmanns Wohnsitz und<br />
seine Methoden, das einige internationale Zeitungen den Kopf schütteln<br />
macht: etwa den Economist, vielleicht das wichtigste Magazin der Welt; die<br />
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FAZ zitiert heute daraus.<br />
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Zu groß, zu teuer<br />
21. März <strong>2006</strong><br />
Das vom amerikanischen Regisseur Robert Wilson und dem Musiker Herbert<br />
Grönemeyer geplante WM-<strong>Kultur</strong>projekt „Soccersongs“ wird nicht stattfinden.<br />
Die Staatsoper Unter den Linden teilte mit, dass die künstlerischen Visionen<br />
finanziell und technisch nicht umsetzbar sind.<br />
<strong>Fussball</strong>isierung auf der Leipziger Buchmesse<br />
21. März <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Joachim Güntner (NZZ) referiert die Leipziger Buchmesse: „Eine<br />
Re-Politisierung der Literatur, und zwar als Trend, haben wir nicht ausmachen<br />
können. Ebenso wenig eine neue Sehnsucht danach, gesellschaftlich relevant<br />
zu schreiben. Statt einer Politisierung drängte sich eher die '<strong>Fussball</strong>isierung'<br />
des Buchmarktes aufdringlich ins Blickfeld; kein Wunder, da im WM-Jahr rund<br />
250 deutschsprachige Titel zum Thema <strong>Fussball</strong> verkauft sein wollen. Dabei<br />
fiel in Leipzig auf, mit welchem Genuss man gerade solche Bücher<br />
präsentierte, die von Frauen geschrieben sind. Mit dem Vorurteil, das weibliche<br />
Geschlecht sei zu intelligent, um sich für <strong>Fussball</strong> zu interessieren, hat die<br />
Messe gründlich aufgeräumt.“<br />
Sensationsjournalismus<br />
20. März <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Stefan Niggemeier (FAS/Medien) zieht die tz für ihren Sensationsjournalismus<br />
in Sachen Schweinsteiger am Ohr: „Das scheint ein lustiger Haufen zu sein,<br />
die Jungs von der Münchner Boulevardzeitung tz, die gerade bundesweite<br />
Berühmtheit erlangte, weil sie Bastian Schweinsteiger und zwei Kollegen mal<br />
eben schlagzeilengroß zu Beschuldigten in einem Wettskandal machte.<br />
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Kabarettreif<br />
20. März <strong>2006</strong><br />
Fußball ist immer ein Thema, auch und gerade für Autor und Kabarettist Frank<br />
Goosen, der von seinem persönlichen Zugang zu berichten weiß: Erster<br />
Stadionbesuch, Idole der Kindheit, Frauen&Fußball, die Kunst des<br />
Abstaubens... Viele Fragen, die letzte heißt: „Wieso überhaupt Fußball?“.<br />
www.frankgoosen.de<br />
Schon seit Oktober 2004 sind die Berliner Kabarettisten der „Distel“ mit<br />
„Torschusspanik“ unterwegs. www.distel-berlin.de.<br />
Haben die Deutschen das nötig?<br />
18. März <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Wolfgang Roth (SZ/Meinungsseite) stellt den deutschen Anspruch und die<br />
deutsche Sehnsucht in Frage, Nummer 1 zu sein: „Warum um alles in der Welt<br />
muss eine Nation wie Deutschland unbedingt Weltmeister werden oder bei<br />
Olympischen Spielen die meisten Medaillen einheimsen?<br />
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Begeisterung im stillen Örtchen<br />
17. März <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Jakob Strobel y Serra (FAZ/Reise) berichtet von der Internationalen<br />
Tourismusbörse: „... Im Grunde sind wir nämlich alle kleine Klinsmänner. Der<br />
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Juni, der Hauptmonat der WM, ist entgegen aller Usancen der am besten<br />
