12.11.2012 Aufrufe

Skriptum Tierschutz im Unterricht - Vorarlberg

Skriptum Tierschutz im Unterricht - Vorarlberg

Skriptum Tierschutz im Unterricht - Vorarlberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

...grunz...<br />

Fressen und Liegen und gemeinsamer Lauffläche<br />

besteht, wird für tragende Sauen<br />

bereits praktiziert. In neuen Abferkelbuchten<br />

werden Muttersauen z.B. zwei Mal am Tag<br />

auf einem gemeinsamen Fütterungsplatz<br />

außerhalb der Buchten gefüttert. Dort koten<br />

und harnen die Sauen auch. Neben der täglichen<br />

Bewegung, die sich auf die Gesundheit<br />

der Sau und die ganze Geburt positiv auswirkt,<br />

hat dieses System auch den Vorteil,<br />

dass die Abferkelbucht sauber bleibt.<br />

Sowohl für die Aufzucht von Ferkeln wie für<br />

Masttiere eignet sich der Offenfrontstall mit<br />

Tiefstreu (56), eine strohsparende Variante<br />

stellt die Schrägbodenhaltung auf Tretmist<br />

dar. Als weiteres, allerdings noch nicht praxisreifes<br />

Gruppenhaltungssystem sei der<br />

Familienstall von Stolba erwähnt. Eine für die<br />

Praxis geeignete Variante ist die<br />

Abferkelbucht nach Schmid. Sie benötigt<br />

zwar 7,5 m 2 Buchtenfläche gegenüber 5 m 2<br />

in der Intensivhaltung, ist aber tiergerecht, da<br />

das komplette Abferkel- und Säugeverhalten<br />

ungestört ablaufen kann. Die betriebswirtschaftlichen<br />

Ergebnisse sind sogar noch etwas<br />

besser (weniger Ferkelverluste). (57)<br />

SCHWEINEFLEISCHKONSUM<br />

1997 wurden in Österreich pro Person durchschnittlich<br />

rund 57,3 kg Schweinefleisch<br />

gegessen. Beinahe mehr als die Hälfte des in<br />

Österreich konsumierten Fleisches (ca. 97,2<br />

kg/Person) stammt also vom Schwein. Der<br />

Selbstversorgungsgrad an Schweinefleisch lag<br />

in Österreich 1997 bei 101%. Konsumenten<br />

und Konsumentinnen können das Bestreben,<br />

Schweine tiergerecht zu halten, durch den<br />

Kauf von Schweinefleisch aus Betrieben mit<br />

tiergerechten Haltungsbedingungen unterstützen.(58)<br />

Familienstall von Stolba:<br />

Exper<strong>im</strong>enten<br />

wurde aus Frei-<br />

57In<br />

landbeobachtungen<br />

abgeleitet, welche<br />

Umgebungstrukturen für<br />

die Haltung der Schweine<br />

wesentlich sind. Daraus<br />

resultierte die Stalleinrichtung<br />

von Stolba. Im<br />

Familiensystem werden<br />

stabile Gruppen von zwei<br />

älteren und zwei jüngeren<br />

Muttersauen mit ihren<br />

Saug- und Mastferkeln in<br />

jeweils vier frei miteinander<br />

verbundenen möblierten<br />

Buchten gehalten.<br />

Auch der Eber und die<br />

Ferkel wohnen in der Familie.<br />

Die Möblierung<br />

ermöglicht den Schweinen<br />

die wesentlichen<br />

Verhaltensabläufe auf<br />

kleinem Raum durchzuführen.<br />

In diesem Stall<br />

funktionieren dieselben<br />

komplexen Bindungen<br />

wie in einer Gruppe <strong>im</strong><br />

Freigehege. Mast und<br />

Zucht laufen gleichzeitig<br />

in denselben Buchten ab.<br />

Daraus resultiert: Umstallungen<br />

fallen weg, das<br />

Reproduktionspotential<br />

wird voll ausgenützt und<br />

die Trennung der elterlichen<br />

Zuchttiere von ihren<br />

Nachkommen, den Masttieren,<br />

wird vermieden.<br />

Damit reduziert sich die<br />

Stressanfälligkeit der<br />

Schweine.<br />

(s.Kopiervorlage auf Seite<br />

136)<br />

43<br />

SCHWEINE<br />

NUTZTIERE<br />

Schweinefleisch aus tiergerechter<br />

Haltung:<br />

folgenden Organisationenver-<br />

58Die<br />

marktenSchweinefleisch aus Tierhaltungen,<br />

deren Anforderungen<br />

z. T. viel weiter gehen<br />

als die Mindestanforderungen<br />

der BundesländervereinbarungNutztierhaltung:<br />

● KOPRA (Konsumenten-<br />

Produzenten- Arbeitsgemeinschaft):<br />

Hirschgraben 15, 6800<br />

Feldkirch, Tel:<br />

0 55 22/79 687<br />

● ERNTE für das Leben:<br />

● BLM (Bäuerliches<br />

Ländlemarketing):<br />

● Ländle Bur:<br />

(alle: Landwirtschaftskammer<br />

für <strong>Vorarlberg</strong>,<br />

Montfortstraße<br />

9-11, 6900 Bregenz,<br />

Tel: 05574/42044)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!