25 Jahre Lotto-Benefiz-Elf

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64 Lotto-Benefiz-Elf Wie immer hochdynamisch: Hansi Müller kurz vor dem erfolgreichen Torabschluss und zusammen mit Fallschirmspringer Eberhard Gienger (re.).
Hansi Müller – der Überflieger vom SV Rot »Wann’s red’n wollen, müssen’s Staubsaugervertreter werden. Ich brauch nur Fußballer!«, grantelte Ernst Happel. Da hatte ihn gerade Hansi Müller um ein Gespräch gebeten. Noch heute erinnert man sich beim FC Tirol schmunzelnd an die Episode, die sich Ende der 1980er- Jahre zwischen Trainerlegende und Spieler zutrug. Dass Hansi Müller mit seiner Berufswahl richtig gelegen hatte, stand zu diesem Zeitpunkt aber schon lange fest. Denn in Tirol endete die Profizeit eines Spielers, der mehr war als nur ein sportlich begabter Ausnahmefußballer. Begonnen hatte alles beim SV Stuttgart-Rot, einem kleinen Club im Norden der Landeshauptstadt. Mit zwölf Jahren wechselte Müller zum VfB Stuttgart, wo er 1975 seinen ersten Profivertrag unterschrieb. Die »Roten« spielten da gerade mäßig erfolgreich in der 2. Liga. Mit dem Trainer-Nobody Jürgen Sundermann wagte der VfB Stuttgart den Neuanfang – und dem »Wundermann« gelang schon im ersten Jahr die sportliche Wiederbelebung. Am Aufstieg ins Fußball-Oberhaus hatte Hansi Müller als Spielgestalter gehörigen Anteil. Gleich in seinem ersten Bundesligaspiel schoss sich Müller in die Herzen der Fans: Gegen den großen FC Bayern München verwandelte der Jungspund völlig unbekümmert zwei Elfmeter. Es war der Auftakt zu einer erfolgreichen Saison, die der VfB mit dem vierten Tabellenplatz und Müller mit insgesamt 14 Treffern abschloss – als 20-jähriger Mittelfeldspieler ein sensationeller Wert. Vor allem den weiblichen Fans, die fortan in Scharen ins Stadion strömten, hatte es Müller angetan: »Kann Hansi was dafür, dass er so schön ist«, fragte das Fachblatt »kicker« im September 1977 süffisant. »Er hat alles, was ein Star braucht: begnadetes Talent, brillante spielerische Anlagen, Personality (…). Und nicht zu vergessen: ein blendendes Äußeres.« Sein Debüt in der Nationalmannschaft feierte der Überflieger kurz vor der WM 1978 in Argentinien. Zwei Jahre später wurde er mit Deutschland Europameister. 1982, nach insgesamt 186 Ligaspielen für den VfB, wechselte der Sunnyboy nach Italien. Dort spielte er zunächst bei Inter Mailand, dann bei Como Calcio. Das Sprachgenie Müller gab schon nach drei Wochen in der neuen Heimat Interviews in perfektem Italienisch. »Ich war jeden Tag ausschließlich mit Italienern zusammen. Da bleibt dir ja gar nichts anderes übrig, als die Sprache zu lernen«, so der 42-fache Nationalspieler im Rückblick. 1985 wurde er als Neuzugang am Innsbrucker Tivoli begrüßt. Auch nach dem Ende seiner Profikarriere ist Müller sehr erfolgreich: Er berät heute Firmen und hält Motivationsvorträge im In- und Ausland. 2007 erhielt er die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg für sein Engagement als WM-Botschafter Stuttgarts. Für die Lotto-Benefiz-Elf spielte Müller erstmals im Mai 1991. Bis heute ist er für den guten Zweck im Einsatz, wann immer es ihm sein stets voller Terminkalender erlaubt. Lotto-Benefiz-Elf 65
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