gebuchte Monat des Jahres. Mit viel Werbung, Preisnachlässen und<br />
zusätzlichen Verlockungen wie Grillpartys und Freibier bei deutschen Spielen<br />
hat man die Hotels rund um das Mittelmeer gefüllt.<br />
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Pay-TV: Kommt eine Lawine ins Rollen?<br />
16. März <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Exklusiv meldet die Stuttgarter Zeitung heute, daß Premiere und die Telekom<br />
ihre Zusammenarbeit im Pay-TV forcierten und daß ein solches Abkommen<br />
den im Dezember geschlossenen TV-Vertrag gefährde: „Nach<br />
StZ-Informationen wird zurzeit ein spektakulärer Gegenentwurf zur Taktik und<br />
Aufstellung von Arena vorbereitet.<br />
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Edelprodukt und Dutzendware<br />
15. März <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Die DFL stellt ihre Wirtschaftsbilanz vor, den „Bundesliga Report <strong>2006</strong>“; Roland<br />
Zorn (FAZ) trennt zwischen Zahlen und Ergebnissen: „Die Bundesliga boomt.<br />
Die Bundesliga ist spitze. Die Bundesliga ist eine Marke – wirtschaftlich und<br />
aus der Sicht des Konsumenten. Die Bundesliga darbt. Die Bundesliga lahmt.<br />
Die Bundesliga sucht nach einem starken Profil – sportlich und aus der Sicht<br />
des Fans.<br />
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Pfiffe gegen Klinsmann?<br />
14. März <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Werden die Dortmunder Fans gegen Klinsmann pfeifen? Christof Kneer (SZ):<br />
„Zur Stimmungsaufhellung kann nur ein überzeugendes Länderspiel beitragen,<br />
und zu allem Überfluss ist nun ein Heimspiel im Feindesland daraus<br />
geworden.<br />
Wird der DFB den Dortmunder Zuschauern unliebsame Transparente aus der<br />
Hand reißen? Ralf Köttker (Welt) lehnt diese nordkoreanische Maßnahme ab:<br />
„Dem Bundestrainer tut man mit solchen Restriktionen keinen Gefallen.<br />
Stimmungen lassen sich nicht am Stadioneingang filtern.<br />
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Die Pfalz am Ball<br />
13. März <strong>2006</strong><br />
Das Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde bereitet eine<br />
Ausstellung „Die Pfalz am Ball - Fritz Walter und Co“ vor, die ab 19. Mai in der<br />
Pfalzbibliothek in Kaiserslautern (Bismarckstraße 17) zu sehen sein wird.<br />
Vorher im Vortragsprogramm: Am 5.4.<strong>2006</strong> Nils Havemann („Fußball unterm<br />
Hakenkreuz“), am 3.5.<strong>2006</strong> Markwart Herzog („Jüdische Sportler im FCK 1910<br />
– 1936“)<br />
Weltmacht<br />
12. März <strong>2006</strong><br />
„Alle vier Jahre sind wir für wenige Wochen, was die USA sonst immer sind.<br />
Der leuchtende Referenzpunkt, die Weltmacht Nr. 1, das Land der<br />
unbegrenzten Möglichkeiten. Während den USA aber aufgrund ihrer<br />
eindeutigen Machtposition der Makel einer arroganten Weltmacht anhängt,<br />
schlägt uns vor allem Sympathie und Begeisterung entgegen. Unsere Art des<br />
Spiels ist beeindruckend, faszinierend und ästhetisch einmalig“<br />
(Der brasilianische Dokumentarfilmregisseur Joao Moreira Sales)<br />
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Fußball-Dramolett<br />
11. März <strong>2006</strong><br />
Ein „Fußball-Dramolett“ von ihm wird im April uraufgeführt: Moritz Rinke, u.a.<br />
aktiv in der deutschen Nationalmannschaft der Literaten (2005 in Italien unter<br />
der Trainerschaft von Hans Meyer glorreicher Zweiter von vier teilnehmenden<br />
