Downloade hier - Norbert Groddeck

Die Übung eignet sich für Teilnehmer, die einen Einstieg in das Gestalten suchen oder
auch Teilnehmer, die ein Gefühl der inneren Leere beschreiben. Meist gelingt es, durch
eine gezielte Themenvorgabe einen Einstieg in den gestalterischen Ausdruck zu
ermöglichen. Die „intuitive Farbwahl“ dient der Förderung der kreativen
Ausdrucksfähigkeit, dem Umgang mit der inneren Leere, dem Erwerb von Fähigkeiten
der Selbstkompetenz, aber auch der Einleitung eines therapeutischen Prozesses (vgl.
Leutkart, Wieland & Wirtensohn-Baader 2004, S. 172f.).
6. Kunsttherapie in der Sozialen Arbeit mit Jugendlichen
Mit den folgenden Ausführungen verlasse ich die „Welt“ der alten und älteren
Menschen und widme mich der „Welt“ der Jugendlichen in der Adoleszenz.
Auf dem Weg des Erwachsenwerdens haben Adoleszenten beträchtliche
Aufgabenstellungen zu bewältigen. Auf der Suche nach ihrem Platz in der Welt bedarf
es den Jugendlichen gegenüber an einer emphatisch akzeptierenden Haltung „von
außen“. An diesem Punkt findet die Jugend(sozial)arbeit ihre Anwendung. Sie fängt die
Jugendlichen fernab des Elterhauses und schulischer Aktivitäten auf. Die
Jugend(sozial)arbeit bietet Jugendlichen individuelle Möglichkeiten, ihre „Ich-Identität“
und „Ich-Autonomie“ unter Ausschluss von Leistungsdruck und Konsumzwängen zu
entwickeln und zu stärken. Im Rahmen der Sozialarbeit und ihrer erlebnis-, spiel- und
freizeitpädagogischen Angebote kann es gelingen, die Selbstwertkompetenzen der
Jugendlichen zu stabilisieren.
Einer Lebensphase, die meist mit einem regelrechten „Gefühlschaos“ für die jungen
Menschen verbunden ist und eine geordnete Wiedergabe innerer Befindlichkeiten,
Konflikte und Probleme nur schwer zulässt, verlangt nach einem Angebot nonverbaler
Kommunikationsmöglichkeit. In der Hochphase schöpferischer Fähigkeiten stellen sich
künstlerisch gestalterische Ausdrucksformen als ein geeignetes Mittel zur Bewältigung
und Überwindung facettenreicher Problematiken dar.
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