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Große Broschüre - Kinderwunschzentrum Darmstadt

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liegt. Wenn die Resultate der künstlichen Befruchtung weiter verbessert werden sollen, so<br />

muß versucht werden, die natürlichen Verhältnisse noch mehr als bisher nachzuahmen.<br />

10.1 Blastozystentransfer:<br />

(siehe auch“kleine“ <strong>Broschüre</strong>)<br />

Nach der Befruchtung der Eizelle<br />

verbleibt der Embryo bis zum Morulastadium im Eileiter<br />

und<br />

erreicht im frühen Blastozystenstadium um den 6 Tage nach dem Eisprung die<br />

Gebärmutterhöhle. Nach dem etwa<br />

3 Tage später stattfindenden Schlüpfen des Embryos aus<br />

der<br />

Zona pellucida beginnt der Prozeß der Implantation. Spätestens am 12. Tag nach der<br />

Ovulation hat der Trophoblast das mütterliche Gefäßsystem im Endometrium eröffnet,<br />

erkennbar an dem beginnenden Anstieg von HCG im Blut.<br />

Wenn diese natürlichen Verhältnisse im Rahmen der künstlichen Befruchtung nachgeahmt<br />

werden sollen, dann sollte der Embryotransfer entweder früh in den Eileiter (TET) oder, erst<br />

in einem späteren Stadium, dem Blastozystenstadium, in den Uterus erfolgen.<br />

Der tubare Embryotransfer (TET) ist nur bei intakten Eileitern möglich. Eine ausreichende<br />

Anzahl von Vergleichsuntersuchungen zwischen TET und uterinem ET am 2. Tag nach der<br />

Follikelpunktion liegt nicht vor, so daß die generelle Empfehlung des außerdem<br />

technisch<br />

aufwendigeren<br />

TET bei intakten Tuben nicht gegeben werden kann.<br />

Mit der Entwicklung verbesserter Kulturmedien ist es gelungen, Embryonen bis in das<br />

Blastocystenstadium in vitro zu kultivieren und dann erst zu transferieren. Die bisher<br />

vorliegenden Untersuchungen zeigen, daß die Schwangerschaftsrate pro Embryotransfer, pro<br />

transferiertem<br />

Embryo und auch pro Zyklus gesteigert werden kann.<br />

In den Ländern, in denen diese Untersuchungen gemacht wurden (z.B. Holland, Australien),<br />

ist es möglich, mehr als drei Embryonen entstehen zu lassen und diejenigen, die nicht<br />

transferiert werden und bis zum Blastocystenstadium nicht degeneriert<br />

waren und nach<br />

embryologischen<br />

Kriterien weitere normale Entwicklungspotenz aufwiesen, zu<br />

kryokonservieren. Immerhin gehen 50% der Embryonen bis zur Blastocystenkultur verloren.<br />

Dies entspricht der normalen Rate chromosomal fehlgebildeter menschlicher Eizellen und<br />

wohl auch der Rate des Absterbens von spontan entstandenen Embryonen. Mit dem<br />

Absterben von etwa 50% der Embryonen in der Kultur bis zum Blastocystenstadium wird<br />

somit nur sichtbar, was unter normalen Verhältnissen mit nicht vitalen Embryonen in den<br />

Eileitern bzw der Gebärmutter vor der Implantation auf natürliche Weise geschieht. Der<br />

Transfer von intakten Embryonen im Blastocystenstadium erfolgt somit nach der natürlichen<br />

Aussonderung nicht entwicklungsfähiger Embryonen. Aus diesem Grund resultiert eine hohe<br />

Schwangerschaftsrate pro Embryotransfer und auch transferiertem Embryo. Dies ermöglicht<br />

den Transfer von einem bzw. maximal zwei Embryonen mit Wahrung einer hohen<br />

Schwangerschaftsrate und gleichzeitig nahezu sicherem Ausschluß einer Drillingsgravidität.<br />

Bei der Embryokultur bis ins Blastocystenstadium können jedoch auch sämtliche Embryonen<br />

in der Entwicklung zurückbleiben. Dies ist mit fortschreitendem Alter häufiger zu erwarten<br />

und entspricht der Beobachtung, daß bei gleichbleibender Fertilisationsrate (Abb. 14) die<br />

Implantationsrate<br />

mit dem Alter rasch abnimmt (Abb. 15). Das PN-Scoring hat diese<br />

Möglichkeit jedoch erheblich reduziert und somit die Ergebnisse verbessert.

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