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Biologische Ursachen<br />

Stirnhirn<br />

Im Jahre 1987 revolutionierte eine Studie<br />

aus Los Angeles die Vorstellungen über die<br />

Entstehung der Zwangsstörungen. Die Forscher<br />

hatten in bildgebenden Verfahren (PET<br />

= Positronen-Emissions-Tomografie) deutliche<br />

Unterschiede zwischen der Hirnaktivität<br />

bei Gesunden und zwangskranken Patienten<br />

gefunden. Seither wurden die Befunde<br />

von vielen Arbeitsgruppen weltweit bestätigt.<br />

Bei den Betroffenen liegt eine Störung<br />

in zwei Bereichen vor:<br />

a) Basalganglien und Nucleus caudatus, steuern<br />

und filtern die Informationsverarbeitung<br />

(vgl. S. 24).<br />

b) Orbitale Rindenbereiche des Stirnhirns.<br />

Das Stirnhirn ist der Sitz der Persönlichkeit<br />

mit ihren Grundhaltungen, Werten,<br />

der Fähigkeit zum Beurteilen und Planen.<br />

Man nimmt an, dass im orbitalen Stirnhirn<br />

wichtige Bezüge zu den Themen Ordnung,<br />

Gewalt, Hygiene, Sex, Nähe/Distanz vermittelt<br />

und beeinflusst werden. Beim Normalen<br />

bleiben Gedanken zu diesen Themen<br />

weniger hängen als beim Zwangskranken.<br />

Eine Störung in diesen beiden Bereichen<br />

kann dazu führen, dass es zu kreisenden Gedanken<br />

kommt, die vom Rest des Bewusstseins<br />

als fremd und damit als Zwang erlebt<br />

werden. Die Störung des Zusammenspiels<br />

der cerebralen Systeme könnte dafür verantwortlich<br />

sein, dass Werte, Gefühle und<br />

Handlungsmuster nicht mehr flexibel an neue<br />

Situationen angepasst werden können.<br />

Trotz einzelner Befunde besteht weiterhin<br />

ein grosser Forschungsbedarf.<br />

Literaturhinweis: S. Karch & O. Pogarell (2011): Neurobiologie der Zwangsstörung.<br />

Nervenarzt 82:299–307.<br />

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