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24 Projekt Ex-Azubi-Stammtisch hilft jungen Ausländern „Ich will lernen und was werden.“ Funda Eren hatte nicht die Möglichkeit, eine intensive Sprachschule zu besuchen, als sie vor 22 Jahren aus der Türkei nach Deutschland kam. „Ich wollte lernen und was werden“, sagt sie. Die damals 17-jährige Türkin mit dem unerschütterlichen Ehrgeiz arbeitete am Fließband, lernte Nähen und Schreibmaschine schreiben, die deutsche Sprache brachte sie sich selbst bei. Sie schloss die Hauptschule ab und setzte die Fachhochschulreife mit Qualifikation obendrauf. Heute leitet die ausgebildete Kauffrau das Projekt MIA Rheinberg (MigrantInnen in Ausbildung im Rheinisch- Bergischen Kreis) und den Ex-Azubi- Stammtisch - mit dem Ziel, die Ausbildungssituation junger Migrantinnen und Migranten zu verbessern. „Wir wollen den Eltern junger Ausländer erklären, wie wichtig die Ausbildung ist. Dabei wollen wir das duale Ausbildungssystem vorstellen und aufzeigen, wann und wo man sich bewerben muss“, erklärt Funda Eren, die sämtliche Infos in die jeweilige Muttersprache übersetzen lässt. „Wir wollen Jugendliche und Betriebe motivieren, eine Ausbildung zu machen beziehungsweise Fatih Akay aus Lünen, Gewinner des Wettbewerbs chance.nrw. in der Kategorie Jugendliche Wettbewerb chance.nrw. Integration junger Zugewanderter – Mitmachen können Betriebe, Verwaltungen und Jugendliche Ines Falco aus Wermelskirchen, Gewinnerin des Wettbewerbs chance.nrw. in der Kategorie Jugendliche zusätzliche Ausbildungsplätze zu schaffen“, erklärt sie. Eigens dazu ist der Ex-Azubi- Stammtisch eingerichtet worden – deren Mitglieder eine Ausbildung, manchmal sogar eine Auszeichnung und teilweise auch schon den Meistertitel besitzen. Das schafft Motivation. Vier Sprachen fließend Sebastiano Buca gehört zum Ex-Azubi- Stammtisch. Der 24-jährige gebürtige Italiener lebt seit seinem dritten Lebensjahr in Deutschland. Er spricht nicht nur perfekt deutsch, sondern auch italienisch, spanisch und englisch. Er hat Karriere im Handwerk gemacht: Nach Fachoberschulreife und Friseurlehre hat er den Meisterbrief erworben. Zusammen mit anderen Ehrenamtlichen will Sebastiano ausländische Jugendliche motivieren, eine Ausbildung zu machen. „Ich will mich verwirklichen, weiterbilden und mehr Verantwortung im Beruf tragen. Schulabschluss, Ausbildung und Weiterbildung sind wichtig, um Persönlichkeit und Selbstvertrauen zu steigern“, sagt Sebastiano – vorbildlich. Viele Unternehmen in Nordrhein-Westfalen schätzen und nutzen bereits die Fähigkeiten von Jugendlichen aus Zuwandererfamilien, wie etwa Zweisprachigkeit und interkulturelles Wissen. Arbeitgeber und die jungen Zugewanderten profitieren von diesen besonderen Kompetenzen - dafür wirbt die NRW-Kampagne „Zugewanderte: Chance für Wirtschaft und Verwaltung“. Teil dieser Kampagne ist der Wettbewerb chance.nrw., der im letzten Jahr erstmals ausgelobt wurde. Gesucht wurden einerseits Projekte und Programme von Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen, die zur Integration junger Ausländer und Aussiedler beitragen und andererseits Jugendliche aus Zuwandererfamilien, die ein besonderes Engagement, besondere Leistungen in ihrem schulichen und beruflichen Werdegang gezeigt haben. Auch in diesem Jahr wird der Wettbewerb chance.nrw. wieder durchgeführt. Zu gewinnen sind attraktive Weiterbildungspakete im Gesamtwert von 24.000 €. Ausgezeichnet werden je ein Unternehmen, eine Verwaltung und zwei junge Zugewanderte. Weitere Informationen bei der Telefon-Hotline der Landesregierung unter 0180 3 100 110 (9 Cent/Minute) und auf den Internetseiten www.chance.nrw.de. Die Bewerbungsunterlagen für den Wettbewerb 2003 werden Ende April vorliegen.
Bewerbungscoaches im Online-Chat: Antworten und Tipps für die Karriereplanung. www.ikk-spleens.de 09. April 2003: von 18:00 bis 21:00 Uhr! Erste Orientierungshilfen: Das Heft „Schule aus! - was nun?” und die CD-ROM „Top Jobs” gibt`s kostenfrei bei der IKK-Hotline unter 0180 2-4 55 22 55 oder www.ikk-spleens.de Förderung der Ausbildungsbeteiligung junger Migrantinnen und Migranten im Handwerk Die Situation Das Handwerk bildet seit jeher viele ausländische Jugendliche aus. Aber seit einigen Jahren ist zu beobachten, dass immer weniger Migrantinnen und Migranten eine Ausbildung im Handwerk aufnehmen – oder im Vergleich zu den deutschen Jugendlichen verstärkt eine Aus- und Weiterbildung abbrechen. Die Reaktion Die Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk (ZWH) will mit dem Projekt zur Förderung der Ausbildungsbeteiligung junger Migrantinnen und Migranten im Handwerk die Ausbildungschancen der Jugendlichen mit Migrationshintergrund in den handwerklichen Berufen verbessern und gleichzeitig einen Beitrag zur Nachwuchssicherung im Handwerk leisten. Dieses Projekt ist Teil der Entwicklungs- partnerschaft ProInteCra (Professional Integration of Immigrant in Skilled Crafts) der Gemeinschaftsinitiative EQUAL, einem Programm des Europäischen Sozialfonds. Die Chance Die Jugendlichen verfügen über viele interkulturelle Fähigkeiten, von denen die Handwerksbetriebe profitieren können. Das Ziel Ausbildungsberater der Kammern, Berufsbildungsverantwortliche aus Innungen, Betrieben und Schulen sowie Sozialberater aus Beratungs- und Selbsthilfeeinrichtungen gehen auf die jungen Migrantinnen und Migranten sowie auf deren Eltern zu, um ihnen die besonderen Chancen und Zukunftsperspektiven im Handwerk nahe zu bringen. Um dies realisieren zu können, wurde ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm entwickelt und mit dem Aufbau eines Netzwerkes zur Integration junger Migranten begonnen. Wer sich bereits selbst engagiert oder mehr über das Veranstaltungsprogramm zum Thema ‚Integration von Migranten’ erfahren möchte, findet bei der ZWH unter 0211/30 20 09-18 oder per E-Mail an srassturgut@zwh.de kompetente Ansprechpartner/-innen. Diese beraten auch, wie man den Aufbau des Netzwerkes mitgestalten kann. Infos: www.zwh.de oder www.prointecra.de. 25
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