Mannschaften). Rinke: „Der Fußball entzieht sich seiner konkreten<br />
Darstellbarkeit genauso wie seiner Überhöhung, die dennoch diesen Sommer<br />
über uns hereinbrechen wird wie ein beredter Brei“. Sein Stück ist „ein reines<br />
Fußballdrama, keine irgendwie auf den Fußball hinzielende Kunst-Metapher...“<br />
Neue Wettäffare<br />
11. März <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Neue Wettaffäre im deutschen Fußball: „Jeder Verband hat den Skandal, den<br />
er verdient“ (BLZ) / „die Szene hat aus dem Hoyzer-Skandal weder gelernt,<br />
noch lässt sie sich davon abschrecken“ (SZ) / „so unangenehm diese<br />
Geschichte auch ist, den Glanz, der von einer Weltmeisterschaft ausstrahlt,<br />
kann eine noch so miese Wettaffäre nicht nachhaltig ramponieren“<br />
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Fairness und Gewalt<br />
10. März <strong>2006</strong><br />
„Fußball zwischen Fairness und Gewalt“ heißt die Tagung der Evangelischen<br />
Akademie Hofgeismar von 31.3. bis 1.4.<br />
Unter den Vortragenden u.a. Gunter Pilz, Georg Hofmeister, Hans Florin,<br />
Heinz Zielinski - die Veranstaltung findet im Rahmen der „Dekade zur<br />
Überwindung von Gewalt“ statt, die die christlichen Kirchen für das erste<br />
Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts ausgerufen haben.<br />
Nähere Informationen: www.akademie-hofgeismar.de<br />
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Neues vom Kiebitz<br />
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Gute Freunde<br />
9. März <strong>2006</strong><br />
Neuerscheinung im Bereich Bücher zur Vereinsgeschichte: Gute Freunde -<br />
Die wahre Geschichte des FC Bayern München.<br />
Thomas Hüetlin beschreibt den Aufstieg der Bayern als eine Firmen-,<br />
Familien- und <strong>Kultur</strong>geschichte. Textauszug<br />
"Ich bin verzückt von diesem Buch, das die Entwicklung des Vereins vom<br />
Oberligadurchschnittsteam zum Weltclub mit Herz und dessen große<br />
Charaktere in wunderbarer Weise und journalistisch grandios beschreibt."<br />
FCB-Fan Peter Brugger (Sportfreunde Stiller)<br />
Leidenschaft<br />
9. März <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Wir und die Schalker müssen uns den US Palermo in etwa wie die Gallier<br />
vorstellen - Dirk Schümer (FAZ): "Das kleine, stets vollbesetzte Stadio Renzo<br />
Barbera in Palermo ist bei den reichen Fußballprofis Norditaliens berüchtigt.<br />
Wo Schalke heute antritt, verstehen die Tifosi ihren Lieblingssport noch als<br />
Lebensleidenschaft.<br />
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Geschichte<br />
8. März 2003<br />
Am Wochenende (7. und 8. April <strong>2006</strong>) spielen – nach der Tagung in Irsee<br />
– der DFB und die Akademie Bad Boll das Thema „Fußball unterm<br />
Hakenkreuz“ weiter. Zu den geplanten Referenten gehören u.a. Theo<br />
Zwanziger, Moshe Zimmermann, Joachim Gauck, Nils Havemann,<br />
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Deutschlands Spur in der Welt – Ausstellung „Global Players“<br />
8. März <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Deutschlands Spur in der Welt – Erik Eggers (FTD) schildert sein Behagen auf<br />
der Kölner Ausstellung „Global Players“: „Es ist nicht übertrieben, diese Schau<br />
als Perle des offiziellen Kunst- und <strong>Kultur</strong>programms zu bezeichnen, rund<br />
250.000 Euro sind dafür aus dem 30 Mio. Euro starken Fonds des<br />
