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Große Broschüre - Kinderwunschzentrum Darmstadt

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9<br />

Kryokonservierung: Das EschG erlaubt nicht die Herstellung von Embryonen zum Zweck<br />

ihrer Lagerung durch Tiefgefrierung (Kryokonservierung). Die Kyrokonservierung von<br />

Embryonen ist nur im Notfall möglich, wenn ein bereits existierender Embryo im zeitgleichen<br />

Zyklus nicht übertragen werden kann.<br />

Das EschG verbietet jedoch nicht die Kryokonservierung von Samen- und Eizellen. Während<br />

kryokonservierter Samen seine Befruchtungsfähigkeit beibehält, lassen sich Eizellen nur sehr<br />

schwer ohne einschneidenden Funktionsverlust durch Kryokonservierung lagern. Dies ist<br />

erstaunlicherweise jedoch anders, wenn Eizellen nach Imprägnation im sog. Vorkernstadium<br />

(Pränukleusstadium; PN-Stadium) kryokonserviert werden. In diesem Stadium sind beide<br />

Kerne noch nicht verschmolzen, so daß definitionsgemäß noch kein Embryo vorliegt. Dieser<br />

Tatbestand erlaubt rechtlich die Kryokonservierung. Die Kryokonservierung von PN-Stadien<br />

wird von uns empfohlen, da dadurch die zwangsläufig bei dem Verbot der Befruchtung von<br />

mehr als drei Eizellen und des Transfers von mehr als drei Embryonen möglicherweise<br />

übrigbleibenden Eizellen für die Gesamtbehandlung mit dem Ziel der Schwangerschaft<br />

genutzt werden können.<br />

4 Durchführung der Behandlung<br />

4.1 Stimulation des Eizellwachstums:<br />

Die Erfolgschancen in der Behandlung steigen, wenn es gelingt, mehrere Eizellen in einem<br />

einzelnen Zyklus zu gewinnen, um drei Embryonen im Stimulationszyklus transferieren und<br />

möglicherweise weitere Eizellen im PN-Stadium kryokonservieren zu können. Aus diesem<br />

Grunde wird das Eizellwachstum durch Verabreichung von täglichen Hormoninjektionen<br />

stimuliert.<br />

Es handelt sich hierbei um Hormone der Hirnanhangsdrüse (FSH, LH), die das<br />

Follikelwachstum im natürlichen Zyklus steuern und aus dem Urin von Frauen in der<br />

Postmenopause gewonnen werden (humanes Menopause-Gonadotropin; HMG)<br />

(Medikamente: Menogon HP, hochgereigtes urinäres FSH: Bravelle). Mittlerweile gibt es<br />

auch gentechnologisch hergestellte FSH-Präparate (Puregon; Gonal-F).<br />

Durch Ultraschall- und Hormonuntersuchungen wird das Wachstum der Eibläschen (Follikel)<br />

verfolgt. Diese Untersuchungen finden nach einem ganz bestimmten Plan und in definierten<br />

Zeitabständen statt (siehe unten und Anhang). Wenn die Ultraschall- und<br />

Hormonuntersuchungen reife Follikel anzeigen, wird der Eisprung durch eine Injektion von<br />

Choriongonadotropin (HCG). Es handelt sich hierbei um ein Hormon der Plazenta, das mit<br />

dem den Eisprung auslösenden Hormon der Hirnanhangsdrüse (LH) biologisch identisch ist<br />

(Präparat:: Choragon 5000). Heute steht auch gentechnologisch hergestelltes LH (Ovitrelle)<br />

zur Verfügung.<br />

Zur Ausschaltung störender Einflüsse der Hirnanhangsdrüse in diesem kontrollierten Prozeß<br />

von Follikelreifung und Eisprung wird ca. 14 Tage vor Beginn der Therapie (in der Regel in<br />

der Gelbkörperphase des vorausgehenden Zyklus) eine Blockierung der Hirnanhangsdrüse mit<br />

der Gabe von eines GnRH-Analogons begonnen. Die Gabe dieses Medikamentes erfolgt<br />

entweder in Form einer einmaligen Depotinjektion (z.B. Decapeptyl-Gyn; Enanthone) oder<br />

fortlaufend in der täglichen subkutanen Selbstapplikation (Decapeptyl 0.5/0.1) ähnlich wie die<br />

Gabe von Insulin bei einem Diabetiker sowie als Nasenspray (Synarela). Von diesem<br />

Standardschema der ovariellen Stimulation gibt es Abweichungen, die unter besonderen<br />

Umständen erforderlich sind.

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