Individuelle Geistwesen und einheitlicher Weltengrund - Freie ...
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man sehen - für andere Gebiete ist es etwas weiterliegend, aber am<br />
"Lebendigen tritt es einem so ganz klar zutage -, wie diese Naturwissenschaft<br />
heute darauf bedacht sein muß, überall auf die Ursprünge,<br />
auf dasjenige zurückzugehen, was gewissermaßen die Keimesanlage<br />
abgibt für das Wachsende, für das Werdende, für das Gedeihende.<br />
Will der Naturforscher das tierische, das menschliche Leben erklären<br />
in seinem Sinne, geht er auf die Geburt zurück; er studiert die Embryologie,<br />
er studiert dasjenige, aus dem sich das Wachsende, Werdende<br />
entwickelt. Auf die Geburt, die der Anfang ist von dem, was<br />
sich vor den Sinnen ausbreitet, geht Naturwissenschaft zurück. Und<br />
wenn Naturwissenschaft eine Welterklärung sein will, so geht sie auch<br />
zurück mit verschiedenen Hypothesen, mit Zugr<strong>und</strong>elegung dessen,<br />
was Geologie, Paläontologie, was die einzelnen Zweige der Naturwissenschaft<br />
eben geben können, zu dem, was sie sich an Vorstellungen<br />
bilden kann, man möchte sagen, über die Geburt des Weltgebäudes.<br />
Wenn auch der eine oder andere bezweifelt, daß solch eine<br />
Denkweise berechtigt ist -, sie ist immer angestrebt worden. Und<br />
bekannt sind ja die Gedanken, welche die Menschen aufgebracht<br />
haben, um, wenn vielleicht nicht den Anfang des irdischen Werdens<br />
zu ergründen, so doch wenigstens weit zurückliegende Epochen,<br />
solche Epochen, in denen zum Beispiel der Mensch noch nicht auf der<br />
Erde gewandelt ist, um aus dem.Vorhergehenden, aus demjenigen,<br />
was keimhaft zugr<strong>und</strong>e Hegt, das Nachfolgende, was der Mensch in<br />
seinem Umkreise für seine Sinne hat, irgendwie zu erklären. Die ganze<br />
Darwinische Theorie, oder, wenn man von ihr absehen will, die Entwickelungstheorie,<br />
sie fußen darauf, Entstehung aufzusuchen, Hervorgehen<br />
aus irgend etwas. Ich möchte sagen, überall ist der Gedanke,<br />
zurückzugehen in Jugend <strong>und</strong> Geburt.<br />
Geisteswissenschaft im anthroposophischen Sinne ist in eine andere<br />
Lage versetzt. Und durch diesen Ausgangspunkt schon ruft sie zunächst,<br />
ohne daß der Mensch sich dessen klar bewußt ist, Widerspruch<br />
hervor: unklaren Widerspruch, man möchte sagen, unterbewußten<br />
Widerspruch, instinktiven Widerspruch! Und solcher Widerspruch<br />
ist viel wirksamer oftmals als der klar erkannte, klar durchdachte.<br />
Diese anthroposophisch orientierte Geisteswissenschaft muß aus-<br />
Copyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch: 178 Seite: 12