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Individuelle Geistwesen und einheitlicher Weltengrund - Freie ...

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die in die geistige Welt führen; so daß es ganz selbstverständlich ist,<br />

daß man von naturwissenschaftlicher Seite nur Dinge hört, die eigentlich<br />

von der geistigen Welt, wie sie wirklich ist, in ihren Tatsachen<br />

nichts wissen wollen. Ich will nur eines anführen - wie gesagt, das<br />

Genauere finden Sie in den genannten Büchern -, ich will anführen,<br />

daß der Mensch sozusagen sich eine ganz andere Art des Vorstellens<br />

erringen muß. Im gewöhnlichen Leben ist man zufrieden mit den<br />

Begriffen, den Vorstellungen, wenn man sich sagen kann: Diese Begriffe,<br />

diese Vorstellungen sind so geartet, daß sie ein Abbild irgendeiner<br />

äußeren Tatsache oder eines äußeren Dinges sind. - Damit kann<br />

sich der Geistesforscher nicht befriedigen. Schon die Vorstellungen,<br />

die Begriffe werden etwas ganz anderes in seiner Seele, als sie nach den<br />

Denkgewohnheiten der Gegenwart sind. Wenn ich wiederum einen<br />

Vergleich gebrauchen darf, so möchte ich daran zeigen, wie heute der<br />

Geistesforscher der Welt gegenübersteht. Materialistische, spiritualistische,<br />

pantheistische, individualistische, monadistische <strong>und</strong> so weiter,<br />

alle solche Leute glauben, in die Weltenrätsel irgendwie eindringen<br />

zu können; man versucht mit bestimmten Vorstellungen,<br />

Begriffen, ein Bild zu bekommen von den Vorgängen der Welt. So<br />

kann der Geistesforscher schon Begriffe gar nicht auffassen, sondern<br />

er muß sich zu einem Begriff in der Weise stellen, daß er immer sich<br />

klar bewußt ist: In einem Begriff, in einer Vorstellung hat er nichts<br />

anderes, als was man in der äußeren Sinneswelt hat, wenn man zum<br />

Beispiel einen Baum oder einen andern Gegenstand von einer gewissen<br />

Seite her photographiert, man bekommt ein Bild von einer<br />

gewissen Seite, von einer andern Seite ein anderes Bild, von einer<br />

dritten Seite wieder ein anderes, von einer vierten Seite wiederum ein<br />

anderes Bild. Die Bilder sind voneinander verschieden; sie alle geben<br />

erst zusammen, wenn man sie im Geiste kombiniert, den Baum als<br />

gestaltete Vorstellung. Aber man kann sehr gut sagen, das eine Ding<br />

widerspricht dem andern! Sehen Sie nur, wie ganz verschieden oftmals<br />

ein Gegenstand aussieht, wenn Sie ihn von der einen <strong>und</strong> von der<br />

andern Seite her photographieren! Allen diesen Vorstellungen von<br />

Pantheismus, Monadismus <strong>und</strong> so weiter steht der Geistesforscher<br />

so gegenüber, daß sie nichts anderes sind als verschiedene Aufnahmen<br />

Copyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch: 17 8 Seite: 20

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