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3.4 Kernaufgaben und Praxisfelder der Sozialen Arbeit
In Anbetracht der sozialstaatlichen Rahmenbedingungen der Sozialen Arbeit fällt dieser
im Kern die Aufgabe zu Subjekten und Lebenswelten, die mit ihren eigenen (geringen)
Ressourcen, Lebenskrisen und Verunsicherungen nur unzureichend bewältigen können,
zu unterstützen und biografische Verunsicherungen als Folge von Desintegration
aufzufangen.
Ziel ist es, diese Menschen im Sinn der Veränderung ihrer Lebensbedingungen und der
Beeinflussung ihrer Lebensweise in institutionalisierte Lebenslaufregime neu zu
integrieren und wieder handlungsfähig zu machen, auf die sozialräumliche Entwicklung
von Lebensbedingungen im Rahmen von Gemeinwesenarbeit Einfluss zu nehmen,
soziale Dienstleistungsangebote erreichbar zu machen und deren Wirklichkeit zu
kontrollieren und durch die Mitwirkung an der Sozialplanung zu optimieren (vgl. Thole
2005, S. 47).
„Charakteristisch für Sozialarbeit ist die ganzheitliche Sicht des Menschen in seiner
individuellen Eigenart und Entwicklung, seinem soziokulturellen Lebensraum und
seiner ökonomischen Situation“ (Zippel & Kraus 2003, zit. nach DBSH 1997, S.1).
Soziale Arbeit unterscheidet sich von anderen Hilfen für den Menschen, indem sie die
Problematik von Einzelnen, Gruppen und Gemeinwesen in ihrer Ganzheit, in ihrem
lebenstypischen und gesellschaftlichen Zusammenhang betrachtet (vgl. Zippel & Kraus
2003, S. 37). Soziale Arbeit soll Ressourcen vor Ort erschließen und den Interessen
Benachteiligter durch rechtliche, gegebenenfalls politische Vertretung und
Öffentlichkeitsarbeit Geltung verschaffen.
Die Arbeitsmethoden Sozialer Arbeit umfassen u.a. die soziale Einzelhilfe,
Familienarbeit, Gruppenarbeit, Methoden des lebensweltlichen Ansatzes, des Case
Managements, der sozialen Gemeinwesenarbeit, der Netzwerkarbeit und der
Sozialplanung. Die Soziale Arbeit lässt sich des Weiteren in fünf zielbezogene
Aufgabenkomplexe gliedern: Personalisation, Qualifikation, Reproduktion,
Rehabilitation und Pflege sowie die Resozialisation. Diese lassen sich nicht trennscharf
voneinander abgrenzen, da nur selten eines dieser Aufgabenfelder völlig dem
Arbeitsfeld einer Organisation entspricht. Die Arbeitsfelder einer Organisation oder
Fachkraft umfassen häufig mehrere Aufgabenfelder (vgl. Heiner 2007, S. 92).
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