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D'HAND WIERK - Fédération des Artisans

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FederationS<br />

67<br />

verbände <strong>des</strong> bau- und<br />

ausbauhandwerks<br />

d’hand<strong>WIERK</strong> 4 / 2012<br />

Die „<strong>Fédération</strong> <strong>des</strong> Entreprises<br />

Luxembourgeoises de Construction<br />

et de Génie Civil“<br />

Präsident: Roland Kuhn<br />

Die Krise ist nicht spurlos an der Baubranche und den Baubetrieben<br />

vorbeigegangen. Drei größere und etliche kleinere<br />

Baubetriebe mussten Konkurs anmelden, dies obwohl<br />

Dank <strong>des</strong> tatkräftigen Einsatzes von Nachhaltigkeit­ und<br />

Infrastrukturminister Claude Wiseler das öffentliche Investitionsvolumen<br />

hochgehalten werden konnte.<br />

Begrüßenswert ist die Ankündigung der Regierung, besagtes<br />

Investitionsvolumen auch in diesem Jahr mit 1,8 Milliarden<br />

Euro weiterhin hochzuhalten. Bleibt allerdings zu<br />

hoffen, dass angesichts der prekären Finanzlage <strong>des</strong> Staates<br />

diese Investitionen auch realisiert werden können. Rezente<br />

Aussagen <strong>des</strong> Finanzministers deuten jedenfalls auf Einschnitte<br />

in der Investitionspolitik <strong>des</strong> Staates in Höhe von<br />

min<strong>des</strong>tens 100 Millionen Euro pro Jahr hin.<br />

Fakt ist, dass die hiesige Baubranche einem enormen Konkurrenzdruck,<br />

insbesondere seitens von ausländischen<br />

Betrieben, ausgesetzt ist. Dieser Druck spiegelt sich besonders<br />

in einem starken Preisverfall bei den öffentlichen Ausschreibungen<br />

wieder. Hervorzuheben ist, dass trotz einem<br />

schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, die Betriebe ihrer<br />

sozialen Verantwortung gerecht werden und zu einem ihre<br />

Mitarbeiter mit allen Mitteln in der Beschäftigung halten,<br />

und zum anderen tatkräftig mithelfen den Arbeitnehmern,<br />

die ihre Arbeitsstelle verloren haben einen neuen Posten zu<br />

vermitteln.<br />

In diesem Kontext führte der Verband Unterredungen mit<br />

dem Arbeitsminister Nicolas Schmit, damit die Betriebe bei<br />

der Einstellung von Arbeitslosen von staatlichen Unterstützungen<br />

profitieren können, ohne dass diese einen gewissen<br />

Zeitraum bei der Arbeitsverwaltung eingeschrieben sein<br />

müssten. Besagte neue Regelung würde nur spielen wenn ein<br />

Unternehmen Arbeiter eines Betriebs, der Konkurs anmelden<br />

musste, quasi ohne Arbeitsunterbrechung übernimmt.<br />

Eine enorme Herausforderung aber zugleich auch eine große<br />

Wachstumschance für die Baubranche bietet eine EU­<br />

Direktive, laut der im Jahre 2019 die öffentlichen Gebäude<br />

und im Jahre 2021 die privaten Gebäude genau soviel Energie<br />

produzieren müssen wie sie verbrauchen. Rede geht von<br />

dem so genannten Null­Energiehaus. Es gilt den Bausektor<br />

schrittweise auf diese große Herausforderung vorzubereiten.<br />

Was den Baubestand anbelangt, begrüßt der Verband die<br />

von der Regierung angekündigte Herabsetzung <strong>des</strong> TVA Satz<br />

von 15 auf 3 Prozent bei der Altbausanierung. Auch ist die<br />

geplante Einführung einerbeschleunigten Abschreibungsprozedur<br />

für Mietwohnraum bei Investitionen im Bereich<br />

der energetischen Sanierung von Wohnungen das richtige<br />

Signal.<br />

In Anbetracht der Tatsache, dass in Luxemburg 70 % der<br />

Haushalte Eigentümer ihrer Wohnung sind, lautet eine weitere<br />

Forderung <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong>, die Einführung eines steuerlichen<br />

Anreizes für die Eigentümer, die eine energetische<br />

Sanierung ihrer Wohnung vornehmen. In diesem Zusammenhang<br />

gilt es andere staatliche Förderungsmittel in der<br />

Wohnungsbaupolitik zu überdenken.<br />

Auch führte der Verband mehrere Unterredungen mit dem<br />

Wohnungsbauminister Marco Schank über das von der<br />

Regierung angekündigte Wohnungsbaupaket, das dem<br />

Wohnungsbau eine stärkere soziale und ökologische Komponente<br />

verleihen soll. Begrüßenswert ist die Aussage <strong>des</strong><br />

Ministers über den sektoriellen Leitplan „Wohnungsbau“<br />

den Bau von 12.000 neuen Wohnungen in die Wege leiten zu<br />

wollen. Allerdings gilt es folglich das schleppende Inkrafttreten<br />

<strong>des</strong> besagten Leitplans konsequent voranzutreiben.<br />

Nicht einverstanden ist der Verband mit der vom Minister<br />

angekündigten Gründung einer dritten staatlichen Wohnungsbaugesellschaft.<br />

Ein wesentlicher Hemmschuh im Bausektor bleiben die endlos<br />

diskutierten administrativen Prozeduren. Die getätigten<br />

Reformen <strong>des</strong> abgeänderten Gesetz vom 19. Juli 2004 über<br />

die kommunale Flächennutzung und Stadtentwicklung sowie<br />

der Kommodo­Inkommodogesetzgebung gehen wohl<br />

in die richtige Richtung, doch wartet der Verband noch<br />

immer auf die längst versprochene Einsetzung der so genannten<br />

„cellule de coordination de projets d’urbanisme et<br />

d’environnement“.<br />

Insbesondere bleibt der vom zuständigen Minister vorgelegte<br />

Reformtext über das Naturschutzgesetz weiterhin für die<br />

Baubranche problematisch, da zu einem Projekte weiterhin<br />

aufgrund von arbiträren Entscheidungen, basierend auf unklaren<br />

Kriterien, nicht genehmigt oder gestoppt werden können<br />

und zum anderen der Reformtext über die EU­Direktive<br />

hinausschießt. Weiterer Reformbedarf bestehtbeispielsweise<br />

auch beim Reglement über den Lärmschutz welches aus<br />

dem Jahre 1979 datiert.<br />

In den Verhandlungsgesprächen mit den Gewerkschaften<br />

zwecks der Erneuerung <strong>des</strong> Kollektivvertrages pocht der<br />

Verband auf eine Neugestaltung der Arbeitszeitorganisation.

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