Download - KAROLA - Internationaler Treffpunkt für Frauen und ...
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84<br />
Chronologie von<br />
<strong>KAROLA</strong> e.V.<br />
1984 bis heute<br />
1984<br />
Den Internationalen <strong>Treffpunkt</strong> gibt es seit 1984. Er wird durch eine Initiative von TheologiestudentInnen<br />
<strong>und</strong> Vorstandsmitgliedern der Gnadenkirche ins Leben gerufen – zunächst<br />
mit dem Namen „<strong>Internationaler</strong> <strong>Treffpunkt</strong> Karolinenstraße e.V.“.<br />
Das Ziel war <strong>und</strong> ist, das nachbarschaftliche Verhältnis zwischen Menschen aller Kulturen zu<br />
fördern <strong>und</strong> gesellschaftliche Benachteiligung zu bekämpfen.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Balkankriege fliehen Anfang der 90’ger Jahre viele Roma aus Serbien zu ihren<br />
Verwandten ins Karolinenviertel. Die Flüchtlinge werden jedoch in ostdeutsche Asylunterkünfte<br />
„verschoben“, wo sie erneut fremdenfeindlichen Angriffen ausgesetzt sind <strong>und</strong><br />
zurück nach Hamburg flüchten. In Hamburg stehen ihnen jedoch weder Wohnraum noch<br />
Sozialleistungen zur Verfügung. Die Situation spitzt sich zu <strong>und</strong> bewirkt große soziale<br />
Spannungen in dem als tolerant geltenden Stadtteil Karolinenviertel.<br />
Problematisch ist auch die schulische Situation der Roma-Kinder vor Ort. Die Eltern, selbst<br />
mit einer großen Distanz zur Schule aufgewachsen, bringen den staatlichen deutschen<br />
Schulen kein Vertrauen entgegen. Nur im Falle ihres „eigenen“ Lehrers, Herrn Dragutin Petrovic<br />
aus Serbien, würden sie ihren Kindern den Schulbesuch erlauben.<br />
1992<br />
Im Sommer 1992 macht sich<br />
Christine Solano mit einer<br />
kleinen Gruppe auf den Weg<br />
nach Serbien, um Dragutin<br />
Petrovic zu überzeugen, mit<br />
nach Hamburg zu kommen. Im<br />
Frühjahr 1993 wird Herr Petrovic<br />
als erster Roma-Lehrer in<br />
Hamburg eingestellt.<br />
1993<br />
Das Vertrauen der Roma-Familien in den Internationalen <strong>Treffpunkt</strong> ist so tragfähig, dass<br />
1993 eine Roma-Mädchengruppe aufgebaut werden kann.<br />
1994<br />
Ab Juli 1994 finanziert das Jugendamt Hamburg Mitte, zusätzlich zur halben Stelle der<br />
Kirche, eine halbe Stelle <strong>für</strong> eine Sozialpädagogin „zur nachhaltigen Konsolidierung <strong>und</strong><br />
Stützung des stadtteilorientierten Betreuungs- <strong>und</strong> Bildungsangebotes“.<br />
1997<br />
In den folgenden Jahren nutzen zunehmend<br />
<strong>Frauen</strong> den Internationalen<br />
<strong>Treffpunkt</strong> als ihren (Frei-)Raum.<br />
1997 wird dieser Entwicklung durch<br />
den Beschluss der Mitgliederversammlung,<br />
dem Verein ab sofort<br />
den Namen „<strong>KAROLA</strong> – <strong>Internationaler</strong><br />
<strong>Treffpunkt</strong> <strong>für</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong><br />
Mädchen e.V.“, Rechnung getragen.<br />
1998<br />
Am 9. Januar 1998 streicht die Gnadenkirche, aufgr<strong>und</strong> gesunkener Kirchensteuereinnahmen,<br />
die ehemals eingerichtete halbe Stelle <strong>und</strong> kündigt ihre Trägerschaft. Sie übermittelt<br />
<strong>KAROLA</strong> jedoch eine einmalige private Spende. Dadurch können zunächst die laufenden<br />
Kosten gedeckt <strong>und</strong> ein Teil der Arbeit auf Honorarbasis vergütet werden.<br />
Am 19. Januar 1998 beschließt der Jugendhilfeausschuss des Bezirks Hamburg-Mitte die<br />
Zuwendungen <strong>für</strong> Betriebskosten zu streichen. Die bisher finanzierte halbe Stelle <strong>für</strong> die<br />
Mädchenarbeit bei <strong>KAROLA</strong> wird an den „Mädchentreff Schanzenviertel e.V.“ mit der Auflage<br />
zur Kooperation verschoben.<br />
Angesichts der aktuellen Notlage gibt es in der Vereinsmitgliedschaft Bewegung. Mehrere<br />
<strong>Frauen</strong> aus dem Karolinenviertel <strong>und</strong> Umgebung treten Anfang 1998 neu in den Verein ein.<br />
Am 16. Februar wird ein neuer Vorstand gewählt. Die Vereinsfrauen planen durch ehrenamtliches<br />
Engagement, die Angebote von <strong>KAROLA</strong> e.V. aufrechtzuerhalten <strong>und</strong> weiterzuentwickeln.<br />
Die Mädchenarbeit wird im Rahmen der Kooperation mit dem „Mädchentreff Schanzenviertel<br />
e.V.“ mit acht St<strong>und</strong>en pro Woche weitergeführt. Honorargelder <strong>für</strong> weitere vier St<strong>und</strong>en<br />
stellt der Jugendhilfeausschuss ab Mitte 1998 zur Verfügung. Diese werden <strong>für</strong> eine Schulförderung<br />
<strong>für</strong> Roma-Mädchen eingesetzt.<br />
Für Deutsch- <strong>und</strong> Infokurse erhält <strong>KAROLA</strong> e.V. weiterhin Zuwendungen von der Behörde<br />
<strong>für</strong> Arbeit, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziales (BAGS) <strong>und</strong> der Behörde <strong>für</strong> Schule <strong>und</strong> Berufsbildung<br />
(BSJB). 1999 wird die Finanzierung eingestellt.<br />
1999<br />
Im Frühjahr 1999 hilft die „Kurverwaltung St. Pauli“ mit einer Spende über eine erste finanzielle<br />
Durststrecke <strong>und</strong> im Mai bewilligt das „Spendenparlament“ eine großzügige Spende, mit<br />
der bis zum 31. Oktober 2000 die Büroarbeit mit acht St<strong>und</strong>en wöchentlich finanziert wird.