Bundesinnenministeriums geflossen. Dabei hätte auch das Auswärtige Amt die<br />
Finanzierung übernehmen können.<br />
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Fifa-Workshop<br />
8. März <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Abwesenheit beim Fifa-Workshop: Franz Beckenbauer senkt den Daumen<br />
über Jürgen Klinsmann, die Bild-Zeitung erörtert seinen Rücktritt, die FAZ wirt<br />
ihm schlechten Charakter vor, die FR rät zur Mäßigung.<br />
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BILDUNG UND SOZIALES<br />
7. März <strong>2006</strong><br />
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Die „Stiftung Jugendfußball“ lädt am 16. März zum Forum „Faszination<br />
Fußball“ in die SAP-University St. Leon-Rot ein. Auf den Podien dabei u.a.<br />
Theo Zwanziger, Jürgen Klinsmann, Matthias Sammer, Dieter Hoeness,<br />
Joachim Löw, Heinz Liesen, Dietmar Hopp. Mehr Informationen:<br />
www.stiftung-jugendfussball.de<br />
Nostalgie<br />
7. März <strong>2006</strong><br />
Am ersten Sonntag im April und ab Mai jeden Sonntag wieder: Ein Fest für<br />
Nostalgiker bei Phönix - Historische WM-Spiele mit Original-Kommentator (so<br />
am 5.3.<strong>2006</strong> mit Rudi Michels wohltuend distanziertem Live-Kommentator vom<br />
WM-Finale 1966). Der Fußball von damals scheint von „Respekt“ geprägt: Für<br />
den Gegner bis zum Strafraum, für die ganze Fläche des Spielfelds, für die<br />
unbedrängten 40m-Solos... Dazwischen Reportagen, Zeitzeugen und<br />
Interviews (fast schon wieder zu viel Talk für unbedrängte Nostalgie). Beim<br />
Auftakt im Februar sahen schon zwischen 3 und 4 Millionen Zuschauer zu.<br />
Fußballwahnsinn - In dubio goleo<br />
6. März <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Fußballwahnsinn – drei Politiker lassen sich von der Bild-Zeitung in den Wald<br />
locken und wollen Jürgen Klinsmann zum Rapport ins Parlament bestellen;<br />
Oskar Beck (Welt) faßt sich an den Kopf: „Falls sich hinter dem Vorstoß des<br />
Sportausschuß-Trios nur die Einsamkeit von Hinterbänklern verbirgt, die schon<br />
immer mal in der Bild-Zeitung die deutsche Mannschaft aufstellen wollten,<br />
wäre alles halb so schlimm – doch wir fürchten, daß im Windschatten dessen<br />
ein bedenklicher Trend galoppiert:<br />
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BÜCHER<br />
6. März <strong>2006</strong><br />
Peter Cardorff/Conny Böttiger. Der letzte Pass: Fußballzauber in<br />
Friedhofswelten. Göttingen (Die Werkstatt) 2005 (! 19,80). „Eine erstaunlich<br />
Vielfalt an Berührungspunkten zwischen Fußball und Friedhof... Lauter Dinge,<br />
über die sich sonst kein Mensch den Kopf zerbricht“ schreibt Bernd Steinle in<br />
einer sehr lobenden FAZ-Besprechung (2.2.<strong>2006</strong>). +++ Frank Fligge/Sascha<br />
Fligge. Die Akte Schwarz-Gelb. Dortmund (Lensing-Wolff) 2005 (! 14,80):<br />
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BILDUNG UND SOZIALES<br />
3. März <strong>2006</strong><br />
„Die Welt spricht Fußball“ heißt ein Projekt - unterstützt auch von der<br />
Deutschen Akademie für Fußball-<strong>Kultur</strong> -, das Sprachförderung durch Fußball<br />
betreibt. Anfang März startet der Pilot in der Nürnberger Scharrer-Hauptschule<br />
mit 22 Fünft- und Sechsklässler, der Dortmunder Germanist und Akademie-<br />
Mitglied Uwe Wiemann hat die Projektleitung.<br />
Gerichtsshow<br />
2. März <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Diskussionen über Schiedsrichterentscheidungen im Fernsehen – Christoph<br />
