21.01.2015 Aufrufe

Downloade hier - Norbert Groddeck

Downloade hier - Norbert Groddeck

Downloade hier - Norbert Groddeck

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ausgangspunkt ihrer Arbeit ist die Annahme, dass Kunst, das Kunstschaffen und somit<br />

die Entstehung der bildnerischen Produkte des Patienten in erster Linie als Heilmittel in<br />

der Psychotherapie Wirkung zeigt. Ihr Verständnis der Kunsttherapie bezieht sich „auf<br />

die Stützung des Ichs, die Förderung des Gefühls der persönlichen Identität und der<br />

Reifungsprozesse im Allgemeinen“ (Kramer 1997, S. 15ff.). Die Kunst als solche kann<br />

die Entwicklung einer psychischen Organisation fördern, welche auch unter Druck<br />

funktionieren kann. Die Kunsttherapie wird demnach zu einem wesentlichen Bestandteil<br />

des Therapeutischen und eine Form der Behandlung, welche die Psychotherapie<br />

ergänzt, aber nicht ersetzt (vgl. Kramer 1978, S. 13).<br />

2.2.3 Heilpädagogische Wurzeln<br />

Der heilpädagogische Ansatz ist in seinen Ursprüngen pädagogisch ausgerichtet und<br />

setzt sich insbesondere mit der kindlichen Erziehung und Entwicklung auseinander.<br />

Zudem ist er ein äußerst klientenspezifischer Ansatz (vgl. Schorer 2002, S. 48).<br />

Die Entwicklung der heilpädagogischen Kunsttherapie vollzieht sich in drei Etappen:<br />

Sie wurde 1860 von dem Heilpädagogen Deinhardt und dem Ehepaar Georgens<br />

hinsichtlich Sinnes- und Teilleistungsstörungen formuliert. In ihrem Sinne wurden<br />

Kunst-, Mal- und Zeichenpädagogik zum „notwendigen Heilmittel“ (vgl. Schorer 2002,<br />

S. 48). Ihre Orientierung galt 1920 dem aufkommenden ganzheits- und<br />

gestaltungspsychologischen Ansatz und ist um 1990 schließlich neurologisch<br />

ausgerichtet. Ende der 90er Jahre wird die heilpädagogische Kunsttherapie zu einem<br />

Fach, das im Rahmen der wissenschaftlich geregelten Heilpädagogik Anklang findet.<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts richtet sich die ansatzweise wahrnehmbare heilpädagogische<br />

Kunsttherapie an der Fröbelschen Kindergartenpädagogik aus. Zu Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts forderte der Künstler und Lehrer Cizek dazu auf, Kindern im<br />

Schulunterricht zu inneren Erlebnissen durch freies Malen zu verhelfen. So wurde ab<br />

1920 das Freihandzeichen als Teilerfolg in den Schulen eingeführt. Menzen und<br />

Lichtenberg erweitern Aspekte einer ästhetischen Sozialisation durch neurologische<br />

Perspektiven, Kükelhaus und Türk um sinnesorganische Aspekte (vgl. Schorer 2002, S.<br />

48). Bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg ist die heilpädagogisch- bildnerische<br />

Förderarbeit der Gestaltwahrnehmung verpflichtet. Im Umgang mit behinderten<br />

Menschen setzt die heilpädagogische Kunsttherapie auf die Anwendung der<br />

ganzheitlichen Förderung.<br />

16

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!