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Große Broschüre - Kinderwunschzentrum Darmstadt

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29<br />

bei der In-vitro-Fertilisation eine Wahrscheinlichkeit der Einnistung (Implantation) von etwa<br />

12-15% pro Embryo, d.h. die Konzeptionswahrscheinlichkeit pro Embryo liegt bei der IVF<br />

nur bei etwa 50% der Spontankonzeptionswahrscheinlichkeit. Durch Transfer von 3<br />

Embryonen wird versucht, diesen Unterschied auszugleichen und zu Schwangerschaftsraten<br />

zu gelangen, die der Norm entsprechen. Die Blastozystenkultur erlaubt jedoch deutlich<br />

günstigere Einschätzungen der Erfolgswahrscheinlichekeit einer Behandlung. Die mittlere<br />

Erfolgswahrscheinlichkeit nach Transfer eines Embryos im Blastozystenstadium liegt bei<br />

30% (s. auch kleine Broschütre: „Blastozystenkultur“).<br />

8.1 Zahl der Follikel:<br />

Während der Ultraschallkontrollen kann die Zahl der Follikel (Eibläschen) ungefähr<br />

abgeschätzt werden. Bei einer völlig normalen Eierstocksfunktion in einem Alter von etwa 30<br />

Jahren der Patientin wird das Heranreifen von etwa 4-5 Follikeln pro Eierstock für typisch<br />

angesehen. Extrem viele Follikel, die dann allerdings in der Regel kleiner bleiben, werden<br />

häufig bei Frauen mit Hyperandrogenämie (zu viele männliche Keimdrüsenhormone)<br />

beobachtet. Die Anzahl der zu stimulierenden Follikel nimmt mit zunehmendem Alter ab;<br />

häufig ist das Wachstum dann auch inhomogen, d.h. die Größe der heranwachsenden Follikel<br />

ist sehr unterschiedlich.<br />

8.2 Zahl der gewonnenen Eizellen:<br />

Man kann nicht davon ausgehen, daß die Zahl der gewonnenen Eizellen der Zahl der vorher<br />

beobachteten Follikel entspricht. Die Ausbeute ist am höchsten (ca. 80%) bei der o.g.<br />

normalen Eierstocksfunktion. Bei sehr vielen und dabei auch kleineren Follikeln werden<br />

relativ weniger und zudem häufig unreife Eizellen gewonnen. Bei inhomogenem Wachstum<br />

der Follikel kann es durchaus geschehen, daß keine Eizelle gewonnen wird.<br />

8.3 Gute und schlechte ovarielle Antwort:<br />

Die ovarielle Reserve, d.h. die Anzahl verfügbarer Eizellen schwindet mit dem Alter bis eine<br />

Untergrenze an noch vorhandenen Eizellen unterschritten wird, von der ab keine Follikel<br />

mehr heranreifen und die Regelblutungen ausbleiben. Diese Phase vom allmählichen<br />

Wahrnehmen einer reduzierten ovariellen Reserve bis zum Aufhören der Regelblutungen<br />

(Menopause) kann man als klimakterischen Übergang (klimakterische Transition) bezeichnen.<br />

In dieser Phase werden die Abstände zwischen den Regelblutungen zunächst kürzer (früher<br />

28 Tage; jetzt z.B. 24-26 Tage) und dann eventuell länger. Weil die Anzahl der<br />

hormonproduzierenden Follikel reduziert ist, sind die FSH-Spiegel im Blut am Anfang eines<br />

Regelzyklus (3.-5. Zyklustag) leicht erhöht. Solche Frauen zeigen auf Hormonzufuhr eine<br />

verminderte ovarielle Antwort, d.h. nur wenige (weniger als 5) Eizellen können gewonnen<br />

werden. Auch bei Frauen, die noch keine erhöhten FSH-Spiegel im Blut haben, können unter<br />

Hormonzufuhr eine reduzierte ovarielle Antwort bieten. Bei solchen Frauen stellt sich erst<br />

unter der Behandlung heraus, daß eine reduzierte ovarielle Reserve vorliegt. Frauen mit<br />

reduzierter ovarieller Reserve haben in der Regel - auch wenn ein Embryotransfer<br />

stattgefunden hat - eine verminderte Chance, eine Schwangerschaft zu erzielen. Das<br />

Gewinnen von 5 Eizellen bei einer Follikelpunktion wird hierbei als kritische Grenze<br />

angesehen.

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