Biermann (taz) schildert sein Unbehagen beim Zuschauen und, vor allem,<br />
beim Mitmachen: „Es ist unglaublich, welch großen Anteil das Betrachten und<br />
nachfolgende Besprechen von Schiedsrichterentscheidungen bei uns<br />
einnimmt.<br />
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POLITIK UND GESELLSCHAFT<br />
7. Februar <strong>2006</strong><br />
<strong>Kultur</strong>revolutionen im Wasserglas: Der Vorschlag von Klinsmann & Co., den<br />
Hockey-Nationaltrainer Bernhard Peters (45, Weltmeister 2002) zum<br />
technischen Direktor des DFB zu erheben, sorgt für Aufregung in struktur- und<br />
wertkonservativen Fußball-Milieus. Reaktionen von „Schnapsidee“ (Kohler),<br />
„Karneval“ (Berti Vogts), „Ich kenn auch einen Volleyballtrainer“ (Neururer),<br />
„Ente“ (Fußballlehrer-Verbandsvorsitzender Zingraf), „unorthodox“ (VfB-Staudt)<br />
bis „kann mir das gut vorstellen“ (Klopp). DFB-Chef Zwanziger: vorsichtigzurückhaltend,<br />
wieder zum<br />
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KÜNSTE UND KULTUR<br />
6. Februar <strong>2006</strong><br />
„Visuell gehören der Fußball und das Theater in die Kategorie ‚schöne Künste’.<br />
Der Fußball allerdings bringt den Menschen eine Art von Freude und<br />
Unterhaltung, die man im Theater nur selten erlebt.“ (Josef Vinklar,<br />
Schauspieler am Prager Nationaltheater, kicker, 30.1.<strong>2006</strong>). +++ Premiere für<br />
das Tanzspektakel „Maracana“ der brasilianischen Star-Choreographin<br />
Deborah Colker im Rahmen des WM-Kunst- und <strong>Kultur</strong>programms in der<br />
<strong>Kultur</strong>fabrik Kampnagel in Hamburg:<br />
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Von Superlativen fernhalten<br />
14. Januar <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
Mathias Schneider (StZ) hält die Absage der WM-Gala für einen<br />
„Offenbarungseid“: „Mit der Streichung der Show geht eine schwarze Woche<br />
für den Ausrichter Deutschland zu Ende, nachdem die Stiftung Warentest den<br />
WM-Stadien ein schlechtes Zeugnis ausgestellt hatte. Es bleibt dabei, dass<br />
der Ausrichter aus den negativen Schlagzeilen nicht recht herauskommt,<br />
nachdem im Dezember die Verbraucherschützer bei der Ticketvergabe Sturm<br />
gelaufen waren.<br />
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Stilempfinden der 50er Jahre<br />
14. Januar <strong>2006</strong> - Oliver Fritsch<br />
In einem sehr lesenswerten Interview im Tagesspiegel drückt<br />
Zeit-Herausgeber Michael Naumann seine Sorge vor <strong>2006</strong> aus: „Ich habe vor<br />
diesem Jahr Angst. Ich fürchte, dass<br />
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Ungarns Autoren sind Europameister<br />
21. Mai 2008<br />
Die ungarische Literaten-Nationalmannschaft bestätigte ihre Favoritenrolle und<br />
gewann die Literaten-EURO 08, die gestern am Wiener Sportclub-Platz zu<br />
Ende ging. Mit dem 4. Platz hinter den Teams der Schweiz und Sloweniens<br />
legten Österreichs Schriftsteller die Messlatte für die österreichische<br />
Nationalmannschaft bei der EURO 08 recht hoch. Nach ergiebigen<br />
Regenfällen, die reguläre Matches am letzten Turnier-Spieltag unmöglich<br />
machten, besiegten die österreichischen Literaten sogar die favorisierten<br />
Ungarn mit 4:2 im Elfmeterschießen und wurden außerdem mit dem Titel „Fair<br />
Play Winner“ ausgezeichnet. Web<br />
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