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Samuel Pfeifer: ZWANG UND ZWEIFEL<br />

Seelsorge bei Zwangsstörungen<br />

Vermitteln Sie der Person Ihre Anteilnahme<br />

am Leiden unter den Zwängen.<br />

Ermutigen Sie zur Aussprache, auch wenn<br />

der Person die Zwänge peinlich oder gar gotteslästerlich<br />

vorkommen.<br />

Klären Sie die Natur der Störung durch die<br />

Anwendung der in diesem Heft abgedruckten<br />

Fragebogen (YBOCS, S. 6–15). Denken Sie daran,<br />

dass es auch Depressionen gibt, welche<br />

vorübergehend von Zwangsgedanken begleitet<br />

werden können.<br />

Geben Sie der Störung einen Namen. Erklären<br />

Sie, dass das Zustandsbild bekannt<br />

«Wenn unser Gewissen<br />

uns anklagt<br />

und schuldig spricht,<br />

dürfen wir darauf<br />

vertrauen,<br />

dass Gott<br />

grösser ist als unser<br />

Gewissen. Er kennt uns<br />

ganz genau.»<br />

sei unter dem Namen «Zwangskrankheit»<br />

und betonen Sie, dass es sich um eine krankhafte<br />

Störung der Gedankenkontrolle im Gehirn<br />

handelt.<br />

Erarbeiten Sie mit der betroffenen Person<br />

die Psychodynamik (vgl. S. 17, 23, 28). Betonen<br />

Sie insbesondere, dass das Leiden an<br />

anstößigen Gedanken und Impulsen zeigt,<br />

dass dies gerade nicht in ihrer Absicht liegt.<br />

Betonen Sie, dass religiöse Zwangsgedanken<br />

nicht durch den Glauben verursacht sind,<br />

sondern nur eine religiöse Ausprägung der<br />

Zwangskrankheit darstellen.<br />

Vermeiden Sie eine Dämonisierung der<br />

Zwänge. Auch wenn die Impulse und Gedanken<br />

wie von außen aufgedrängt wirken,<br />

so gibt es noch andere Erklärungen. Dämonische<br />

Deutungen verschärfen oft die Glaubensprobleme,<br />

weil auch ein «Befreiungsdienst»<br />

eine Zwangsproblematik in der Regel<br />

nicht lösen kann.<br />

Orientieren Sie die Person über die<br />

Verläufe und die Behandlungsmöglichkeiten.<br />

Arbeiten Sie mit einem Arzt zusammen,<br />

der die notwendigen Medikamente<br />

verschreiben und allfällige weitere<br />

Abklärungen vornehmen kann.<br />

1. Johannes 3,20 (Hoffnung für alle)<br />

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