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25 Jahre Lotto-Benefiz-Elf

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Eberhard Gienger –<br />

nur in Freudenstadt gab es keine Punktlandung<br />

Freudenstadt, Ende Juni 1996, ein schöner Sommertag.<br />

Die <strong>Lotto</strong>-<strong>Benefiz</strong>-<strong>Elf</strong> tritt im Hermann-<br />

Saam-Stadion gegen eine lokale Prominentenauswahl<br />

an. In der Halbzeitpause schwebt<br />

Eberhard Gienger ein. Per Fallschirm sollte der<br />

Weltklasseturner wie schon viele Male zuvor auf<br />

dem Spielfeld landen, um dann das <strong>Benefiz</strong>-<br />

Team als Spieler zu unterstützen. Das hatte bislang<br />

immer reibungslos funktioniert. Und in<br />

Freudenstadt Da landete Gienger nicht auf dem<br />

grünen Rasen, sondern stattdessen auf dem<br />

Parkplatz neben dem Stadion. Was war passiert<br />

Eine Windböe hatte den Künzelsauer kurz<br />

vor der Landung erfasst – und zum unfreiwilligen<br />

Umweg gezwungen. Die Zuschauer<br />

staunten nicht schlecht, als Gienger kurze Zeit<br />

später doch im Stadion auftauchte und sich<br />

noch im Springerdress in die <strong>Lotto</strong>-<strong>Elf</strong> einreihte…<br />

Dass Gienger mit dem Fallschirmspringen eine<br />

gefährliche Sportart ausübt, wurde auch im<br />

Mai 2000 deutlich. Der dreifache Familienvater<br />

verunglückte bei einem Sprung während eines<br />

Sponsoring-Auftritts im schwäbischen Köngen<br />

schwer. Zahlreiche komplizierte Knochenbrüche<br />

waren die Folge des Unfalls, den Gienger später<br />

als »eine Verkettung unglücklicher Elemente«<br />

bezeichnete. Und doch sprang der heutige<br />

Bundestagsabgeordnete nach auskurierter<br />

Verletzung weiter. »Das war bei mir schon beim<br />

Turnen so: Wenn ich einen Fehler gemacht habe<br />

und vom Gerät geflogen bin, ging ich am nächsten<br />

Tag sofort wieder in die Halle an das Gerät<br />

und habe die Übung wiederholt. Genauso<br />

werde ich es auch mit dem Fallschirmspringen<br />

halten«, so der zweifache Sportler des <strong>Jahre</strong>s in<br />

einem Interview kurz nach dem Unglück.<br />

Ehrgeizig war Gienger schon immer. Zum<br />

Turnen kam er Anfang der 1960er-<strong>Jahre</strong> auf<br />

etwas kuriose Weise: Im örtlichen Turnverein<br />

war auch ein Metzger mit sehr muskulösen<br />

Armen Mitglied. Das imponierte dem Jungen zu<br />

einer Zeit, in der Gladiatorenfilme gerade recht<br />

populär waren. »Ich dachte mir, wenn ich da in<br />

den Turnverein ginge und auch so dicke Arme<br />

bekäme, dann hätte ich die Chance, nach Hollywood<br />

zu kommen«, so Gienger rückblickend.<br />

Als Turner brachte er es vor allem am Reck zu<br />

großem Erfolg. So wurde er von 1971 bis 1981<br />

dreimal Europameister und einmal Weltmeister.<br />

1976 gewann er bei den Olympischen Sommerspielen<br />

im kanadischen Montreal die Bronzemedaille<br />

am Reck. Nach ihm ist der so genannte<br />

»Gienger-Salto« benannt, ein Flugelement am<br />

Reck.<br />

Heute ist seine große Leidenschaft das Fallschirmspringen.<br />

Unzählige Spiele der <strong>Lotto</strong>-<br />

<strong>Benefiz</strong>-<strong>Elf</strong> hat Gienger bis heute durch seine<br />

Sprungeinlagen bereichert. Insgesamt 58 Mal<br />

schwebte der »Vorturner der Nation« bislang bei<br />

<strong>Benefiz</strong>-Auftritten ein, 19 Mal gehörte er dem<br />

<strong>Lotto</strong>-Team auch als Spieler an. Und mit Ausnahme<br />

von Freudenstadt landete er immer zur<br />

rechten Zeit am rechten Ort.<br />

78 <strong>Lotto</strong>-<strong>Benefiz</strong>-<strong>Elf</strong>

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