25 Jahre Lotto-Benefiz-Elf
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»Buffy« Ettmayer – das Original<br />
Stuttgart-Bad Cannstatt, Neckarstadion, am 26.<br />
Januar 1974: Kurz vor Ende der ersten Halbzeit<br />
schlägt er zu. Es läuft die 38. Spielminute, als<br />
Hans Ettmayer, den alle nur »Buffy« nennen,<br />
seinen Club VfB Stuttgart mit 1:0 gegen Spitzenreiter<br />
Eintracht Frankfurt in Führung bringt. Die<br />
50.000 im Stadion sind aus dem Häuschen. Was<br />
in diesem Moment nur wenige im weiten Rund<br />
wissen: Der gebürtige Wiener hat mit seinem<br />
Treffer Bundesliga-Geschichte geschrieben – das<br />
10.000. Tor seit dem Start der höchsten deutschen<br />
Liga im <strong>Jahre</strong> 1963 ist gefallen.<br />
Buffy, diesen Spitznamen verpasste ihm einst<br />
sein Trainer Leopold Stastny in Innsbruck, wo<br />
Ettmayer vor seinem Wechsel zum VfB spielte.<br />
Buffy bedeutet auf Tschechisch Dickerchen. 84<br />
Kilogramm bei 1,72 Meter Körpergröße wog er<br />
zu seiner aktiven Bundesligazeit. Beinahe schon<br />
legendär sein Dialog ob seiner Physiognomie<br />
mit Stuttgarts damaligem Trainer Albert Sing.<br />
Als ihn Sing einmal nicht aufstellte und dies mit<br />
den Worten begründete, er sei zu dick geworden<br />
(»I han di im Fernseh g’seha. Du bisch z’ dick«),<br />
entgegnete der Gescholtene nur, dies sei schon<br />
immer so gewesen. Darauf Sing: »S’ gibt Bilder,<br />
wo de no denner warsch.« Und Ettmayer: »Dös<br />
muaß an Schmalfilm gwesn sein.« Heute sind<br />
es zwar ein paar Kilo mehr als zu Bundesligazeiten<br />
geworden, doch Hänseleien über<br />
seine Körperfülle prallen an Buffy weiterhin ab<br />
wie früher die Gegenspieler. »Ich und ein<br />
Bauch Das ist meine nach vorn geneigte<br />
Wirbelsäule«, so eine seiner unnachahmlichen<br />
Reaktionen.<br />
Für Schlagzeilen hatte Ettmayer schon bei<br />
seinem Wechsel nach Stuttgart gesorgt. Der<br />
Liebling der österreichischen Medien trat im<br />
Schwabenland eine regelrechte rot-weiß-rote<br />
Lawine los. Zum Auftaktspiel gegen Hertha BSC<br />
Berlin reiste sogar eigens das Österreichische<br />
Fernsehen an, um den Nationalspieler bei seinem<br />
Bundesliga-Debüt zu beobachten. Dass<br />
Buffy sich mit zwei Treffern gleich bestens einführte,<br />
löste Feierstimmung aus und animierte<br />
selbst das Fachmagazin »kicker« zu der Schlagzeile:<br />
»Kein lahmer Österreicher!«<br />
Die <strong>Lotto</strong>-<strong>Benefiz</strong>-<strong>Elf</strong> wäre ohne ihn, ohne das<br />
Original, unvorstellbar. Für den guten Zweck<br />
schnürte Ettmayer schon über 70 Mal seine<br />
Kickstiefel, so oft wie kein anderer. Kein Spiel, in<br />
dem er das Publikum nicht mit seinen technischen<br />
Kabinettstückchen, raffinierten Hackentricks<br />
und Traumpässen aus dem Fußgelenk die<br />
Zunge schnalzen lässt. Kein Auftritt, in dem er<br />
nicht mit einem verschmitzten Grinsen die<br />
lederne Kugel streichelt. »Wer den Buffy weggrätscht,<br />
wird sein blaues Wunder erleben. Den<br />
lässt man zaubern«, hieß es einmal fast ehrfürchtig<br />
vor einem <strong>Benefiz</strong>-Spiel vom gegnerischen<br />
Trainer.<br />
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