19.01.2015 Aufrufe

Individuelle Geistwesen und einheitlicher Weltengrund - Freie ...

Individuelle Geistwesen und einheitlicher Weltengrund - Freie ...

Individuelle Geistwesen und einheitlicher Weltengrund - Freie ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Erde, stillsteht. Solchen Umschwüngen in der Erkenntnis schmiegen<br />

sich die Denk- <strong>und</strong> Empfindungsgewohnheiten der Menschen nicht<br />

leicht an.<br />

In der anthroposophisch orientierten Geisteswissenschaft, welcher<br />

die Betrachtungen des heutigen Abends hier gewidmet sein sollen,<br />

hat man es nun noch viel mehr zu tun mit einem solchen Umschwung,<br />

von dem derjenige, der aus guten wissenschaftlichen Untergründen<br />

heraus glaubt überzeugt sein zu dürfen von dem Inhalte dieser Geisteswissenschaft,<br />

auch glaubt, daß sie notwendigerweise eingreifen muß<br />

in die Gegenwart <strong>und</strong> in die weitere Entwickelung des menschlichen<br />

Denkens, Empfindens <strong>und</strong> Fühlens. Man darf schon sagen - gestatten<br />

Sie mir diese Worte einleitungsweise: Bei so etwas wie der Kopernikanischen<br />

Weltanschauung hatte man es zu tun mit unzähligen Vorurteilen,<br />

mit althergebrachten Meinungen, von denen die Leute<br />

glaubten, wenn etwas anderes an ihre Stelle träte, so sei es geschehen<br />

um allerlei religiöse Vorstellungen <strong>und</strong> dergleichen. Bei dem, wovon<br />

heute abend gesprochen werden soll, türmt sich noch manches andere<br />

auf. Hier hat man es nicht bloß zu tun mit den Vorurteilen, die sich<br />

zum Beispiel dem Kopernikanismus gegenüberstellen, sondern hier<br />

hat man es zu tun damit, daß in unserer Zeit gar viele Menschen, ja<br />

die Mehrzahl derjenigen, die sich für aufgeklärt <strong>und</strong> gebildet halten,<br />

nicht nur ihre Vorurteile, ihre Vorempfindungen entgegenbringen,<br />

sondern daß gewissermaßen der Aufgeklärte, der Gebildete überhaupt<br />

sich heute schämt, einzugehen im Ernste auf das Gebiet, von dem<br />

Anthroposophie sprechen muß. Man glaubt sich etwas zu vergeben,<br />

nicht bloß gegenüber der Umwelt, sondern vor sich selbst, wenn man<br />

zugibt, daß man über die Dinge, von denen heute gesprochen werden<br />

soll, ebenso gründlich wissenschaftlich etwas wissen könne wie über<br />

die Dinge des äußeren Naturgebäudes; man glaubt gewissermaßen<br />

vor sich selbst sich töricht oder kindisch halten zu müssen.<br />

Das sind die Dinge, welche in Betracht gezogen werden müssen,<br />

wenn heute von anthroposophisch orientierter Geisteswissenschaft<br />

die Rede ist. Derjenige, der von ihr spricht aus den Erkenntnissen<br />

dieser Wissenschaft heraus, der kennt die Einwände, die sich selbstverständlich<br />

heute noch zu H<strong>und</strong>erten <strong>und</strong> zu Tausenden ergeben<br />

Copyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch: 178 Seite: 10

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!