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WELTBLICK! Die besten Wege ins Ausland Amelie Lux: Windsurfing ...

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Als der damals 23-jährigen Oldenburgerin<br />

bei der Olympiade 2000 nach elf<br />

Wettfahrten und über sechs Stunden auf<br />

dem Wasser vor der Schwimm-Oper in<br />

Sydney die Silbermedaille umgehängt<br />

worden ist, hat es Peng gemacht. Surfen<br />

– immerhin schon seit 1984 olympische<br />

Sportart - war plötzlich auch in Deutschland<br />

populär. <strong>Amelie</strong>s Verbindung zum<br />

Wassersport ist keine Überraschung: Als<br />

Zweijährige stand sie zum ersten Mal auf<br />

einem Segelboot, mit elf Jahren ist sie<br />

zum Surfen gekommen. Seit ihrem Abitur<br />

1996 ist sie professionelle Surferin.<br />

Das große Ziel für die 1,63 Meter große<br />

und 52 Kilo leichte Leistungssportlerin<br />

sind die Olympischen Spiele 2004 in<br />

Athen.<br />

Du warst Jugendweltmeisterin 1994 und<br />

1995 sowie Juniorsportlerin des Jahres<br />

1995. Wann war dir klar, dass du Profi-<br />

Leistungssportlerin wirst?<br />

Nach dem Abi war ich mir nicht sicher, was<br />

ich machen soll. Als mir die Bundeswehr<br />

einen Platz in der Sportfördergruppe anbot,<br />

habe ich gedacht: jetzt versuch es einfach<br />

mal als Leistungssportlerin. Dafür bin ich<br />

der Bundeswehr sehr dankbar, denn so<br />

hatte ich viel Zeit für Training und<br />

Wettkämpfe. Außerdem war es die einzige<br />

Möglichkeit, den Sport zu finanzieren.<br />

Und dann kam die Olympiade 2000 in<br />

Sydney.<br />

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen,<br />

nach Sydney eine Ausbildung anzufangen,<br />

oder Landschafts- und Gartenarchitektur zu<br />

studieren. Dann kam der Gewinn der<br />

Silbermedaille dazwischen. Es konnte ja keiner<br />

davon ausgehen, dass ich Olympia-<br />

Zweite werde. Dadurch ist alles anders<br />

geworden.<br />

Wieso anders?<br />

Ich bin seitdem selbstständig und für mich<br />

allein verantwortlich. Einen Manager wollte<br />

ich nicht – obwohl ich mich nach Sydney<br />

mit vielen unterhalten habe. Aber was die<br />

alles mit mir anstellen wollten, hat mir<br />

überhaupt nicht gefallen, das ist auch nicht<br />

mein Ding. Deshalb manage ich mich lieber<br />

selbst.<br />

Ist das die Lebensform, die dir gefällt?<br />

Das ist ein schönes Leben, das stimmt wohl.<br />

<strong>Die</strong>ses Sportlerleben lässt mir meine<br />

Spontaneität. Doch manchmal würde ich<br />

mir jemanden wünschen, der mir zeigt, wo<br />

es lang geht. Aber ich sammle wichtige<br />

Erfahrungen. Manchmal bin ich unsicher,<br />

wenn ich vor einer Entscheidung stehe –<br />

beispielsweise, wenn ein Vertrag unterzeichnet<br />

werden soll. Trotz aller Schwierigkeiten:<br />

Das Schöne ist, dass ich mein eigener<br />

Herr bin, und jede Menge neue Kontakte<br />

knüpfen kann – auch für das Leben nach<br />

meiner aktiven Laufbahn.<br />

“Ich habe ein Brett,<br />

wie es sich jeder<br />

andere auch kaufen<br />

kann.”<br />

Worauf kommt es eigentlich an beim<br />

Surfen?<br />

Auf Technik, Athletik, Ausdauer. Denn ich<br />

stehe nicht nur auf dem Brett, sondern versuche<br />

mit Pumpbewegungen die Geschwindigkeit<br />

zu steigern – das fordert enorm viel<br />

Kraft. <strong>Die</strong> Ausdauer brauche ich, um mich<br />

möglichst schnell von diesen Kraftanstrengungen<br />

zu erholen. Zu den körperlichen<br />

Voraussetzungen kommt die richtige Renn-<br />

Taktik. Allerdings läuft vieles intuitiv ab.<br />

Zum Beispiel dann, wenn der Wind sich<br />

plötzlich dreht.<br />

Hast du ein Board, welches nur auf dich<br />

zugeschnitten ist?<br />

Nein, eigentlich habe ich ein Brett, wie es<br />

sich jeder andere auch kaufen kann, ohne<br />

großartige Variationen. Ich starte in der<br />

Klasse Mistral One Design - die Regeln<br />

schreiben eindeutig vor, was am Board dran<br />

sein darf, und was nicht.<br />

Wie sieht ein ganz normaler Arbeitstag<br />

für dich aus?<br />

Pro Tag habe ich zwei Trainingseinheiten.<br />

Meistens mach ich morgens einen Waldlauf<br />

und abends Krafttraining. Zwischendurch<br />

nehme ich viele Sponsorentermine wahr,<br />

bearbeite meine Post, meine E-Mails, verteile<br />

Aufgaben und hänge am Telefon.<br />

Und wann isst du mal was?<br />

Dass ich zwischendurch was esse, ist ganz<br />

wichtig. Denn ich bin die Kle<strong>ins</strong>te und<br />

Leichteste im Surf-Zirkus, muss daher ganz<br />

genau darauf achten, dass ich die Energie<br />

wieder reinhole, die ich im Training verbrauche.<br />

Wie geht’s weiter?<br />

Erst mal bis 2004. <strong>Die</strong> Teilnahme an den<br />

Olympischen Spielen in Athen ist mein<br />

mittelfristiges Ziel. <strong>Die</strong> Weltmeisterschaft,<br />

die im September im südspanischen Cadiz<br />

stattfindet, ist das wichtigste Event in diesem<br />

Jahr.<br />

Dynamisch, kraftvoll und<br />

athletisch: Weltklassesurferin<br />

<strong>Amelie</strong> <strong>Lux</strong> in Aktion.<br />

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