25 Jahre Lotto-Benefiz-Elf

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Hans Tilkowski zählt zu den Mitbegründern der Lotto-Benefiz-Elf.
Hans Tilkowski – Diplomat zwischen den Pfosten 30. Juli 1966, Wembley-Stadion, London: Endspiel der 8. Fußball-Weltmeisterschaft. In der 101. Spielminute – nach regulärer Spielzeit stand es zwischen Gastgeber England und Deutschland 2:2 unentschieden – erzielt Geoff Hurst das »Tor des Jahrhunderts«. Der Ball prallt gegen die Querlatte des von Hans Tilkowski gehüteten deutschen Tores, von dort springt der Ball auf die Torlinie. Also kein Tor. Oder doch Der Schweizer Schiedsrichter Gottfried Dienst kann sich nicht entscheiden, läuft zum schlechter postierten sowjetischen Linienrichter Tofiq Bahramow. Weil Bahramow nur Russisch spricht, erfolgt die Kommunikation mittels Zeichensprache. Der Linienrichter will den Ball hinter der Linie gesehen haben. »Gotti« Dienst entscheidet auf Tor, Deutschland öffnet infolge des Rückstands seine Abwehr und kassiert in der Schlussminute ein weiteres Gegentor. England ist zum ersten Mal Fußball-Weltmeister! In Deutschland – und nicht nur dort – bricht ein Sturm der Entrüstung aus. Ortswechsel. Herne, Westfalen, im Winter 2009. Tilkowski wurmt die Fehlentscheidung noch immer. »Natürlich heilt die Zeit die Wunden, aber dieses Tor bleibt für mich immer unvergessen.« Die Möglichkeit, Fußball-Weltmeister zu werden, komme einem Sechser im Lotto, einer einmaligen Chance, gleich. Dennoch blickt Tilkowski ohne Verbitterung zurück. Das Endspiel reiht sich ein in die prägende Erfahrung der damaligen Epoche, die Überwindung nationaler Gräben. Der Torhüter sieht die Fußballer der Nachkriegszeit vergleichbar mit Diplomaten. »Wir haben viel dazu beigetragen, Deutschland nach 1945 neues Ansehen durch den Sport zu verleihen.« Große Verdienste erwarb der 39-fache Nationalspieler auch in der Lotto-Benefiz-Elf, zu deren Mitbegründern er zählt. Doch wie kommt eigentlich der Westfale Tilkowski dazu, im Schwabenland eine Prominentenmannschaft zu gründen Im Juli 1985 fand in Bonn eine Ausstellung des renommierten Ludwigsburger Sportfotografen Erich Baumann statt. Organisator Klaus Sattler hatte Tilkowski und Schiedsrichter Walter Eschweiler zur Ausstellungseröffnung eingeladen. Die drei redeten über Gott und die Welt und plötzlich tauchte die Idee einer gemeinsamen Benefiz-Elf auf. Darauf Tilkowski begeistert: »Das ist gut, das machen wir!« 25 Jahre und viele gemeinsame Auftritte später lässt sich eines mit Sicherheit sagen: Ohne Hans Tilkowski mit seinem unermüdlichen Teamgeist, seiner Bescheidenheit und Natürlichkeit wäre die Erfolgsgeschichte Benefiz-Elf nicht möglich gewesen. Für den guten Zweck nahm Tilkowski weite Wege auf sich: Von seinem Heimatort Herne aus sind es gut 430 Kilometer nach Stuttgart. 57 Mal stand Tilkowski für die Benefiz-Elf zwischen den Pfosten, was summa summarum eine Wegstrecke von fast 50.000 Kilometern ergab. Lotto-Benefiz-Elf 11
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