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Das heißt, dass sich dieser möglichst passiv verhält und die Rolle des Aktiven dem<br />
Klienten zu Teil werden lässt. Der Therapeut hat folglich die Rolle des „teilnehmenden<br />
Beobachters“ inne, damit er den Patienten im gestalterischen Prozess in seiner Ganzheit<br />
wahrnehmen kann und in seiner Dynamik verstehen lernt.<br />
Hat der Patient während des Kreierens das Bedürfnis sich mitzuteilen, wird dies ohne<br />
aktive Einmischung des Therapeuten in den Arbeitsprozess unter respektvollem<br />
Zuhören zugelassen. Der Kunsttherapeut fokussiert die schrittweise Entstehung des<br />
Werkes. Verlangt der Patient nach Hilfe technischer und unterstützender Art, ist es<br />
Aufgabe des Therapeuten, diese zu leisten.<br />
Auf die Gestaltung des Bildes kann eine Reflexion über das Gestaltete erfolgen. Unter<br />
Berücksichtigung des Alters und der Störung des Patienten kann diese kurz, ausgiebig<br />
oder unter Umständen auch gar nicht erfolgen. Diese Phase sollte mit einer Frage des<br />
Therapeuten eingeleitet werden wie zum Beispiel: „Können Sie mir etwas über das Bild<br />
erzählen“ Bei der gemeinsamen Bildbetrachtung und Reflexion ist es besonders<br />
wichtig, mit dem Patienten möglichst lange auf der symbolischen Ebene zu<br />
kommunizieren. Das heißt, es soll über Inhalte des Bildes, nicht über den Patienten<br />
selbst gesprochen werden. Damit werden frühzeitige Abwehrmechanismen des<br />
Patienten gegen eine emotionale Annäherung des Kunsttherapeuten unterbunden.<br />
Assoziationen des Patienten sowie zusätzliches Wissen über Symbolik von Märchen,<br />
Sagen und Mythologien sind dabei hilfreich.<br />
Zu Beginn der Therapie sollte dem Patienten ein Gefühl der Sicherheit auf Basis eines<br />
gemeinsamen Vertrauensverhältnisses gegeben werden. Die Kommunikation des<br />
Therapeuten sollte sich anfangs auf unterstützende Kommentare beschränken. Dem<br />
Patienten wird die Zeit gegeben, um herauszufinden, was von ihm verlangt wird und<br />
wie er das Malmaterial für sich am besten einsetzen kann.<br />
In der zweiten Phase hat der Kunsttherapeut oftmals den Eindruck, dass der<br />
Arbeitsprozess des Patienten und vor allem mit diesem stagniert. Insbesondere in dieser<br />
Phase gilt für den Therapeuten, die Ängste für den Patienten auszuhalten und mit den<br />
eigenen Frustrationen als Therapeut fertig zu werden.<br />
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