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Das Vermüllungs-Syndrom<br />
In seltenen Fällen kann es bei zwangskranken<br />
Menschen zu einem enormen Sammeltrieb<br />
kommen. Die Betroffenen sind unfähig, Wertvolles<br />
von Wertlosem zu unterscheiden und<br />
können sich von nichts trennen. Ihre Räume<br />
quellen über von Dingen, die andere als Abfall<br />
aussortieren. Manchmal ist eine Wohnung<br />
derart mit Müll angefüllt, dass zwischen den<br />
Stapeln nur noch schmale Gänge den Weg zum<br />
Bett oder zum WC offen halten.<br />
Unterschieden wird zwischen Menschen,<br />
die zwanghaft Müll sammeln und Personen,<br />
denen die Kraft abhanden gekommen ist, irgendetwas<br />
wegzuwerfen.<br />
Diagnostisch kann es sich neben einem<br />
schweren Zwangssyndrom auch um Psychosen<br />
oder schwere Depressionen mit Antriebshemmung<br />
handeln.<br />
Chaotische «Messies»<br />
Abzugrenzen sind schliesslich die „Messies“<br />
(= Unordentliche). Darunter versteht<br />
man Menschen, die ihren Alltag nicht unter<br />
Kontrolle bringen können: sie sind Chaoten,<br />
vergesslich, unpünktlich, unzuverlässig,<br />
schlampig; ihre Persönlichkeit ist aber weitgehend<br />
intakt. Grundlage ist wahrscheinlich eine<br />
erwachsene Form der Hyperaktivität (ADHD).<br />
Für sie gibt es heute in verschiedenen Städten<br />
Selbsthilfegruppen.<br />
Weitere Informationen:<br />
Dettmering P. & Pastenaci R. (2000): Das Vermüllungssyndrom.<br />
Theorie und Praxis. Verlag<br />
Dietmar Klotz.<br />
Trichotillomanie<br />
Trichotillomanie wird allgemein als Störung<br />
der Impulskontrolle bezeich<strong>net</strong>. Wie genau<br />
die Störung klassifiziert werden muss, wird<br />
derzeit noch kontrovers diskutiert.<br />
definition<br />
A. Sich wiederholende und unwiderstehliche<br />
Impulse, sich die eigenen Haare<br />
auszureißen, mit der Folge sichtbaren<br />
Haarverlustes.<br />
B. Verstärktes Gefühl von Spannung unmittelbar<br />
vor dem Haarausreißen.<br />
C. Eine Befriedigung oder Erleichterung<br />
während des Haareausreißens.<br />
D. Kein Zusammenhang mit einer vorher<br />
vorhandenen Hautentzündung und keine<br />
Reaktion auf Wahnvorstellungen<br />
oder Halluzinationen.<br />
E. Die Störung verursacht in klinisch bedeutsamer<br />
Weise Leiden oder Beeinträchtigungen<br />
in sozialen, beruflichen<br />
oder anderen wichtigen Funktionsbereichen.<br />
Der wichtigste Unterschied zu einer Zwangsstörung<br />
ist das angenehme Gefühl, das sich<br />
während des Reißens bemerkbar macht; dieses<br />
ist bei Zwangsstörungen nicht vorhanden.<br />
Auch haben die Betroffenen nicht den<br />
Wunsch, aufzuhören. Daher sollte man sie<br />
eher als Verwandte der Zwangsstörung bezeichnen,<br />
denn völlig gegensätzlich sind sie<br />
natürlich nicht. Man bezeich<strong>net</strong> die Trichotillomanie<br />
auch als Zwangsspektrumsstörung.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.trichotillomanie.ch<br />
www.trichotillomanie.de<br />
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