Download - KAROLA - Internationaler Treffpunkt für Frauen und ...

„Wir sagen nicht
zu unsere Kinder
die Regeln.
Das ist das Problem.“
Kinder verwöhnen
Was meinst du, wenn du sagst, ihr habt die Kinder verwöhnt?
R: Wenn sie was machen, sage ich: „Lass!“ Weil ich so nervös bin über Sauberkeit. Wirklich.
Weil mein Sohn ist zwölf. Er hat immer die Socken, immer noch in sein Zimmer und das nervt
mich. Ich sag: „Das packst du nicht dahinter. Das geht ins Badezimmer. Gehört nicht unter
dein Bett.“ Eine Woche sind Socken unter sein Bett. Wenn ich nicht nachsehe, was weißt du,
was da ist?! Weiß man nicht! Und deswegen sag ich auch: „Einmal muss ich sehen, was sie
da haben unter dem Bett.“ Vielleicht Essen, Socken, Sachen, die verstecken sie. Sie sagen:
„Ich habe mein Zimmer saubergemacht!“ Und hinter der Tür siehst du alles, den ganzen
Müll. Manchmal gibt’s Essensreste überall. Aber sie wissen auch, wenn Grundreinigung ist,
dann machen sie alles. Aber sonst machen sie so so.
Was meintest du mit verwöhnt?
O: Wir sind immer da, wenn die Kinder was wollen. Oder wir sagen nicht zu unsere Kinder
die Regeln. Das ist das Problem.
M: Wir machen immer schnell die Arbeit. Wir kochen ganz schnell. Wir machen sauber und
die Kinder lernen das nicht, wenn wir nicht sagen: „Du machst das, ich mach das, dein Bruder
macht das.“ Wie sollen sie das lernen? Manchmal sag ich es, manchmal nicht.
Weil du es viel schneller erledigen kannst?
M: Ja, genau. Und die Kinder lernen das nicht. Die gucken Fernsehen und für mich ist auch
gut sie gucken Fernsehen. Sie gehen nicht durch die Wohnung.
O: Meine Kinder sind den ganzen Tag in die Schule. Die kommen um halb fünf nach Hause.
Was soll ich reden? Die sind auch müde, weißt du. Er sucht sein Bett, geht zu Fernseher, um
halb acht geht er schon im Bett. Was soll ich mit ihm reden?
„Wir sind immer da,
wenn die Kinder was wollen.“
27