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Große Broschüre - Kinderwunschzentrum Darmstadt

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23<br />

Die Ursache für das reduzierte Entwicklungspotential der generierten Embryonen liegt<br />

offenbar nicht in einer schlechteren genetischen Ausstattung der eingeschränkt beweglichen<br />

Spermien, da die reduzierte Schwangerschaftsrate bei solchen Spermien durch ICSI komplett<br />

überwunden werden kann (Tab. 4-6), sondern vermutlich an einer gestörten (verlangsamten)<br />

Kinetik des Imprägnations- und Befruchtungsvorganges. Die Kenntnisse über die Bedeutung<br />

der Kinetik dieser Vorgänge sind allerdings gering (s. auch 24h-Beweglichkeit; Vitalität).<br />

7.2.3<br />

IVF-ICSI-Studie:<br />

Die Daten von Tab. 4 und 5 sowie der Abb. 8 und 9 zeigen, daß es keine scharfe Grenze für<br />

die<br />

Indikation zur ICSI-Behandlung gibt.<br />

Um die Bedeutung der Spermiogrammparameter<br />

deutlicher für die Prognose einer<br />

erfolgreichen<br />

IVF-Therapie einerseits und für die Indikation zu einer ICSI-Behandlung<br />

andererseits herauszuarbeiten, wurde an unserer Institution die sog. IVF-ICSI-Studie<br />

eingeführt, die aufgrund der damit gewonnen Erfahrungen jetzt zum generellen<br />

Behandlungskonzept bei „grenzwertigen Spermiogrammen“ gehört. Die IVF-ICSI-Studie<br />

besteht darin, daß bei „Normospermie“ und „grenzwertigen“ Spermiogrammen<br />

(Oligozoospermie I; Asthenozoospermie I) unter der Voraussetzung einer ausreichenden<br />

Anzahl von Eizellen ein Teil der Eizellen der reinen IVF-Behandlung und der andere Teil<br />

dem zusätzlichen ICSI-Verfahren zugeführt wurde (Abb. 10-13).<br />

Abb. 10 zeigt, daß die Beweglichkeit den prognostisch wichtigeren<br />

Parameter darstellt als die<br />

Dichte<br />

der Spermatozoen im Ejakulat. Bei Asthenozoospermie Grad I als Selektionskriterium<br />

(30-50% Beweglichkeit) liegt die Fertilisationsrate bei nur 35%. In etwa 28% aller IVF-<br />

Zyklen kam es bei einer Asthenozoospermie I zu überhaupt keiner Fertilisation, d.h. es<br />

konnten keine Embryonen gewonnen werden (Abb. 11).<br />

Motilität n= Fertilisationsrate SchwangerSchwangersch.- [%]<br />

[%]<br />

schaften<br />

n=<br />

rate [%]<br />

0-20 2 45 0 0<br />

21-30 30 55 0<br />

0<br />

31-40 45 51 6<br />

13<br />

41-50 70 58 15 22<br />

51-60 43 62 11 26<br />

61-70 34 66 8 24<br />

71-80 6 72 1 16<br />

Tab. 4 Fertilisations- und Schwangerschaftsraten bei unterschiedlicher Motilität in der IVF-<br />

Behandlung<br />

(die letzten 230 IVF-Behandlungen vor Einführung von ICSI).<br />

Die<br />

reine Oligozoospermie I als Selektionskriterium (10-20 Mill Spermien pro ml; gute<br />

Progressivbewegleichkeit)<br />

zeigte eine Fertilisationsrate von 65%, die nur knapp unter der mit<br />

ICSI erzielten (78%) lag. Ein Embryotransfer war in allen Zyklen möglich (Abb. 10 und 11).

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