Große Broschüre - Kinderwunschzentrum Darmstadt
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35<br />
Referenzkollektiv (Frauen bis 32 Jahre; gute ovarielle Antwort) fand sich eine<br />
Schwangerschaftsrate von 29% pro Transfer von 3 Embryonen nach Kryokonservierung der<br />
Eizellen im PN-Stadium. Die Rate fortgeführter Schwangerschaften betrug 21%.(Statistik<br />
1997).<br />
Allerdings hängt die Schwangerschaftsrate in Zyklen mit kryokonservierten Embryos in<br />
starkem<br />
Maße ab von der Indikation zur Kryokonservierung und von den Resultaten im<br />
“frischen” Zyklus, aus dem die kryokonservierten Embryonen stammen. Darauf wurde oben<br />
bereits hingewiesen. Kryozyklen mit Embryonen aus „frischen“ Zyklus, die zu einer<br />
Schwangerschaft geführt hatten, wiesen eine höhere Schwangerschaftsrate auf als Kryozyklen<br />
mit Embryonen aus nicht-konzeptionellen Zyklen. War die Indikation zur Kryokonservierung<br />
ein drohendes Überstimulationssyndrom mit Kryokonservierung aller Embryonen, so<br />
entsprach die Schwangerschaftsrate der Kryozyklen derjenigen von „frischen“ Zyklen.<br />
8.9<br />
Globaler Behandlungserfolg:<br />
Bei gegebener Schwangerschaftswahrscheinlichkeit pro Zyklus errechnet<br />
sich statistisch die<br />
kumulative<br />
Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft vor Beginn der vier von den<br />
Krankenkassen finanzierten Versuchen. Bei Zugrundelegung einer mittleren<br />
Schwangerschaftswahrscheinlichkeit von etwa 25% bei Transfer von 3 Embryonen errechnet<br />
sich eine kumulative Wahrscheinlichkeit, mit Hilfe von vier Behandlungszyklen zu<br />
konzipieren, auf etwa 70%. Im Kontrollkollektiv (Transfer von 3 Embryonen; Alter der<br />
Patientin bis zu 32 Jahren) beläuft sich die kumulative Schwangerschaftswahrscheinlichkeit<br />
auf ca. 90%. Wenn Kryotransfers noch hinzukommen, erhöht sich die kumulative<br />
Schwangerschaftswahrscheinlichkeit noch weiter. Über eine gewisse Zahl von<br />
Einzelbehandlungen ist die Chance pro Zyklus immer die gleiche. Mit der Zunahme der Zahl<br />
erfolgloser Behandlungsversuche muß allerdings an die Möglichkeit zusätzlicher, durch<br />
IVF(ICSI) nicht beeinflußbare Faktoren gedacht werden, die eine Schwangerschaft<br />
verhindern.<br />
8.10<br />
Die Problematik des Alters:<br />
Das Alter der Frau ist ohne Zweifel<br />
ein limitierender Faktor hinsichtlich des Erfolges einer<br />
Sterilitätstherapie.<br />
Nach positivem ärztlichem Gutachten hinsichtlich einer<br />
Erfolgswahrscheinlichkeit ist jedoch auch eine Kostenübernahme zwischen dem 41. und dem<br />
vollendeten 45. Lebensjahr möglich. Diese Regelung berücksichtigt den biologischen und<br />
medizinischen Tatbestand, daß eine Frau zwischen 41 und 45 Jahren durchaus noch über eine<br />
ausreichende funktionelle Reserve des Ovars verfügen kann und somit relativ zum<br />
chronologischen Alter „reproduktionsmedizinisch jung“ ist. Es stehen diagnostische<br />
Verfahren zur Verfügung, die mit großer prognostischer Treffsicherheit das<br />
reproduktionsbiologische Potential einer präklimakterischen Frau ermitteln (z.B. Dyneric-<br />
Test; Tag 3-FSH-Wert). Liegt ein entsprechendes reproduktionsbiologisches Potential<br />
aufgrund der Tests vor, so sind Schwangerschaftsraten wie bei wesentlich jüngeren Frauen zu<br />
erwarten. Dem entsprechendend heißt es im Kommentar zu den „Richtlinien“ in der Fassung<br />
vom 16.2.1996 (Deutsches Ärzteblatt):“Nach den heute vorliegenden Erfahrungen ist bei<br />
Frauen über 40 Jahre ein Ausschluß aus der Therapie nicht gerechtfertigt, sofern noch keine<br />
klimakterische Umstellung erfolgt ist (Erhöhung der Gonadotropine).“In seinem Urteil vom<br />
17.12.1986 (IV a ZR 78/85) führt der BGH aus, daß zum Wirksamwerden der<br />
Kostenerstattungspflicht der privaten Krankenversicherung eine deutliche Erfolgsaussicht