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Künstlerisch-gestalterische Tätigkeiten wirken bei Jugendlichen psychotherapeutisch.<br />

Affektivität und Emotionalität werden im höchsten Maße angesprochen. Über die<br />

Kriterien Farbwahl, Raumlage sowie formale und inhaltliche Merkmale des<br />

künstlerischen Ausdrucks gelingt ein diagnostischer Zugang zu psychischen<br />

Beeinträchtigungen.<br />

Die kunst-kreativtherapeutische Arbeit stellt ein direktes Hilfsmittel der Psychotherapie<br />

dar. Sie dient unter anderem der Vergegenständlichung unbewusster Prozesse und<br />

Zustände, zur Freisetzung kreativer Kräfte des Selbst, zur Kommunikation mit sich<br />

selbst und anderen und bietet nur eine Möglichkeit zur Entspannung und Steigerung der<br />

eigenen Lebensfreude. Der Charakter kunsttherapeutischer Arbeit mit Jugendlichen<br />

zeigt sich in ihrer vorbeugenden Wirkung und zum anderen in ihrer heilenden<br />

Hilfestellung (vgl. Martius, von Spreti & Henningsen 2008, S. 67).<br />

Jugendliche, die im kunsttherapeutischen Setting gestalterisch tätig werden, folgen ihrer<br />

innerpsychischen Dynamik im bildnerischen Ausdruck. Wesentlich ist, dass<br />

Jugendliche zu ihrem Gestaltungsprozess und ihrem bildnerischen Thema finden und<br />

sich dabei auf den Gestaltungsverlauf einlassen. Hinsichtlich der Motivik werden meist<br />

Entwicklungsverläufe sichtbar, die auf das Selbstbild oder eine Identitätsbildung<br />

hinweisen. Trotz verschiedenartiger thematischer Bildschwerpunkte erkennt man in der<br />

künstlerisch-gestalterischen Arbeit von Jugendlichen häufig das Thema „Orientierung<br />

in der Welt“ und eine gewandelte Selbstfindung. Dabei spielt die Auseinandersetzung<br />

mit dem Mutter- und Vaterbild beziehungsweise weiblichen und männlichen<br />

Bezugspersonen in Bezug auf gelungene oder gescheiterte Beziehungen eine<br />

entscheidende Rolle.<br />

6.4 Praktische Methoden der Kunsttherapie in der Arbeit mit Jugendlichen<br />

Kunsttherapie bietet Jugendlichen die Möglichkeit, durch Zeichnen, Malen und Werken<br />

Fähigkeiten in einem nicht von Misserfolgen und Negativerlebnissen belastenden Raum<br />

zu entwickeln (vgl. von Spreti, Martius & Förstl 2005, S. 248).<br />

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