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Skriptum Tierschutz im Unterricht - Vorarlberg

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...grunz...<br />

Stallboden gegenüber Kälte. Heute wird in<br />

vielen Ställen nicht mehr eingestreut, sondern<br />

geheizt. Einstreu dient den Schweinen<br />

als Beschäftigungsmaterial zum Wühlen,<br />

Beißen, Kauen und Schnüffeln. Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

mit Stroh, Rauhfutter<br />

oder anderen geeigneten Gegenständen sind<br />

zur Vermeidung von Verhaltensstörungen<br />

wie Schwanzbeißen unbedingt notwendig.<br />

Sie sind jedenfalls tiergerechter als die prophylaktische<br />

Amputation des schweinetypischen<br />

Ringelschwanzes.(51)<br />

Das Fressen beinhaltet neben dem Aufnehmen<br />

von Nahrung auch die Futtersuche und<br />

die Beschäftigung mit Futter. Hausschweine<br />

zeigen trotz jahrtausendelanger Domestikation<br />

in den Grundzügen das gleiche<br />

Fressverhalten wie Wildschweine.(52) Ist das<br />

verabreichte Futter zu konzentriert (nur eine<br />

kleine Menge dient dem Hungerstillen) oder<br />

ist die Nahrung zu wenig strukturiert (die<br />

Beschäftigung mit dem Futter beschränkt sich<br />

auf das Verschlingen), resultieren Verhaltensstörungen:<br />

stereotypes Leerkauen, Beißen an<br />

Stangen der Stallbegrenzung oder Benagen<br />

sonstiger Stalleinrichtungen bis zum Beknabbern<br />

von Ohren und Schwänzen bei Artgenossen.<br />

Die Folgen dieser Ersatzhandlungen<br />

sind oft Wunden, welche ihrerseits zu schweren<br />

Infektionen führen können.<br />

Sauen (ausgewachsene weibliche Tiere) werfen<br />

ihre Ferkel in der Abferkelbucht. Für die<br />

Gestaltung einer tiergerechten Abferkelbucht<br />

müssen sowohl die Bedürfnisse der Sau<br />

als auch diejenigen ihrer Ferkel berücksichtigt<br />

werden.(53) Trächtige Sauen werden entweder<br />

einzeln (mit Brustgurt angebunden oder<br />

<strong>im</strong> Kastenstand) oder in Gruppen gehalten.<br />

Im Kastenstand oder in Anbindehaltung ist es<br />

den Schweinen z.B. unmöglich, Liege- und<br />

Kotplatz zu trennen, was sie unter normalen,<br />

natürlichen Umständen tun.(54)<br />

Fressverhalten von<br />

Hausschweinen:<br />

das Verhalten<br />

von Hausschwei-<br />

52Um<br />

nen unter verschiedenenHaltungsbedingungen<br />

zu studieren,<br />

wurden Hausschweine<br />

aus Kastenständen ins<br />

Freigehege umgesiedelt.<br />

Schon nach wenigen Tagen<br />

verbrachten Schweine<br />

<strong>im</strong> Freigehege auch bei<br />

Zufütterung einer vollen<br />

Tagesration über die Hälfte<br />

ihrer Aktivitätszeit mit<br />

Erkunden u. Futtersuche.<br />

Kastenstand „Eiserne<br />

Jungfrau“:<br />

der Tierhalteverordnung:<br />

54Aus<br />

„Schweine dürfen<br />

nicht dauernd einzeln<br />

oder angebunden gehalten<br />

werden.“<br />

41<br />

SCHWEINE<br />

NUTZTIERE<br />

Anforderungen an<br />

Abferkelbuchten:<br />

müssen minde-<br />

531.Abferkelbuchten<br />

stens zu zwei Dritteln<br />

planbefestigt sein.<br />

2. Ferkeln ist ein eingestreutes<br />

oder nach dem<br />

Stand der Tierhaltungstechnik<br />

gleichwertiges<br />

Liegenest anzubieten.<br />

3. Die Gesamtfläche der<br />

Abferkelbucht muss mindestens<br />

5 m2 betragen.<br />

(Bundesländervereinbarung<br />

Nutztierhaltung)

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