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Samuel Pfeifer: ZWANG UND ZWEIFEL<br />

Tic-Störungen<br />

Tics sind unwillkürliche, plötzliche, schnelle,<br />

wiederholte, arrhythmische, stereotype<br />

motorische Bewegungen oder Lautäusserungen.<br />

Sie werden als unvermeidbar empfunden,<br />

können jedoch über verschieden lange<br />

Zeiträume unterdrückt werden. Tics verschlimmern<br />

sich häufig unter Stress und schwächen<br />

sich in der Regel während des Schlafs weitgehend<br />

ab, aber auch bei Tätigkeiten, die eine<br />

gezielte Aufmerksamkeit erfordern (z.B. Lesen,<br />

Nähen, Spielen eines Musikinstruments).<br />

Einfache motorische Tics: Augenblinzeln,<br />

Hals- und Schulterzucken und Gesichtsgrimassen.<br />

Häufigkeit und Verlauf: etwa bei 5 bis<br />

20 % aller Kinder, dreimal häufiger bei Jungen<br />

als bei Mädchen, Beginn in Kindheit und Adoleszenz,<br />

Verlauf: vorübergehend oder chronisch.<br />

Drei Hauptformen<br />

von Ticstörungen:<br />

A) Gilles-de-la-Tourette-Syndrom<br />

B) Chronische Tic-Störung (entweder motorische<br />

oder vokale Tics, aber nicht<br />

beides)<br />

C) Vorübergehende Tic-Störung<br />

Einfache vokale Tics: Hüsteln, Räuspern,<br />

Grunzen, Schnüffeln, Schnarchen, Bellen<br />

Komplexe motorische Tics: Bewegungen<br />

des Tics, Spielen mit den Haaren,<br />

Schlagen oder Beissen eigener Körperteile,<br />

Springen, Berühren, Stampfen und Beriechen<br />

von Gegenständen.<br />

Komplexe vokale Tics: zusammenhangloses<br />

Wiederholen von Worten oder Sätzen,<br />

Koprolalie (Verwendung von unanständigen,<br />

häufig obszönen Ausdrücken), Palilalie (krankhafte<br />

Wiederholung von eigenen Lauten und<br />

Wörtern), Echolalie (Wiederholung des zuletzt<br />

gehörten Lautes, Wortes oder Satzes)<br />

Nebenmerkmale: Unbehagen in sozialen<br />

Situationen, Scham, Befangenheit sowie<br />

depressive Stimmung. Einschränkungen in<br />

Ausbildung und Beruf sind möglich, wenn der<br />

Tic sehr störend ist.<br />

sUPERMARIO IM gEHIRN<br />

Die drängende<br />

Kraft von einschiessenden<br />

Impulsen<br />

wird erfahrbar<br />

in den modernen<br />

Videospielen. Ständig<br />

tauchen Hindernisse auf,<br />

die den fröhlichen Supermario<br />

in Trab halten: Er muss springen, rennen,<br />

zurückweichen, sich ducken oder einen Taler<br />

holen. Wehe, wenn er nicht rechtzeitig ausweicht,<br />

dann ist er bald GAME OVER.<br />

Bei hoher Konzentration ist man in der Lage,<br />

die plötzlichen Hindernisse zu bewältigen,<br />

doch die Anstrengung wird immer grösser, bis<br />

es den armen Supermario doch erwischt – der<br />

Tic bricht also wieder durch.<br />

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